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Flucht in fiktive Welten

svenya

Neues Mitglied
Hallo ihr lieben Menschen,

ich schreibe hier zum ersten Mal einen Beitrag, da ich mit den meisten Personen in meinem Umfeld eher weniger über meine tiefen Gedanken sprechen kann und möchte.

Kurz zu mir: Ich bin 24 Jahre alt und studiere momentan im Master. Während meines Bachelorstudiums habe ich eine dreijährige Therapie absolviert und auch erfolgreich beendet. Grund für eine Therapie war teilweise der Alkoholismus (verbunden mit Grenzüberschreitungen) meines Vaters, aber auch meine generalisierte Angststörung. Außerdem bin ich hochsensibel. Eine Art der Bewältigung von Problemen, habe ich früher immer mit fantasiereichem Spielen verbunden. Und auch heute flüchte ich in andere Welten und schreibe zum Beispiel Geschichten. Eigentlich tat mir das bisher immer gut. Es war wie eine Erholung und ich war immer sehr glücklich danach. Als würde ich meinen Gedanken endlich Platz schaffen.

Seit einigen Tagen ist es jedoch etwas ausgeprägter. Ich bin mittlerweile eigentlich zufrieden mit meinem Leben, oft auch glücklich. Natürlich habe ich täglich mit meiner Störung zu tun, aber das klappt eigentlich ganz gut. Aber jetzt drängt sich (nach einer intensiven Beschäftigung mit meiner Fantasiewelt) der Wunsch auf, in einer anderen Welt zu leben. In einer Welt, in der Gerechtigkeit und Freundschaft überwiegt. Das geht so weit, dass ich mich frage, ob ich in dieser Welt überhaupt leben möchte. Ich beschäftige mich viel mit den Themen Feminismus und soziale Gerechtigkeit und durch mein Studium mit Naturschutz. Das bedeutet auch eine harte Konfrontation mit Problemen und den Schattenseiten der Menschheit. Ich sehe gerade einfach nichts mehr Gutes .. und ich wünschte, ich könnte in einer meiner fiktiven Welten leben, in denen meine Existenz einen Sinn hat und es immer ein gutes Ende gibt.

Ich hoffe, ich triggere keinen Menschen hier mit meinen Gedanken und wünsche euch das Beste
 

bertil

Aktives Mitglied
Es klingt nach einer Verdichtung. Du verdichtest "das Schöne" zu einer kompakten Fiktion. Das Material ist aber doch der Realität entnommen. Woraus folgt, dass es all das tatsächlich gibt. Nur müssen wir da draußen mit den Durststrecken umgehen lernen. Mit Phasen in denen die Banalität überwiegt und ja, all das Unfertige in der Welt bringen wir nicht raus. Mein Vater war auf andere Art sehr problematisch und natürlich schleppe ich das auch herum als kaputte Komponente, die mein Leben eben banalisiert und mich selbst. Aber in Momenten ist all das zu erlangen, was Du Dir vorstellst. Momente des Glücks die man in der Realität als unwirklich und "zu schön" empfindet. Dafür lohnen sich die Durststrecken.
 
D

Die Queen

Gast
Ich mag Happy Enden nicht, die sind doch langweilig, deswegen bin ich meiner Fantasiewelt eine Anitheldin, da ich mehr machen kann :)
 

svenya

Neues Mitglied
Es klingt nach einer Verdichtung. Du verdichtest "das Schöne" zu einer kompakten Fiktion. Das Material ist aber doch der Realität entnommen. Woraus folgt, dass es all das tatsächlich gibt. Nur müssen wir da draußen mit den Durststrecken umgehen lernen. Mit Phasen in denen die Banalität überwiegt und ja, all das Unfertige in der Welt bringen wir nicht raus. Mein Vater war auf andere Art sehr problematisch und natürlich schleppe ich das auch herum als kaputte Komponente, die mein Leben eben banalisiert und mich selbst. Aber in Momenten ist all das zu erlangen, was Du Dir vorstellst. Momente des Glücks die man in der Realität als unwirklich und "zu schön" empfindet. Dafür lohnen sich die Durststrecken.
Hey bertil, danke für deine Gedanken und deinen schönen Ansatz. Alleine zu wissen, dass Mensch nicht alleine mit diesen Gedanken ist, ist eine schöne Erfahrung.

Liebe Grüße
 

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