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Freundin hat sehr starke Depressionen - was tun?

Freund93

Mitglied
Hallo,

ich hoffe ich bin im richtigem Unterforum, denn eine Depression ist eine Krankheit.

Meine Partnerin hat sehr oft sehr starke Depressionen. Ich, bzw. Sie, braucht dringend Hilfe aber ich weiß nicht wie. Es passiert nun fast schon täglich dass sie garnicht reden will, oder einfach auflegt. Sie sagt alles hat keinen Sinn mehr, sie macht nichts mehr. Sie findet sich selbst unglaublich wertlos und nichts was ich sage ändert etwas daran. Ihr ist alles egal sagt sie, ohne Sie wäre alles besser und was das schlimmste ist:

Auch laut ihrer Aussage werden die Selbstmord-Gedanken immer häufiger und konkreter.

Als diese Phasen angefangen vor ca. 1 Jahr haben (2 Jahre Beziehung) konnten wir durch schöne Dinge und durch witzige Unterhaltungen die schlechte Laune vertreiben. Sie hatte auch schon öfters darüber nachgedacht und mir erzählt warum sie so ist, und wie sie denkt dagegen anzukommen. Das hat nur für ein paar Monate geklappt. Jetzt klappt garnichts mehr.

Sie ist noch auf dem Gymnasium und lebt bei ihren Eltern. Darum sagt sie dass sie auf professionelle Hilfe verzichten möchte, weil sonst Ihre Eltern etwas davon merken. Ich kann es zum Teil verstehen denn Ihre Eltern sind überhaupt nicht einfühlsam und haben den ganzen Tag nur an ihr zu meckern, was auch ein Auslöser für die Depression ist. Sie muss trotz Schulstress mindestens die Hälfte des Haushalts übernehmen. Nur um mal deutlich zu machen wie wenig Hilfe/Mitgefühl von dieser Seite zu erwarten ist.

Ich fühle mich als wäre das ein absoluter Drahtseil-Akt. Denn ich kann Ihr die Hilfe nicht aufzwingen, ich kann ihren Eltern nichts sagen, und ich kann ihr natürlich nicht wirklich professionell Helfen - ich denke jeder der mal mit wirklich Depressiven zu tun hatte merkt wie wenig man tun kann wenn man keine Ahnung hat. Ich habe Angst etwas falsches zu sagen, etwas falsches zu tun so dass sie sich komplett von mir isoliert, und ihre Gedanken zur Realität werden und sie versucht sich etwas anzutun.

Ich brauche wirklich dringend Ratschläge und hoffe ihr könnt mir weiterhelfen!
Ich kann verstehen dass ihr denkt "ihr müsst sofort zum Arzt". Ich sehe das genauso - nur sie will nicht, so sehr ich es auch versuche ihr klar zu machen... ich denke hauptsächlich wegen ihren Eltern.

Vielen Dank für eure Hilfe!
 
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Freund93

Mitglied
Hi danke schon mal für deine Antwort..

Ihr Eltern werde es auch merken eine Mutter spürt es wenn was mit ihren Kind ist.
Ich wünschte es wäre so... leider sind ihre Eltern zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Und Aufgrund des Drucks den sie ausüben, traut sich meine Freundin garnicht ihnen schlecht gelaunt gegenüber zu treten geschweigedenn mit ihnen zu reden.

Hallo
Sie soll zum Arzt gehen bevor es zu spät ist.
Wie soll ich sie dazu überreden?

Man kann nicht immer lachen.
Das ist klar, ich hab ihr auch immer versucht klar zu machen dass sie schlecht gelaunt sein darf. Nur ich denke zwischen schlecht gelaunt sein bzw. nicht lachen und Depression ist ein Meilenweiter unterschied.


Gruß Tobi
 
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Rauhfusskauz

Aktives Mitglied
Wenn sie nicht will, kannst du leider gar nichts tun.

Sei für sie da, ermuntere sie immer wieder, einen Arzt aufzusuchen.
Dieser hat Schweigepflicht.
Wenn deine Freundin also schwindeln würde (was ich jetzt für das kleinere Übel halten würde) und ihren Eltern sagt, dass sie z.B. wegen Kreislaufproblemen mal zum Arzt geht, dann darf dieser auch nicht einfach so ihre Eltern über den wahren Grund informieren.
So hätte sie aber zumindest mal eine Anlaufstelle, die ihr Hilfe zukommen lässt. Wie diese dann aussehen kann, wird sich zeigen.

Alles Gute für euch,

RFK
 

Freund93

Mitglied
Wenn sie nicht will, kannst du leider gar nichts tun.
Wenn deine Freundin also schwindeln würde (was ich jetzt für das kleinere Übel halten würde) und ihren Eltern sagt, dass sie z.B. wegen Kreislaufproblemen mal zum Arzt geht, dann darf dieser auch nicht einfach so ihre Eltern über den wahren Grund informieren.
RFK
Ich finde das eine gute Alternative, das mit dem Schwindeln. Leider habe ich keine Ahnung wie sich das verhält! Sieht man über Abrechnungen oder ähnliches den Grund des Arztbesuches? Und falls der Arzt einen Therapeuten empfiehlt, werden da entsprechende Benachrichtigungen an die Eltern verschickt?

Ich merke selbst dass es eigentlich absolut keinen Sinn hat ohne Eltern, die Heimlichtuherei erhöht nur den Druck. Nur es besteht eine realistische Chance dass wenn die Eltern einbezogen werden, noch mehr Druck entsteht (so irrsinnig sich das für vernünftige Menschen anhören mag) - und da die Eltern ja auch Teil des Problems sind, möglicherweise sogar keine Lust haben zu helfen (Sie haben keine Selbsteinsicht).
 
Zuletzt bearbeitet:

das Gefühl

Aktives Mitglied
Hi Du,

die Situation ist sehr ernst und da Du ja offensichtlich auch darunter leidest und Hilfe brauchst, wäre es für Dich (für Euch) sehr wichtig, eine Beratungsstelle aufzusuchen (Pro Familia, Caritas und CO.). Diese Beratungsstellen sind anonym und rechnen nicht über die Kasse ab. Das sollte jetzt der erste Schritt sein. Der zweite Schritt ist dann der Gang zum Arzt. Ob ihre Eltern davon etwas mitbekommen oder nicht ist furchtbar egal, denn der Weg, den sie beschreiten muss, ist ein selbständiges Leben ohne die Einmischung ihrer Eltern, die ja wohl auch mitverantwortlich für ihre Situation sind. Sie zu überreden wird schwierig sein, aber ohne solch einen mutigen Schritt, wird sie keinen Zentimeter weiter kommen. Wenn sie es meistert, wird sie schon eine Menge getan haben, um Erleichterung zubekommen.
Arbeit an der Seele ist hart, aber wenn es schon um Suizid geht, ist alles andere (die Eltern) egal, darüber muss sie sich im Klaren sein. Rede ihr zu, zeig ihr den Thread und sage ihr, dass alles besser wird, wenn sie ihre Ängste überwindet.
Ich wünsche euch viel Kraft!
 

Freund93

Mitglied
Hallo und danke für deinen tollen Beitrag!

wäre es für Dich (für Euch) sehr wichtig, eine Beratungsstelle aufzusuchen (Pro Familia, Caritas und CO.). Diese Beratungsstellen sind anonym und rechnen nicht über die Kasse ab.
Das wusste ich garnicht, und ich habe auch gleich solche oder ähnliche Stellen bei mir in der nähe gefunden. Ich werde sie auf jeden Fall darauf aufmerksam machen und versuchen sie dazu zu überreden. Es ist ja nicht so als ob sie das ganz alleine machen müsste...

Ob ihre Eltern davon etwas mitbekommen oder nicht ist furchtbar egal, denn der Weg, den sie beschreiten muss, ist ein selbständiges Leben ohne die Einmischung ihrer Eltern, die ja wohl auch mitverantwortlich für ihre Situation sind.
Du hast vollkommen rec ht, und das ist auch immer eins unserer Ziele gewesen. Aber leider ist sie sehr Abhängig von Ihren Eltern dadurch dass sie noch kein Geld verdient wird das auch erst mal noch bis zum Abschluss so sein. Aber ich finde es gut, nochmal heraus zu kristallisieren dass ihre Eltern niemals ihr leben bestimmen können, auch wenn sie vielleicht im Moment unter Druck genau dies versuchen.

Ich bin eifrig am Adressen sammeln, und werde fragen was sie davon hält!
 

kiablue

Aktives Mitglied
Hallo, es gibt auch noch ein paar andere Möglichkeiten, ohne dass die Eltern etwas erfahren müssen. Der Kinderschutzbund kann im Allgemeinen ganz gut weiter helfen, es gibt Erziehungsberatungsstellen, wo die "Kinder" auch allein hin können, Schulpsychologen. Weiß man gar nichts, kann man erst mal beim Sorgentelefon, eventuell vorzugsweise für Kinder und Jugendliche anrufen, kostenfrei und anonym, die wissen im Allgemeinen, was für Eure Region möglich ist. Sie muss raus aus ihrer selbst gewählten Isolation. Sie muss den Schritt nach vorne wagen wollen, wenigstens "ja" sagen, sonst kannst Du nichts tun. Es ist auch wichtig, dass Du auf Dich achtest und Dich nicht abhängig machst von ihr und ihren Befindlichkeiten, dass Du nur Hilfe zur Selbsthilfe gibst und ihr nichts abnimmst, sonst lernt sie nur noch mehr, dass sie nichts selbst kann. Du hast da eine ziemlich schwierige Aufgabe, den Drahtseilakt zwischen Überforderung und hilflos hängen lassen.

Ein ganz kurzer Weg wäre, wenn sie wieder mit Suizidabsichten im Kopf nicht weiter weiß, Notarzt rufen und der Rest läuft fast von selbst. Dann ist es egal, was die Eltern sagen. Warum eigentlich Rücksicht auf sie nehmen, wenn sie nicht mal merken wollen, was mit ihrer Tochter los ist?

Sie könnte auch in eine WG ziehen, aber das läuft, glaube ich, auch übers Jugendamt. Dort könnte sie begleitet ihren Weg in ihre Zukunft finden. Manchmal helfen auch Medis, um die ersten Schritte überhaupt zu ermöglichen, aber dafür braucht es nun mal den Arzt.

Lieben Gruß, kiablue
 
G

Green Arrow

Gast
Lieber Freund93;

Jeder der mich schon ein bissi kennt weiß, dass ich sowas nicht leichtfertig vorschlage.
Aber wenn Deine Freundin auch die Hilfe der Sozialen Einrichtungen NICHT annimmt die meine Vorgänger angeboten haben gibt es nur noch eine einzige Lösung => Zwangseinweisung.

Das ist der absolut letzte Ausweg der Dir noch übrig bleibt, sorry, dass das hart klingen mag, aber ich selbst habe ende 2011 meine beste Freundin durch Suizid verloren.

Glaub mir wenn ich Dir sage, der Schmerz für die Hinterbliebenen ist unerträglich, ich werde das nie wieder vergessen und ich denke JEDEN Tag daran, dass sie SO gegangen ist.

Rede auf sie ein, versuche alles was Du kannst, aber wenn sie trotz dieser Gedanken die immer heftiger werden, trotz ihres ersten Versuchs vor Dir und trotz ihrer Depressionen keine Hilfe annehmen will, MUSST Du handeln und diese Verantwortung an Leute abgeben die sich damit auskennen.

Ruf die Polizei an und schildere diese Ernstsituation. Sie wird den Rest erledigen.

Ich würde kein Risiko eingehen, es geht hier um ein Menschenleben und viel mehr um Deine persöhnliche Freundin.

Es tut mir leid, dass dieser Beitrag von mir so hart klingt, aber glaub mir ich spreche aus Erfahrung.
Es war nicht meine Absicht irgendjemanden weh zu tun, falls doch, so tut es mir jetzt schon leid.

lg Green Arrow
 
Zuletzt bearbeitet:

Freund93

Mitglied
Weiß man gar nichts, kann man erst mal beim Sorgentelefon, eventuell vorzugsweise für Kinder und Jugendliche anrufen, kostenfrei und anonym
Gute Idee - Danke!
dass Du nur Hilfe zur Selbsthilfe gibst und ihr nichts abnimmst, sonst lernt sie nur noch mehr, dass sie nichts selbst kann.
Ich versuche das indem ich ihr sage dass ich mit ihr zusammen nach Möglichkeiten suchen kann, und Sie unterstütze, aber sprechen, sich öffnen, und die wirkliche Lösung für sich finden muss Sie selbst. Ich denke das geht auch garnicht anders, denn leider verstehe ich ihre Gedanken absolut nicht...
Ein ganz kurzer Weg wäre, wenn sie wieder mit Suizidabsichten im Kopf nicht weiter weiß, Notarzt rufen und der Rest läuft fast von selbst.
gibt es nur noch eine einzige Lösung => Zwangseinweisung.
Ich gebe euch beiden absolut Recht. Es ist nur so schwer rauszufinden wann meint sie es ernst und es geht nicht anders, und wann meint sie es vielleicht garnicht so ernst, und ich stelle durch so eine Aktion möglicherweise ihr Leben auf den Kopf...
Glaub mir wenn ich Dir sage, der Schmerz für die Hinterbliebenen ist unerträglich, ich werde das nie wieder vergessen und ich denke JEDEN Tag daran, dass sie SO gegangen ist.
Ich glaube das, und ich empfinde wirklich Mitleid für jeden der sowas miterleben muss. Ich versuche das meiner Freundin auch klar zu machen, aber sie glaubt dass dann einfach nicht.
Es tut mir leid, dass dieser Beitrag von mir so hart klingt, aber glaub mir ich spreche aus Erfahrung. Es war nicht meine Absicht irgendjemanden weh zu tun, falls doch, so tut es mir jetzt schon leid.
Du hast mir gewiss nicht weh getan und danke dir für die härte. Mir ist das durchaus bewusst, und sehr schwer für mich zu tragen - denn ich wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, ist schwer abzuschätzen... Auch kann ich es mir nicht erlauben Schwäche zu zeigen, indem ich sage dass mir das alles zu viel ist (ohne weitere Unterstützung z.B. durch einen Profi). Denn ich denke in dem Moment sagt sie dann will ich dir das nicht weiter antun und ich habe nichts mehr in der Hand. Oh man tut das gut das los zu werden... Danke!!
 
Zuletzt bearbeitet:

Freund93

Mitglied
Ich habe auch den ersten Schritt machen müssen und der ist sehr schwer, das kannst du mir glauben.
Aber schaue bitte auf deine Freundin und helfe ihr dabei .
Sie braucht dich jetzt ganz dringend.
Das sie sich zurückzieht und ruhig ist das ist normal das bin ich auch.
Aber bitte Handle und reagiere wenn sie dir viel Wert ist.
Sie ist mir natürlich sehr viel Wert... und ich werde sie unterstützen wo ich kann - danke dass du mir das nochmal klar machst! Eigentlich will sie ja immernoch keine Unterstützung von außen, aber jetzt habe ich erkannt dass es nicht anders geht - und deswegen schreibe ich zu euch... (ohne ihr wissen)! Ich habe sogar schon eine Institution in der Nähe angeschrieben und hab zuversichtliche Antworten bekommen mit Lösungsmöglichkeiten... Natürlich anonym... Ich hoffe dass sie wie du sagst, den ersten Schritt wagt! Da ich das mitbekomme kann ich mir zumindest entfernt vorstellen wie schwer das sein muss, deswegen alle Achung an dich, Landliebe, dass du es geschafft hast - bleib auf diesem Weg!
 

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