Du hast schon vieles getan, um bewusster zu leben. Und damit ist verbunden, dass aktiv nach so etwas wie "Heilung" gesucht wird. Das setzt in der Regel einen Leidensweg voraus. Zu erkennen, dass ich leide, ist der erste Schritt um einen Perspektivwechsel vorzunehmen.
Darf ich fragen, wie Du selbst gedenkst, diesen Wechsel vorzunehmen? Bzw. ob Dir dieser Umstand bewusst ist?
Zu Deinem Anliegen kommt mir nur eines in den Sinn:
Es ist Zeit zu fliegen.
Es ist Zeit, sich von dem alt Bekannten ab- und sich dem Offenen und Unsicheren zu zu wenden.
Wie es ist, allein zu sein (und darin schmerzhaft Einsamkeit zu erfahren) weisst Du ja nun. Du kennst das Spiel und kannst in Deiner Vorstellung sehr genau bestimmen, was Du brauchst oder nicht brauchst. Und wie die Menschen sind oder sein sollten. Aber die konkrete Erfahrung - die Begegnung und Auseinandersetzung fehlt.
Worauf also noch warten?
Das Beziehungsspiel inklusive Kennenlernen, Abtasten usw. ist vielschichtig. Dazu gehört eine gewisse Offenheit (aus welchem Grund auch immer). Das ist natürlich ein klein wenig "gefährlich", da nix fix ist und alles geschehen kann (auch Enttäuschung). Aber nur in der Begegnung lässt sich bestimmen, wo man selbst steht und wohin man möchte, was sich gut anfühlt und was nicht.
Für jeden und jede gibt es "da draussen" jemanden. Das sagt noch nichts über die Qualität der Erfahrung aus. Niemand ist dazu verdammt sein Leben im stillen Kämmerlein zu verbringen. Auch Du nicht.
Kannst Du Dir den vorstellen, "raus" zu gehen und anderen Menschen (vor allem natürlich Frauen) zu begegnen?
Was Du imho jetzt brauchst, ist kein Crashkurs in Sachen "wie lerne ich eine Frau kennen" (dazu gibt es ja schon alles in jeder erdenklichen Form für jeden frei zugänglich zu kaufen). Es braucht wohl eher die Bewegung ins Unsichere und das scheint noch auszustehen.
Auch ich habe Jahre mit mir und mir verbracht und mich nach dem Gegenteil gesehnt. Deine Gedanken sind mir vertraut.
Mit jedem Schritt fällt das Fliegen leichter
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Gruss
Raaspo