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Fühle mich in der Arbeitswelt fehl am Platz - Druck und Versagensdepression

L

LeoV15

Gast
An den Chemiker: allein wenn ich den Begriff promoviert lese, assoziiere ich damit automatisch einen erfolgreichen Menschen der etwas leistet und glücklich mit sich und seinem Leben ist. Ich male mir dann gedanklich schon aus was er wohl für ein Auto fährt, ob das Haus schon steht usw.. Das ist wohl auch Teil meiner Depression bzw. meinen negativen Gedanken. Oh, der kann was, ich kann nichts, also bin ich auch nichts, kommt mir da spontan in den Sinn.

Dass auch solche Menschen Ihre Probleme haben oder es eventuell gar nicht so aussieht wie es immer den Anschein hat - nun darüber spricht in der Regel keiner. Ich habe neulich von Bekannten gehört, dass sie auf einem Geburtstag waren. Der Gastgeber hat natürlich ein großes Haus mit Schwimmbad, 3 Motorräder zum Spaß in der Garage, und einen eigenen Koch für die Party engagiert. Alles vom Feinsten. Wenn ich mir vorstelle in dieser Runde gewesen zu sein wär das der Horror für mich gewesen, weil ich genau weiß so etwas nicht vorweisen zu können und auch bei diesen Themen nicht mitreden zu können. Ok dieses Beispiel ist wahrscheinlich etwas hochgegriffen, aber der Hang zum "Besseren" ist eigentlich überall in meinem Umfeld spürbar.
 
G

Gast

Gast
Bist du nicht auch etwas unfair zu deinen Verwandten? Vielleicht wollten sie ja garnicht materialistisch sein, aber es hat sich einfach so ergeben, dass es so rüberkommt. Ein Haus zu kaufen ist eigentlich nur eine alternative zur Mietwohnung, denn aktuell sind die Zinsen für ein Durchschnittshaus kleiner als die Miete für eine Durchschnittswohnung. Und ein Auto müssen viele haben, um zur Arbeit zu kommen.

Materialismus wäre ja, wenn ich mir ein Haus kaufe, um auf meinen Selfies was schönes im Hintergrund zu haben
 
G

Gast

Gast
es hat sich einfach so ergeben

Vielleicht wollten sie ja garnicht materialistisch sein, aber es hat sich einfach so ergeben, dass es so rüberkommt.
Die meisten Menschen überschätzen die Wirkung ihrer relativen Leistung auf ihr Leben. Zufälle, Glück oder Pech und der allgemeine Rahmen wirken auch. Die richtige Ausbildung, den richtigen Job gewählt, in der richtigen Branche am richtigen Ort, keine Unfälle/Krankheiten: 20 Jahre reichen da aus für eine solide, materielle Basis. Vielleicht noch eine kleine Erbschaft, Immobilie, alte Netzwerke... das alles lässt sich auch durch Höchstleistung kaum kompensieren. Zwischen einem geschiedenen Chemiker und einer verheirateten Sekretärin liegen Dank des deutschen Sozialstaates netto vielleicht 1.500 €. Die schmelzen durch Mieten/Zinsen/Tilgung/Unterhalt usw. schnell dahin. Da genügt dann eine günstige Heirat der unterdurchschnittlichen Cousine und schwups steht sie beim Familienfest gut da.
 

Phalle

Aktives Mitglied
Hallo. Ein Beispiel zur Anregung: ehemals recht guter Freund von mir hatte diese Zufälle bzw. das beschriebene Glück: in eine Firma gekommen die außergewöhnlich gut zahlt bei einer 36-Stunden Woche, dann Freundin gefunden deren Vater ein höheres Tier in einem Konzern ist. Kurzerhand mit ihr zusammengezogen, 150m² Penthouse Wohnung (natürlich ohne Miete zu zahlen), zusammen schätzungsweise 4000 - 4500 netto und so gut wie keine Ausgaben. Ab da gings dann auch los mit den teuren Anschaffungen, bei Facebook konnte man ausgiebeig alle 5-Sterne Urlaube verfolgen, gut war nicht mehr gut genug, alles Schikimiki-Etepetete. Zitat: " Wegen Umstieg auf ein WESENTLICH teureres Handy verkaufe ich mein....." Von meiner Clique hat sich auf Dauer nahezu jeder von ihm distanziert. Das nur als Beispiel welche Umstände manchmal dahinter stecken. Wieder alleine würde das schnell ganz anders aussehen, denn davor musste sein Proll-Golf brav abbezahlt werden. Das Schlimme ist halt dass er sich noch für den Größten hält, und deshalb auch überall angeeckt ist. Geleistet hat er wenig bis nichts.
 

ResistanceD

Mitglied
Ja, auch ich finde, es zählt im Leben eine Menge an Glück, Zufall und Pech. Bei mir waren es z. Bsp. psychische Probleme während dem Studium, die mich i. Vgl. zu anderen Studenten meines Jahrganges schlechter gestellt haben. Das zieht sich natürlich weiter bis heute, weil ich dadurch keinen so glatten Lebenslauf habe und gerade bei Bewerbungen um gute Stellen automatisch schlechter gestellt bin. So ist das eben.

Was ich damit sagen will?
Es gibt im Leben tatsächlich so viele Faktoren unseres Glücks, die man eben NICHT beeinflussen kann, die aber dennoch Auswirkungen auf einen selber haben. Wenn ich bspw. an meinen Bruder denke: der ist 10 Jahre jünger als ich, in ganz anderen Verhältnissen aufgewachsen und entsprechend erfolgreich. Da muss ich mich schon oft auch am Riemen reißen, um nicht neidisch zu sein. Ich arbeite auch gerade an mir, mich und mein Leben nicht nur materialistisch zu sehen, sondern die wahren schönen Dinge. Das erfordert aber viel Arbeit an einem selber, wie ich finde!

 

Cinne

Aktives Mitglied
Wenn ich bspw. meinen Partner und mich vergleiche. Beide Realschule, er nach Ausbildung Meister, ich nur Ausbildung und nach 10 Jahren jetzt "Meister - sowas in der Art"

Ich bekomme gesagt, ich brauch ja eh nichts für mein Glück zu tun, mir fliegt alles zu.

Ich hätte das schon längst gemacht, musste auch für mich kämpfen.
Nur finde ich, dass es zum Leben gehört, sich für sich einzusetzen und beschwere mich daher nicht über soetwas.

Jeder muss kämpfen, nur für den einen gehört es zum Leben dazu für den anderen ist es eine Katastrophe.

Nicht auf andere gucken, lieber mit sich zufrieden sein!
 
G

Gast

Gast
Nicht auf andere gucken, lieber mit sich zufrieden sein!
Wir reden hier über seine Familie, da geht das nicht.

Was du aber tun kannst, ist weniger egozentrisch zu sein und deine Familie als dazu betrachten, was sie ist: Deine Familie. Nicht deine Nachbarn oder deine unbeliebten Kollegen. Glaub mir, ich weis was es heisst, beim Familientreffen nur Vollversager zu treffen die sich nur noch gegenseitig anpöbeln. Das ist um Welten schlimmer.

Sei glücklich, dass du eine Familie hast und sieh sie nicht mehr als Konkurrenz, denn sie wollen dir ja auch nichts böses. Sie sind deine Rückendeckung, wenn im Leben alle Stricke reissen und du unter der Brücke landest. Das heisst im Umkehrschluss aber, dass du ihnen zumindest nichts schlechtes wünschen solltest, nur weil sie ein Haus besitzen. Ansonsten bist du einfach ein Opportunist, der sich ausschließlich selbst am nächsten ist.
 

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