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Fühle mich illoyal und zwischen den Fronten

Verri

Mitglied
Hallo an alle,

vielleicht wäre jemand so nett und teilt seine Gedanken zu meinem Problem. Folgendes (kurz gefasst): Obwohl sich meine Familie (meinen Vater ausgenommen) meinem Freund gegenüber total abwertend und feindselig verhalten hat, habe ich es nicht geschafft, den Kontakt zu ihnen abzubrechen. Mein Freund regt sich mittlerweile nicht mehr darüber auf, war aber schon verletzt, als ich nach Weihnachten wieder bei ihnen war und auch Geschenke für sie hatte. Also dass ich den Zustand, dass er ausgeschlossen wird, ignoriere, sobald ich bei ihnen bin. Er meint, er würde das nie tun und sich illoyal und opportunistisch fühlen.

Ich bring es einfach nicht über's Herz, keinen Kontakt mit meiner Familie zu haben und damit die Situation nicht immer komplett angespannt ist, passe ich mich halt an und bringe z.B. auch Geschenke. Gleichzeitig fühle ich, dass das unserer Beziehung schadet. Ich bin verzweifelt und weiß nicht weiter :(

Bin für jede Anregung dankbar! LG
 

Fear.Less

Mitglied
Hallo,

das muss eine ziemlich belastende Lage für dich sein. Ich kann natürlich nicht beurteilen, wie das Verhältnis zwischen dir und deiner Familie wirklich ist - ob sie dir eigentlich schaden und ob es für DICH selbst besser wäre, zu ihnen auf Distanz zu gehen.

Dass es deinen Freund verletzt, von der Familie seiner Freundin nicht akzeptiert zu werden, ist natürlich verständlich. Aber es ist nicht an ihm, dir vorzuschreiben, zu wem du Kontakt haben solltest und zu wem nicht. Du musst für dich selbst entscheiden, wie eng du mit deiner Familie im Kontakt sein möchtest. Das muss er nicht gut finden, er sollte es aber akzeptieren können.
 

Keep Going

Aktives Mitglied
Ich würde es davon abhängig machen was deine Familie genau gemacht hat. Es gäbe ja zudem auch noch die Möglichkeit den Kontakt zu reduzieren, wenn du ihn nicht ganz abbrechen möchtest. Vielleicht reicht das deinem Partner?
Oder halt völliger Abbruch, allerdings nur für eine Weile. Und nicht wortlos sondern nachdem du ihnen deine Entscheidung erklärt hast. Sonst bringt das ganze Warten ja nichts. Vielleicht bringt das auch so nichts, ich kenn deine Familie ja nicht und weiß nicht wie refkeltiert sie so drauf sind und ob sie eventuelle Fehler auch mal zugeben können.

Schwierige Sache mit der Loyalität und der Familie. Würd sagen, es hängt auch ein wenig davon ab wie lange du mit deinem Partner zusammen bist und generell find ich schon, dass man zu seinem Partner stehen sollte. Interessante Frage ab welchem Zeitpunkt ich die Beziehung zu meiner Familie riskieren würde. Nach einer Woche, einem Monat, einem Jahr?

In der Theorie würde wohl schon eher eine kurze Zeit reichen, aber die Praxis sieht da wohl anders aus.
 

Verri

Mitglied
Erstmal danke für eure Antworten!

Zum Verhältnis zwischen mir und meiner Familie könnte ich locker einen ganzen Roman schreiben...ich versuche mich kurz zu halten: Meine Mutter ist psychisch krank, es muss etwas in die Richtung verdeckter Narzissmus mit einer Persönlichkeitsstörung sein. Ihre Traumvorstellung war und ist es immer noch, dass ihre drei Kinder (alle erwachsen) ihr restliches Leben bei ihr verbringen, also keine ernsthaften Partnerschaften haben oder gar Familien gründen. Vor ein bisschen über drei Jahren habe ich meinen jetzigen Freund kennengelernt und wollte ihre Strukturen dann nicht mehr hinnehmen, bin gegen ihren Willen über's Wochenende bei ihm geblieben etc. Da das Familienkonstrukt bei mir zuhause so extrem verrückt war bzw. ist, war es für mich sehr sehr schwer, da auszubrechen und ich verdanke es zu einem wesentlichen Teil meinem Freund, dass ich es geschafft habe. Dass wir in dieser Zeit viele Streitigkeiten hatten, versteht sich glaub ich von selbst, ich war auch sehr lange noch emotional gefangen und konnte mich gegen die Manipulationen meiner Mutter nur schwer wehren. Jedenfalls hat sie dann harte Geschütze aufgefahren, hat meinem Freund die Polizei geschickt mit der Behauptung, er würde mich erpressen und so bei sich halten, dann hat sie meinen älteren Bruder dazu angestiftet, mir bei der Uni aufzulauern, um zu verhindern, dass ich zu meinem Freund fahre. Am Handy hat sie (!) ihn als psychisch krank bezeichnet, mein Bruder sagte ihm ins Gesicht, dass er das Letzte sei. Dann kam sie sogar zusammen mit meinem Bruder zur Wohnung meines Freundes und hat sich vor mich hingekniet und gebettelt, ich solle wieder heimkommen. Ich glaube, ich bin davon immer noch traumatisiert...sie hat mich in dieser Zeit psychisch richtig fertig gemacht. Ich bin dann vor zwei Jahren ausgezogen und seit eineinhalb Jahren lebe ich mit meinem Freund zusammen.

Nach dem Auszug (ich bin heimlich in der Nacht von zuhause fortgelaufen), hatte ich die Hoffnung, dass sich alles normalisiert, weshalb ich den Kontakt auch nicht abbrechen wollte. Da meine Mutter ja niemals eine Abnabelung zugelassen hat, war ich emotional noch so sehr verstrickt, dass ich es auch einfach nicht geschafft habe. Nach einer gewissen Zeit bin ich ab und an für einen Nachmittag nach Hause, um den Kontakt nicht absterben zu lassen, und das war auch für meinen Freund akzeptabel. Er war damit zwar nicht glücklich, wollte mir einen Abbruch aber nicht aufzwängen. Das ging jetzt lange auf diese Weise gut, seit Kurzem entwickeln sich die Verhältnisse aber wieder anders - mein Opa und mein jüngerer Bruder, die mich bisher aus Zorn wegen meinem angeblich ach so schlimmen Verhalten ignoriert hatten, grüßen mich auf einmal wieder und sprechen ein wenig mit mir. Da ich mit meinem jüngeren Bruder früher sehr eng war, flammte in mir wieder die Hoffnung auf, es könnte alles wieder gut werden, weshalb ich ihm auch zu Weihnachten etwas geschenkt habe. Jetzt ist es also wieder zu einer Annäherung gekommen und ich stehe wieder zwischen den Fronten. Der distanzierte Umgang mit meiner Familie hat es mir bis dato erlaubt, ohne Konflikt mit meinem Freund eine gute Beziehung zu führen. Ich will auch eine wirklich gute Beziehung haben, ohne Lügen und Geheimnisse. Und jetzt bin ich wieder in dieser schrecklichen Situation :( Anscheinend liege ich meinem Bruder doch noch irgendwie am Herzen, denn sonst würde er sich jetzt nicht so verhalten. Ich fühle mich grässlich, wenn ich daran denke, das abzuweisen, gleichzeitig will ich aber mein neues Leben mit meinem Freund in keiner Weise beeinträchtigen. Das ist ein echtes Dilemma...
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Opfere deine Familie nicht den Wünschen deines Freundes.
Bist du auf sein Drängen hin bei Nacht und Nebel abgehauen?
Zu ihm in die Wohnung?
Darfst du Kontakt zu Freunden haben, also, eigenen Freunden?
 

Keep Going

Aktives Mitglied
Wow, ich bin wirklich geflasht wie man so sagt. Das ist ja echt heftig was du so schreibst. Spontan musste ich an irgendwelche Sektenleutchen denken. Mein erster Impuls wär gewesen da echt nen großen Bogen drum zu machen.
Und so wie du das jetzt beschreibst würd ich das zumindest kritisch beobachten. Ich würd dem Frieden irgendwie nicht so richtig trauen. Wer weiß, kann ja sein, dass da tatsächlich ein Umdenken stattgefunden hat, aber ich glaub´s irgendwie eher nicht.

Ich kann da deinen Freund gut verstehen. Irgendwann reicht´s halt. Ich kann mir vorstellen, da kommt wieder irgendso ne krasse Aktion in der Zukunft und dann würd ich den Schlussstrich ziehen. Vielleicht erstmal für ein Jahr oder so und dann mal schaun.
 

Verri

Mitglied
Warum meine Familie meinen Partner nicht mag: Erstens sind sie allesamt (außer meinem Papa) psychisch krank. Bis ans Ende der Tage soll die ganze Familie (ohne meinen ausgeschlossenen Papa, der alleine lebt und meine Mutter aber finanziert) zusammenkleben. Ich durfte während meiner Gymnasialzeit nicht mal andere Kinder zuhause besuchen, so schlimm war das. Und da war natürlich die Beziehung zu meinem Freund ein absolutes Verbrechen. Ich hab mich gewehrt und bin trotzdem öfters zu ihm gefahren - es kam dann zu einem Telefonat, in dem mein Freund meiner Mutter vorwarf, mich einzusperren. Sie meinte daraufhin, er würde mich festhalten (total irre) und sie werde ihn vor Gericht ziehen. Dazu kam es Gott sei Dank nie. Jedenfalls wurde mein Freund dann am Telefon sehr laut, woraufhin meine Mutter meinte, er hätte Aggressionsprobleme.

Außerdem hat mein jüngerer Bruder heimlich Nachrichten auf meinem Handy gelesen, die auch Sexuelles zum Inhalt hatten in einer Form, die ihm ganz gegen den Strich ging. Dabei ist meine Sexualität wohl einzig und allein meine Sache. Und wenn man den Freund aufgrund der kranken Verhältnisse oft nicht sehen kann, dann schreibt man eben. Jedenfalls hat er das Ganze total missinterpretiert und mich infolgedessen als die Nutte meines Freundes bezeichnet. Das tat sehr weh. Und ich Idiotin habe nicht die richtigen Konsequenzen gezogen, ich hätte gleich klar sagen müssen, dass ich keine Kontakt mehr zu ihm haben will, bis er seine Fehler einsieht. Stattdessen habe ich naiv auf eine Versöhnung gehofft. Und jetzt bin ich in der Klemme, weil mein Bruder sich ja wieder annähert, ohne dass der alte Konflikt vom Tisch ist.
 

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