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Für mich sorgen vs. schlechtes Gewissen

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Gast

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Hallo zusammen.
Ich bräuchte mal einen Rat von Außen...
Mir geht es seelisch seit geraumer Zeit überhaupt nicht gut. Ich befinde mich auch schon längere Zeit in Therapie, in der ich mich gut aufgehoben fühle. Aber es kommen natürlich immer mal wieder Dinge an die Oberfläche, die mich dann sehr belasten. Ich habe jetzt einige Wochen beruflich sehr durchgepowert und dabei wenig auf mich geachtet... Nach einer Therapiesitzung letzte Woche wurde mir das schlagartig bewusst und kurz danach trat die völlige Erschöpfung ein, die mich lahmlegte. Ich war die letzte Woche krank geschrieben. Ich musste jedoch, da mein Hausarzt nicht da war, zu einer Vertretungsärztin... ich weiß, dass es nicht die feine Art ist, aber ich brauchte dringend einen Anlass, krank geschrieben zu werde, weil ich Kräfte mäßig am Ende war...und ich kannte diese Ärztin überhaupt nicht,also erzählte ich von Magenschmerzen, Durchfall..der ganze Spaß eben. Sie schrieb mich zwei Tage krank. Ich spürte schnell, dass mir die 2 Tage nicht reichen würden, bin aber auch so ein Mensch, der dann nicht den Mund aufbekommt und sowas beim Arzt direkt sagt... Naja, ich ging dann nach 2 Tagen wieder, diesmal war mein Hausarzt wieder da. Ich sah keine andere Möglichkeit als die Magengeschichte weiter durchzuzuziehen (er hatte ja auch entsprechende Infos seiner Vertretungsärztin) sagte es ginge mir etwas besser, sei aber noch zu schwach wieder arbeiten zu gehen. Er schrieb mich den Rest der Woche krank...

Das Problem vor dem ich jetzt stehe ist, dass ich am Montag eigentlich zu einer dreitägigen Fortbildung müsste...mit Übernachtung und allem. Mir ist ganz klar, dass ich das in meinem Zustand gerade nicht packe. Ich bin so depressiv, mir ist ständig nach Weinen und ich weiß, ich muss es auf der Arbeit langsam wieder angehen lassen. Fühle mich sehr schwach, auch weil ich kaum esse, bekomme einfach nicht viel runter... Na jedenfalls weiß ich, ich KANN da nicht mit fahren. ich muss für mich sorgen...
Natürlich habe ich auch ein schlechtes Gewissen... glücklicherweise habe ich Kollegen und eine Vorgesetzte, die mir sehr viel Rückhalt bieten und meine Chefin besteht auch gerade darauf, dass ich mich richtig auskuriere... Ich habe dort zwar auch nur von Magenproblemen erzählt, aber sie kennt mich gut und weiß, dass es auch vieles gibt, dass mir "aus den Magen schlägt".

Meine Sorge ist jetzt nur, wenn ich am Montag nochmal zum Arzt gehe...kann ich doch nicht ewig weiter auf Magenschmerzen machen, da er doch sicher jetzt nach einer Woche weitere Untersuchungen wie Magenspiegelung etc veranlassen würde... Ich weiß, am Ende ist es meine Entscheidung, aber es wirkt ja auch komisch, wenn ich das ablehne... Habe schon mit dem Gedanken gespielt ihm die Wahrheit zu sagen, aber dann weiß er, dass ich ihm letzte Woche etwas vorgemacht habe.
Ich hasse es auch so zu "simulieren" aber durch die Vertretungsärztin wurde mir irgendwie die Möglichkeit genommen, von Anfang an ehrlich zu sein, ich kann mich völlig Fremden einfach so nicht offenbaren.

Habt ihr einen Rat, was ich in der Situation am Besten tun kann? Danke
 
Ich halte es für sinnvoll, deinem Hausarzt die Wahrheit zu sagen. Muß ja nicht die ganze Wahrheit sein😉

Aber was hälst Du davon, ihm ehrlich zu sagen, daß Dir sowohl körperlich als auch psychisch nicht gut war? Du aber den psychischen Teil bei der Vertretungsärztin nicht ansprechen wolltest und Dich daher bei ihr auf den körperlichen Teil beschränkt hast, Und bei ihm zunächst auch, weil Du hofftest, mit ein paar weiteren Tagen werde schon wieder alles in Ordnung sein. Und jetzt spürst Du, daß Du zwar keinen Durchfall mehr hast und auch keine richtigen Magenprobleme, aber es Dir auch noch nicht wieder gut geht. Daß Du erschöpft bist, offenbar vorher Deine Grenzen nicht geachtet hast. Daß Du unter Schwäche und Appetitlosigkeit leidest. Daß Du Dich nicht arbeitsfähig fühlst. Und vor allem nicht in der Lage, eine mehrtägige Dienstreise zu bewältigen.

Vorher solltest Du aber noch mal in Dich hineinspüren, ob Rückzug und Einigeln im Moment tatsächlich die richtige Strategie sind oder ob Dir vielleicht gerade das kurzzeitige Herausreißen aus der Routine durch die Fortbildung auch gut tun könnte.

Wenn Du sicher bist, daß Ruhe für Dich gerade heilsam ist, dann hol sie Dir. Und nutze die Zeit, um Kraft zu tanken.
 
Sag deinem Hausarzt die Wahrheit. Wenn es ein guter Arzt ist, wird dieser eh mitbekommen, dass es dir psychisch schlecht geht und dich sicherlich längerfristig krank schreiben. Dass du ein schlechtes Gewissen hast, ist lobenswert, hilft dir aber in deiner Situation nicht weiter. Also versuch jetzt nur an dich zu denken, zu mal du in deinem derzeitigen Zustand für deinen Arbeitgeber keine Hilfe bzw. Bereicherung bist. Nur eines interessiert mich noch:
Warum hast du der Vertretung deines Hausarztes nicht von deinen psychischen Problemen erzählt?
 

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