Burbacher
Aktives Mitglied
Wir kennen uns schon fast 50 Jahre, besuchten gemeinsam die Schule, machten gemeinsam Abitur. Wir stammen aus dem selben Ort. Viele Jahre waren auch unsere Mütter befreundet, und ihre Freundschaft endete erst durch den Tod von B.`s Mutter.
In unseren jungen Jahren trafen wir uns oft nach dem Unterricht, gingen gemeinsam spazieren, lernten miteinander. Für viele Menschen in unserem Ort galten wir damals schon als festes Paar. Ich baggerte meine Schulfreundin damals auch an, was allerdings erfolglos war.
Und ich fühlte mich zurückgewiesen, was umso schmerzhafter war, als sie mir - inzwischen weit weggezogen, um in der Ferne zu studieren- von ihren Liebschaften berichtete. Irgendwann beantwortete ich ihre Briefe nicht mehr.
Nur meine Mutter überbrachte mir über die Jahre immer wieder mal Grüße von ihr.
Als ich vor einigen Jahren einen schweren Unfall hatte, in der Klinik lag, klingelte plötzlich das Telefon an meinem Krankenhausbett, und meine Jugendliebe meldete sich.
Da war nichts Fremdes. Alles war vertraut wie damals. Dass sie als Therapeutin arbeitete, wusste ich, auch, dass mehrere Beziehungen nicht gehalten hatten. Sie blieb kinderlos, was mich merkwürdiger Weise tröstete. Mit ihr wäre ich wahrscheinlich nie Vater geworden.
Vielleicht könnten wir unsere unvollendete Beziehung ja noch durch eine späte Liebe krönen, kam mir in den Sinn, und der Gedanke nahm durchaus eine Zeit lang Besitz von mir. Ich öffnete mich. Sie reagierte deutlich reserviert. Nein, eine feste Beziehung lag nicht in ihrem Horizont. Das wurde mir klar.
Ich hakte ab. Monate lang sprachen wir uns nicht mehr. Keine Mails, keine Telefonate. Bis letzten Sommer. An einem Sonntag Morgen rief sie an. Wir redeten fast drei Stunden miteinander.
Seither ist unser Kontakt erneut belebt. Alles ist genau so vertraut wie eh und je. Und da sind ähnliche Erfahrungen. Reden wir über Kirche und Gemeinde, decken sich unsere Eindrücke, als hätten wir alles gemeinsam erlebt.
Parallelität der Erfahrungen.
Mir wird sehr bewusst, dass wir uns wahrscheinlich gerade deshalb nie verloren haben, weil wir nie richtig zueinander gefunden haben. Immer auch entdecken wir noch gleiche Interessen.
Schmetterlinge fliegen nicht mehr bei mir, aber da ist diese sehr große, gewachsene Vertrautheit, die uns fast unser ganzes Leben begleitet hat.
Ich mag sie, und ich schätze sie. Dass ich einen ähnlichen Platz in ihrem Leben habe, weiß ich.
So ist es gut. Ich bin froh, dass es sie gibt.
Schön ist das.
Burbacher
In unseren jungen Jahren trafen wir uns oft nach dem Unterricht, gingen gemeinsam spazieren, lernten miteinander. Für viele Menschen in unserem Ort galten wir damals schon als festes Paar. Ich baggerte meine Schulfreundin damals auch an, was allerdings erfolglos war.
Und ich fühlte mich zurückgewiesen, was umso schmerzhafter war, als sie mir - inzwischen weit weggezogen, um in der Ferne zu studieren- von ihren Liebschaften berichtete. Irgendwann beantwortete ich ihre Briefe nicht mehr.
Nur meine Mutter überbrachte mir über die Jahre immer wieder mal Grüße von ihr.
Als ich vor einigen Jahren einen schweren Unfall hatte, in der Klinik lag, klingelte plötzlich das Telefon an meinem Krankenhausbett, und meine Jugendliebe meldete sich.
Da war nichts Fremdes. Alles war vertraut wie damals. Dass sie als Therapeutin arbeitete, wusste ich, auch, dass mehrere Beziehungen nicht gehalten hatten. Sie blieb kinderlos, was mich merkwürdiger Weise tröstete. Mit ihr wäre ich wahrscheinlich nie Vater geworden.
Vielleicht könnten wir unsere unvollendete Beziehung ja noch durch eine späte Liebe krönen, kam mir in den Sinn, und der Gedanke nahm durchaus eine Zeit lang Besitz von mir. Ich öffnete mich. Sie reagierte deutlich reserviert. Nein, eine feste Beziehung lag nicht in ihrem Horizont. Das wurde mir klar.
Ich hakte ab. Monate lang sprachen wir uns nicht mehr. Keine Mails, keine Telefonate. Bis letzten Sommer. An einem Sonntag Morgen rief sie an. Wir redeten fast drei Stunden miteinander.
Seither ist unser Kontakt erneut belebt. Alles ist genau so vertraut wie eh und je. Und da sind ähnliche Erfahrungen. Reden wir über Kirche und Gemeinde, decken sich unsere Eindrücke, als hätten wir alles gemeinsam erlebt.
Parallelität der Erfahrungen.
Mir wird sehr bewusst, dass wir uns wahrscheinlich gerade deshalb nie verloren haben, weil wir nie richtig zueinander gefunden haben. Immer auch entdecken wir noch gleiche Interessen.
Schmetterlinge fliegen nicht mehr bei mir, aber da ist diese sehr große, gewachsene Vertrautheit, die uns fast unser ganzes Leben begleitet hat.
Ich mag sie, und ich schätze sie. Dass ich einen ähnlichen Platz in ihrem Leben habe, weiß ich.
So ist es gut. Ich bin froh, dass es sie gibt.
Schön ist das.
Burbacher