Nun sind schon ein paar Tage vergangen und ich möchte diejenigen, die diesen Thread verfolgen nicht im Regen stehen lassen.
Am Freitag war ich bei ihrem Vater zuhause gewesen, dort habe ich erfahren, dass sie seit Mittwoch bereits aus der Klinik raus ist.
Ich habe nur kurz mit ihr sprechen können, da ihr Vater nicht sehr begeistert von meinem Besuch war, etwas vorsichtig ausgdrückt.
Sie hat dann einen Brief für mich verfasst, den ihre Freundin mir am Samstag vorbeibrachte. Darin gestand sie mir, dass sie vor einem Jahr tatsächlich einen ONS mit meinem Bruder hatte. Sie haben sich ineinander verliebt, doch ihre Liebe zu mir war stärker. Er stand öfter vor ihrer Tür, doch sie hat ihn abgewiesen. Ich bin beruflich oft sehr eingespannt und habe ihr nicht die Aufmerksamkeit gegeben, die sie gebraucht hätte. So auch ein paar Wochen vor der besagten Familienfeier. Ich war fast nur zum Schlafen zuhause gewesen. Dann kam diese Feier zu ich überhaupt nicht gehen wollte, doch meiner Mutter zu liebe sind wir mit hingefahren. Ich war total überarbeitet und gereizt, im Brief wirft sie mir meinen Alkoholkonsum an dem Tag vor.
Sie schrieb, dass sie am Abend alleine im Garten saß und mein Bruder dann zu ihr kam. Sie hatte für den ersten Moment geglaubt, dass ich zurück gekommen wäre, sie hatte es zumindest gehofft. Er nahm sie dann mit ins Haus und sie ging freiwillig mit in sein Zimmer, wo sie mit ihm schlief. Dann hörte sie Schritte im Flur und hatte Angst, dass ich sie dabei erwischen würde. Sie wollte aufhören, doch er machte weiter.
Wochen später blieben dann ihre Tage aus und ein Test ergab, dass sie schwanger war. Sie traute sich nicht es mir zu sagen. Doch sie hatte sich für das Kind entschieden. Sie freute sich sehr über das kleine Glück. Doch dann kam alles anders und sie verlor das Kind. Sie viel in ein sehr tiefes Loch. Sie beschreibt es als Finsternis, die zu Boden riss. Sie glaubte, dass nur ein neues Glück sie aus dieser Finsternis befreien konnte. So beschloss sie für sich, wieder schwanger zu werden. Sie machte mir gegenüber Andeutungen über Kinder, doch ich war wohl zu deutlich zu ihr, dass es momentan für mich noch nicht in Frage kommt und als wir eine Doku gesehen über Frauen, die ihren Männern ein Kind anhängen, bin etwas sehr aus der Haut gefahren.
Sie war sehr verzweifelt und die Angst es mir zu sagen, sie war scheinbar größer als den Ausweg, denn sie dann gewählt hat. Ihr Vater beschimpfte mich als Narzisst, der immer nur an sich denken würde. Sie will mich momentan nicht sehen und das habe ich zu respektieren.
Vielleicht klingt es hart, aber ich bin meinerseits dabei mir ihr abzuschließen.