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Gibt es Zukunft mit einem Sozialphobiker?

Ariana_34

Mitglied
Hallo liebes Forum,
ich war lange nicht mehr hier, da ich auf einem anderen, russischen Forum war und seitdem ich einen Smartfone habe, stieg ich auf Hörbücher, Quiz und Facebook um.

Ich weiss nicht, welchen Rat ich hier genau suche oder ob ich einfach ein offenes Ohr brauche. Jedenfalls macht mir mein Freund viele Sorgen und ich weiss nicht, welche Träume oder Ziele ich mit ihm überhaupt noch haben kann.
Vielleicht kann sich jemand an meine Geschichte erinnern. Ich habe kurz über ihn geschrieben und dass ich am überlegen war, ihn nicht mehr zu besuchen, da er nach jedem schönen Treffen auf Distanz ging. Meine vielen Versuche scheiterten aber. Er kann anscheinend auch nicht ohne mich, da er mich dann in 6 Wochen anruft und seine Tat mit fast weinender Stimme bereut.
Ich habe in diesen 5 Jahren schon verschiedene andere Männer kennengelernt, aber sie waren keine gute Alternative. Einer war psychisch stabil, aber geizig. Der andere hätte mich jeden Tag besucht, aber war sehr unordentlich und las keine Bücher, interessierte sich nicht für gesellschaftliche Probleme. Der dritte wünschte sich Kinder. Der vierte redete so unverständlich und wartete auf Einladung im Bett. Der nächste konnte meine Meinungen nicht teilen und so ähnlich auch die anderen. Irgendwann habe ich mich damit abgefunden, dass ich so einen Freund habe, der mich heute liebt und morgen "Bleib' weg" sagt. Ich sah es nicht mehr realistisch, eine gute Alternative für ihn zu finden, nur ohne diese Probleme. Er versteht mich gut, er hört mir immer aufmerksam zu, er ist sehr offen und ehrlich, ihm tut es nicht weh, wenn ich mich an seinem Kühlschrank bediene, manchmal kocht er für uns, er ist sehr schlau, sogar extrem (er sammelt Wissen und kann sehr gut analysieren), er spricht angenehm, er ist ordentlich und gefällt mir auch von äußerem her.
Mittlerweile hat er sich, glaube ich, ebenso damit abgefunden, dass wir im Kontakt sind. Ich kann jetzt sogar jede Woche zu ihm kommen. Er geht "behutsamer" mit mir um: Er sagt nicht durchs Fenster "Bleib' weg", sondern verweigert mir einfach die Nähe. D. h. wir können uns wunderbar unterhalten, er ist mein guter Zuhörer und sogar kuscheln das geht, nur mehr gibt's seit Sommer nicht. Vielleicht kommt es noch, wenn seine Winterdepression vorbei ist, aber momentan soll ich damit zufrieden sein.
Er sagt, dass er mich mag, wenn ich ihn danach frage, aber er liebe mich nicht.
Er ist manisch depressiv und nimmt jeden Tag Medikamente. Auch ist er ein Ketten- Raucher und das macht mir viele Sorgen, denn er kann immer schlechter laufen mit Mitte 40 und bekommt nach 100 Meter Atemprobleme. Ich habe Angst, dass er jederzeit zu einem Pflegefall wird oder gar stirbt. Ich weiss nicht, wie ich ihn erreichen kann und welche passenden Worte finden, um ihm ein Lebenssinn zu zeigen! Im Grunde fühle ich mich total machtlos und weglaufen kann ich auch nicht, dafür hänge ich zu sehr an ihm.
Ein Buch hat mir geholfen ihn und mich selbst besser zu verstehen, nur jetzt quäle ich mich mit der nächsten Frage: was kann ich noch hoffen und was nicht? Kann mir jemand helfen?
Danke im voraus!
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Ariana_34,

ich fürchte , dass Du ( indem Du versuchst Deinem Freund ein Lebenssinn zu organisieren 🙂) ) keine grossen Chancen hast bei ihm. Denn er hat wirklich sehr viele grosse Probleme. Darf ich fragen, ob er eine Psychotherapie oder sonst etwas "Stabilisierendes" macht ? Wenn dem so wäre, bestünde wenigstens die Hoffnung, dass er an sich arbeitet.

Dein Dilemma kann ich sehr gut verstehen. Obwohl Dein Freund Dir Dein Leben ( ungewollt, aber doch) sehr schwierig macht, und Du trotz vieler Vorteile bei ihm, nicht wirklich wirklich auf Deine "Rechnung" kommst..hängst Du an ihm.
Wie er an Dir. Deshalb ist es auch erklärbar, dass Du bei jedem anderen Verehrer ein Haar in der Suppe findest, bzw. dann gerade aus ist. Kann natürlich auch sein, dass die Herren nicht sehr auseinandersetzungsfähig oder kompromissbereit waren. Also auch nicht passend. Dennoch denke ich, dass die echte Schwierigkeit diese Abhängigkeit und sicher auch Dein Gefühl von "Helfenwollen/ihn nicht im Stich lassen wollen" eine grosse Rolle spielt.

Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, ihn weiter zu treffen, jedoch Dich insofern INNERLICH ZU DISTANZIEREN, als dass Du Deine Erwartungen reduzierst ( im Moment und wohl noch eine Weile..leider..kann er sie auf gar keinen Fall erfüllen ) und in Anbetracht dieser Erkenntnis dann auch mal wieder andere Männer triffst...??

Liebe Grüsse, Judith
 
Vielen Dank für deinen Kommentar, Judith!
Du fragst, ob er zu einer Therapie geht. Ich weiss nicht, ob man das als Therapie bezeichnen kann, aber er geht jede Woche zu seinem Betreuer von dem betreutem Wohnen für psychisch kranke mit Doppeldiagnose.
Er hat Einsicht dafür, dass er krank ist und sagt mir häufig selber: "Such' dir einen normalen Mann, an mir gehst du kaputt". Nur wenn das so leicht wäre.
Am meisten macht mir sein Rauchen Angst. Er raucht ohne Pausen. Und er läuft schon so langsam wie ein Opa. Ich habe Angst, dass er eines Tages zu einem Pflegefall wird, denn das wird mir mein Herz brechen. Wenn ich mit ihm darüber spreche, dann fühlt er sich in die Enge getrieben und sagt mir, vielleicht könnte er aufhören, aber nicht wenn ich Druck auf ihn mache. Er versteht es als Druck.
Und natürlich diese ständig wechselnden Launen ist für mich auch nicht schön. Später sagt er- er kann nicht wissen, wie es ihm gehen wird und er sei ein kranker Mensch. Eine Verabredung hält er noch ein, aber ein Telefonat...da höre ich dann einen Anrufbeantworter, wenn ich mich den ganzen Tag darüber gefreut habe, mit ihm abends zu telefonieren. Später sagt er: "Ich wollte mit niemanden sprechen und niemanden sehen und habe den ganzen Tag geschlafen".
Und wie soll man dann für einen kranken Menschen kein Verständnis haben??
Ich habe Angst vor Zukunft, zumal ich mir so einen depressiven und kranken Freund gar nicht leisten kann.
 
Ich würde mit ihm keine Beziehung eingehen,eher eine Freundschaft.
Aber wenn du ihn liebst...dann machst du was du willst.
Die Gefahr, dass er dich mit herunterzieht und du dir dein Leben zerstörst ist viel zu gross.
Ich nehme an,dass er eine traumatische Kindheit und Elternbeziehung hatte und deshalb so seltsam,suchtkrank und depressiv wurde.

Vermutlich wird er bald ein Pflegefall.

Die Macken, welche deine anderen Männer hatten, fand ich harmloser.
 
Zuletzt bearbeitet:
@cucaracha
Danke auch für deinen Kommentar!
Ja, er hatte schwere Kindheit gehabt. Der Vater hat ihn häufig verprügelt und manipuliert und seine Mutter hat ihn gar nicht in Schutz genommen.
 
@cucaracha
Danke auch für deinen Kommentar!
Ja, er hatte schwere Kindheit gehabt. Der Vater hat ihn häufig verprügelt und manipuliert und seine Mutter hat ihn gar nicht in Schutz genommen.
Dafür kannst ja Du nichts. Warum sollst Du das jetzt ausbaden?

Ich würde mich eher fragen, an Deiner Stelle, warum ich mir einen Problemfall nach dem anderen an Land ziehe.

Gibt es auf der Welt keinen normalen Männer für Dich, welche ohne weitreichende Probleme?
 
Ich habe Angst vor Zukunft, zumal ich mir so einen depressiven und kranken Freund gar nicht leisten kann.

Wenn Dir das so bewusst ist, solltest Du - finde ich - ehrlich zu Ihm als auch zu Dir sein und diese "Beziehung" beenden.

Zumal er Dir ja selbst gesagt hat dass er Dich gar nicht wirklich liebt sondern Dich "nur" sehr mag. Das ist wahrscheinlich schon eine Art von Überwindung oder Leistung für ihn und er tut ganz sicher sein Bestes, hat sich in vielen Dingen anscheinend sehr gut entwickelt - aber weder er noch Du sind wirklich glücklich in eurer "Beziehung".

Meine Frage wäre, glaubst Du dass er sich eines Tages so weit entwickeln haben wird, dass er besser zurecht kommt - mit Dir als auch mit sich selbst? Und sofern Du gewillt bist zu warten, was wird während dieser Zeit seine Qualmerei aus ihm machen und was wird der Anblick aus Dir machen?

Ich hoffe meine Worte kommen nicht herzlos rüber, aber ich sehe da einfach nichts, was euch beide dauerhaft glücklich vereinen würde.
 
@Dr. Rock
vielen Dank auch für deine Antwort!
Sehr weit entwickeln wird er sich leider nicht. In 5 Jahren hat sich auch nicht viel geändert, was seine schlechte Gewohnheiten angeht. Er ist nur zu mir respeltvoller geworden, aber wahrscheinlich auch nur, weil er keine emotionelle Gefahr mehr in mir sieht, denn er ist ein Meister im verdrängen.
Wie auch die anderen Leute schreiben, darf ich mir keine Illusionen machen im Bezug auf großartige Veränderungen bei ihm. Manchmal kommt aber eine kleine Hoffung, wenn er gut gelaunt ist, alle seine Medikamente hat und mir erzählt, dass er sich um etwas kümmert oder irgendwelche Träume hat. Kaum fehlt ihm ein Medikament oder er hat wenig geschlafen, schon ist er ganz pessimistisch eingestellt und die Welt nur in dunklen Farben sieht.
Realistisch betrachtet muss ich mich darauf vorbereiten, dass er zu einem Pflegefall wird oder gar an einem Herzinfarkt stirbt. Nur kann man da besser vorbereitet sein?!
Ich habe nicht erwähnt, dass er zu alledem noch Persönlichkeitsstörung hat und so nehme ich ihn auch wahr. Mal ist er sehr nörgelnd, pessimustisch und mal ein ganz aufgeweckter und fürsorglicher Mensch.
Es ist echt schwierig den Kontakt zu ihm abzubrechen, da ich mir dann trotzdem Sorgen mache, ob er noch am Leben ist und keinen Schlaganfall gekriegt hat. Wenn man den Vernunft einschaltet, wäre es richtig ihn nicht mehr zu besuchen, aber ich habe es schon mehrfach ausprobiert. Irgendwann kam ich doch zu ihm.
Gestern war ich beim Frisör und dachte ich schaue kurz bei ihm vorbei, obwohl wir uns für heute verabredet haben. Ich kam rein, habe meine Jacke abgelegt und wollte Tee machen. Gehe in die Küche und sehe- da stehen 2 hübsche Teedosen für mich. Ich habe ihn 2 letzte male gefragt, ob er irgendwo im Schrank eine Teedose hat, damit ich losen Tee umfüllen kann. Ich war wieder bluff. Er teilt das letzte mit mir oder wenn ich letzten Zug verpasst habe, gibt mir 30 € für Taxi und das von seiner Sozialhilfe. Und ich lernte Männer kennen, die mich mitten in der Nacht nur zu Tür begleitet haben und Tschüss gesagt.
Auch sollte ich meinen Freund anrufen und sagen, ob ich gut angekommen bin, da er nicht mal den Taxifahrern traut. Also macht er sich auch Sorgen um mich.
Jedes mal bringt er mir Bücher aus der Stadt, die kostenlos zu kriegen sind. Er nimmt viele für sich, aber auch hält er immer ein Auge offen für die Themen, die mich interessieren oder interessieren müssen. Jedes mal erwarten mich viele Bücher bei ihm und das würde nicht jeder Mann tun. Ich bringe ihm auch jedesmal etwas aus meinen Quellen, da ich ihm auch eine Freude machen will.
Es ist schwierig den Kontakt zu ihm abzubrechen.
 
Liebe Ariana_34,

ich stimme mit den Threads der anderen Schreiber überein, dass Du Dich echt in Acht nehmen solltest, dass er Dich nicht mehr herunterzieht, bzw. Deine eigene Not mit diesem schwer kranken und unstabilen Menschen ernst nehmen. Denn eigentlich ist der "Sinn" jeder Beziehung, dass sie allen Beteiligten Gutes ( nicht solche Probleme wie bei Euch ) bringt ! Und tatsächlich muss man fürchten, dass Dein Freund (demnächst) "zusammen klappen" könnte.
Die Betreuer , von denen Du schriebst, können offenbar zu wenig ausrichten, und seine Motivation ist an einem kleinen Ort, wenn er Deine Aufmunterungen lediglich als Druck empfindet.


Menschen, die aus was für Gründen auch immer, einen wie Zucker-Peitsche behandeln, sind insofern gefährlicher als andere, weil bekannt ist, dass ein Sich-Lösen aus der Abhängigkeit schwieriger als bei anderen ist. Denn sie haben
beide Seiten, wie Du im letzten Mail geschrieben hast. Und vor allem kann man denen nicht einfach entfliehen, selbst wenn es gut für einen wäre. Manchmal kann ein Coach helfen. Jedenfalls hat einer mir helfen können...


Es ist gut, dass Du Dich an uns hier gewendet hast, denn das zeigt, Du nimmst Dich ernst...und durch den Austausch wird einem auch immer bewusster, was so wirklich läuft..und das kann Dir keiner nehmen...da ist ein Prozess bei Dir in Gang gekommen...
Liebe Grüsse, Judith
 
Vergiss bitte nicht dass "helfen" und "sich sorgen" keine Grundlagen für eine echte Beziehung sind. Du möchtest ihm helfen und sorgst Dich, das ist wirklich edel und nobel, was aber empfindest Du für ihn bzw. wie siehst Du ihn, wenn Du dieses "helfen" und "sorgen" mal außen vor lässt? Was bleibt da noch?

Oder möchtest Du nur bei ihm sein und von ihm hören, damit Du Gewissheit hast dass er zurecht kommt und noch lebt?

Dein "Freund", so hart es leider klingt, scheint halt sehr labil und mit so vielen Problemen belastet zu sein, dass er Dir nie dauerhafte Stabilität geben können wird, das kann er ja leider nicht einmal für sich selbst.

Vielleicht musst Du den Kontakt ja gar nicht wirklich komplett abbrechen, vielleicht genügt es, würdest Du den Kontakt sachlicher halten und reduzieren - dass er Dich nicht wirklich liebst, weißt Du ja, also vielleicht gelingt es Dir, euren Kontakt auch etwas sachlicher und distanzierter zu gestalten?

Das täte Dir wahrscheinlich gut und Du würdest Deine Aufmerksamkeit mal weg von ihm und hin zu Dir richten, also mehr auf Dein Befinden und Deine Bedürfnisse achten anstatt ständig daran zu denken ob bei ihm alles ok ist.

Und womöglich wäre etwas weniger Kontakt zwischen euch auch gut für ihn, denn manchmal ist es so dass Menschen sich dann weiterentwickeln und stehen lernen, wenn sie alleine sind und gezwungen sind, sich selbst um sich zu kümmern.
 

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