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Finde Theater dumm. Wie vll Sichtweise ändern?

Gretchen Wieners

Aktives Mitglied
hallo,

also ich wollte mal fragen ob ihr mir helfen könnt:
ich denke ich war in meinem ganzen leben zwar selber nicht sehr oft im theater
(fast immer/ausschließlich nur, wenn ich durch die schule verpflichtet war mit ins
theater zu gehen). ich denke mal wenn's hochkommt 10-15 mal.
aber es ist ja nun auch nicht so wenig, dass ich mir über dieses medium nun gar kein
urteil bilden könnte.
naja, jedenfalls, ich finde das theater dumm, ich habe es noch nie gemocht.
vll gerade noch das puppentheater als kleines kind, mit kasper und seppl. aber mit menschen
fand ichs schon immer dumm. ich hab da irgendwie nie den draht zu gefunden.
mich stört am theater:
1) (wenn man nicht gerade das glück hat in der 1. reihe zu sitzen) dass man oft
nur die hälfte mitbekommt von dem was auf der bühne passiert, weil a) irgendwelche typen
vor einem sitzen, an denen man (ich) nicht vorbeisehen kann und b) weil man die gesichter der schauspieler so schlecht sehen kann, die mimik also nicht so gut zu erkennen ist
2) alles ganz oft so extrem überzogen dargestellt wird, dass es auf mich meistens ziemlich lächerlich wirkt und dadurch auch unglaubhaft wird
3) es oft auch einfach nur so auf mich wirkt wie ein einziges geschreie, undefinierbar, die schreien da rum, egal ob sie nun gerade in gemäßigter stimmung sind oder schwer erregt, die brüllen da herum, dann eben auch noch so überzogen (wie es auf mich wirkt), das nervt mich total an, bekomme da manchmal nen halben herzkasper, weil die mich so erschrecken
4) auch von den kulissen her reizt mich theater wenig, weil die eben auch oft absichtlich minimalistisch o.ä. gehalten worden sind, damit sich eben der zuschauer das andere dazu denkt oder sich auf das wesentliche konzentriert o.ä.
aber bei mir hat das leider den effekt, da ich leider mangels genug vorstellungskraft mir da nichts weiter zu vorstellen kann, dass ich dann hin und wieder wieder vergesse wo wir eigentlich sind, weil im hintergrund eben kein wald/kein meer o.ä. zu sehen ist
und dann denke ich darüber nach, schweife dann mit den gedanken ab, kriege dann von dem stück selber wieder nur die hälfte mit und bin geistig überfordert

=> theater macht mir keinen spaß, da überfordert, zu anspruchsvoll => langweilig
+ dieses rumgeschreie, überzogene

und außerdem eben auch immer diese langweilige einzige perspektive aus der man zusieht.
bei irgendwelchen fernsehserien gibt es unterschiedliche blickwinkel, mal zoom auf die gesichter, mal von weitem. das ganze wird zwar natrl. auch besonders betont dargestellt, es wirkt auf mich aber nicht so extrem übertrieben lächerlich wie im theater. kulissen sind ja in den meisten serien detailgetreu mit dabei, die leute schreien sich auch nicht permanent an. es wirkt (auf mich) irgendwie alles echter, realistischer, dezenter und ist leichter zu verstehen.
------------------------

nichts desto trotz würde ich euch gerne fragen, ob ihr vll tipps habt, wie ich vll doch noch anschluss an das theater finden könnte. ich denke da könnte sich mir auch noch mal ne ganz neue welt öffnen. aber wenn ich es nunmal so wie ich es bis jetzt wahrgenommen habe nicht mag, dann wird das nicht klappen.
habt ihr ideen/kennt ihr irgendwelche tricks, wie man theater besser verstehen kann und es anfangen kann zu mögen?
oder bin ich eben einfach kein theatertyp weil mich das geistig überfordert?
 

somebody

Aktives Mitglied
Huhu,
warum willst Du denn umbedingt das Theater mögen?
Ich meine, es gibt Sachen die man mag und eben Sachen die man nicht mag.
Warum das ändern? Warum zwingend das Theater mögen?

Ich selber habe einige Stücke gesehen (als Kind) und in der Schulzeit
habe ich selber in einen Theater mitgespielt. In einen 45Minuten langen Stück
das sehr real dar gestellt wird. Aber man hat eben auch nur eine Bühne
und man hat nicht die möglichkeit alle 5Minuten umzubauen, weil die Szene
es eigendlich erfordert. (Ich rede jetzt von den Stück, welches ich mitspielte)
Da mussten wir zwangsläufig auf einer kleinen Bühne einen Hintergrund
entwerfen der neutral zu jeder Szene passt. Aber wie man sich vorstellen kann
wurde dieses sehr leer. Das Stück spielte mal im Kinderzimmer, in der Schule
auf den Pausenhof, in der Stadt ab etc.
Wie also sollte man in einen Theaterstück immer den Hintergrund ändern?
Man müsste ja immer Pausen machen und die Zuschauer würden evt einiges
vergessen durch die langen Umbaupausen.

Im Tv kann man ja nach belieben umbauen etc, da man den Film hinterher
zusammenschneiden kann. Da bekommt der Zuschauer nichts von mit.
Dadurch wirkt ein Tv Film/Serie weitaus realistischer (meine Meinung)

Ich glaube Theater muss man einfach mögen, oder eben auch nicht.
Zwing Dich nicht!

Lieben Gruß somebody.
 

Acromantula74

Sehr aktives Mitglied
Ich seh auch keinen Grund, warum man Theater mögen müsste...

Ich war früher auch ab und zu mit der Schule drin und geh heut nur ab und zu mal zur Laienspielgruppe im Wohnort meines Freundes.

Mir fehlt ohne Theater nichts...
 
K

Klaas Klever

Gast
Das Leben hat eben auch Phasen. Und in ein paar Jahren hast Du vielleicht einen anderen Standpunkt. Fernsehen könnte dann möglicherweise stinklangweilig sein. Keinen Druck aussetzen, es soll ja auch Spass machen. Und vielleicht verliebst Du Dich ja mal in die Sprache von Shakespeare und möchtest das eben auch mal im Theater sehen. Die Qualität der Inszenierung, das Thema etc. spielt ja auch eine Rolle. Und wenn nicht ist das auch kein Beinbruch.
 

Selah

Aktives Mitglied
Naja...im Theater wird halt auch viel abstrahiert, überhöht ect. Da kann es - vor allem bei modernen Stücken - schon mal schwierig sein, der Geschichte zu folgen. Bei Klassikern, die die meisten Leute ja zumindest vom Grundtenor her aus der Schulzeit kennen, ist das einfacher. Man weiß halt wie das mit Hamlet oder Faust inhaltlich so ablief.

Ich finde, Du solltest Dich nicht zwingen, Begeisterung fürs Theater zu empfinden. Wenn es dich bisher nicht so anspricht, lass es eben. Oder alternativ: Such Dir mal so eine klassische Aufführung raus, bei der Du die Grundgeschichte kennst. Da hast Du gedanklich deinen eigenen roten Faden, an dem du dich entlanghangeln kannst.

Was auch stimmt: Die Qualität von Theateraufführungen kann sehr unterschiedlich sein. Vielleicht liest Du auch ein paar Rezensionen von Aufführungen in deiner Nähe und bekommst dadurch Lust auf ein bestimmtes Stück.

Wenn nicht, ist es aber auch kein Drama.
 

SchlafesBruder

Aktives Mitglied
Theater ist halt so ne Sache für sich. Mögen muss man das nicht. Ich hab (mitgeschleift in Schule und von Eltern usw) schon einige Theatervorstellungen gesehen und manche fand ich gut, manche nicht. Wenn ich die Wahl habe, gehe ich lieber ins Kino, aber wie gesagt, Theater ist eben was anderes und man kann das nicht 1 zu 1 übertragen. Ich hatte früher auch ne große Ablehnung gegen alle möglichen Kunstformen, mit denen ich nichts anfangen konnte, seien es nun Installationen, moderne Kunst oder auch viel aus dem Bereich Kommunikationsdesign. Dachte oft: Was soll der Scheiß? Soll das intellektuell sein?

Hab mit der Zeit gelernt, nicht mehr zu vergleichen und irgendwie nicht mehr soviel davon zu erwarten. Es so hinzunehmen, wie es ist, und zu sehen, ob man dem in dem Moment was abgewinnen kann. Beim Theater zählt z.B. auch viel die Atmosphäre - ich selber mache mir aus sowas nicht viel, schick anziehen, Dutt, Ohrringe und ins Theater stöckeln und Wein schlürfen, aber manchen gefällts. Genauso finde ich Musicals in der Hinsicht doof, aber viele stehen drauf. Mit Musicals kann ich auch oft nichts anfangen, habe mich da aber auch schon zu Tode gelangweilt oder gut unterhalten, je nachdem.
 
A

Auf_der_Suche

Gast
Theater ist für mich sowas wie moderne Kunst... Man muss (wenn es sich nicht um klassische Inszenierungen handelt!) sich in ein Zeichensystem hineinfuchsen und die meisten sinnstiftenden Verbindungen selber herstellen.
Ich habe überhaupt erst Zugang zu moderner Kunst gefunden, als ich mich über die Uni mit konkreter Poesie beschäftigen musste. Für mich hat sich da eine neue Welt erschlossen :)

Danach habe ich mich auch einer Theatergruppe angeschlossen... Dabei war mir wichtig, dass die Strukturen dort etwas offener waren: Der Regisseur hatte zwar das letzte Wort, aber man hatte kreativ und dramaturgisch viel Mitspracherecht. Das hat mir geholfen Theater, seine Grenzen, aber auch seine Möglichkeiten zu erkennen. Ich kann so eine Inszenierung jetzt mit ganz anderen Augen sehen.

Ich würde Dir vorschlagen ähnlich vorzugehen. Beim Theaterspielen lernt man echt viele nette und aufgeschlossene Leute kennen und selbst wenn Du Theater dann auch nicht magst, wars vielleicht ein spannendes Erlebnis? ;)

Aber ich schließe mich meinen Vorpostern an: Warum magst Du Dich denn zwingen Theater zu mögen? Wenn Du das wirklich mal ausprobieren möchtest, würde ichs entspannt angehen und die ganze Aktion als neues Erlebnis sehen, aber ohne ein bestimmtes Ergebnis zu erwarten. Also einfach die neuen Eindrücke genießen und wenn das gesamte trotzdem nix für Dich ist, dann ist das halt so.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Spaß :)
 

Binah

Mitglied
Ich komme gerade aus einem Theaterstück. Es war soo toll!
Der Menschenfreund, einem Stück nach Diderot, einem französischen Philosophen und Schriftsteller (1713 geboren). Kirchen- und Gesellschaftskritiker, der dafür sogar im Gefängnis saß.

Die Kostüme, ein Mix aus Rokoko, Märchen, Punk und trotzdem nicht übertrieben... einfach nur genial. Und die Schauspieler, jeder einzelne hätte locker ganz alleine einen Abend füllen können, so einzigartig und umwerfend waren sie. Wie sie gespielt haben... ich habe teilweise total vergesen, dass ich in einem Theater sitze.

Und nix mit Dutt, Kostümchen und Wein nippen - es war im tiefsten Kreuzberg in Berlin.

Und trotzdem, niemand muss Theater mögen.
Ich mag keinen Milchreis und würde nie auf die Idee kommen, mir das Mögen angewöhnen zu wollen. :)
 

SchlafesBruder

Aktives Mitglied
Kreuzberg - dann halt kein Abendkleid und Wein trinken, dann halt möchtegernintellektuelle Leute mit Cordhosen, schwarzrandigen Brillen und Filzmänteln, die irgendeine angesagte Biersorte trinken :rolleyes: Die Sorte von Leuten, die auch in alternative kleine Kinos gehen, um Filme abseits des Mainstream anzusehen...
 

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