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Ganz allein an der Uni

Ernesto P.

Neues Mitglied
Hallo zusammen.

Ich bin M, 21 und studiere seit Anfang Oktober Angewandte Informatik. Mein Abi habe ich letztes Jahr gemacht, danach habe ich ein Anglistik u. Amerikanistik Studium angefangen, habe aber 3/4 ins Semester abgebrochen, weil ich es einfach nicht ausgehalten habe wie allein ich dort war. Ich bin (und war schon immer) extrem schüchtern und habe es deswegen nicht geschafft irgendwo Anschluss zu finden, habe fast nie mit jemanden dort geredet.

Jetzt passiert mir leider das gleiche nochmal. Einen Monat ins Studium und niemand dort kennt meinen Namen, ich habe mich nicht mal jemanden vorgestellt. Von dem Stoff in den Vorlesungen kriege ich nichts mit. Ich kann nur noch daran denken wie allein ich bin und wie gern ich nicht so allein wär. Dieser Gedanke ist 24/7 in meinem Kopf, manchmal bin ich mitten in der Vorlesung den Tränen nahe, weil ich die anderen Menschen um mich herum sehe, wie sie zusammen sitzen und ich ganz allein sitze. So kann man nicht Studieren. Ich will aber Studieren aber ich schaff dass ganz allein nicht, ich brauche Hilfe.

Ich hab mir das Semester jetzt schon wieder ruiniert, mit meiner ängstlichkeit und wir sind gerade einen Monat drin. Ich habe jeden Tag Selbstmordgedanken deswegen. Ich will nicht mehr alleine sein. Das ruiniert mir mein Leben wie schüchtern ich bin. Wenn ich an all die Sachen denke die ich deswegen verpasse, die chancen die ich an mir vorbeiziehen lasse...

oh mann
 

SFX

Aktives Mitglied
Hallo,

es scheint nach wie vor so zu sein: Am allerersten Vorlesungstag werden nahezu sämtliche Freundschaften geschlossen. Wer es da nicht schafft, sich in Gruppen zu integrieren bzw. neue Freundschaften zu schließen, bleibt das gesamte Studium allein!

Das konnte ich damals schon während meines eigenen Studiums feststellen und auch während meiner Zeit als Lehrstuhlinhaber weiterhin beobachten!

Jetzt hast du das natürlich irgendwie nicht gewusst und verbummelt. Deshalb bist du alleine. Da gibt es nur zwei Möglichkeiten: Suche dir eine Gruppe heraus, mit deren Mitgliedern du dich gut verstehen könntest. Schließe dich an, indem du auskundschaftest, was sie nach den Vorlesungen so treiben und wo sie sich treffen. Nimm an deren Aktivitäten teil und bringe dich in die Gruppe ein, übertreibe es aber nicht. Backe z.B. einen Kuchen und bringe ihn zum gemeinsamen Lernen mit. Dann werden sie dich herzlich aufnehmen.

Die zweite Möglichkeit ist, dass du leider ein Jahr warten musst um dann Kontakt zum nächsten neuen Semester zu suchen. Da sind die Gruppen noch nicht gebildet und du hast eine neue Chance. Aber immer häufiger bleiben die einzelnen Semester auch gerne unter sich, also ist diese Variante des Kennenlernens nicht ganz so erfolgversprechend wie die erste.

Liebe Grüße und alles Gute,
SFX

PS: Kommiliton_innen (M/W/D) tatsächlich mit Kuchen zu bestechen funktioniert sehr oft. Dazu sollte das Gebäck gut schmecken. Ein einfacher Rührkuchen mit Schokoladenüberzug kann viel bewirken. Mit solchen Mitteln wird die Welt gelenkt, das sollte man sich merken.
 

Zitronentorte

Aktives Mitglied
Hallo Ernesto,

ich verstehe dich gut, ich bin auch zurückhaltend und hatte beim Studium so meine Probleme. Was SFX beschrieben hat, kann ich allerdings so nicht bestätigen. Bei uns hat sich das über die Zeit ergeben, dass man bei Projekten zusammengearbeitet hat und sich dadurch besser kennenlernte. Die wenigsten waren vom ersten Tag an zusammen. War aber auch Fachhochschule, ich weiß nicht, ob du an der FH oder an der Uni studierst. Vielleicht ist es an der Uni anders.

Ich kam mir oft allein vor und habe mich dann bei Veranstaltungen im Studiengang freiwillig gemeldet, z.B. den Getränkestand zu übernehmen. Da steht man nicht dumm rum, hat was zu tun und kommt gleichzeitig mit den Leuten ins Gespräch. Ich war dann auch eine Zeit HiWi bei einem Prof. und hab dadurch ein paar mehr Kontakte geknüpft.

Gib nicht auf. Versuche immer wieder, auf andere zuzugehen, auch wenn es dir schwer fällt. Du kannst dir auch Hilfe suchen in Form eines Therapeuten oder einer Selbsthilfegruppe.

LG, Anne
 
Oh man, ja das hört sich echt nach einer blöden Situation an. Ich würde mich den anderen aber anschließen, lass den Kopf nicht hängen und versuche proaktiv zu werden. Aller Anfang ist schwer, aber hey, was hast Du zu verlieren? Auch wenn Dir die Angst im Nacken sitzt, sprich einfach jemanden an, selbst wenn sich daraus nicht sofort der super duper Kontakt ergibt, so what. Du hast Dich überwunden und das Gefühl, etwas zu tun oder Dich in die Richtung zu bewegen, in die Du möchtest.

Ich habe damals im Studium mal in einem Semester einen Lernpartner/Lerngruppe gesucht und in der Vorlesung immer wieder Leute angesprochen und einen Aufruf im internen Studiforum gemacht. Irgendwann hat’s dann geklappt, ich hatte auch ein paar Frusterfahrungen dabei, aber das war es wert.

Oder versuche bei Fachschaftsveranstaltungen einen kleinen Dienst zu übernehmen, da kommt man auch immer mit Leuten in Kontakt. Das wird :)
 

~Lain~

Mitglied
Ich denke, man sollte das Studium nicht auf Kontaktaufnahme reduzieren. Ein paar Leute zu haben mit denen man halbwegs gut auskommt zu haben, ist von Vorteil oder langfristig Kontakte zu knüpfen... aber es sollte nicht der Fokus sein.
Vielleicht bist du auch an einer Fachhochschule oder in einem kleinen Studiengang ggf. besser aufgehoben (gut Angew. Informatik klingt jetzt eher nach FH, kann jedoch auch recht groß ausfallen). Wir sind z.B. bei uns 25 Leute (offizielle Beschränkung 20), haben unsere Whatsapp-Gruppe (regelmäßig wird da jeder zu irgendwelchen Aktivitäten und Trinkabenden eingeladen ohne Selektion), Gruppenarbeiten (war auch erst etwas nervig eine Gruppe zu finden, habe das dann auch mit Hilfe des Dozenten geregelt) etc. Und wir haben auch einige, sehr ruhige Kandidaten.

Was bei uns ganz gut funktioniert hat war die Einführungswoche (gemeinsame Aktivitäten etc), aber auch Nachzügler, die zum Teil später kamen, sind gut dabei und vermutlich teils besser integriert als ich :D Ich meine, ich war/bin auch sehr ruhig, gehe ungern auf Leute zu, habe nen Hang dazu Menschen eher aus dem Weg zu gehen, aber mir haben auch Zeit (und das Internet) sehr dabei geholfen, diese extrem introvertierten Züge etwas abzubauen. Eben weil ich in MMOs und Foren Leute getroffen und freiwilligen Gamesupport gemacht habe etc. Dadurch, dass das viel mit Schreiben und gemeinsamen Interessen zu tun hat, war das vergleichweise niederschwellig für mich.
Dann habe ich eine schulische Ausbildung gemacht und konnte weitere Ängste nebenher überwinden (telefonieren, präsentieren...). Manch einem hilft auch sicherlich eine Verhaltenstherapie wenn die Probleme tiefgreifend sind oder man meldet sich an der VHS zum Rhetorik/Smalltalk-Kurs an. Da trifft man unterschiedlichste Leute :D

Andere wiederum suchen sich einen Verein, arbeiten ehrenamtlich oder setzen sonstige Prioritäten, "den richtigen Weg" gibt es nicht.
Ich teile auch öfter mal Notizen und Co und werde dementsprechend öfter mal angeschrieben :p (auch praktisch wenn man selbst mal fehlt und somit "Schulden eintreiben" kann).
 

Jusehr

Sehr aktives Mitglied
Hallo Ernesto,

wenn Du ernsthaft über Suizid nachdenkst, dann solltest Du eine psychosoziale Beratungsstelle aufsuchen oder andere Personen kontaktieren. Normalerweise gibt es sowas auch an einer Uni. Die beraten nicht nur fachlich. Denn Einsamkeit unter (neuen) Studenten ist ein uraltes Problem.

Ich habe auch studiert, bin aber nie irgendwelchen Gruppen oder Kontakten hinterhergelaufen. Nach meiner Erfahrung ergeben sich eigentlich automatisch Kontaktmöglichkeiten. Und selbst, wenn es in der Uni-Bibliothek ist, die ich täglich sehr gerne aufgesucht habe. Und sei es auch nur in der Kaffee- oder Zeitungs-Ecke.

Viel wichtiger erscheint mir eine intrinsische Motivation an den Studieninhalten.

Wichtiger als Kontakte ist doch ein erfolgreiches Studium. Kontakte und Menschen finde ich auch wichtig. Sie sind aber als sekundär zu betrachten wenn es um's Studieren geht.

Wenn Du gut in Deinem Fach bist, dürften sich auch vermehrt Möglichkeiten der Kontaktaufnahme ergeben. Dann muss man sich fast dagegen erwehren, dass man von Leuten umzingelt wird, die einen nur aussaugen wollen (Stichwort Arbeitsgruppen).

Ich würde nicht so viel Wert auf Kontakte legen. Da ist viel Berechnung dran.

Checke mal die Freizeitmöglichkeiten in Deiner Uni-Stadt. Vielleicht gibt's Sachen, die Dich thematisch interessieren (Schach, Sport etc.). Bloß nicht händeringend nach Kontakten suchen. Das ist meines Erachtens das Verkehrteste. Man macht sich dadurch von vornherein abhängig.

Weil Dir das vielleicht nicht viel hilft: suche den Kontakt zu einer Beratungsstelle!

Oder such' Dir einen kleinen Nebenjob an der Uni! Auch 'ne Möglichkeit.
 
G

Gelöscht 5176

Gast
Handel - jetzt sofort und nicht erst wenn es zu spät ist.
An jeder Uni gibts Psychologische Hilfe - genau die brauchst du. Lass dich dort bitte beraten - die können dir sicher Tipps geben.
Hänge an der Uni Zettel aus - sicher gehts nicht nur dir so. Scheue es nicht, dich in der Mensa bei anderen dazuzusetzen. Sprich sie an, sag dass du allein bist, Anschluss suchst.


Wenn alle Stricke reißen, dann suche über eine Zeitungsanzeige Bekanntschaften in deinem Alter. Aber verkrieche dich nicht - du wirst dadurch immer noch einsamer. Alles Liebe
 

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