Ich halte nicht viel von der sogenannten "Killerspieldebatte". Ich sehe die Ursache für solche Taten in anderen Bereichen. Sicherlich wirken diese Spiele auch ihren Teil dazu bei, dass es zu Amokläufen kommt, aber ich halte ihn für nicht sonderlich relevant.
Ich spiele auch selbst solche Spiele und was ich sagen kann, ist, dass die Medien diese Spiele leider oft völlig falsch darstellen und sie so total an den Pranger stellen. Ich finde es schade, dass absolut subjektiv und ohne wirkliche Recherche Beiträge im Fernsehen zu sehen sind, die wenig mit dem eigentlichem Spiel zu tun haben. Es werden da z.B. oft Spiele gezeigt, die es in Deutschland so garnicht gibt, da sie schon als zu brutal eingestuft wurden. Es gibt manche dieser Spiele zwar hier, aber nur in entschärfter Version und dann auch ohne Jugendfreigabe. Außerdem steht oft viel mehr der strategischer Teil im Vodergrund und das Spielen miteinander, anstatt das "sinnlose Gemetzel", wie es oft im Fernsehn zu hören ist.
Es spielen fast alle Jugendlichen diese Spiele oder haben sie schonmal gespielt und dann ist es auch kein Wunder, dass nach einem Amoklauf solche Spiele auf dem Rechner gefunden werden. Nur das wird dann meistens als Grund für solche Taten gesehen und man hört Aussagen wie: "Der Täter hat in der Nacht zuvor stundenlang Killerspiele an seinem Rechner gespielt!"
Sind wir jetzt alle potentzielle Amokläufer, weil wir diese Spiele spielen?
Ich will aber auch nicht abstreiten, dass solche Spiele auf labile Personen einen gewissen negativen Effekt haben. Trotzdem: Das Problem ist ganz woanders. Ich sehe es zumindest woanders. Nämlich in der sozialen Isolation solcher Täter und dem Mobbing. Sie sind in fast allen Fällen Opfer ihres sozialem Umfelds geworden. Was jetzt die genau Beweggründe bei Tim K. waren, kann ich nicht sagen, aber ich denke mir, dass es ähnliche Gründe für sein Verhalten gab. Meistens entwickeln sich ja auch durch zu viel Einsamkeit verkorkste, irrationale Denkweisen, die dann zu solchen Taten führen. Aber darüber kann ich jetzt nur spekulieren.
Die Politiker sind natürlich jetzt unter Druck und man muss was ändern. Da es extrem schwierig ist etwas aus psychlogischer Ebene zu ändern und jedem Schüler ein stabilies, soziales Umfeld zu geben, versucht man sich lieber an kleineren Sachen. Es werden Sündenböcke gesucht. Das sind dann nunmal die "Killerspiele" oder besser gesagt Ego-Shooter und das Waffengesetz. Dabei sind diese meistens nur der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringen. Deutschland hat aber eh schon mit die strengsten Richtlinien was den Verkauf von Computerspielen und den Besitz von Waffen angeht. Es sollte sich nur jeder daran halten und Spiele sollten auch nur an die verkauft werden, die das richtige Alter erreicht haben.
Nunja, ich könnt jetzt noch ausführlicher zu dem Thema schreiben. Aber ich denke, das wichtigste ist gesagt.
Gruß
Empathy