Ich wünsche mir, dass es so ist wie vor 3 Jahren - als mein Opa starb.
Wir waren 3 Tage lang bei ihm am Bett, Oldie hatte weder Atemnot noch Schmerzen.
Wir aßen und tranken am Tisch neben seinem Bett - auch ganz leckere Sachen...
Meine Schwester sagte - Händchenhaltend
"Oldie, kannst liegen bleiben, brauchst nichts essen, Du bist ja soooo müde, siehst müde aus, schlaf ruhig"
Opa lächelte und drückte ihre Hand - ganz kraftlos schon...
Dann immer mal wieder leise seine Lieblings-CD (Hans Albers) und viel Nähe....Entspannung, Friede, friedlich...
Als der Atem unregelmäßig wurde, haben wir seine Hände gehalten und die Wange sanft gestreichelt.
Ich glaube, das tat uns Allen irgendwie gut.
Oldie wurde immerhin 91 Jahre alt - und er hatte immer ganz große Angst vorm Sterben.
Heute wünsche ich mir, dass es mir in meiner letzten Stunde einmal so geht wie ihm in seiner...
Okay, vielleicht muss ich nicht 91 Jahre alt werden, vielleicht darf
ich dann auch meine Ronan Keating CD hören...oder so...vielleicht...oder auch nicht?!
Es waren 3 wirklich schöne Tage...ich denke gerne daran....wir hatten viele gute Gespräche - von einer ganz besonderen Intensivität...auch an die Zeit danach denke ich nicht mit Schrecken zurück.
Meine Tochter(Urenkelin) öffnete das Fenster, ganz weit, sie weinte dabei...
Ich nahm seine Prinz Heinrich Mütze, setzte sie auf (schaue sie jetzt gerade an),
wir behielten meinen Opa noch 2 Tage Zuhause, sanfter Abschied...Jeder für sich.
Seine warme Camelhaardecke schützte den friedlich schlafenden Familienältesten - den Opa - meine Vertrauensperson....denn so habe ich ihn erlebt.
Wenn ich an meinen eigenen Tod denke, wünsche ich mir, dass es uns, Mann, Kinder, Freunde, Hund damit auch so gut gehen wird, wie es uns damals ging - vor 3 Jahren, als Opa starb...versöhnt mit seinem Leben, Alles gesagt...entspannt, zufrieden, friedlich - aber auch unsagbar traurig...
Das wäre (m)ein größter/großer letzter Wunsch!
[aber erstens kommt es ja oft ganz anders - und zweitens als man denkt bzw. hofft...]