Ich werde mein Bestes tun, sie nicht zu vernachlässigen, aber es ist mein erstes Kind und ich habe keine Ahnung, wie machbar das ist.
Das ist nicht möglich. Dein Kind wird viel von Deiner Zeit und Aufmerksamkeit binden, was auch anstrengend ist, egal, wie schön Du es findest und wie sehr Du Dein Kind liebst.
Du wirst an anderer Stelle Zeit und Aufmerksamkeit abziehen müssen.
Beide Seiten könnten versuchen, die andere zu verstehen, wobei ich die Freundin als schwierig, unsensibel und rücksichtslos empfinde, was man nicht einfach nur ihren Depressionen und der Angststörung zuschreiben kann.
Je nachdem, wie gemeinsam verbrachte Zeit bisher gestaltet wurde, kann so ein Kind auch in Freundschaften etwas gehörig auf den Kopf stellen.
Stand bisher vielleicht häufiges auf-die-Piste-gehen oder viel Sport auf dem Plan, ist es mit Kind damit für die Mutter oft Essig. Es muss immer jemand her, der das Kind betreut und es gibt eine Interessensverschiebung und weniger Zeit für solche Aktivitäten. Während sich für den anderen nichts geändert hat und er weitermachen möchte wie bisher, einen gewissen Verlust erlebt.
Findet sich jemand anderes zum weggehen, kann sich da eine neue, enge Bindung aufbauen, zu Lasten der bisherigen Freundschaft, die nicht mehr passt.
Im Extremfall zerbricht also so eine Freundschaft. Klar gibt es zig mildere Varianten.
Hier aber geht es gar nicht um solche Hindernisse, ihr scheint die Zeit überwiegend zu Hause bei der Freundin zu verbringen.
Warum sollte das mit Kind, mit Abstrichen, nicht möglich sein?
Ja, sie hat auch recht:
Du wirst vermutlich weniger Zeit mit ihr verbringen wollen, weil Deine Interessen sich verlagern, weil ein weiterer Mensch Deine Zeit beansprucht und Du diese neu einteilen musst und Du vielleicht nicht mehr so häufig bei ihr übernachten willst.
Manchmal wirst Du einfach müde sein und Zeit für Dich wollen.
Quatschend beieinandersitzen geht auch mit Kind, telefonieren auch. Aber nicht mehr so ungestört und das kann anstrengend sein und nerven.
Bei Dir kann es zu Themenverschiebungen kommen, dann habt ihr Euch vielleicht nicht mehr so viel zu sagen.
Und mag sie Kinder überhaupt? Oder liefe es auf ertragen müssen hinaus?
Das Kind muss an die Luft, mag sie Spaziergänge?
Und später, während es Dich auf den Spielplatz zieht, Dein Kind Deine Aufmerksamkeit und Zeit einfordert, langweilt sie sich?
So easy ist das dann für beide Seiten tatsächlich nicht immer.
Sie hat sich daran gewöhnt in Eurer Freundschaft die Hosen anzuhaben, Du hast Dich sehr nach ihr gerichtet.
Künftig wird das in dem Maße nicht mehr möglich sein.
Sie scheint diesbezüglich recht realistisch zu sein.