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Frage zur Antriebslosigkeit bei Depression

Tarrot

Neues Mitglied
Hey zusammen,

ich lese hier schon seit einiger Zeit mit und überwinde mich mal meine Frage, mit der ich ständig kämpfe, zu stellen.

Erstmal zu mir, ich bin männlich und 23 Jahre alt. Seit knapp über einem Jahr bin ich bei einem Psychotherapeuten in Behandlung aufgrund von sozialer Phobie und Depression. Festgestellt wurde das, weil ich ständig immer müder und fertiger war und mein Hausarzt absolut nichts finden konnte. Als ich dann über mehrere Monate mit Schlafstörungen zu tun hatte, meinte mein Arzt ich solle mal zu einem Psychiater gehen. Der hat dann nach mehreren SItzungen diese Diagnose gestellt.

Inzwischen hat sich das mit dem Schlafen wieder verbessert und auch soziale Situationen, in denen ich vorher panisch wurde, sind mir inzwischen gleichgültiger geworden. Mein großes Problem ist derzeit aber die Antriebslosigkeit. Ich mache mich ständig selber fertig, weil ich nicht das leisten kann was ich leisten möchte. Auch von anderen bekomme ich hin und wieder zu hören “Man bist du faul.” oder “Du musst dich mal zusammenreißen.” und lauter solcher Sprüche halt. Würde ich auch liebend gerne, aber selbst grundlegende Sachen wie Essen machen oder einkaufen aber auch duschen oder Zähne putzen fallen mir ständig schon extrem schwer.
Wenn ich mal Motivation habe, nehme ich mir ständig viel vor und fange das dann auch an, aber ich mache nie was zu Ende. Das werfe ich mir dann ebenfalls ständig vor.

Wenn man im Internet nach Lösungsvorschlägen sucht, findet man meiner Meinung nach vieles von dem ich überhaupt nichts halte wie Meditationstechniken oder sich morgens einen komischen Smoothie zu machen usw.
Ich habe auch mit meinem Arzt & Therapeuten darüber geredet. Mein Arzt probiert das mit Antidepressiva zu regeln und zusätzlich empfehlen mir beide Sport machen und auch sowas wie Qigong oder Yoga. Außerdem wurde mir näher gelegt regelmäßiger zu essen, da ich ständig über mehrere Tage gar nichts esse, da ich keine Lust habe mir was zu machen und meist auch kein Hunger habe und dann irgendwann habe ich auch wieder Phasen wo ich recht viel esse, aber dann Sachen die schnell zubereitet sind oder was der Lieferdienst so hergibt.

Klingt in der Theorie ja ganz toll die Empfehlungen, aber…

  • von den Antidepressiva habe ich bisher keine Veränderungen gemerkt, weshalb mein Arzt hier ein Wechsel der Medikamente und anschließend auch eine Erhöhung der Dosis versucht hat (angeblich haben die jetzigen dazu beigetragen soziale Ängste mit abzubauen, weiß ich aber nicht ob das davon kommt oder von den Übungen der Therapie oder evtl eine Mischung aus beidem)
  • Sport mache ich hin und wieder zusammen mit einem Freund, aber selbst dafür bin ich meist zu antriebslos und der Freund kann auch nicht immer, weshalb ich mich da leider auch zu leicht vor drücken kann
  • Von den angesprochenen Meditationstechniken halte ich wie gesagt nichts, da mich das eher aggressiv macht, wenn jemand die ganze Zeit so ruhig mit mir redet
  • Essen tue ich inzwischen seit über einem Monat regelmäßiger, auch wenn ich häufig gar keinen Hunger habe, zwinge ich mich dazu zumindest eine Kleinigkeit zu essen.
  • Mein Therapeut sagt auch ständig zu mir ich solle lernen meinen inneren Schweinehund zu überwinden. Das kommt für mich den Sätzen oben recht nah und ich assoziiere das dann auch gleich mit "Man bist du faul, sehe mal zu das du in die Gänge kommst!"


Meine Frage deshalb an euch, habt ihr in diesem Bereich vielleicht selber Erfahrung und könnt mir sinnvolle Tipps geben wie ich das am Besten angehen kann bzw. wo man sinnvolle Tipps bekommen könnte?


Vielen Dank im Voraus und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünsche ich euch schon einmal. :)



PS: Sorry für so viel Text und das für nur eine kurze Frage. ^^

 
D

Deliverance

Gast
Hey,

Da bist du ja schon weit gekommen, super!

Die von dir angesprochenen Probleme kenne ich von früher, ich habe mir dazu verschiedene Lösungsmöglichkeiten
Erarbeitet, vielleicht hilft dir was davon:

- Ich Koche essen immer für mehrere Tage und mache es mir dann warm.
So esse ich ausgewogen und muss mich nur einmal zum Kochen aufraffen.
Wenn du eine Kühltruhe hast, kannst du zB zwei - drei Gerichte für eine Woche auf einmal kochen.

- Setz den Fokus Auf das Positive: mach dir eine Liste in einem Notizbuch oder auf dem Handy, was du alles geschafft hast, egal was :
Zähne putzen, Duschen, Müll raus bringen, essen, Sport, was auch immer.
Du wirst sehr erstaunt sein, was du an einem Tag/in einer Woche alles schaffst!
Das wirkt auch dauerhaft und irgendwann denkst du automatisch positiv.

- 20 Minuten für dich am Tag: Tu dir was Gutes, etwas, was du ohne Aufwand machen kannst, zB ein Fußbad, eine Gesichtsmaske, worauf du Bock hast.

- Wenn du motiviert bist, nimm dir nur eine Sache vor und mach Die zu Ende.
Danach gehts zur nächsten Sache oder eben auch nicht, Hauptsache du hast etwas beendet und geschafft :)

- Geh 15 Minuten am Tag spazieren, hol dir eine App oder stell dir den Wecker, dann Steiger das langsam.
Lass dir Zeit - zieh dir deine Schuhe nach dem Aufstehen an und dann trink deinen Tee, Kaffee, ess dein Brötchen - und dann geh einfach.
Nicht nachdenken, nicht raus reden - machen!

Dir auch einen guten Rutsch :)
 

Tarrot

Neues Mitglied
Vielen Dank erstmal für eure Antworten und sorry das ich mich jetzt erst dazu melde, aber in den letzten Tagen ging es mir sehr bescheiden.


Vieles was ihr ansprecht, erkenne ich auch bei mir in der Gruppentherapie wieder. Da sollen wir zu Anfang auch immer mindestens 2 Sachen sagen die wir gut fanden, das wir dies oder jenes getan haben. Das fällt mir extrem schwer, da ich selbstverständliche Punkte nicht als positiv ansehe, wenn ich sie erledige, es aber als negativ sehe, wenn ich diese selbstverständlichen Punkte nicht schaffe. Deshalb wurde uns auch schon das mit dem Stimmungstagebuch empfohlen, um ein Gefühl dafür zu entwickeln.


Auch das ich mir mal Zeit nehmen und einfach spazieren gehen soll oder so, hab ich schon von mehreren zu hören bekommen bzw. das ich mir generell nicht all zu viel vornehmen sollte, sondern das alles ruhig angehen soll. Ich habe allerdings das Gefühl dem Leben überhaupt nicht mehr hinterherzukommen und versuche deshalb irgendwie hinterherzukommen.


Was ich überhaupt nicht bei mir nachvollziehen kann, sind in letzter Zeit die Gedanken sich selbst zu verletzen, um dieses Gefühl von Druck irgendwie herauszulassen.

Zum Glück habe ich direkt für den Anfang nächster Woche einen Termin bekommen, um mal mit dem Therapeuten darüber zu reden.
 

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