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Gewissen...ist es eine Charaktersache??

S

Sweetdream

Gast
Meiner Meinung nach folgt das Gewissen schon einer gewissen erzieherischen Grundlage. Beispielsweise dass man Respekt vor dem Alter haben soll, keine Tiere quälen, ehrlich und aufrichtig sein, keinem Menschen vorsätzlich wehtun usw. Wenn dadurch von den Eltern eine ordentliche Basis geschaffen wurde, wird die Person sicher auch später solche Gefühle wie Mitleid oder Reue verspüren können, ein Zeichen dafür dass man ein Gewissen hat. Speziell als Kind oder Jugendlicher werden einem bestimmte Werte vermittelt, nach denen wir zwischen Gut oder Schlecht zu unterscheiden wissen. Ein wesentlicher Aspekt ist aber im Erwachsenenalter natürlich auch die Umwelt in der er sich bewegt, das soziale Umfeld, vielleicht einschneidende Erlebnisse und eine Portion Lebenserfahrung. Ob man Gewissen "erlernen" kann...ich weiß es nicht, würde aber eher dazu tendieren, dass man es entweder hat oder eben nicht. Aber das ist selbstverständlich Ansichtssache.
 
L

Lena7

Gast
Ich glaube, das jeder Mensch von Gott ein Gewissen bekommen hat.

Natürlich spielt auch Erziehung mit eine Rolle wie empfänglich das Gewissen bleibt.
Wenn z.b. eine Mutter regelmäßig mit ihrem kleinen Kind auf Diebestour geht, wird bei dem das Kind, dieses irgentwann das nornale sein.
Im innersten wird wohl so etwas wie ein ungutes Gefühl bleiben, was der Mensch allerdings dann weitgehend übergehen wird.

Ich glaube nicht, dass das Gewissen etwas mit dem Charakter zu tun hat. Allerdings in so fern schon, das ein Mensch mit einem ehr schlechten Charakter ehr dazu neigt, das Gewissen bewußt zu überhören.
Je mehr ein Mensch sein Gewissen ignoriert, desdo unempfindlicher wird es.
In der Bibel steht irgentwo von Menschen, die ein Brandmal in ihrem Gewissen haben.
So besteht die große Gefahr darin, das ein Mensch permanent das mahnen des Gewissens überhört, bis er es überhaupt nicht mehr warnehmen kann.



Lena
 
M

Marvellous

Gast
Oder wird ES mit den Genen vererbt???

Wird ES eventuell anerzogen???
Ich denke eher, es entwickelt sich im Lauf eines Lebens, durch Umwelteinflüsse. Aber Gene werden auch einen gewissen Teil ausmachen.

Gibt ES das "gute Gewissen" und wie vermittelt ES sich uns???

Ja, das "schlechte Gewissen" gibt es, dass weiß ja schon jedes Kind.
Das Gewissen vermittelt sich durch deine Taten, welche du als positiv empfindest. So nach dem Motto: Gute Sache - Mach ich nächstes Mal wieder. Da fühle ich mich (und evt. auch andere) super.:)
Außerdem fragt das Gewissen nicht nach einer Begründung. Es ist vergleichbar mit deinem Unterbewusstsein. Dabei liegt es an dir. Entweder du lässt es zu oder nicht.

Es soll ja auch Menschen geben, die überhaupt kein Gewissen haben???? Solche begegnen uns ja oft genug im Leben......
Traurig, aber wahr. Manchmal hat man das Gefühl unsere Gesellschaft entwickelt sich immer mehr hin zur Gewissenlosigkeit.
Aber mach dir da Mal keinen Kopf, bestimmte Einstellungen führen bei gewissenlosen Menschen irgendwann mal zum Crash, wenn sie diese zu lange und intensiv verfolgen.

LG
Marvellous
 

maximilian

Aktives Mitglied
Och das hatten wir doch grad erst. Gewissen ist einfach die Instanz die vergleicht ob unser Verhalten mit unserer Moral übereinstimmt.

Dass Menschen eine Moral haben ist wohl angeboren (ausser bei denjenigen denen durch Hirnschaden der "Unterprozessor" fehlt oder kaputt ist), aber mit welcher Moral, mit welcher Software/Firmware, dieser Moralprozessor programmiert wird, bestimmen die Umstände. Die familiären und gesellschaftlichen.

Wenn du ein Ureinwohner bist, wirste anders erzogen, es wird dir keine Gewissenbisse bereiten, die Kerle deines Nachbarstammes abzuschlachten (genauso wie heutige Soldaten auch durch ihre Moralprogrammierung keine Gewissensbisse beim Töten haben (sollten)), und es wird dir auch keine Gewissensbisse bereiten, deren Frauen zu vergewaltigen, oder dein mißgestaltetes Neugeborenes zu töten. Dein Moralprozessor wurde schlicht mit ner anderen "Firmware" gefüttert.

Jetzt kommt die Bewertungsinstanz und vergleicht: Tat: "ich hab das missgestaltete Baby umgebracht", moralisches System beim Indianer: "missgestaltete Kinder umbringen ist kein schlechtes Verhalten/kein Mord" ->Gewissen: alles ok, Tat stimmt mit Programmierung überein.
Wenn jetzt dein moralischer Prozessor mit ner anderen, z.B. der hier vorherrschenden Firmware (Moral-Mitteleuropa Version 9.2), gefüttert wurde und das Gewissen vergleicht wieder Tat mit Programmierung und kommt zu ner anderen Bewertung: stimmt nicht überein.
Und am effektivsten bekommt dich der Moralprozessor immer noch über die Gefühlsebene zur Verhaltensänderung.

Jetzt kannste zweifach machen: entweder siehste ein, dass die Tat nicht der Hit war (du akzeptierst deine aktuelle Moralprogrammierung), und änderst das in Zukunft, oder du sagst: meine Programmierung haut nicht hin, und suchst dir ne andere Firmware für deinen Moralprozessor.

Wenn du aber der Meinung bist, die Tat war nicht der Hit, und du wirst dich in Zukunft ändern, ist es völlig sinnlos sich die Bewertung des Gewissens immer wieder anzuhören. Das Gewissen hat seine Aufgabe getan, die Bewertung einmal kundgetan, und jedes Wiederholen dieser Bewertung macht keinen weiteren Sinn mehr, ausser sich selbst zu quälen.
Also einmal abrufen, dann Konsequenzen ziehen, und dann nicht nochmal die gleiche Bewertung abrufen. Bringt ja nix.
 
E

EuFrank

Gast
Hallo maximilian!

Och das hatten wir doch grad erst. Gewissen ist einfach die Instanz die vergleicht ob unser Verhalten mit unserer Moral übereinstimmt.

Dass Menschen eine Moral haben ist wohl angeboren (ausser bei denjenigen denen durch Hirnschaden der "Unterprozessor" fehlt oder kaputt ist), aber mit welcher Moral, mit welcher Software/Firmware, dieser Moralprozessor programmiert wird, bestimmen die Umstände. Die familiären und gesellschaftlichen.

Wenn du ein Ureinwohner bist, wirste anders erzogen, es wird dir keine Gewissenbisse bereiten, die Kerle deines Nachbarstammes abzuschlachten (genauso wie heutige Soldaten auch durch ihre Moralprogrammierung keine Gewissensbisse beim Töten haben (sollten)), und es wird dir auch keine Gewissensbisse bereiten, deren Frauen zu vergewaltigen, oder dein mißgestaltetes Neugeborenes zu töten. Dein Moralprozessor wurde schlicht mit ner anderen "Firmware" gefüttert.

Jetzt kommt die Bewertungsinstanz und vergleicht: Tat: "ich hab das missgestaltete Baby umgebracht", moralisches System beim Indianer: "missgestaltete Kinder umbringen ist kein schlechtes Verhalten/kein Mord" ->Gewissen: alles ok, Tat stimmt mit Programmierung überein.
Wenn jetzt dein moralischer Prozessor mit ner anderen, z.B. der hier vorherrschenden Firmware (Moral-Mitteleuropa Version 9.2), gefüttert wurde und das Gewissen vergleicht wieder Tat mit Programmierung und kommt zu ner anderen Bewertung: stimmt nicht überein.
Und am effektivsten bekommt dich der Moralprozessor immer noch über die Gefühlsebene zur Verhaltensänderung.

Jetzt kannste zweifach machen: entweder siehste ein, dass die Tat nicht der Hit war (du akzeptierst deine aktuelle Moralprogrammierung), und änderst das in Zukunft, oder du sagst: meine Programmierung haut nicht hin, und suchst dir ne andere Firmware für deinen Moralprozessor.

Wenn du aber der Meinung bist, die Tat war nicht der Hit, und du wirst dich in Zukunft ändern, ist es völlig sinnlos sich die Bewertung des Gewissens immer wieder anzuhören. Das Gewissen hat seine Aufgabe getan, die Bewertung einmal kundgetan, und jedes Wiederholen dieser Bewertung macht keinen weiteren Sinn mehr, ausser sich selbst zu quälen.
Also einmal abrufen, dann Konsequenzen ziehen, und dann nicht nochmal die gleiche Bewertung abrufen. Bringt ja nix.
Kannst Du den Beitrag auch in zwei oder drei Sätzen zusammenfassen? Danke!
 
E

EuFrank

Gast
Hallo maximilian!

Nö. Aber kannst du ihn in 3 Sätzen zusammen, ohne dass ein Teilaspekt meiner Aussage rausfällt? Damit könnteste mich jetzt beeindrucken.
Ich dachte, Du fändest es schön, wenn Dich möglichst viele Leser verstehen würden. Vielleicht bin ich nicht der einzige, der beim Lesen Probleme hatte.
 

maximilian

Aktives Mitglied
Haste es wirklich nicht verstanden?Lags an den PC-Metaphern?

Ok, dann versuch ich es nochmal mit nem anderen Bild: jeder Mensch ohne Hirnschaden hat ne Moralkiste, die mit ner beliebigen Moral gefüllt werden kann. Welche Moral drin steckt, ist völlig unterschiedlich (Soldat hat in seiner Kiste die Aussage: du darfst Töten solange es ein Feind ist, Zivilist hat in seiner Kiste: Menschen umbringen ist schlecht; Indianer hat in seiner Kiste: nur gesunde Babys, Kinder und Erwachsene vom eigenen Stamm umbringen ist schlecht).

Das Gewissen sitzt jetzt auf der Kiste und vergleicht immer deine Taten mit den Regeln, die drin liegen. Das ist seine Aufgabe. Das Gewissen selbst hat keine Moral, sondern vergleicht nur die Füllung unserer Moralkiste mit unseren Taten. Dem Gewissen ist es egal was in der Kiste liegt, das zu beurteilen ist nicht seine Aufgabe (weswegen auch Nazis sicher ohne Gewissensbisse Juden umbringen konnten, die hatten schlicht andere Regeln in ihrer Kiste liegen).
Wenn das Gewissen sagt: Tat und Kisteninhalt stimmen nicht überein, kann man entweder die Tat in Zukunft lassen (aber diese Entscheidung des Gewissens sich immer wieder vor Augen zu führen, ist nicht sinnvoll, es reicht, wenn man einmal die Bewertung bekommt), oder man kann seinen Kisteninhalt austauschen.
 
E

EuFrank

Gast
Hallo maximilian!

Haste es wirklich nicht verstanden?Lags an den PC-Metaphern?

Ok, dann versuch ich es nochmal mit nem anderen Bild: jeder Mensch ohne Hirnschaden hat ne Moralkiste, die mit ner beliebigen Moral gefüllt werden kann. Welche Moral drin steckt, ist völlig unterschiedlich (Soldat hat in seiner Kiste die Aussage: du darfst Töten solange es ein Feind ist, Zivilist hat in seiner Kiste: Menschen umbringen ist schlecht; Indianer hat in seiner Kiste: nur gesunde Babys, Kinder und Erwachsene vom eigenen Stamm umbringen ist schlecht).

Das Gewissen sitzt jetzt auf der Kiste und vergleicht immer deine Taten mit den Regeln, die drin liegen. Das ist seine Aufgabe. Das Gewissen selbst hat keine Moral, sondern vergleicht nur die Füllung unserer Moralkiste mit unseren Taten. Dem Gewissen ist es egal was in der Kiste liegt, das zu beurteilen ist nicht seine Aufgabe (weswegen auch Nazis sicher ohne Gewissensbisse Juden umbringen konnten, die hatten schlicht andere Regeln in ihrer Kiste liegen).
Wenn das Gewissen sagt: Tat und Kisteninhalt stimmen nicht überein, kann man entweder die Tat in Zukunft lassen (aber diese Entscheidung des Gewissens sich immer wieder vor Augen zu führen, ist nicht sinnvoll, es reicht, wenn man einmal die Bewertung bekommt), oder man kann seinen Kisteninhalt austauschen.
Freust Du Dich darüber, ein Gewissen zu haben? Hälst Du das Gewissen für etwas wertvolles? Oder ist es Dir egal?
 

maximilian

Aktives Mitglied
Ich wüsste nicht warum ich mich darüber freuen sollte. Ich freu mich ja auch nicht, dass ich zwei Gehirnhälften, oder dass ich nen Sprachzentrum hab.
Aber klar, wertvoll ist das alles, und faszinierend find ichs auch. Egal ist es mir nicht, ich schätze es, dass ich ne Moral und nen Gewissen hab. Ohne Moral, und dem Gewissen was einen belohnt, würde einem wohl nur noch Hedonismus als Lebensinhalt bleiben. Mir würde die Struktur in meinen Handlungen fehlen, ich würde wohl nur noch meine eigenen Bedürfnisse befriedigen. Hat schon alles seinen Sinn, sonst hätte es die Natur schon wieder aussortiert.
Das find ich halt faszinierend, göttlich, dass sowas einfach so per Trial and Error und Auslese entstanden ist.
 

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