Was soll das ne Ausrede sein? Ausserdem lies dir nochmal den Teil mit den grauen Menschen durch. Je nach Testosteron-Östrogen-Verhältnis, kann ein Mann da durchaus weiblicher ticken (also Herz und Körper genauso wenig trennen) als manche Frau.
Nicht "wir Männer sind so", sondern "der männliche Teil in uns allen".
Solche Dinge, wie dass man nach ner langen Zeit in ner Beziehung auch andere Menschen körperlich anziehend findet, geschehen unbewusst, da hat dein Denken gar nichts mit zu tun. Wenn dir solche Gedanken in langen und *intakten* Beziehungen nicht kommen, dann hast du schlicht Glück.
Was zum Teil eine willentliche entscheidung ist, ob du dann wirklich dem Drang nachgibst und fremd gehst.
Ich denke >>90% der Kerle ticken so, und ne einstellige Prozentzahl bei den Frauen, aber nur ein kleiner Teil dieser Leute geht dann wirklich fremd. Aber die Gedanken haben schon viele.
Ein Teil dieser Kerle geht dann noch ins Bordell und redet sich ein, dass das kein richtiges Fremdgehen, weil keine Affaire ist.
Das ist doch einfach biologisch bedingt. Natürlich gibts noch ne zweite Entscheidungsinstanz, das Bewusstsein, aber mMn ist das nicht mächtiger als das unbewusste. Niemand kann sich bewusst dafür entscheiden eine Frau nicht attraktiv zu finden. Die Bezeichnung "Unter"bewusstsein ist dementsprechend falsch und wird auch nicht mehr in der Psychologie verwendet.
Die Sache ist jetzt nur noch, was man diskutieren muss, auf welcher Basis entscheidet denn das Bewusstsein darüber, ob man die Gedanken in Taten umsetzt. Das geschieht doch auch nur auf der Basis der eigenen Veranlagungen und Erziehungen. Man hat sich seine Persönlichkeit doch nicht selbst erschaffen.
Moral ist relativ, Fremdgehen ist nicht in allen Kulturen negativ bewertet, und bei uns ist es auch mehr Kavalliersdelikt. Wenn Menschen, die größtenteils nix dafür können, dass sie ne andere Moral haben, über Menschen urteilen, die schlicht andere Veranlagungen und Erfahrungen haben, wirds doch komisch.
Ich bin noch nie fremdgegangen, find das ganze Gewese aber auch etwas lächerlich. Mir gehört der Andere doch nicht. Wenn er mit mir seine Jahre und Jahrzehnte verbringt, warum soll ich mich daran stören wenn andere Kerle mit ihr Stunden verbringen. Soll ich auf Jahre und Jahrzehnte verzichten, nur weil ich als Alpha-Affe auch noch so nen Besitz-Trieb in mir spüre?
Wenn man so nen Besitzanspruch an den Partner hegt, gerade wenns von Kerlen gegenüber der Frau so ist, lebt man doch noch viel instinktgeleiteter. Wir sind aber freie Menschen des 21.Jhd, und entscheiden uns souverän andere zu lieben, und jeder sollte froh sein, wenn er geliebt wird, und nicht den Liebenden als "Dank" mit Ansprüchen an sein Verhalten stressen.
EDIT: Dein Paartherapeut spricht von Liebesaffairen, das ist nochmal nen anderes Ding, weil es da ja auch noch um ein gefühlsmäßiges Verabschieden aus der Beziehung geht. Aber es gibt ja auch rein körperlich geleitetes Fremdgehen.