Gebe ich zu viel Preis?

Guten Tag liebe Community.

Ich bin seit ein paar Monaten mit meiner Freundin zusammen und eigentlich läuft alles gut.
Etwas, dass mich aber zunehmend beschäftigt, ist, dass wir auf romantischer Ebene einfach nicht so richtig auf einen Nenner kommen. Was ich damit meine, ist, dass ich jemand bin der oft und gerne schreibt, wenn er die Person in die er verliebt ist z.B. vermisst. Sie ist laut eigener Aussage "nicht so der Typ dafür" Sie meint sie kann sowas nicht so zeigen.
Heute hatten wir erst ein Gespräch, in dem ich ihr gesagt habe, dass ich so gut wie alles an ihr mag und das cool finde. Sie schaute mich erst lange an und meinte dann sie fühle sich dabei schlecht und im "Zugzwang" wenn ich sowas sage. Ich hab ihr gesagt, dass ich sowas nicht sage um etwas von ihr zu hören (auch wenn das jetzt vielleicht einige vermuten könnten, es ist wirklich nicht so).
Das ist eben meine Art ihr zu sagen, dass ich sie gern hab. Ich hab ihr auch Blumen mitgebracht worauf nur kam "was ist denn der Anlass?" Wo ich mir denke, "Danke für nichts".
Ich wünschte eben Sie würde mir ein bisschen mehr von ihrer Gefühlswelt zeigen. Sie ist immer so verschlossen und ich weiß nie wirklich was in Ihr vorgeht was Sie und mich betrifft. Aber sie schreibt mir auch von selbst jeden Tag und es gibt körperlich viel Nähe. Wir wollen auch demnächst in den Urlaub fahren, nur ich habe ein bisschen Angst, dass das Gleichgewicht in unserer Beziehung zu sehr ausschlägt und ständig ich nur derjenige bin der zeigt was er fühlt. Sie meinte ich soll sie doch fragen wenn ich was wissen will. Ich bin aber nicht der Typ dafür der fragt ob der Partner einen vermisst, in meinen Augen wirkt das bedürftig. Das hab ich ihr auch so gesagt.
Blöderweise hab ich sie heute dann auch gefragt ob ich also lieber sowas nicht sagen soll wie z.B. "Ich vermiss dich" und sie meinte nur "ja". Das heißt auch selbst wenn ich jetzt mal runterfahre, kommt es nur an als ob ich es ihr Recht machen will.
Keine Ahnung wo da das Haar in der Suppe ist. Vielleicht sind es unterschiedliche Arten der Kommunikation. Vielleicht fühlt sie ja auch nicht wie ich und es herrscht ein Ungleichgewicht.
Würde zu gern eure Meinung hören.
Danke im Voraus.

Da hast du eine erwischt, die außergewöhnlich viel redet *Ironie*. Positiv scheint sie nicht gestimmt zu sein siehe Blumen.

Ich stimme mit meinem Partner in dieser Hinsicht auch absolut nicht überein. Sage ich ihm, dass ich ihn lieb habe, kommt irgendein alberner Spruch zurück. Mittlerweile habe ich es aufgegeben und habe für mich festgelegt, dass es nicht so wichtig ist. Wichtiger ist es mir, wie er mit mir umgeht, z.B. dass ich mich auf ihn verlassen kann oder dass er an mich denkt. Ich betrachte es dann eben als seine Art der Liebesbekundung, wenn er abends nochmal in den Laden flitzt um mir mein Lieblingseis mitzubringen. Es wäre schön wenn er auch etwas Liebes sagen würde, aber wichtiger ist mir, was er tut.

Was ich sagen will: Wenn du sonst glücklich mit ihr bist würde ich dem nicht so viel Gewicht beimessen.

Man kann auch den Partner mit seinen Gefühlen überfordern.
Mir geht es da ähnlich wie deiner Freundin, das setzt einen unter Druck.
Laß es etwas lockerer angehen.

Das ist schwierig, wenn man da so unterschiedlich tickt. Einen fehler, den du auf keinen fall machen darfst ist der, sie umso mehr mit liebesbekundungen zu überziehen, umso weniger von ihr kommt. Das bringt garnichts, außer das sie noch verschlossener wird und du dich zum liebeskasper machst, was dich alles andre als attraktiv macht. Aber das weist du ja schon von selbst.

Als ich mit meiner ersten freundin zusammen war, hab ich auch nicht über meine gefühle gesprochen. Nie. Ich dachte, männer, die über gefühle reden sind mimosen und weicheier. Meine freundin hat sich das aber gewünscht und mir daß auch mehr als einmal gesagt. Aber wie das so ist, hab ich da nicht weiter drüber nachgedacht und bin weiter meine "harte kerl" schiene gefahren. Aber manche dinge vergess ich nicht und denke immer wieder mal darüber nach. Nicht morgen, nicht übermorgen, irgendwann mal.

SO auch in diesem fall. Ich versuch immer wieder mal dinge aus einer anderen sicht zu betrachten. Und ich hab mich dann gefragt, wenn meine freundin so gewesen wäre wie ich und nie über ihre gefühle gesprochen hätte, wie das auf mich gewirkt hätte. Und das erschreckende war, daß ich grad das an ihr mochte, daß sie so verletzlich sein konnte und so gefühlvoll und offenherzig. Das war eine erkenntnis, die sehr dazu beigetragen hat, mich zu verändern. Gefühle zu zeigen, darüber zu reden und was von sich preis zu geben hat nichts damit zu tun, das man ein weichei ist. Ganz im gegenteil. Das zu können, zeugt von stärke, so ist zumindest heute meine sicht. Sich einzumauern, die zugbrücke hoch zu ziehen und den mund nicht auf zu kriegen, das ist leicht. Das können so viele und das unglaublich gut.

Naja, was ich eigentlich damit sagen will...du kannst sie nicht dazu zwingen, sich mehr zu öffnen, solltest du auch nicht versuchen, auch nicht um die ecke herum. Laß einfach ab und an durch blicken, daß du dir wünschen würdest, daß sie sich mehr öffnen würde. Irgendwann kommt sie ja vielleicht auch an so einen punkt, wo sie merkt, daß sowas eine bindung stärken kann und sich auch gut anfühlt.

Aber der wille muß von ihr kommen, sich nur zu ändern, weil jemand anders das fordert, ist nie ne gute idee, auch wenn viele das anders sehen. Ein mensch sollte nie ein baukasten sein, den man sich so zurecht zimmert, wie man ihn haben will. Aber was man sich wünscht, daß darf und sollte man schon sagen. Manchmal läuft man aber auch einfach gegen eine wand und es wird sich nie ändern.

Grad dieses forum zeigt mir immer wieder, wieviel menschen nicht das geringste interesse haben sich selbst zu hinterfragen und vielleicht mal die eine oder andre ansicht zu überprüfen und abzuklopfen, ob eine änderung einen als mensch nicht so einen ticken besser machen könnte.

Diese "ich bin wie ich bin" einstellung find ich echt suboptimal, das blockiert einfach nur jede weiterentwicklung. Aber vielleicht hab ich auch nur andere ansprüche an mich und bin da irgendwie anders, als die andern.

Trizecs meinte:

Guten Tag liebe Community.

Ich bin seit ein paar Monaten mit meiner Freundin zusammen und eigentlich läuft alles gut.
Etwas, dass mich aber zunehmend beschäftigt, ist, dass wir auf romantischer Ebene einfach nicht so richtig auf einen Nenner kommen. Was ich damit meine, ist, dass ich jemand bin der oft und gerne schreibt, wenn er die Person in die er verliebt ist z.B. vermisst. Sie ist laut eigener Aussage "nicht so der Typ dafür" Sie meint sie kann sowas nicht so zeigen.
Heute hatten wir erst ein Gespräch, in dem ich ihr gesagt habe, dass ich so gut wie alles an ihr mag und das cool finde. Sie schaute mich erst lange an und meinte dann sie fühle sich dabei schlecht und im "Zugzwang" wenn ich sowas sage. Ich hab ihr gesagt, dass ich sowas nicht sage um etwas von ihr zu hören (auch wenn das jetzt vielleicht einige vermuten könnten, es ist wirklich nicht so).
Das ist eben meine Art ihr zu sagen, dass ich sie gern hab. Ich hab ihr auch Blumen mitgebracht worauf nur kam "was ist denn der Anlass?" Wo ich mir denke, "Danke für nichts".
Ich wünschte eben Sie würde mir ein bisschen mehr von ihrer Gefühlswelt zeigen. Sie ist immer so verschlossen und ich weiß nie wirklich was in Ihr vorgeht was Sie und mich betrifft. Aber sie schreibt mir auch von selbst jeden Tag und es gibt körperlich viel Nähe. Wir wollen auch demnächst in den Urlaub fahren, nur ich habe ein bisschen Angst, dass das Gleichgewicht in unserer Beziehung zu sehr ausschlägt und ständig ich nur derjenige bin der zeigt was er fühlt. Sie meinte ich soll sie doch fragen wenn ich was wissen will. Ich bin aber nicht der Typ dafür der fragt ob der Partner einen vermisst, in meinen Augen wirkt das bedürftig. Das hab ich ihr auch so gesagt.
Blöderweise hab ich sie heute dann auch gefragt ob ich also lieber sowas nicht sagen soll wie z.B. "Ich vermiss dich" und sie meinte nur "ja". Das heißt auch selbst wenn ich jetzt mal runterfahre, kommt es nur an als ob ich es ihr Recht machen will.
Keine Ahnung wo da das Haar in der Suppe ist. Vielleicht sind es unterschiedliche Arten der Kommunikation. Vielleicht fühlt sie ja auch nicht wie ich und es herrscht ein Ungleichgewicht.
Würde zu gern eure Meinung hören.
Danke im Voraus.

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Du musst aufpassen sie nicht mit deinen Liebesbekundungen zu überfrachten und letztlich zu vertreiben. Mit den Blumen genauso. Kann man mal machen, aber mache das nicht zu häufig. Und erwarte nichts dafür, erwarte nichtmal ein Danke. Wenn du irgendwas dafür erwartest, ist es so wie wenn du versuchst dir es zu kaufen. So nach dem Motto ich kaufe ihr Blumen und dafür muss sie sich bedanken oder besser noch sie sagt, sie liebt mich. Nein, sie muss gar nichts. Wenn sie es macht schön, wenn sie es nicht macht, sollte dich nicht beeinflussen.

Du kannst nicht das was du hören willst aus ihr herausquatschen oder herauspressen. Sie sagt es oder tut es nicht. Solange es euch gut geht und sie dir auf irgendeine Weise zeigt, dass sie dich mag oder liebt, würde ich es dabei belassen und nicht ständig weiter nachbohren. Sie wird vom Typ halt einfach so sein. Nimm es hin.

Ansonsten denkt sie irgendwann dass sie dir nicht geben kann was du dir wünschst und die Beziehung ist im Eimer und sie weg.

Hallo Trizecs,
meine Partnerin und ich sind charakterlich sehr verschieden.
Sie kann nur schwer über ihre Gefühle reden.
Wenn ich vertraue, kann ich das gut, manchmal überfordere ich sie damit.
Wir sind seit 46 Jahren Lebenspartner und sehr glücklich.

Trizecs meinte:

..., in meinen Augen wirkt das bedürftig.

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Und das ist es doch auch. Denn Du beklagst ja es nicht zu bekommen.

Ich finde an dem TE überhaupt nichts bedürftig.

Sondern ganz normal dass man, frischverliebt, Sehnsucht nacheinander hat, das auch kommuniziert.

Ich finde es total lieb, Blumen mitzubringen, auch da sehe ich null Bedürftigkeit oder gar dass das übertrieben ist was du tust.

Deine Freundin ist gefühlsmäßig total unterkühlt. Ob du den Grund herausfindest und ob du damit leben willst, wird die Zeit zeigen.

Kann sie sich auch nicht offensichtlich über irgendwas freuen?

Hamsterrad meinte:

Und das ist es doch auch. Denn Du beklagst ja es nicht zu bekommen.

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Ja, ich schätze da hast du Recht. Aber so ist es auch nur weil sie so wenig von sich zeigt.

_cloudy_ meinte:

Ich finde an dem TE überhaupt nichts bedürftig.

Sondern ganz normal dass man, frischverliebt, Sehnsucht nacheinander hat, das auch kommuniziert.

Ich finde es total lieb, Blumen mitzubringen, auch da sehe ich null Bedürftigkeit oder gar dass das übertrieben ist was du tust.

Deine Freundin ist gefühlsmäßig total unterkühlt. Ob du den Grund herausfindest und ob du damit leben willst, wird die Zeit zeigen.

Kann sie sich auch nicht offensichtlich über irgendwas freuen?

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Sie macht manchmal einen sehr reservierten Eindruck. Als ob Sie die Kontrolle über alles behalten will. Es kommt inzwischen ab und zu schon etwas mehr von Ihr. Aber den einen Tag sagt Sie, Sie möchte den Blick für das wesentliche nicht verlieren, nämlich für mich. (Durch den Stress der Arbeit etc.) Am nächsten Tag schreibt Sie von sich aus dass sie mich mag. Sie war echt total süß plötzlich und ich hab echte emotionale Nähe gemerkt. Und kurze Zeit später ist sie wieder richtig distanziert für einige Tage. Manchmal habe ich das Gefühl ich komme Ihr vielleicht zu nahe und das möchte Sie nicht. Vielleicht hat Sie Angst sich zu sehr an Jemanden zu "binden". Ich weiß es nicht.