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Gibt es die wahre Liebe nicht?

Das_Auge

Mitglied
Guten Tag,

ich (m, Anfang 20) habe bereits vor einigen Tagen geschrieben, dass ich von meiner Freundin nach zwei Jahren verlassen wurde. Sie schrieb mir dann, dass sie sich bereits in einen Neuen verguckt hat. Das tut mir sehr weh. Eigentlich dachte ich immer, dass gerade sie eine Person sei, auf die man sich verlassen kann.

Ich stelle zurzeit irgendwie alles in Frage. Außerdem ist mir plötzlich alles egal. Ich habe das Gefühl, als habe ich nun die Gewissheit, dass es die wahre Liebe gar nicht gibt. Alle reden immer zu mir "es gibt auch noch andere". Das mag vielleicht sein, aber sind wir sonach nicht alle immer austauschbar? Ich komme mit diesem Gedanken einfach nicht klar. Ich dachte eigentlich immer, man findet jemanden, mit dem man dann wirklich für immer zusammenbleibt. Das Leben scheint mir sehr wertlos, wenn es das nicht gibt :(
 
W

Windlicht

Gast
Ich dachte eigentlich immer, man findet jemanden, mit dem man dann wirklich für immer zusammenbleibt. Das Leben scheint mir sehr wertlos, wenn es das nicht gibt :(
Für immer zusammenbleiben, das schaffen leider nicht viele.
Aber wertlos ist das Leben trotzdem nicht. Es lässt sich auch sehr schön partnerlos leben, wenn man Freunde und eigene Interessen hat.
Aber so kurz nach einer Trennung wird es dir schwer fallen, so zu denken. Hast du Menschen, mit denen du über deinen Kummer ernsthaft reden kannst?
 

Das_Auge

Mitglied
Was ist denn deiner Auffassung nach die "wahre Liebe"?
Benenne mal ihre Attribute, denn ich fürchte, die "wahre Liebe" definiert jeder für sich anders.
- man ist immer füreinander da, verlangt jedoch nicht, dass der andere ständig alle Probleme lösen muss
- man braucht sich keine Sorgen machen, dass der andere kurzfristig seine Meinung ändert und einfach verschwindet
- man geht auch bei größeren Krisen nicht sofort auseinander, sondern bewältigt diese mit der Zeit
- man kann sich in gänzlich allen Dingen auf den anderen verlassen

Vor allem wichtig ist eben, dass der Partner eben nicht nur in dem Augenblick als unersetzbar angesehen wird, sondern mit Blick in die Zukunft. Das stört mich insgesamt am meisten. Ich weiß, dass es von den Milliarden Menschen auf der Welt nicht nur einen einzigen geben kann, der zu einem passt. Ich habe jedoch die romantische Vorstellung, dass es eben nicht nur heißen darf "du findest schon eine andere".

Welcher Aspekt für mich am wenigsten wichtig zu sein scheint, ist die sexuelle Aktivität. Also man muss den Partner schon anziehen finden, aber wie oft und in welcher Güte man Sex hat, ist mir glaube ich ziemlich gleich. Ich mache mir da insgesamt eh nicht viel daraus und finde ohnehin, dass dieses Thema in unserer Gesellschaft total überbewertet ist. Außerdem scheine ich hierbei sehr konservativ zu sein. Nach Trennungen ekel ich mich bspw. immer vor mir selbst und habe Schuldgefühle, dass ich mit der Frau geschlafen habe. Ich habe dann, in die Zukunft blickend, ein schlechtes Gewissen meiner künftigen Frau gegenüber (ich weiß, das klingt jetzt vielleicht etwas abgedreht...)

Für immer zusammenbleiben, das schaffen leider nicht viele.
Aber wertlos ist das Leben trotzdem nicht. Es lässt sich auch sehr schön partnerlos leben, wenn man Freunde und eigene Interessen hat.
Aber so kurz nach einer Trennung wird es dir schwer fallen, so zu denken. Hast du Menschen, mit denen du über deinen Kummer ernsthaft reden kannst?
Ein paar wenige ja. Ich verbringe leider die meiste Zeit meines Lebens für die Uni. Sie hat mir immer sehr viel halt gegeben. Als Aufmunterung bekomme ich halt immer nur "es gibt auch andere" zu hören. Das macht mich aber meistens noch trauriger..
 

Hannibal.

Mitglied
Das, was du beschreibst, assoziiert in mir ganz andere Begriffe, als den der Liebe: Beständigkeit und Loyalität.
Das Eine kann das Andere selbstverständlich inkludieren, aber Beständigkeit und Loyalität ist eben nicht ausschließlich Partnerbeziehungen vorbehalten. Die lassen sich in jeder Beziehung finden - in familiären und freundschaftlichen. Also muss für dich die "wahre Liebe" ja noch etwas Anderes ausmachen.
 

Das_Auge

Mitglied
Das, was du beschreibst, assoziiert in mir ganz andere Begriffe, als den der Liebe: Beständigkeit und Loyalität.
Das Eine kann das Andere selbstverständlich inkludieren, aber Beständigkeit und Loyalität ist eben nicht ausschließlich Partnerbeziehungen vorbehalten. Die lassen sich in jeder Beziehung finden - in familiären und freundschaftlichen. Also muss für dich die "wahre Liebe" ja noch etwas Anderes ausmachen.
Nun ja vielleicht weiß ich selber nicht genau, was ich damit eigentlich meine.

Ich wurde, habe ich jedenfalls das Gefühl, nie sehr geliebt als Kind. Mein ganzes Ich wurde immer nur an irgendwelchen Leistungen festgemacht (Fußballverein, Schule ...). Gelobt wurde ich nur selten, gestraft oft. Ich kann mich heute noch erinnern, als sei es gestern gewesen, als ich das erste mal in den Kindergarten musste. Über Jahre hinweg jeden Morgen das gleiche Spiel. Ich stand ca. 20 Minuten am Fenster und weinte meiner Mutter hinterher.

Außerdem war und ist meine Familie irgendwie komisch, habe ich das Gefühl. Daher entwickelte ich bereits sehr früh den Wunsch, mir eine eigene zu schaffen. Ich denke daher kommt also das Verlangen nach einer unerschütterlichen Verbindung zu einer Frau und einer eigenen Familie. Hin und wieder stritten sich meine Eltern und sagten dann halt auch in meiner Gegenwart Sätze wie "ich trenne mich". Das passierte zwar nie aber wenn ich so einen Satz hörte, kam es mir vor, als ob sie mich abschieben wollten.

Aus allem habe ich mein höchstes Lebensziel abgeleitet: Das Gründen einer eigenen Familie und das finden der "wahren Liebe", die bedingungslos ist (genau wie du sagt: loyal).
 

Rosafee

Aktives Mitglied
Deine Empfindungen kann ich sehr gut verstehen. Ich denke, dass im Grunde jeder Mensch sich danach sehnt, die "große, wahre Liebe" zu finden. Den Menschen, bei dem man fühlt, wir gehören zusammen, wir wollen zusammen alt werden.

Wichtig ist, meiner Meinung nach, diesen Wunsch nicht auf zu geben. Sich nicht mit "halben" Sachen zufrieden zu geben.
Man kann diesen Menschen finden. Nicht immer auf Anhieb. Manchmal braucht es ein paar Fehlversuche. Dabei lernt man aber sich selbst und seine Bedürfnisse immer besser kennen.

Und wenn man diesen Menschen gefunden hat, immer wieder aufeinander zugehen. Sich nicht gehen lassen, sich selbst nicht aufgeben, auch in der Partnerschaft sich selbst treu bleiben.
Wissen, dass man selbst und auch der Partner Fehler hat. Verzeihen können und miteinander wachsen.

Das geht. So etwas gibt es und es ist schön. Nicht jeden Tag. Es gibt gute und schwierige Zeiten. Aber es geht und man ist immer wieder aufs neue froh aneinander. Spürt die Liebe, die immer wieder aufflackert.

Du bist noch sehr jung und Enttäuschungen gehören auch zum Leben. Aber dieses Gefühl der Enttäuschung wird vorüber gehen. Und dann passieren neue Dinge. Das Leben hält immer wieder Überraschungen für uns bereit.

Alles Liebe! Rosafee
 

Hannibal.

Mitglied
Loyalität ist etwas anderes als Bedingungslosigkeit. Man stellt immer Bedingungen - die Grundsätzlichste davon ist, dass die geliebte Person Teil des eigenen Lebens ist. Wird diese Bedingung nicht erfüllt, leidet man. Und es geht ja noch weiter: Damit man glücklich ist, stellt man die Bedingung, dass die geliebte Person einen auch zurückliebt. Tut sie das auch nicht - Liebeskummer.
Eine bedingungslose partnerschaftliche Liebe würde ebenfalls beinhalten, dass der Partner nichtmal Teil des eigenen Lebens sein muss und sich gegen dich entscheiden könnte, ohne, dass es der Liebe einen Abbruch tut, oder Schmerz verursacht. Und genau das willst du ja eben nicht - zumindest nicht für dich selbst, denn du leidest ja, wenn deine Partnerin sich dazu entscheidet, nicht mehr in deinem Leben zu sein - aber du erwartest es von deiner Partnerin?
 

Schweiger

Aktives Mitglied
ich (m, Anfang 20) habe bereits vor einigen Tagen geschrieben, dass ich von meiner Freundin nach zwei Jahren verlassen wurde. Sie schrieb mir dann, dass sie sich bereits in einen Neuen verguckt hat. Das tut mir sehr weh. Eigentlich dachte ich immer, dass gerade sie eine Person sei, auf die man sich verlassen kann.
:D (Sorry für den Smiley)
Ich wurde eben von einer 12 Jährigen hintergangen. Sie hat eigentlich Gefühle für einen anderen(auch 12/13)! Ich bin 18...
Hat mir auch weh getan, als ich es erfuhr, aber ich bin halt auch jemand der denkt: such dir jetzt die Richtige, sonst verpasst du was...
Denke mal das ist normal. Nimm Abstand zu Sache und finde eine neue.
Das wird wieder.

Ich stelle zurzeit irgendwie alles in Frage. Außerdem ist mir plötzlich alles egal. Ich habe das Gefühl, als habe ich nun die Gewissheit, dass es die wahre Liebe gar nicht gibt. Alle reden immer zu mir "es gibt auch noch andere". Das mag vielleicht sein, aber sind wir sonach nicht alle immer austauschbar?
So mehr oder weniger schon.
Bleibt die Entscheidung für deine Partnerin, wie viele Alternativen sie sich zulegen möchte.

Ich komme mit diesem Gedanken einfach nicht klar. Ich dachte eigentlich immer, man findet jemanden, mit dem man dann wirklich für immer zusammenbleibt. Das Leben scheint mir sehr wertlos, wenn es das nicht gibt :(
Wie gesagt, ich bin auch so verbissen....meine Eltern bangen um mich....sie befürchte, dass ich in einen tiefen Abgrund falle sobald mal eine lange und tiefe Beziehung zu Ende geht.
Genau das könnte passieren, wenn du es zulässt.

Dein Weg ist noch lang!
Zu große Verbissenheit ist schädlich.
Such' dir Prioritäten/Hobbys. Rede mit Freunden drüber und lenke dich ab.

Dat wird scho! ;)
 

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