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Gleichgewicht in einer Partnerschaft

B

birdie7

Gast
Hi!
Mein Freund und ich sind seit zwei Jahren zusammen und leben seit eineinhalb Jahren auch zusammen. An sich bin ich sehr glücklich in meiner Beziehung, auch wenn sie nicht 100% perfekt ist. In der letzten Zeit hat mir meine beste Freundin nun öfters gesagt, dass ich mehr in die Partnerschaft reingebe als er. Das hat mich nun zum Nachdenken gebracht...
Ich zeige meine Gefühle tatsächlich recht offen und gehe öfters auf ihn zu als er auf mich. Wenn wir diskutieren, gebe ich öfters nach als er. Wenn es ihm gerade nicht passt (z.B weil er gerade schlecht gelaunt oder gestresst ist), wird er es auch nicht mir zuliebe tun, auch wenn ich z.B. ebenfalls gestresst bin (kleine Sachen, sowas wie wer kauft heute ein, wer steht auf und holt Snacks). Als wir zusammengezogen sind, habe ich eher meine Gewohnheiten zugunsten von seinen aufgegeben. Er ist reizbarer und weniger geduldig als ich.
Zwei Punkte hatten mich letztens besonders getroffen:
Ich hatte einen schlechten Tag auf der Arbeit und habe ihm davon erzählt, und seine Reaktion war darauf ein Mix aus "ah, diese Tage hast du ja immer" und "du hast da einen schlechten Job gemacht (im Sinne von: da bist du aber auch Schuld dran)" - sogar wenn das stimmen mag, frau möchte das nicht so hören in der Situation ;)
Wenn er mir etwas erklärt und ich verstehe es nicht sofort, legt er sich eine fast "großkotzige" Art, dass ich mir total dumm vorkomme (sowas wie "wie kann man das nur nicht verstanden haben?"). Wir haben schon darüber geredet und er meint es auch nicht wirklich so oder böse, aber es ist wohl schon so zur Gewohnheit geworden, dass er das fast schon automatisch macht... Meistens weise ich dann darauf hin und er nimmt sich dann etwas zurück. Aber beim nächsten Mal fängt das Gleiche wieder von vorne an.
Insgesamt habe ich mir letztens gedacht, dass er wohl vielleicht mich weniger oft als Priorität sieht als ich ihn. Vielleicht sogar meint, dass ich mehr an ihm hänge als umgekehrt. (Ob das stimmt...?)
Das heißt jedoch nicht, dass er nicht trotzdem auch mir manchmal entgegenkommt und in der meisten Zeit ein wirklich guter Partner ist. Besonders bei großen Entscheidungen finden wir doch meistens einen guten Kompromiss. Es sind eher die Alltäglichkeiten, die mich beim Nachdenken in der Quarantänezeit nun doch ein bisschen gestört haben...
Ich bin sehr gespannt, was ihr dazu sagt: Findet ihr das alles im Rahmen und ich denke mir nur zuviel dabei? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Oder meint ihr wie meine Freundin, dass ich zuviel reingebe und diese Beziehung irgendwann kaputt gehen wird?
 
G

Gelöscht 114641

Gast
Erfahrungsgemäß funktioniert es auf Dauer nicht, wenn sich ein Partner in einer Beziehung deutlich mehr Mühe gibt als der andere.
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Ich weiß nicht, ob "Gleichgewicht" es hier trifft.
Vielleicht sind es eher emotionale "Grundstrukturen" - das Verhalten deines Partners erscheint mir lieblos, grob und indifferent. Du dagegen wirkst harmoniebedürftig, nachgiebig und sanftmütig.
Wenn nur EINER so ist, wird er -meiner Erfahrung nach- in einer solchen Beziehung dauerfrustriert.

Weiß dein Partner, dass du unter seinem Verhalten leidest?

Es gibt Menschen, die sich unschön verhalten, "weil sie es können", d.h., weil man ihnen keinen Einhalt gebietet.

(Ein probates Mittel, Männer zu sanfterem, zugewandteren Verhalten zu konditionieren, ist der bewusste Einsatz von sexuellen Kontakten. Letztlich ändert dies aber nicht die Charakterstruktur eines Menschen. Ich hätte lieber einen Freund, der von Natur aus zärtlich ist.)
 

Youshri

Aktives Mitglied
Na, Birdie7, da hat Dir Deine Freundin aber ein ganz schönes Gift in Deine Beziehung geträufelt! Es ist doch erwiesen, dass Fremde nie in eine Beziehung hineinsehen können, die musst Du nämlich allein und nur mit ihm, dem Liebsten, ausmachen.
Da Ihr ja noch im Anfang Eures Zusammenseins steht, braucht es Zeit, alles so zu konstruieren, wie es den Gegebenheiten und Euren Bedürfnissen sowie der Bereitschaft dazu entspricht. Das Leben hat dazu auch noch sein Wort zu sagen. Und wenn Du meinst, dass alle Tage Festtage und eitel Harmonie sein müssen, dann lebst Du in der Utopie anstatt in der Realität. Entwicklung kann auch Kampf, Enttäuschung, Unruhe, Ungewissheit usw. bedeuten. Wenn Ihr Euren Lebensweg gemeinsam gehen wollt, dann seid auch auf Schwierigkeiten, Hemmnissen, Niederlagen, Krankheiten usw. gefasst. Ansonsten freut Euch des Lebens, ach was, Eures Lebens. Denn es gibt keine Norm, wie Dein Leben auszusehen hat.
Dass der Eine mal mehr gibt und der Andere mal mehr nimmt, das ist ganz natürlich und wechselt sich auch wieder ab.
Das ist es, was mir gerade zu Deinem Beitrag einfällt.
 
N

Nichtswieimmer

Gast
Erfahrungsgemäß funktioniert es auf Dauer nicht, wenn sich ein Partner in einer Beziehung deutlich mehr Mühe gibt als der andere.
Oder mehr erwartet!
Da konsequent sein sowieso schon immer subjektiv war, eigentlich keine weltumwerfende Neuigkeit, jedoch um den Preis des größten Mißverständnisses.
Daraus resultiert, daß konsequentes Handeln genau das ist, was du ja schon vorgelebt hast:
Immer nach den eigenen Idealen tangierend zu handeln!
Keiner muß so sein wie man ihn haben will, oder bist du das etwa?
Freiheit ist aber immer auch die Freiheit der Andersdenkenden, eben mit dem ertragen der Konsequenzen.
 
S

Soistesnie

Gast
Gibt kein Gleichgewicht in einer Partnerschaft, ist ja nur ein Teil des Lebens, da ist es auch so.
Ist immer eine Balance zwischen Abhängigkeit und Selbständigkeit.
Konsequentes Handeln ist nicht - wie lange Zeit angenommen - das Handeln, welches ethisch am angebrachtesten wäre um etwas durchzuziehen, sondern ganz einfach jenes, das für einen selbst am besten ist.
Da man gemäß dem esoterischen Prinzip immer nur sich selbst lieben kann, aber keine andere Person.
 

Zitronentorte

Aktives Mitglied
Liebe Birdie, leider hört es sich für mich nicht so an, dass du sehr glücklich bist. Es sind so viele Zweifel und eher negativ behaftete Worte in deinem Text … und die beschriebenen Situationen sprechen nicht so sehr für das große Glück. Reizbar und großkotzig ist er sicher nicht immer, aber das klingt gar nicht gut nach nur 2 Jahren Beziehung. Wie Schroti geschrieben hat, verhalten sich manche Menschen so "weil sie es können", weil der Partner/die Partnerin nicht Paroli bietet. Das ist leider eine Spirale, das Verhalten wird grober, der andere Part wird immer unsicherer. Es bedingt sich alles gegenseitig. Wenn du dies einfach nicht mehr mitmachen würdest, konterst etc. könnte es sein, dass er sein Verhalten über die Zeit ändert. Du kannst nur immer wieder klar machen, dass das mit dir so nicht läuft.
Ich finde es übrigens total gut, dass deine Freundin dich angesprochen hat.
 
B

Birdie7

Gast
Hi!
Vielen Dank für all eure Antworten!

Vielleicht sind es eher emotionale "Grundstrukturen" - das Verhalten deines Partners erscheint mir lieblos, grob und indifferent. Du dagegen wirkst harmoniebedürftig, nachgiebig und sanftmütig.
Wenn nur EINER so ist, wird er -meiner Erfahrung nach- in einer solchen Beziehung dauerfrustriert.
Ja, wahrscheinlich trifft der Begriff "emotionale Grundstrukturen" das Problem ganz gut. Ich bin tatsächlich harmoniebedürftigER, nachgiebigER und sanftmütigER als er - was jedoch nicht heißt, dass er das komplette Gegenteil ist.
Jetzt habe ich im Eingangspost recht wenig von seinen guten Seiten erzählt, z.B. wie er eigentlich neben der Arbeit komplett fast den ganzen Haushalt schmeißt und sich aus einer "unromantischeren" Weise her um mich kümmert.

Es sind so viele Zweifel und eher negativ behaftete Worte in deinem Text … und die beschriebenen Situationen sprechen nicht so sehr für das große Glück.
Ich finde es übrigens total gut, dass deine Freundin dich angesprochen hat.
Im Moment überschatten tatsächlich die Zweifel meine Gedanken. Das ist aber nicht immer so, denn die meiste Zeit bin ich eigentlich echt glücklich mit ihm. Nur immer mal wieder kommen diese kleinen fiesen Momente in ihm zum Vorschein, die mir dann zu denken geben. Wenn ich fünfmal von meiner Arbeit erzähle, ist er dreimal hilfsbereit und beruhigt mich, und zwei mal unverständnisvoll. Aber in eben diesen Situationen - und auch in den Situationen, in denen er so herablassend mit mir spricht - denke ich mir dann: Würde ein Mann, der seine Freundin wirklich liebt und respektiert, so behandeln? Ist das einfach ein komischer Charakterzug im Moment (denn ich bin da einfach charakterlich anders gestrickt) oder habe ich in seinem tiefsten Inneren tatsächlich so einen tiefen Stellenwert?
Im übrigen bin ich meiner Freundin natürlich auch sehr dankbar, dass sie so etwas anspricht :)

Na, Birdie7, da hat Dir Deine Freundin aber ein ganz schönes Gift in Deine Beziehung geträufelt! Es ist doch erwiesen, dass Fremde nie in eine Beziehung hineinsehen können, die musst Du nämlich allein und nur mit ihm, dem Liebsten, ausmachen.
Ich bin mir bewusst, dass keiner in einer Fairytale-Beziehung lebt (Frage an euch da draußen: gibt es denn jemanden, der so eine perfekte Beziehung führt?). Dementsprechend frage ich mich eben auch, wieviel eine Frau von ihrem Freund verlangen kann. Ich weiß ja, dass er wahrscheinlich nie so einfach einlenkt wie ich. Dementsprechend frage ich mich, ob vielleicht einer von euch in der Hinsicht schon Erfahrungen gemacht hat... ob sich so etwas im Verlauf der Zeit mit ein bisschen Pushen meinerseits vielleicht ein bisschen verbessert (jaja, ich weiß, die Frauen, die ihre Männer verändern wollen ;) ) oder ob es für euch an meiner Stelle ein KO-Kriterium für diese Beziehung wäre?

LG, Birdie7
 

Zitronentorte

Aktives Mitglied
Hallo Birdie, du musst ja nicht heute oder morgen eine Entscheidung fällen. Sei einfach wachsam, wie sich das ganze entwickelt und mach ihm beim nächsten Vorfall klar, dass du das nicht weiter akzeptieren wirst. Auch wichtig finde ich, wie er dich behandelt, wenn Andere dabei sind. Es ist bei solchen Kräfteverhältnissen ja meistens so, dass der Partner/die Partnerin auch vor anderen bloßgestellt oder abgewertet wird. Wenn du das beobachten solltest, dann wäre das ein weiterer Minuspunkt.
Take care!
 

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