Freundin bei Oralverkehr gefilmt (und sofort gelöscht).. Ihr erzählen?

Hallo liebe Community,

ich mache mich derzeit wegen einer kleinen Sache verrückt und weiß nicht an wen ich mich wenden soll, also frage ich hier an. Wir sind ein sehr frisches Paar und erst seit zwei Monaten zusammen. Im ersten Monat habe ich sie beim Oralverkehr heimlich kurz gefilmt für so 4-10 Sekunden. Dabei ging es mir gar nicht um die Aufnahme an sich, sondern um das "Filmen", da es mich sehr erregt etwas zu tun, wobei ich erwischt werden kann. Das Video habe ich direkt am Anschluss gelöscht. Nun habe ich mich auch mal mit ihr unterhalten, was sie beim Sex so möchte und dabei filmen will sie gar nicht. Jetzt mach ich mir halt viele Gedanken, ob ich ihr das erzählen soll. An sich steckte ja absolut keine böse Absicht dahinter und war eher was Unüberlegtes, habe aber nur Angst, dass das beim Erzählen falsch rüberkommt. Bin auch eher der Typ, der sich gern in solche Sachen reinsteigert. Bin gespannt auf eure Meinungen, vielen Dank euch!

LG,

DDracul

Hallo DDracul,

wenn Du den Film gleich wieder gelöscht hast, musst Du überlegen, ob Du ihr die Wahrheit "aufhalsen" willst. Ja, Ehrlichkeit und Offenheit sind für eine Beziehung sehr wichtig, aber solche "Geständnisse" gehen manchmal ziemlich nach hinten los. Ganz unstrittig ist allerdings, dass Du wusstest, dass solche Aufnahmen ohne Einwilligung einfach gesetzlich verboten sind und bei einer Anzeige eine Strafe nach sich ziehen können. Dich hat also das Risiko entdeckt zu werden mehr angemacht, als der Sex mit Deiner Freundin? Auch darüber solltest Du Dir Gedanken machen.

Wie glaubst Du würde sie reagieren, wenn Du es ihr erzählst und warum? Wie hoch (auf einer Skala von 1 bis 10=hoch) würdest Du Dein Vertrauen zu ihr einstufen? Wie vertrauenswürdig bist Du nach Deiner Einschätzung?

Es braucht einige Zeit, bis man sich dem Partner öffnen kann und in dieser Zeit sollte man auch herausfinden, ob das sinnvoll ist, man das selbst will und ob dieses Vertrauen gerechtfertigt ist. Wenn jeder "Fehler" gleich ein "Staatsakt" wird, wo ist dann die Leichtigkeit und die Abenteuerlust in der Beziehung? Wo ist die Neugier auf das "andere" im Partner? Was ist mit der Toleranz und der Kompromissbereitschaft? Nichts falsch machen zu wollen ist zwar ein Ansatz, aber dann macht man oft zu wenig richtig, und dann? All das ist einige Gedanken wert.

Dass es sich nicht gehört Menschen ohne ihr Einverständnis zu filmen/fotografieren, weißt du ja offensichtlich. Mache ich Fotos in der Öffentlichkeit, wo Menschen sind, wo ich nicht jeden fragen kann und man erkennt zu viel, dann mache ich die Gesichter unerkenntlich - du hast den Film ja sofort wieder gelöscht, was dich da jetzt plagt ist einfach dein Gewissen, weil du weißt, dass das keine sonderlich kluge Aktion war.
Dein Gewissen kannst du wahrscheinlich nur erleichtern, wenn du ehrlich bist, aber wir können hier deine Freundin schlecht einschätzen und wie sie darauf wohl reagiert. Ist also schon schwer da jetzt Schaden und Nutzen abzuwägen.

Das Filmen ist jetzt ein Ding, was in eurer angehenden Beziehung schon mal komplett abstoßend für deine Freundin wäre, würde sie davon erfahren.

Brauchst du solche Kicks?

Ist das ein Fetisch?

Erzähle ihr das dann!

Da hat eine Frau ein Recht drauf, auch zu entscheiden, ob sie sich dann überhaupt weiter auf dich einlassen will .

Fetische sind immer eine Zumutung für den Partner.

Wobei man das mit der Zumutung auch nicht so pauschal sagen kann, kommt immer auf den Fetisch an und auf den Partner. Ich hab auch so meinen Fetisch, aber Probleme gab es damit noch keine. Ist aber auch kein "must have" für mich, also man kann den Fetisch auch außen vor lassen beim Sex, ohne dass man mir gleich den Spaß versaut. Natürlich sollten Partner immer wissen was einem so den gewissen Kick gibt und da Mitspracherecht haben, kann ja halt nicht alles für jeden was sein.
Irgendwie dachte ich aber eh immer, dass insgeheim jeder irgendeinen Fetisch hat.

Ich glaube, ich würde es meinem Partner nicht erzählen, weil es eine unnötige Belastung für ihn wäre.
Das Video wurde sofort wieder gelöscht, an keinen anderen weiter geschickt oder irgendwo abgespeichert. Es existiert nicht mehr.
Es gibt also keine Situation mehr, die ihr unangenehm werden könnte. Außer du erzählst ihr, dass du das gemacht hast. Da wird sie vermutlich nicht sonderlich begeistert sein.

Was du ihr aber schon erzählen solltest, ist, dass du diesen Fetisch hast. Du musst ja nicht direkt alles raus hauen, auf was für (für andere) "abnormale" Dinge du stehst. Dieser Fetisch ist ganz normal, nur für Leute, die sich das absolut und gar nicht vorstellen können ... Das ist wie bei jedem anderen Fetisch/Vorliebe eben auch, man muss es mögen. Kommt eben ganz drauf an, wie offen sie da ist.
Vielleicht könnt ihr ja eine Gemeinsamkeit entdecken. Sex an Orten, an denen man erwischt werden kann oder Ähnliches.
Wenn sie es aber z.B. gar nicht mag und du nicht ohne leben möchtest, dann wird das schwierig.
Sex ist in einer Beziehung nicht alles, aber für die meisten Menschen ist es schwierig auf das Ausleben ihrer sexuellen Vorlieben verzichten zu müssen.

xEclipse meinte:

Wobei man das mit der Zumutung auch nicht so pauschal sagen kann, kommt immer auf den Fetisch an und auf den Partner. Ich hab auch so meinen Fetisch, aber Probleme gab es damit noch keine. Ist aber auch kein "must have" für mich, also man kann den Fetisch auch außen vor lassen beim Sex, ohne dass man mir gleich den Spaß versaut. Natürlich sollten Partner immer wissen was einem so den gewissen Kick gibt und da Mitspracherecht haben, kann ja halt nicht alles für jeden was sein.
Irgendwie dachte ich aber eh immer, dass insgeheim jeder irgendeinen Fetisch hat.

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Ihr trennt ja Sex und Liebe, zum einen, und zum anderen glaube ich, dass Frauen da rücksichtsvoller sind,
Und auch, dass Männer da simpler gestrickt sind, wenn ihre Freundin einenfetisch hat. Hauptsache sie hat Lust.

Als Frau in einer monogamen Beziehung wünscht man sich selbstverständlich, dass man aus Liebe begehrt wird, nichtweil man einen Nikolaus Mantel anhat oder sonst was, was es alles an Fetischen gibt.
Das ist verletzend und auch frustrierend stelle ich mir vor.

_cloudy_ meinte:

Ihr trennt ja Sex und Liebe, zum einen, und zum anderen glaube ich, dass Frauen da rücksichtsvoller sind,
Und auch, dass Männer da simpler gestrickt sind, wenn ihre Freundin einenfetisch hat. Hauptsache sie hat Lust.

Als Frau in einer monogamen Beziehung wünscht man sich selbstverständlich, dass man aus Liebe begehrt wird, nichtweil man einen Nikolaus Mantel anhat oder sonst was, was es alles an Fetischen gibt.
Das ist verletzend und auch frustrierend stelle ich mir vor.

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Fetisch und Liebe sind aber auch 2 Paar Schuhe, auch Menschen mit Fetisch können lieben. Für mich ist ein Fetisch nichts weiter als eine sexuelle Vorliebe, bzw. etwas, das einen besonders erregt - daran sehe ich nichts schlimmes, solange das nicht solche ausgeuferten Fetische sind, denn ich käme auch nun nicht mit jedem Fetisch klar - wenn mein Partner z.Bsp. etwas total erregend findet, das ich selbst aber total abstoßend finde, dann wäre das für mich schon ein Problem.

Ja, als Teenie hatte ich mal die Vision von Sex und Liebe im Einkang. Das Leben hat mich aber eines besseren belehrt, Sex ist kein Liebesbeweis. Für mich nicht mehr. Sonst hätte es diese Übergriffe in meinem Leben nicht gegeben. Da gehört viel mehr und viel wichtigeres dazu um mir seine Liebe zu zeigen, viel mehr als das körperliche Gedöns.

@Johnny_B
Ja, Ehrlichkeit ist wichtig und Lügen Mist, wobei etwas nicht zu erzählen streng genommen keine Lüge ist. Verschweigen ist aber auch nicht unbedingt ehrlich, wenn es etwas ist, das die andere Person betrifft bzw. sie wissen sollte. Also irgendwas dazwischen. ;-)

Johnny_B meinte:

Dass es da überhaupt was zu diskutieren gibt...

Natürlich sollst du ihr die Wahrheit sagen. Außer das ist für euch beide nur so eine oberflächliche Beziehung, die es auch sicher bleibt. Ehrlichkeit ist das höchste Gut und Lügen haben in einer Beziehung nichts verloren.

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ich sehs genau andersrum.

lügen tut er ja nicht. lügen würde er, wenn sie nachfragen würde, und er daraufhin leugnet.

ich denke, dass er unbedacht gehandelt, seinen fehler aber sofort eingesehen und das ding gelöscht hat. damit wäre es IMO gut. beichten bringt gar nichts in diesem fall, ausser das schlechte gewissen zu beruhigen.

Ich würde mich in Grund und Boden schämen, so eine Aktion abgezogen zu haben.
Ehrlich, was muss einem durch den "Kopf" gehen wenn man seine Freundin bei sowas filmt?
Schon mal was gehört von Intimimät? Von Respekt? Dass man die Person erst fragt, was sie mag / möchte und dann handelt?

Echt, mir fällt da nichts mehr zu ein...

Du kannst Dich also jetzt frei entscheiden, sagst Du es Deiner Freundin, kannst du evtl. davon ausgehen dass Sie Dir (hoffentlich) den Mittelfinger zeigt und Du wieder alleine an Dir herumspielen kannst. Der Nutzen für Dich bestünde allerdings darin dass du zumindest dein Gewissen erleichtert hast.

Sagst Du es ihr nicht, wird dich dein Gewissen weiterhin regelmäßig piesacken. Deine Freundin jedoch bleibt dir aber zumindest erhalten.

Jetzt hast du die Qual der Wahl.

Und Tschüß.