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Freundschaften und Liebesbeziehungen und mein Verhalten

G

Gast

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Hallo!

Ich bin gegenüber anderen zunächst locker. Die Kennenlernphase verläuft eigentlich immer so, dass ich weiteres Interesse wecke, Sympathien der anderen für mich verbuchen kann. Dann schaffe ich es aber, dass sich ein Gefühl des Unbehagens und der Unsicherheit einschleicht. Ich habe das gefühl, ich erzähle zuviel über mich, ich hab zuviele Schwächen und ich bin eine Last. Dass ich mich wie eine Last fühle, kommt nicht unbedingt durch einen reinen Minderwertigkeitskomplex. Vielmehr ist es so, dass ich eben sehr viel erzähle, noch ermutigt werde und schon viele bittersüße Situationen im Leben gehabt habe, die meine Zuhörer zugleich schmunzeln lassen aber ihnen auch etwas über meine schwierige Lebensgeschichte mitteilen. Das summiert sich natürlich im Kontakt und dann bin ich auch gern mal dabei Sorgen zu erzählen. Das mache ich nicht nur, weil ich mein Herz ausschütten will, ich erzähle auch sonst etwas, was bei mir eigentlich kein Befremden oder Kummer auslöst (da vergangen oder eben bittersüß) aber für andere schon bedrohlich nach Problem klingt. Deshalb verschmilzt das alles ziemlich schnell und schon bekomme ich irgendwann die Quittung: Man legt mich unter Problemfall ab.

Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, aber die letzten Jahre meines Lebens waren so turbulent, dass es eigentlich nur sporadisch ruhige Momente gab. Man kann doch nichts für bestimmte Episoden der Biographie und ich sehe es einfach nicht ein, immer schön drum herum zu erzählen. Ganz viel über mich verschweigen oder beschönigen zu müssen. Ich will nicht, dass der Gesprächspartner sich auch noch zusätzlich belogen fühlt, weil er womöglich merkt, dass ich gerade im Erzählfluss nach Umschiffungsstrategien suche. Das würde doch auch nur zu Misstrauen führen.

Bei Männer ist es eben so, dass selbstbewusste Frauen klar bevorzugt werden. Ich kann aber nicht einfach schweigen in diesem Bereich und alle meine Komplexe immer schön durch eine durchweg positive Präsentation meiner Eigenschaften kaschieren. Das bringe ich einfach gerade nicht und lügen ist eben nicht meins. Wenn man so fühlt, dass man irgendwie enorme Schwächen hat, dann kann man nicht einfach in eine Rolle schlüpfen. Wenn ich mich vermarkten könnte wie ein Produkt, wie das meines Erachtens schon einige können (immer alles schick und teuer und den schönen Schein zumindest lange genug wahren), dann hätte ich vermutlich mehr Verehrer als mir lieb wär, denn ich merke manchmal schon, dass einige zumindest erst einmal an mir in irgendeiner Form interessiert sind, bis sie dann merken, dass irgendwie schon mit meiner Lebensgeschichte krass beschäftigt bin und dadurch auch gegenüber ihren Bedürfnissen schroff wirke. Umstellen lässt sich das schwer, denn ich fühle mich doch sehr kraftlos so manches Mal, wenn ich situativ eigentlich genau weiß, ich müsste mehr auf mein Gegenüber eingehen. Mir fehlt es nicht an Einfühlungsvermögen oder Ideen, aber es kommt mir nichts über die Lippen, denn damit würde ein noch größeres Einfühlen stattfinden und mich wahrscheinlich völlig schaffen..so fühlt es sich an. Bei wenigen Menschen kann ich wirklich auch mal ohne diesen Kraftaufwand mich um sie kümmern, denn sie kennen mich schon so lange, dass ich mich mit ihnen sicher fühle und weiß, dass sie mir nicht gleich den Rücken kehren. Ich hab richtiggehende Verlustangst oft.
 

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