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Gedanken aus meinem Leben

GuteLaune

Mitglied
In den ersten sechs Jahren hatte ich einen Lehrer der uns alle psychisch tyrannisiert hat. Die ersten 3 jahre ging es aber dann hat es angefangen. Besonders die Jungen hatte er dabei im Blick. Alles genau aufzuschreiben wäre zu viel. Aber eins werd ich nie vergessen wie er mich vor anderen wegen einer banalen Sache angeschissen hat und ich angefangen habe zu weinen. Danach haben meine eltern mich auch mitten im jahr runtergenommen aber da war ich schon 6 1/2 bei ihm gewesen.
Als ich dann mit 12 aufs Gymnasium gewechselt habe, habe ich auch mit Nachhilfe angefangen. Der Lehrer wurde mir vom Schulleiter empfohlen. Er war schon etwas älter, so um die 68 denk ich. Er war etwas ungewaschen aber ich habe bei ihm einiges gelernt und dank ihm hab ichs auch bis in die 11 klasse ausgehalten. Ich bin zu einer zeit zu ihm gekommen in der ich keine wirklichen Freunde hatte und die meiste zeit am rechner verbracht habe. Er war für mich da und hat mit mir geredet u d mir zugehört. Er ist mir aber auch zu nahe gekommen. Er hat mein bein getätschelt, mich fest an sich gedrückt und selten mich auf den kopf/wange und such auf den Mund geküsst. Ich wollte es nie. Aber ich bin trotzdem immer hin. Weshalb ich niemanden davon erzählt habe? Ich weiß nicht, habe schon meine Theorien aber hat auch glaube nicht viel mit bewussten Entscheidungen zu tun.
 
Lieber GuteLaune,

noch ein Mail von Dir.....

nun, dieser massive andauernde sexuelle Übergriff des Lehrers hat natürlich wesentliche Spuren bei Dir hinterlassen. Erstaunlich wie gut Du damit bis jetzt umgehen konntest. Doch ich denke dazu hat Dir die Spiel-Sucht auch geholfen. Es war das kleinere Übel, das Trauma war noch zu weit oben, um überleben zu können. Du schreibst, Du habest das bis jetzt mit Dir allein rumgetragen, niemandem davon erzählt...uff, das war und ist hart !!! So ein Trauma sollte auf jeden Fall mit einer guten Psychotherapeutin ( die Dir zusagt...suchen lohnt sich !!!) verarbeitet werden. Denn die Energie, die Du bis jetzt brauchtest und noch brauchst, um das Trauma "unten" zu behalten zehrt an Deinen Kräften. Also unbedingt Hilfe suchen. Wenn Dus jetzt nicht tust, wird Dich das ein Leben lang plagen. Es könnte auf den Körper übergehen ( Somatisierung) und je älter Du wirst, je schwieriger wird es. Denn nicht "nur" der Körper wird schwächer, sondern auch die Seele. Das Verdrängen wird immer schwieriger. Und Du bist noch sooo jung. Bitte lass Dir möglichst rasch helfen. Du hast ein manifestes Trauma. Du bist ein starker optimistischer Mensch ( sagt schon Dein Name), ABER eben ein Mensch. Grausig, gruslig was Du erlebtest. Der Preis für die Hilfe war viel zu viel zu riesig. Ein solches Trauma kann man überwinden. Aber definitiv nicht allein. Warst schon jetzt zu lange allein !!!

Ich kann mir gut vorstellen, dass das Zu-Dir-Halten Deiner Eltern bei diesem fiesen Schullehrer ( so ein Blossstellen kann einen jungen Menschen stark beeinträchtigen, und deshalb ist es verständlich, dass Du Dich mit Hilfe der Technik über Wasser hieltest)...also, das Zu-Dir-Halten und Konsequenzen-Sofort-Ziehen total wichtig war. Du warst zwar geschockt etc., ABER Du hattest Eltern die mit Dir fühlten, auch mit Dir entsetzt waren, zu Dir hielten. Solche Eltern sind ein grosses Geschenk ( höre genug anderes !) und es erklärt, weshalb Du so eine gute Überlebensstrategie ( Technik ) fandest und ausüben konntest. Und dass Du dann in die Klinik gingst, und es schafftest auf diese Krücke zu verzichten...nochmals Hut ab. Doch da Du jetzt diese Strategie nicht mehr hast,
wird das Trauma sich melden ( mit Symptomen..wobei der Fuss NICHT dazu gehört. Der muss also echt behandelt werden, darf nicht als Psychosomatik abgetan werden, ok)..je länger je stärker. Deshalb sicher auch Dein
"Hilferuf"..Du mutiger. Also möglichst rasch..aber aussuchen wen Du konsultierst...viel Mut und liebe Grüsse von Judith
 
Danke Judith, es bedeutet mir viel, dass du dir die Mühe gemacht hast mir so ausführlich zu antworten!
Ich will mir jetzt auch jmd suchen dafür, ich merke zur Zeit wieder das ich nichts mehr hinbekomme und vieles wieder schleifen lasse. Hat glaube ich auch damit zu tun, dass mein Vater mich nochmals wegen dem Thema angesprochen hat und mir gesagt hat das er es gut fände wenn ich mir Hilfe dafür suchen würde.
Ich wollte nie mich mit dem Missbrauch in Verbindung wissen. Ich wollte nie das er mich beeinflusst, ich war immer der Meinung ich entscheide selbst zu 100% was ich tue und was nicht. Und was mich beeinflusst und was nicht. Ich glaube mir war immer klar, dass das unmöglich ist aber es war für mich nicht anders möglich damit zu der Zeit umzugehen. Das ich zweimal hintereinander so einen Missbrauch meines Urvertrauens durchmachen musste, konnte ich bisher in meine Kammer schieben aber es hat mich schon immer etwas beeinflusst.
Ich hab schon ein Verzeichnis aller Psychotherapeuten in meiner Nähe gefunden. Morgen rufe ich da mal an und frag nach was möglich ist. Ich denke ich werde zu einer Frau gehen wollen, mit denen hatte ich in diesem Bereich bisher die besten Erfahrungen.

Und ja ich bin recht optimistisch, anders würde ich es nicht durch den Tag schaffen.
Humor spielt da auch eine große Rolle.
 
Du bist ja eine Bombe, gute Laune...! Recht hast Du, ein Leben ohne Humor...undenkbar ! Und dass Du schon Listen bereit hast mit TherapeutInnen ( finds auch eine gute Idee Frauen zu konsultieren...und achte bei jeder Probesitzung sehr genau darauf , ob Du Dich mit dieser Therapeutin wohl fühlst, ob die Chemie stimmt !), dann machst Du das BEST MÖGLICHE. Und toll,nochmal, dass Du so einen Vater hast...nicht üblich.

Ich kann verstehen, dass man - grad noch in jungen Jahren - sein eigener Herr und Meister sein möchte, und sich grad von den Eltern nichts "vorschreiben" lassen will. Wem ging das nicht so ? Nicht wenige machen dann grad das Gegenteil von dem was die Eltern wollen. Was halt dann auch eine zu extreme Reaktion sein kann und sie schneiden sich dann ins eigene Fleisch. Toll, dass Du das so rasch eingesehen hast. Bin stolz auf Dich🙂.

Und noch was...es gibt ja einige Kriterien an denen man sowohl Therapiefortschritte als auch dann das (vorläufige Finale/Erfolg) einer Therapie bewerten kann. Eines dieser Kriterien ist: der Klient hat gelernt, sich Hilfe zu holen
wenn nötig ! Guter Beginn nicht wahr ? Hals und Beinbruch und alles Gute und Liebe..Judith
 

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