Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Gib mir ein kleines bißchen Sicherheit in einer Welt in der nichts sicher scheint

J

Josua Schneck

Gast
Ich möchte ein relativ schwieriges Thema ansprechen. Das Thema wurde zwar schon häufig behandelt, leider gibt es in diesem Bereich aber auch sehr viel Nichtwissen, Halbwissen und bewußte Falschaussagen.

Dennoch will ich versuchen, daraus etwas Fruchtbares zu machen.

Es geht darum, für sich die richtige Beschäftigung zu finden, die einem ausreichend Geld einbringt um sich das kaufen zu können, was man möchte. Das Thema ist deswegen schwierig, weil es so viele Ansätze gibt. Ich
möchte das Dilemma etwas näher erläutern, das ich dabei sehe:

Die eine Seite sagt: mache dich selbstständig. Arbeite 4 Stunden in der Woche. Lebe ein tolles Leben. Mache Urlaub in der Südsee, während andere in Büros sind.

Eine weitere Seite sagt: ohne einen Gymnasialabschluß, ein Abitur bist du nichts. Ohne einen Universitätsabschluß bist du nichts. Ohne einen Doktortitel bist du nichts. Wenn du älter als <beliebiges Alter> bist, wirst du keine Karriere machen können. Ohne Karriere bist du nichts, ohne Karriere wirst du kein Geld verdienen und ohne Karriere wirst du bald Hartz IV erhalten.

Seit Jahren schon versuche ich herauszufinden, wer denn nun Recht hat und was ich eigentlich beruflich machen soll. All die Wahlmöglichkeiten sind mir sehr sehr zuwider.

Da denke ich daran, was ich in Serien im Fernsehen gesehen habe, Rechtsanwälte die beeindruckende und erdrückende Plädoyers halten. Macht. Wenn man sich dann aber anschaut, wie ein Alltag eines Rechtsanwaltes aussieht (Akten, Akten, und nochmals Akten durchsehen) dann bröckelt diese Vorstellung des renommierten Berufes doch etwas.

So geht das weiter auch bei anderen Berufen. Aber dann kommt auch die soziale Komponente dazu: Was? Du bist schon 30 und hast nur ein abgebrochenes Studium vorzuweisen? Und so weiter und so fort.

Ich hätte sehr gerne einen Wegweiser in all diesem undurchsichtigen Dschungel voller Halbwahrheiten und Mythen.

Mir stellen sich Fragen, wie etwa: wenn ich in einem nicht renommierten Beruf mehr verdiene als in einem renommierten Beruf, würde ich dann dennoch den renommierten Beruf ausüben wollen, weil er eben renommiert
ist?

Oder anders gesagt: Würde es an mir nagen, wenn ich viel Geld in einem Sektor verdienen würde aber dennoch mit 40 oder 50 Jahren ohne Universitätsabschluß dastehe? Kann ich mir jahrelang vorlügen, daß mir die öffentliche Meinung egal ist?

Natürlich gibt es noch sehr viel mehr gegensätzliche Ansichten.

Dennoch frage ich mich, ob es nicht eine Möglichkeit gibt, Entscheidungen zu treffen, die ich nicht in ein paar Jahren wieder bereuen werde. Wie gesagt, viele Mythen, viele auf Halbwissen basierenden "Fakten" haben zu dieser Orientierungslosigkeit geführt.

Vielleicht sollte die Forderung lauten: Gib mir ein kleines bißchen Sicherheit in einer Welt in der nichts sicher scheint, wie es eine Musikgruppe passend formulierte.
 
Zuletzt bearbeitet:

diabolo

Aktives Mitglied
Vielleicht sollte die Forderung lauten: Gib mir ein kleines bißchen Sicherheit in einer Welt in der nichts sicher scheint, wie es eine Musikgruppe passend formulierte.
Meine Antwort wäre: "Nein"

Aus meinem bisherigen Leben habe ich vier Fazits diesbezüglich gezogen.
(Vielleicht ändert sich das noch im Laufe der weiteren Jahre?)

- Erfolgreich kannst du nur in einem Beruf werden, der dir auch Spaß macht.

- Die bestmögliche Sicherheit ist ein breites berufliches Anwendungsspektrum deiner Fähigkeiten. (Bringt nicht unbedingt den Super-Erfolg, der entsteht eher durch Spezialisierung. Aber mehr Sicherheit.)

- Es gibt in Notsituationen immer Lösungen - man muss sie nur erkennen, da liegt häufig das Problem.

- Gesundheit ist alles. Ohne die geht nichts.

Die Zeit der (begrenzten) Sicherheit ist meiner Meinung nach vorbei. War geschichtlich gesehen eh ein eher unbedeutender Zeitabschnitt.
Ich wollte als Jugendliche nie in einen Beruf einsteigen und dort verbleiben bis an mein Lebensende. :rolleyes: Hat sich als ziemlich unbegründete Sorge herausgestellt. Wie so viele Sorgen, die man sich im Vorfeld macht. ;)
 

benwilliam

Aktives Mitglied
erstmal stimme ich diabolo zu

ansonsten sind das keine Halbwahrheiten sondern subjektive Meinungen von denen du da sprichst. Da gibt es kein richtig oder falsch.

es gibt Menschen die wirklich jeden Job machen würden wenn dieser entsprechend bezahlt wird.
Umgekehrt gibt es welche die für kein Geld der Welt ihren Job aufgeben würden und dann gibt es noch Menschen die mit ihrem Job UND ihrer Bezahlung zufrieden sind.

Meiner Meinung nach akzeptiert die gesellschaft am ehesten 2 Bilder.
1. Hohe Bildung. Studium und evtl. ein Doktor-Titel. Da ist es egal wie viel er verdient.
2. Stink Reich. Da fragt niemand welche (Aus-)Bildung der hat.

100% Sicherheit gibt es grundsätzlich nicht.
Für den Anfang ist es Wichtig welche Qualifikationen auf dem Papier stehen im weiteren Verlauf entscheiden deine tatsächlichen Fähigkeiten
 
T

Thilo999

Gast
Ohje.. dies ist genau mein Thema.

ich selbst habe genau durch diese Gedanken schwere Depressionen bekommen.
Weil es immer darum geht was hat dieser, was hat jener... und was hab ich, womit kann man glücklich sein, und womit nicht. Ich selber bin 31, mache mir auch ständig Gedanken zu wenig erreicht zu haben und suche eigentlich genau auf diese Fragen Antworten.

Ich finde die heutige Gesellschaft extrem materialistisch eingestellt, und vor allem komme ich mir als Mensch der nicht studiert hat als Mensch zweiter Klasse vor. Wie du hast kein Haus, keinen Daimler, keine 5-Sterne Urlaube...

Ich selbst meinte lange Zeit mich in diesen Kreis mit Gewalt hineinzuzwängen und auf brechen und biegen irgendwas tolles erreichen zu müssen. Aber es hat mich krank gemacht. Meine Vorstellungen von Moral und Zufriedenheit wurden zunichte gemacht.
 

catzy

Mitglied
Letztendlich zählt doch nicht, was die anderen sagen und erwarten, sondern was Du Dir vom Leben erhoffst! Natürlich leben wir in einer Leistungsgesellschaft - aber vieles ist auch Oberflächlichkeit. Jemand, der studiert ist und zig Zertifikate und was nicht alles vorweisen kann, ist noch lange nicht der bessere "Arbeiter". Ich habe einen Nebenjob und mein Chef ist total glücklich mit mir, weil er vor mir nämlich eine Knalltüte hatte, der zwar super ausgebildet war, aber dies alles überhaupt nicht umsetzen konnte. Und ich habe nicht diese perfekte Ausbildung, kann aber noch mit meinem eigenen Kopf denken.

Letztendlich wird es für alles immer ein Pro und Contra geben. Aber wichtig ist, was Du willst und wo Du im Leben hin willst.

Ich weiß wie schwer das ist, beruflich das Richtige zu finden. Man kann jahrelang glücklich in seinem Beruf sein und irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem man feststellt, dass man so den Rest seines Lebens nicht mehr weitermachen möchte. Geht mir auch gerade so. Ich stehe derzeit am Ende einer Sackgasse.
 

Felimaus

Mitglied
@Josua
Was kritisierst Du eigentlich am System? Du HAST vermutlich die "größte Sicherheit", der Staat wird für Dich zahlen, damit Du noch weitere Jahre auf dem Sofa sitzt und über die verdammt schlechte Arbeits-/Jobwelt sinnieren kannst...

Mich würde brennend interessieren, wie Du das überhaupt beurteilen möchtest! Erzähl doch mal, in welchen Berufen Du schon "gearbeitet" hast - in einer Welt in der nichts sicher scheint...

Weitere Ansichten, bitte.
 
M

Maria Lange

Gast
Bevor mir eine sinnvolle Antwort geben kann, würde ich gerne wissen, wo du überhaupt stehst. Bist du noch Schülerin? Hast du bereits einen Schulabschluss, eine Ausbildung? Machst du Abitur und überlegst dir zu studieren?
Deine Ausgangssituation ist entscheidend. Wenn du z.B. keine allgemeine Fachhochschulreife hast (d.h. Abitur, Meister o.ä.), brauchst du dir um die Arbeitsmöglichkeiten als Jurist keine Gedanken machen...
Also, bevor du dich in deinen Gedanken verlierst, beantworte dir erstmals folgende Fragen:

- Wo stehst du?
- Was kannst du realistisch machen?
- Was ist deine berufliche Idealvorstellung (muss gar kein klares Berufsbild sein, eher Eigenschaften der Tätigkeit)

Vorher kann dir hier wohl keiner wirklich weiterhelfen.
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Thema gelesen (Total: 1) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben