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Glaubt ihr ans Karma?

AnjamitVicky

Aktives Mitglied
Glaubt ihr ans Karma?
Ich habe schon 3 bis 4 Menschen, bei denen ich mir das wünschen würde, aber ich bin mit sowas auch sehr vorsichtig, weil ich denke, dass alles irgendwann zurückkommt.

Selbst erlebt.
Hatte eine Kollegin, die sich ständig über kranke Kollegen aufgeregt hat und dann wurde sie selbst schwer krank.
Und dann gibts noch andere Beispiele, die ich hier aber nicht alle ausführlich aufzählen will.

Ich finde der Gedanke hat was tröstliches.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Bei solchen Fragen handelt es sich um so
genannte "prinzipiell unentscheidbare Fragen"
(die hat ein Philosoph namens Heinz von
Foerster so bezeichnet).

Das sind Fragen, auf die niemand eine richtige
Antwort geben kann, weil sie außerhalb unseres
Erfahrungs- oder Forschungshorizonts liegen.

Folge: Jeder darf sich seine eigene Meinung bilden,
jeder darf glauben, was er will – und das auch je
nach Situation anpassen.

Es geht auch nicht um "richtig oder falsch", sondern
darum, was ein Glaube oder eine Meinung mit uns
und unseren Beziehungen macht.

Beispiel: wenn man einem Kind beibringt, dass es
Engel gibt oder Schutzengel, dann wird es vielleicht
kurzfristig beruhigt sein. Aber irgendwann hat es
einen Unfall und zweifelt an diesem "Schutz". Dann
denkt es vielleicht, es müsste den Schutzengel
gnädig stimmen oder es hätte ihn verärgert usw.

Das Positive schlägt also ins Negative um.

Was aus dem Glauben an ein "Karma" werden
kann, lässt sich in den Ländern beobachten, wo
dieser Glaube weit verbreitet ist. Ob man das nun
gut findet oder nicht, ist wohl wiederum Ansichts-
sache.

Ich glaube eher, dass ein großer Teil von dem,
was uns passiert, von unseren eigenen Entschei-
dungen abhängt. Ein anderer Teil ist Zufall. Und
ein dritter Teil sind die Folgen von Entscheidungen
anderer "Mitspieler", nicht nur Menschen, sondern
auch Bakterien, Viren, Wetter- und Klimaphänomene
etc. – für irgendwelche "übernatürlichen" Erklärungs-
muster sehe ich keine Notwendigkeit.

Ich glaube, es geht im Universum mit rechten Dingen
zu, auch wenn wir noch nicht alle Naturgesetze ver-
standen haben.
 

Sadie02

Aktives Mitglied
Ich glaube nicht an Karma.

Ich denke, das Leben ist meistens ziemlich unfair und leider geht es oft den Leuten besser, die sich entsprechend mies gegenüber ihren Mitmenschen benehmen.

Damit es sowas wie Karma gibt, müsste ja jemand über uns sein, der das steuert und dann Personen, die es verdient haben, einen Schlag verpasst. Da ich aber nicht an dieses übergeordnete Wesen glaube, schließt sich auch Karma aus.

Natürlich kann man versuchen, viel aus seinem Leben zu machen. Man kann kämpfen...tapfer sein...aber ganz ohne Glück oder mal die Hilfe des Zufalls wird es kaum etwas werden.
 
G

GrayBear

Gast
Unser Verstand soll uns Erklärungen liefern, denn was wir nicht verstehen, macht vielen von uns Angst. Also wird eine "dünne" Erklärung noch immer als "beruhigender" empfunden, wie keine. Ein weiterer Wunschgedanke ist, dass wir die Herren über unser Schicksal wären und deshalb hätte Karma etwas Tröstliches: gute Taten bewirken Gutes und stimmen das Universum gnädig. Auch die Schadenfreude wird bedient: wer Böses tut, den werden irgendwann auch seine Taten einholen und er wird ernten, was er gesät hat.

Wie war dieser Satz des indianischen Häuptlings: "Wer genug Geduld beweist, wird irgendwann die Leichen seiner Feinde den Fluss (des Lebens) hinabtreiben sehen". Soll heißen: auch wenn ich nichts dazu tue, jeden Menschen treffen Schicksalsschläge oder das Glück ist ihm/ihr hold. Die Wahrscheinlichkeit ist einfach da, dass einem Gutes und Böses widerfährt. Unser eigenes Erleben wertet diese Ereignisse unterschiedlich, unser Gedächtnis verändert die Erinnerung und all zu oft sehen wir die Realität nicht, wie sie ist, sondern wie wir sie erwarten, wie bescheuert das auch immer sein mag.

Kluge und gute Entscheidungen haben öfter gute Ergebnisse, aber es gibt auch dabei genug Ausnahmen. Wie viel an unserem Leben Zufall oder auch das Ergebnis sinnvoller Bauchentscheidungen oder kluger Überlegungen sind, kann ich nicht beurteilen. Aber ob ich mich einem willkürlichen Schicksal oder der Folge vieler Generationen von Entscheidungen ausgeliefert sehe, hat Auswirkungen auf meine nächsten Entscheidungen. Ist es eh egal, was ich tue, weil es kommt, wie es kommen muss, oder bin ich meines Glückes Schmied? Aber auch der braucht Eisen und Feuer, braucht Werkzeug und mit "daraufhauen" alleine ist es nicht getan.

Ist die Aussage, dass auf Regen auch wieder Sonnenschein folgt eine weises Begreifen höherer Mächte oder einfach eine Folge absehbarer Erfahrung? Unsere Entscheidungen haben Folgen für uns und andere. Ob sich dies in ein energetisches Gedächtnis einprägt und unseren Weg beeinflusst? Vielleicht ist es viel weniger "dramatisch".

Der Glaube an Karma und ein Schicksal scheint den Menschen in die Hände zu arbeiten, die von der Beeinflussbarkeit anderer Menschen profitieren. Wer sein Leben als schicksalgesteuert ansieht, investiert vielleicht weniger Energie in die Bereitschaft zur Veränderung. Er lässt sich besser "verplanen" und ist leichter zu steuern.

Man sollte die kurzzeitig belebende Wirkung der Schadenfreude nicht unterschätzen. Sie scheint mir mit dem Gedanken an ein Karma eng verwoben. So menschlich. Wie der Glaube an alles Mögliche und nicht Reproduzierbare.
 

Maya111

Aktives Mitglied
Ich glaube nicht an Karma, aber ich glaube schon daran, wenn jemand z.B. böswillig ist, dass er dafür die Quittung erhalten wird. Weil Böswilligkeit auf Dauer nach hinten losgehen wird.
 
G

Gelöscht 87651

Gast
Hier wird eher das Gesetz der geistigen Resonanz beschrieben, wo das was man gedanklich oder als Taten aussendet, wieder auf einen zurück fällt. Das ist für mich ein ganz natürlicher Vorgang.

Karma meint aber, daß diese Gedanken und Taten über die Reinkarnationslehre, also viele vergangene Leben aufgebaut wurde und im jetzigen Leben noch wirkt. Ich glaube nicht, daß TE dies so gemeint hat, sondern nur die unmittalbaren Dinge, die wir in diesem Leben tun.
 

Jusehr

Sehr aktives Mitglied
Unsterblichkeit, Gott und Freiheit halte ich schon mal für sinnvolle und plausible Annahmen im Rahmen des Karma-Begriffs. Damit kann man schon mal die Schwierigkeit der Theodizeefrage weitestgehend lösen.

Und kompatibel zu den gängigen Weltreligionen scheint mir damit der Karmabegriff auch zu sein. Eigentlich auch ein idealer Einstieg ins Religiöse für Atheisten.

Wie sieht das Gegenteil von Karma aus?
Wir haben keinen Einfluss auf die Zukunft. Unser Leben ist vorherbestimmt. Die Welt ist ungerecht. Wir sterben für immer.

Wenn sich keine Weltanschauung beweisen läßt ("unentscheidbare Fragen"), so entscheide ich mich doch lieber für Hoffnung, Optimismus und eine moralisch positive Lebensweise statt mich in pessimistischem Nichtstun oder einem wertlosen Hedonismus zu verlieren.
 
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