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Freundin wollte ihr Leben beenden - Was nun?

ABerger

Mitglied
Hallo,
heute war ein sehr schlimmer Tag in meinem Leben. Ich habe meine Freundin nach einem Selbstmordversuch in ihrer Wohnung gefunden und konnte zum Glück noch rechtzeitig den Notarzt rufen können.
Eigentlich hatten wir uns heute gar nicht sehen wollen, doch nachdem ich den ganzen Tag ein komisches Gefühl hatte, bin ich nach der Arbeit einfach zu ihr nach Hause und habe mir mit dem Ersatzschlüssel zutritt verschafft, da sie nicht geöffnet hatte, obwohl ihr Auto vor der Tür.
Momentan ist sie im Krankenhaus und nach Auskünften ihres Arztes, die er mir erst nicht geben wollte, da wir nicht verheiratet sind, noch nicht ansprechbar.
Tut mir Leid für den knappen Text, ich stehe gerade noch ziemlich neben mir.
Meine Frage ist, wie wird es weiter gehen?
Wird sie vorerst in eine psychiatrische Klinik eingewiesen werden?
Vielen Dank für Informationen.
Schöne Grüße

ABerger
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Oh, das tut mir leid!
Sie ist jetzt in sicheren Händen, du hast getan, was du konntest.
Ob sie eingewiesen wird, werden die Ärzte entscheiden.
Es scheint ja nicht unerwartet gekommen zu sein, denn du hattest "so ein Gefühl".
Vielleicht wäre es da ja gut, wenn das Problem, welches sie in den Suizidversuch trieb, an der Wurzel gepackt würde.
(Ganz wichtig: Mach ihr Problem nicht zu deinem! Helfen ist gut, aber guck auch auf dich!)
 

PsychoSeele

Urgestein
Hallo ABerger,

das tut mir sehr leid. Ich wünsche dir viel Kraft in der nächsten Zeit
und deiner Freundin gute Besserung und ebenfalls ganz viel Kraft.

Liebe Grüße
PsychoSeele
 

Oceansize

Mitglied
Wird sie vorerst in eine psychiatrische Klinik eingewiesen werden?
Bei mir war es so: nach meinem Suizidversuch landete ich über Nacht in einer psychiatrischen Einrichtung. Ich stellte mich bereits darauf ein, hier die folgenden Wochen verbringen zu müssen, aber man entließ mich schon am Nachmittag.
 
G

Gelöscht 77808

Gast
Ich möchte Dir eine besondere Sichtweise anbieten, aus der ihr vielleicht profitieren könnt.

Deine Freundin wird sich ihre Absicht schon länger überlegt haben. Möglich daher, dass Du es geahnt hast.

Kann es sein, dass sie in den letzten Tagen ziemlich entspannt war, vielleicht sogar fröhlich? Dann war dies - wenn es sonst nicht mehr so war, Dein Warnzeichen.

Jemand, der sich aufgegeben hat, ist zuerst traurig, stemmt sich dagegen, trifft dann eine Entscheidung und akzeptiert.
In dem Moment weiss man, dass es garantiert zu Ende geht und die Trauer und der Kampf lassen nach.

Je nachdem, wass vorgefallen ist, kann man versuchen abzuschätzen, welche Absicht dahinter steckte.

Wer beispielsweise gleich 3 Schlaftabletten futtert, mag das für gefährlich halten. Vermutlich schläft man davon aber nicht mal eine Stunde länger; die Dosierung ist frei verkäuflich dermassen gering eingestellt, dass solche Kleinigkeiten, wie eine "lebensgefährliche" Doppel/Dreifachdosierung nicht einmal als Warnung auf dem Beipackzettel erscheinen brauchen. Es wäre dann ein Hilferuf.

Wer jedoch nach Notarzt-Versorgung im Krankenhaus aufwacht, der hat nicht ausschließen können, dass es ernst wird.
Daraus lässt sich folgern, dass der Leidensdruck eine persönliche Grenze überschritten hat und so nicht mehr zu ertragen war.

Meine Hoffnung besteht besteht nicht darin, dass Du das verstehst, sondern dass sie es versteht - oder dass man es ihr verständlich machen kann:
Ihr Leben war damit also zu Ende. Fertig.
Indem sie nun ein zweites mal lebt, kann sie all ihre Erfahrung nutzen, um Fehler der Vergangenheit zu vermeiden und Erfolge zu wiederholen. Da sie ausserdem schon tot war, braucht sie kein bisschen Angst mehr vor dem kommenden Leben zu haben: es ist ein Geschenk.
Sie muss ab sofort gar nichts mehr, darf vielleicht aber noch einiges.
Eine solche Einstellung wird sie so glücklich machen, wenn sie versteht, dass " es" nun vorbei ist und der neue Abschnitt beginnt.
So war es halt bei mir und es läuft seit 21 Jahren richtig gut!
 

ABerger

Mitglied
Erst einmal vielen Dank für eure Antworten. Ich habe diese zwar am Wochenende schon gelesen gehabt, aber ich fühlte mich nicht in der Verfassung dazu, um darauf zu reagieren.

Seit einem halben Jahr ist meine Freundin von einem Tag auf den anderen nicht mehr der fröhliche ausgelassene Mensch, der sie vorher war. Ich weiß nicht warum, jedes vorsichtige nachfragen meinerseits wurde von ihr mit (meiner Meinung nach) Ausreden beantwortet. Sie hatte einen schlechten Tag auf der Arbeit oder Frauenprobleme oder sonstiges. Ich habe mir Sorgen gemacht, doch durch mein Bohren begann sie sich von mir zu entfernen, weshalb ich damit aufgehört in der Hoffnung, dass sie sich mir öffnet, wenn sie bereit dazu ist.
Sie hat sich die größte Mühe gegeben mir eine heile Welt vorzuspielen, was bei ihrem Vater auch sehr gut gelungen ist. Der mir aber jetzt Vorwürfe macht, dass ich es nicht verhindert habe.

Am Donnerstag war sie tatsächlich schlagartig anders gewesen, sie hatte gelacht und in ihr war eine Leichtigkeit, die ich sehr lange vermisst hatte. Auch unser Sex war so intensiv wie schon lange nicht mehr.
Doch dann habe ich am Freitag nichts von ihr gehört, keine WhatsApp Nachricht und keine Reaktion auf meine Frage, ob alles ok ist. Deshalb bin ich dann zu ihrer Wohnung.

Ihr Vater sagte mir, dass sie ernst gemacht hatte, wenn ich sie nicht gefunden hätte, wäre sie heute nicht mehr unter uns. Sie wurde gestern in eine psychiatrische Einrichtung verlegt, doch sie schweigt und möchte mit niemanden reden. Vor allem mich möchte sie nicht sehen, sie würde meinen Anblick nicht ertragen. Die Worte ihres Vaters haben mich sehr verletzt.

Ich weiß, dass es ihr Leben ist und sie sich nur selbst helfen kann, doch meine Gedanken sind den ganzen Tag bei ihr.
 

PsychoSeele

Urgestein
Das ist ganz typisch, dass es jemanden vor einem geplanten Suizid besser geht. Der Ausweg wurde gefunden.

Das hört sich sehr nach Depressionen an. Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Es muss nicht immer ein Grund geben für eine depressive Episode.
Trotzdem kann ich es verstehen das du dir den Kopf zerbrichst. Würde ich auch.

Wahrscheinlich vertraut sie kaum jemanden um sich zu öffnen, oder sie sieht keinen Sinn darin, da ihr, aus ihrer Sicht, niemand helfen kann.

Ich wünsche dir viel Kraft und hoffe, das es ihr irgendwann besser geht.

Liebe Grüße
PsychoSeele
 

ABerger

Mitglied
Wahrscheinlich vertraut sie kaum jemanden um sich zu öffnen, oder sie sieht keinen Sinn darin, da ihr, aus ihrer Sicht, niemand helfen kann.
Es schmerzt mich, dass ich für sie nicht diese Person sein kann. Doch vielleicht bin ich zu nah an ihr dran, so dass sie denkt, dass ich ihre Beweggründe nicht nachvollziehen könnte.
Ich muss gestehen, dass meine Gefühle gerade ziemlich Achterbahn fahren. Den einen Moment bin ich furchtbar traurig, so dass ich tatsächlich losweinen könnte und im anderen Moment bin ich furchtbar wütend auf sie, weil es nicht nur ihr Leben betrifft. Das würde ich ihr natürlich niemals vorwerfen, doch ich fühle mich einfach hilflos.

Ihr beste Freundin hat mir gerade geschrieben, dass sie sich gleich mit mir treffen möchte, weil es etwas gibt, dass sie nicht länger für sich behalten kann.

Ich habe ein schlechtes Gefühl dabei. Ist es ein Verrat an meiner Freundin, wenn ich mit ihrer Freundin über sie spreche?
 

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