Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Gleichheit oder Gleichwertigkeit?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Das gesellschaftliche Problem, welches ich seit längerer Zeit beobachte, ist der Versuch vieler Menschen, Ungleiches gleich zu behandeln. Dies betrifft Menschen sowie Sachverhalte. Menschen tun sich schwer, andere Emotionen zu akzeptieren und es gibt viele Versuche, menschliche Ansichten und Verhaltensweisen zu nivellieren.
Daraus ergibt sich als Folge eine Abwertung. Abwertung = Rückschritt in der Entwicklung.

Eine hilfreiche Regel, die ich gelernt habe, lautet: Behandel Gleiches gleich und Ungleiches ungleich.

Diese Regel ist für mich nicht nur in der Zahlenwelt eine Hilfe, sondern auch im praktischen Alltag, wenn es z.B. um Gerechtigkeit geht.

Die Verschiedenheit der Menschen führt für mich zur ungleichen Behandlung. Dabei trenne ich sehr deutlich Gleichheit von Gleichwertigkeit. Menschen sind ungleich – aber gleichwertig.

Alle Menschen oder Sachverhalte gleich zu behandeln, führt aus meiner Sicht zur Ungerechtigkeit bzw. zu falschen Ergebnissen. Daher lehne ich Gleichmacherei ab.

Beispiel: Gibt es Gruppen, so sind die Mitglieder der einzelnen Gruppe in ihrer Gruppenzugehörigkeit wieder gleich zu behandeln. Beispiel: Mitglieder der Sportmannschaft A erhalten Freikarten. Also erhalten alle Mitglieder der Sportmannschaft A eine Freikarte, egal ob jemand blond oder dick ist oder nicht. Aber die Mitglieder der Sportmannschaft B erhalten keine Freikarte, egal ob sie ebenso blond oder dick sind, wie die Mitglieder der Sportmannschaft A.
Das Unterscheidungskriterium ist nicht blond oder dick, sondern ergibt sich aus der unterschiedlichen Zugehörigkeit zu einer Sportmannschaft.

Manche Menschen streben Gleichmacherei an, um – wie es bei Nachfrage oft heißt – fehlende Gerechtigkeit zu erreichen. Für mich ist das der falsche Weg.

Gleichmacherei – dafür könnte man auch Nivellierung sagen, etwas auf das gleiche Niveau bringen. Und Nivellierung beinhält Abwertung. Unsere Gesellschaft zeigt in verschiedenen Bereichen den Trend zur Gleichmacherei – und damit zur Abwertung, zum Rückschritt.

Es geht mir in diesem Faden nicht darum, den einzelnen Bereich zu diskutieren. Es geht mir um folgende These:
Menschen müssen Ungleichheit zulassen, wenn sich die Gesellschaft positiv entwickeln soll.

Und zu dieser These gehört aus meiner Sicht:
1) Gleichheit ist nicht gleich Gerechtigkeit – oder: Gerechtigkeit ist nicht Gleichheit
2) Ungleichheit ist kein Indiz für Ungerechtigkeit.
3) Gleichheit ist nur in der Welt der Zahlen ein Indiz für Gleichwertigkeit
4) Gleichwertigkeit benötigt im menschlichen Bereich keine Gleichheit

Kann Ungleichheit nicht ge- oder ertragen werden, liegt das Problem in der mangelnden Fähigkeit oder im Unwillen des Betroffenen.

Also, was ist Euch wichtig: Gleichheit oder Gleichwertigkeit?

Wie seht Ihr das?
 

bird on the wire

Aktives Mitglied
Ungleichheit ist nicht immer eine Rechtfertigung für Ungleichbehandlung.

Ungleichbehandlung darf nicht in Willkür ausarten, nur weil man ein Merkmal der Ungleichheit als Rechtfertigungsgrund gefunden hat. Dann wird Ungleichbehandlung zur Diskriminierung.
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Ungleichheit ist nicht immer eine Rechtfertigung für Ungleichbehandlung.

Ungleichbehandlung darf nicht in Willkür ausarten, nur weil man ein Merkmal der Ungleichheit als Rechtfertigungsgrund gefunden hat. Dann wird Ungleichbehandlung zur Diskriminierung.
Widerspruch ! Aber es kann sein, dass wir uns missverstehen. Hättest Du ein praktisches Beispiel a) für Satz 1 und b) für Satz 2+3 ?
 
O

odomos

Gast
Vielleicht wäre es generell hilfreich die Diskussion an einem Beispiel festzumachen, welches du, lieber Nordrheiner, als Gleichmacherrei empfindest. Welches aber unter dem Stempel der Gleichbehandlung in die Gesellschaft getragen wird.
 

Hannibal.

Mitglied
Das hat er doch schon getan in dem Thread "Niederlage für die Menschheit", wo er sich gegen die Ehe von Homosexuellen aufgrund von "Ungleichheit" ausgesprochen hat. Nur wurde dieser Thread gesperrt und da Nordrheiner da aber anscheinend noch Redebedarf hat, gibt es nun dieses Thema hier.

Edit: Zwei Doofe, ein Gedanke @Rose
 

bird on the wire

Aktives Mitglied
Widerspruch ! Aber es kann sein, dass wir uns missverstehen. Hättest Du ein praktisches Beispiel a) für Satz 1 und b) für Satz 2+3 ?
Männer und Frauen sind ungleich. Aber das ist kein Grund, sie in allen Zusammenhängen ungleich zu behandeln. Z.B. im Beruf. Wird aber nur zu gerne getan.

Menschen verschiedener Nationalitäten sind ungleich. Aber das ist kein Grund, sie als potentielle Mieter ungleich zu behandeln.

Menschen verschiedener sexueller Orientierung sind ungleich. Das ist aber kein Grund, sie in nichtsexuellen Bereichen ungleich zu behandeln.

Ich stimme Deiner Forderung Gleiches gleich und Ungleiches ungleich zu behandeln grds. zu. Ich warne nur davor, grds. Ungleichbehandlung mit Ungleichheit zu rechtfertigen. Denn wenn man aus Willkür ungleich behandeln will, findet man fast immer ein Ungleichmerkmal, das die Handlungsweise vermeintlich rechtfertigt. Und obwohl man in Wahrheit diskriminiert, kann man noch glauben, man sei im Recht und sich (selbst-)gerecht fühlen. Ich neige daher eher zu einer vorsichtigen Herangehensweise und Überprüfung bei Ungleichbehandlung.
 
T

Trilum

Gast
Hallo Nordreihner,

Atavismen hin oder her, je nach Genom und Umweltfaktoren erleben unterschiedliche Menschen eine vollkommen unterschiedliche subjektive Wirklichkeit. Der kulturelle Konsens der Sprache ist dabei sowohl abhängig von den Dialogpartnern, als auch von der jeweiligen Eigendynamik der Individuen. Lapidar gesagt, wenn zwei mit einander reden, dann heißt das nicht, dass sie einander auch verstehen.
Dennoch bildet der Schmelztigel der jeweilig Wahrnehmenden unsere Gesellschaft. Jeder hat darin eine individuelle Aufgabe unabhängig vom Rollenverhalten.
Auf dieser Basis sind aber sowohl Konflikte, als auch eine Entwicklung in jedwede Richtung vorprogrammiert. Unitarismus wird darin keinen Bestand haben, sondern ist allenfalls in Grenzen eine zeitlich beschränkte Ausprägung einer Ideologie.
Für die Gesellschaft bedeutet das, dass soziale Werte und Normen nötig sind, wie auch ein Grundlegendes Juristisches Manifest, dass das wirken des Schwarms Menschheit lokal wie global in gesunde und produktive Richtungen lenkt.

Ich beobachte seit Jahren mit Besorgnis einen zunehmenden Kulturverfall; weiß aber, dass ich als Einzelperson nichts dagegen machen kann, und viel zu sehr am Rand der Gesellschaft stehe, als das ich etwas dagegen unternehmen könnte.

Dennoch möchte ich dir für deinen Beitrag danken, da er mir eine andere Perspektive aufzeigt.:)
 
W

Windlicht

Gast
Also, was ist Euch wichtig: Gleichheit oder Gleichwertigkeit?
Was ist das denn für eine Frage?
Kann man in einem Satz sagen (was du dir selbst auch bereits beantwortet hast): Selbstverständlich kann nur Gleichwertigkeit zählen.
Für mich jedenfalls ist das so. Dass andere anders denken, kann ich nicht beeinflussen.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Anzeige (6)

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben