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Geldsorgen wg. falschem Umgang und Zwangsgedanken

F

Fabian971

Gast
Hallo,

zunächst einmal vielen Dank an jeden, der sich das hier durchliest. Ich weiß einfach nicht so recht, wohin ich mich damit wenden soll...

Im Grunde habe ich zwei Probleme, die sich teils gegenseitig bestärken.
Zum Einen ist da meine Zwangsstörung, die sich v. a. in Bezug auf Hygiene und die Makellosigkeiterhaltung von Gegenständen, insbesondere Elektronikgeräten, äußert.
Beispiel: Ich habe mir für 600 Euro eine Soundanlage angeschafft, die ich versehentlich ca. ein Dutzend Mal nicht korrekt, sondern über die Steckdose ausgeschaltet habe, was dann jeweils auch zu einem Knistern in der Anlage in dem Moment geführt hat. Sie funktioniert nach wie vor einwandfrei, dennoch kann ich den Sound nicht genießen, weil ich ständig nur noch mit den Ohren horche, ob nicht doch irgendetwas defekt ist. Deshalb würde ich mir am liebsten eine neue Anlage kaufen, obwohl diese hier eben 600 Euro gekostet hat und eigentlich nagelneu ist.
So geht es mir mit vielen Geräten und bei einigen habe ich tatsächlich auch einen Zweitkauf vollzogen, was mich entsprechend unnötig Geld gekostet hat.

Eine Therapie meiner Zwänge ist leider hoffnungslos, da ich mit mehrmaligen Aufenthalten über die Strecke betrachtet schon 1,5 Jahre in stationärer Behandlung war, die durch anfänglichen Medikamenteneinsatz das Problem allenfalls temporär gemindert hat. Meine einzige Chance sehe ich nur noch in einer Hirnstimulation...

Meine Zwänge kosten mich nicht nur real Geld, sondern verstärken auch meine Ängste und mein schlechtes Gewissen bzgl. der Verschwendung, was dann wiederum zu noch mehr Ausgaben führt. Obwohl es mir finanziell trotz allem gut geht, habe ich 1000 Euro durch Sportwetten verloren, da mein schlechtes Gewissen so groß war, dass ich das bis dahin verschwendete Geld zurückholen wollte.

Hinzu kommt noch, dass ich mich ab und zu habe ausnutzen lassen und dadurch ebenfalls finanziell eingebüßt habe, von den Kosten für das zwangsbedingte 50-minütige Duschen am Tag ganz zu schweigen.

Was für mich kein Trost ist, sondern mein Gedankenchaos nur noch mehr anheizt, ist die Tatsache, dass ich trotz alledem (bestimmt hochgerechnet 15000 Euro in 10 Jahren) derzeit 7000 Euro auf dem Konto habe. Ich bin 23 Jahre alt und befinde mich noch in der Ausbildung. Wenn ich mir jetzt nichts mehr zuschulden kommen lasse, werden es zum Ende in vier Monaten 10000 sein.
Wenn ich mit anderen in meinem Berufsschulkurs spreche (wir verdienen tariflich bedingt alle gleich viel), komme ich mir vor wie das größte Rich Kid. Das verstehe ich einfach nicht. Wie kann es sein, dass ich so viel auf dem Konto habe, obwohl ich so viel zum Fenster hinauswerfe. Das verunsichert mich mega.

Ich würde gern einfach mit den ganzen bisherigen Verlusten abschließen, schaffe es aber nicht. Durch die Zwangsstörung, die sich seit ca. 2 Jahren besonders stark in Zwangsgedanken widerspiegelt, kann ich nichts mehr genießen, keinen Konsum wegen des schlechten Gewissens, aber auch noch nicht einmal einen schönen Film im Fernsehen, weil ich Angst habe, morgen auf einmal in Hartz IV zu sein. Ich weiß überhaupt nicht, wo ich finanziell stehe (lebe noch bei meinen Eltern). Geht es mir zu gut, sodass ich auf den Geldschwund pfeifen soll? Habe ich so große Schuld auf mich geladen, dass ich froh sein kann, wenn ich möglichst bald tot bin und meine Gedanken enden? Keine Sorge, ich bin nicht suizidal, meine Angst ist dennoch, dass ich meines Lebens nicht mehr froh werde, denn 15000 Euro bekommt man ja nicht eben so zurück.

Ich weiß nicht, was ich denken und tun soll. Mir würde es reichen, von jetzt an genügsam zu leben. Aber selbst beim gemütlichen Film kann ich nicht entspannen, weil es mich verfolgt.

Danke an jeden, der mir helfen möchte...

Fabian
 
G

Gelöscht

Gast
Ich denke du hast das sehr gut erkannt, dass du eine Zwangsstörung hast.

Zahlst du Miete? Das würde eventuell erklären, dass du einiges angespart hast, wenn du praktisch keine Ausgaben hast wie Miete+Nebenkosten. Geben dir deine Eltern was dazu?

Setz dich mal mit deinen Eltern zusammen und geh mal dein Erspartes, Ausgabe und Einnahmen durch. Dann kannst du auch anfangen, ein Haushaltsbuch zu führen.
Ihr könnt zusammen überlegen, ob ein gesetzlicher Betreuer gut für dich wäre, der dein Geld betreut.
 
K

Katie32

Gast
Ja, ein Haushaltsplan (wo Du monatlich Deine Einnahmen + Ausgaben siehst, z.B. als Excel, OpenOffice Tabelle :) kann hilfreich sein. Dann weißt Du wieviel Geld Du etwa im Monat zur Verfügung hast!
 

SeelenKnacks

Aktives Mitglied
Wenn Du Deine gesamte Ausbildungsvergütung von ca. 750,-€ auf Deinem Bankkonto lassen kannst, dann ist es doch nicht verwunderlich, wenn in vier Monaten 3.000,-€ zusammen kommen. Solche einfachen Berechnungen sollten Teil Deiner Ausbildung gewesen sein und sind kein Mysterium.

Das eigentliche Problem sind wohl Deine Zwangsgedanken und wie Du sie besser in den Griff bekommen kannst. Ich würde darauf meine Zeit verwenden und mehr darüber in Erfahrung bringen. Alles Gute dazu.
 

Hamsterpups

Mitglied
Eine Therapie meiner Zwänge ist leider hoffnungslos, da ich mit mehrmaligen Aufenthalten über die Strecke betrachtet schon 1,5 Jahre in stationärer Behandlung war, die durch anfänglichen Medikamenteneinsatz das Problem allenfalls temporär gemindert hat. Meine einzige Chance sehe ich nur noch in einer Hirnstimulation...
Bist du zur Zeit in ambulanter Behandlung? Nimmst du Medikamente?
 
A

Außchecker

Gast
Ohne Krankheitseinsicht ist das bei Psychisch kranken auch Sinnlos.
Dann must du mit Leben wie viel andre andre auch .
Die Psychiatrien sind voll in Deutschland , in den USA hat man die nicht wirklich andre und sich selbst Gefährdenden an die Luft gesetzt.
Psychisch Kranke in den USA: auf der Strasse oder im Knast.
Das Ziel, menschenunwürdige psychiatrische Kliniken zu schließen, wurde erreicht.
Doch das Versprechen, man werde sich danach besser um die Kranken kümmern, haben die USA nicht gehalten.
Ist hier auch abgedacht!
 

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