Fühle mich im gerade gekauften Haus nicht wohl

Xenia1803 meinte:

Hallo zusammen,
ich bin neu hier. Ich bin total verzweifelt. Wir sind vor 2 Wochen in unser Haus gezogen, das wir vor ein paar Monaten käuflich
erworben haben. Ich bin hier total unglücklich, da sich herausgestellt hat, dass ich mit dem Verkehrslärm, den ich bei den
Besichtigungsterminen nie so wahr genommen habe, überhaupt nicht fertig werde. Ich habe seit unserem Einzug kein Auge zugemacht, schon
ein paar Kilo abgenommen, weil ich keinen Appetit mehr habe. Mein Entschluss steht jetzt schon fest - ich will hier wieder weg!!!
Aber auf die Schnelle mal eben ein Haus wieder zu verkaufen, geht eben nicht, da wir noch nicht mal alle Kisten ausgepackt haben und
die eine oder andere Renovierungsarbeit (Türen und Rahmem streichen, Kellertreppe fliesen) noch zu erledigen ist, bevor man es
überhaupt Kaufinteressenten zeigen könnte. Falls es überhaupt welche gäbe. Mittlerweile denke ich, wir waren die einzigen Idioten, die
bereit waren, dieses Haus zu kaufen. Im Nachhinein, leider zu spät, habe ich von einer Freundin erfahren, dass die Immobilie schon
länger zum Verkauf angeboten wurde. Das Haus ist sehr schön, optimal aufgeteilt, aber wie gesagt, an einer recht befahrenen Straße.
Alle erzählen mir, dass man sich daran gewöhnen könne. Mein Mann meint, ich hätte Burn-out, weswegen ich den Lärm übermäßig wahrnehmen
würde und ich soll jetzt in Psychotherapie. Erst wenn ich diese machen würde, würden wir uns in einem halben Jahr noch mal darüber
unterhalten, ob wir es wieder verkaufen sollen. Bis dahin bin ich aber kaputt!!! Was soll ich nur tun? In meiner Verzweiflung habe ich
schon meine Eltern gefragt, ob wir wieder in eine ihrer, allerdings viel zu kleinen Eigentumswohnung ziehen könnten. Meine 5-jährige
Tochter und mein Mann kommen hier wunderbar klar. Meine Tochter freut sich so sehr, endlich ein großes Kinderzimmer und einen schönen
Garten zum Schaukeln zu haben. Beide können auch wunderbar schlafen. Nur ich dreh hier völlig am Rad. Ich bin es einfach nicht
gewohnt, ich habe früher in einer ruhigen Gegend gewohnt. Mein Problem ist auch, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, wie es dann,
falls wir wieder verkaufen, weitergehen soll. Erst einen Käufer finden, wenn er dann endlich gefunden ist, sofort eine neue Wohnung
mit 4 Zimmern zu finden, die wir brauchen, da ich von zu Hause aus arbeite, wird superschwer sein, da ich mir auch gar nicht
vorstellen kann, wo ich es schön fände. Es müsste auch wieder hier in der Nähe sein, da ich meine Tochter nicht aus dem Kindergarten
bzw. dann Schule reißen möchte. Unser Finanzierungsberater teilte uns mit, dass es möglich sei, einen Pfandtausch zu machen. Aber eine
Immobilie hier in diesem Ort zum gleichen Preis zu finden, wie ich für unser jetztiges Haus vermutlich bekäme, ist praktisch
unmöglich. Also drohen wohl auch noch enorme Vorfälligkeitszinsen und wir werden nach dem Verkauf womöglich mit wirklichen Schulden
dastehen. Abgesehen davon, dass wir das Haus, so schwant es mir, viel zu teuer erworben haben. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht
oder kann mir irgendeiner einen Rat geben, wie ich jetzt weitermachen soll? Wie würdet Ihr vorgehen? Bitte helft mir....

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lydia meinte:

xenia, du solltest dir und deiner familie dieses halbe jahr zeit geben und dann erst wieder über den verkauf nachdenken.
dein mann und dein kind sind glücklich, das ist doch schon die halbe miete. wer garantiert dir, dass in einem anderen haus oder wohnung nicht etwas anderes wäre. ebenfalls lärm oder ähnliches, was vorher nicht abzusehen war.
ich denke deine nerven liegen planck. als erste maßnahme, schlaf mit ohropax (ja, man gewöhnt sich auch daran), zweitens baut zur straßenseite, zumindest im schlafzimmer oder deinem arbeitszimmer schallschutzfenster ein.
die kosten sind nicht gering, aber immer noch billiger als die aktion die du jetzt vor hast.

nimm den rat deines mannes an und laß dein burn-out (er wird seinen grund haben, dass er annimmt du hast einen) behandeln. job, ein kleines kind, hauskauf und umzug, das alles zusammen kann enormen streß bedeuten.
man denkt man müßte die äußeren bedingungen ändern, aber das nutzt nichts, wenn die inneren nicht stimmen (ich hoffe du weißt was ich meine).
ach ja, und leute die es besser wissen und sagen hätte ich nie getan, die gibt es auch immer.

manchmal erweißt sich im nachhinein etwas als glücksfall

liebe grüße
lydia

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vanDark meinte:

Vielleicht solltet ihr euch auch mal über Schallschutzdoppelfenster erkundigen - ich wohne an einer Hauptverkehrsstrasse mitten in der Großstadt und es ist mucksmäuschenstill in meiner Wohnung, also leiser gehts nicht mehr Und für mich ist es auch äusserst wichtig, dass es ruhig ist, sonst könnte ich gar nicht arbeiten....

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Xenia1803 meinte:

Liebe Lydia, vielen Dank für Deine aufmunternden Worte! Hatte bei den ersten beiden Antworten einiger Forumsmitglieder das Gefühl, dass wieder nur Sozialneider unterwegs sind. Klar, es gibt andere, die viel größere Sorgen haben, aber ich habe jetzt auch Existenzängste. Angst, dass ich mich nicht an diesen Lärm nicht gewöhnen kann und dran kaputt gehe. Angst, dass wenn ich deswegen das Haus verkaufen muss, pleite bin, dass ich mich auch woanders nicht wohlfühlen werde, dass unsere Tochter darunter leidet, dass ich momentan so schlecht drauf bin.... Ja, wir haben das Haus genommen, weil es für sich ein sehr schönes ist. Uns war zwar klar, dass es nicht so ruhig werden würde wie dort, wo wir vorher zur Miete gewohnt haben. Aber dass ich derart Probleme haben würde bzw. es wirklich so laut sein würde, hätte ich nicht gedacht. Ja, ich werde jetzt zum Psychologen gehen, obwohl ich glaube, dass es meine Lärmempfindlichkeit nicht beheben wird. Hat denn keiner schon mal innerhalb kurzer Zeit sein Haus wieder verkauft? Einer schrieb, ich hätte mal vorher Probewohnen sollen. Wie soll das denn ablaufen? Bei den Vorbesitzern vor dem Kauf mal ein paar Nächte probeschlafen oder wie? Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln

Liebe Grüße
Xenia1803

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