Genug essen schwierig

Hallo -

ich merke schon länger dass mein Essverhalten nicht so ist wie es sein sollte. Ich habe das schon lange gemerkt aber dachte dass ich es unter Kontrolle habe und es deshalb nicht wirklich ein Problem ist. In den letzten Monaten ist es schlimmer geworden und ich habe mich intensiver mit dem Thema auseinandergesetzt und auch einige Online-Tests gemacht, wo ich jetzt nicht weiß wie akkurat die sind, aber die sagen alle dass mein Verhalten schon sehr Richtung Essstörung geht.
Seitdem ich das so akzeptiert habe dass ich wahrscheinlich ein Problem habe, habe ich mehrere Versuche gestartet um wieder normaler zu essen, aber mein Körper macht mir jedes Mal ein Strich durch die Rechnung. Ich kann einfach nicht so viel essen wie ich angeblich sollte und wenn ich mich dazu zwinge, wird meine Abneigung gegen Essen noch größer. Ich bin immer sehr schnell satt und wenn ich dann weiteresse, liegt mir das Essen stundenlang im Magen und ich hasse das Gefühl und würde mich am liebsten übergeben einfach damit dieses Gefühl weggeht. Ich habe ausgerechnet wie viel ich essen sollte, aber so viel schaffe ich nie und ich kann nicht sagen ob das der Gewöhnungseffekt ist oder ob es nicht sein kann dass ich mit weniger Essen auskomme. Man sagt ja immer dass man auf sein Hungergefühl hören soll aber das klappt bei mir scheinbar nicht ...
Über Ernährungsberatung/Therapie habe ich nachgedacht aber ich möchte es erst alleine versuchen weil ich es nicht mag wenn mir jemand reinredet, besonders wenn es ums Essen geht.
Ich muss nur rausfinden wie ich weiß wie viel ich essen muss und wonach ich da gehen kann. Kann mir da vielleicht jemand helfen?

Danke und viele Grüße
- Noah (m, 19)

Wieviel wiegst du denn und wie groß bist du? Und hast du dieses Problem zum ersten Mal, oder hattest du schon ähnliche Probleme? Es ist schwer, das pauschal zu beurteilen, da zu viele Faktoren dabei eine Rolle spielen.

Es ist doch schon mal gut, dass du selbst erkennst dass du eine
Esstörung hast und etwas dagegen tun willst.Lass es am besten langsam
Angehen ...dein körper muss sich vermutlich noch daran gewöhnen...
Stelle dir pläne aufund setze dir ziele...du schaffst das! Viel glück!♥

Geht es dir denn jetzt in erster Linie ums Zunehmen oder wirklich nur mehr essen?

Ich wiege knapp 56 Kilo und wollte unbedingt 60 Kilo haben da ich unter einer schweren Darmerkrankung leide und beim Schub gut und gerne mal 5-10 Kilo verliere. Ich schaffe es aber nicht zu essen da ich im Moment durch eine Scheidung gehe. Ich hab mir angewöhnt, Zunehmshakes zu trinken. Bin auch schon bei 58 kg.

Lieben Gruß.

Was heißt zum ersten Mal ... mein Essverhalten ist schon länger nicht mehr ganz normal, seit über zwei Jahren ... aber ich habe das lange Zeit nicht als Problem gesehen. Jetzt versuche ich manchmal aktiv etwas zu ändern und dann merke ich dass es nicht geht.

Mir geht es eher darum wieder halbwegs normal essen zu können. Wenn ich drei vier Kilo zunehmen würde könnte ich damit leben, mehr sollte es aber erst mal nicht sein ...

Magst Du uns nicht mal Deine Größe und Dein Gewicht sagen?

Du könntest Dir ans Essen immer einen Esslöffel gutes Öl (Olive, Leinöl oder so) machen. Und zum Nachtisch und Zwischendurch immer mal einen Riegel Schokolade essen. Außerdem Nüsse knabbern. Verteile das Essen über den Tag, nicht gezielt zu den Mahlzeiten. Dann bist Du nicht so voll.

Und vor dem Schlafengehen einen Zunehmdrink aus der Apotheke. Dann klappt es bestimmt.

Zunächst solltest Du ein Esstagebuch führen, indem Du genau notierst, wann Du was und wieviel gegessen hast.

Wenn Du das hast, kannst Du in die nächste Phase starten:
Versuche, kleinere Mahlzeiten und Snacks über den Tag verteilt einzubauen. Das kann hier mal ein Apfel sein, da mal ein kleiner Joghurt oder eine Hand voll Nüsse. Magst Du zum Frühstück Müsli. Dann tu Dir doch noch einen Löffel Honig über das Müsli und den Joghurt.
Wenn es Dir wirklich ums Zunehmen geht, kannst Du Dir auch hin und wieder eine Fruchtschnitte gönnen. Ist Dir ein ganzer Riegel schon zu viel, kannst Du den ja halbieren und auf zwei Snacks (vormittags und nachmittags) aufteilen. Das sind ja in der Regel richtige Kalorienbomben.

Gerne spart man ja heutzutage an den Fetten, weil Fett ungesund ist. Das stimmt so nicht. Fette an sich nichts schlechtes sind. Es kommt immer auf die Quelle und die Menge an. Der Körper braucht sie z. B. zum Aufspalten der Vitamine. Deswegen gehört an jeden Salat ein Schuss hochwertiges Öl. Und Pellkartoffeln mit Quark sind mit einem Schuss frischem Leinöl doppelt so lecker.

Auf "Kalorientanken" mit Cola oder Limo würde ich dagegen komplett verzichten. Höchstens mal ein Glas Saft, aber am besten sind Tees, Saftschorlen und Wasser. Auch hier solltest Du die Trinkmengen im Auge behalten. Jede Stunde ein normales Glas und Du kommst auf Deine 1,5 bis 2,5 Liter pro Tag. Ziel sollte sein, dass Du immer etwas im Magen hast.

Wenn Dir recht schnell übel wird, würde ich auf leicht Verdauliches setzen: Gemüse, Reis, Geflügel, ... Nimm für Dich normale Portionen und höre auf zu essen, sobald das Sättigunsgefühl erreicht ist. Warte eine Stunde und dann kannst Du Dir ja den nächsten Snack gönnen. Somit müsste sich zumindest die Kalorienmenge über den Tag verteilt steigern lassen. Im Laufe der Zeit kannst Du ja auch die Portionsgröße nach oben hin anpassen. Langfristiges Ziel sollte sein, dass Du die üblichen 5 Mahlzeiten (Frühstück, Brotzeit, Mittag, Kaffeetrinken, Abendbrot) anpeilst und auf eine normale Kalorienzahl (für Deine Größe, Dein Alter und Deinen Bewegungsdrang) kommst.