A
agitare
Gast
Hallo werte hilferuf.de-Community,
ich wende mich an euch, da ich ehrlich gesagt nicht weiß, an wen ich mich sonst wenden könnte. Mein ehemaliger Therapeut fällt leider raus, da wir uns nach meiner knapp 6-jährigen (gut verlaufenen)Therapie in einem privaten Gespräch aufgrund meiner Entwicklung ziemlich zerstritten haben und "Freunde" die mein Problem nachvollziehen könnten, gibt es nicht
Einem Gespräch mit einem Psychologen möchte ich lieber aus dem Weg gehen, da ich sehr distanziert und vorgeprägt bin, was das Thema Persönlichkeitsstörungen bzw. angebliche Störungen angeht.
Vielleicht kurz zur Vorgeschichte:
Ich komme aus einer Familie, in der sowohl ich als auch meine Geschwister eine im Volksmund gern so genannte "schwere Kindheit" hatten und die Lebensläufe entsprechend der allgemeinen Vorstellung auch verlaufen sind ( von sechs Kindern ist nur Eines nicht im Gefängnis gelandet bzw. sitzt noch/wieder seine Zeit ab). Von meinen biologischen nächsten Anverwandten bin ich der Einzige, der noch nicht im die schwedischen Gardinen von der Innenseite betrachten durfte.
Die Vorfälle, die im folgenden erwähnt sind, hatten immer was mit etwas Menschenverachtenden oder Tod zu tun, falls das relevant ist.
Aufgrund eines Vorfalls im Kindergarten, wurde bei mir damals von zwei unabhängigen Ärzten eine "soziale Störung" gefunden. Aufgrund diverser weiterer Vorfälle habe ich mich dann ständig von allem entfernt und mich in meine Bücher verkrochen. Dazu sei gesagt, dass ich angeblich "hochbegabt" bin und ich dadurch zum "schwarzen Schaf" meiner Familie wurde. Ein paar Jahre und Vorfälle später bin ich von zu Hause weg und habe knapp 2 Jahre halb als Straßenkind, halb bei Bekannten gelebt. Während dieser Zeit gab es wieder Vorfälle, aufgrund derer ich mich wieder von der Welt abschottetet und mit Aggression reagiert, die bis dahin ging, dass ich dem Direktor meiner Schule eins auf die Nase gab. DIes führte dazu, dass ich aus meiner Familie genommen wurde (JA) und in ein Internat verbracht wurde. Im Laufe dieser Zeit kam es zu weiteren Vorfällen, aufgrund derer ich in eine psychiatrische Anstalt musste. Bei diesem Aufenthalt wurde außer einem ausgeprägten egozentrischen und misanthrophischen Denken, dass ich "bis aufs Blut" verteidigte, nichts beanstandet.
Nun denn, danach "durfte" ich mit dem Makel "Persönlichkeitsentwicklungsstörung" 6 Jahre Therapie genießen, während derer mein Therapeut in Zusammenarbeit mit Psychologen eine Störung im Sinne einer Krankheit ausschloß und mich entsprechend "behandelte". Die Therapie verlief wie gesagt gut, sogar so gut, dass mein Therapeut mich im Nachgespräch fragte, woher ich die Disziplin und Stärke hätte, dass alles durchgestanden zu haben und trotzdem noch im Vergleich zweifelsfrei zu leben.
Nachdem das Internat 2 Jahre vor dem Abitur geschlossen wurde und meine Pflegemutter mit mir nicht mehr klar kam, bin ich in meine eigene Wohnung gezogen und in ein Loch gekrochen, aus dem ich Gott sei Dank nach 3 Jahren mit viel Mühen und Hilfe seitens eines (von mir) hinzugezogenen Sozialarbeiters rauskam.
Ich machte eine Ausbildung in einer "geschützten Umgebung" (kam mir eher wie Wegschließen vor), da mein Wunsch, die Oberstufe zu wiederholen, nicht machbar war. Die Ausbildung schloss ich dann zur Überraschung aller (abgesehen von mir) mit Auszeichnung seitens IHK ab.
Zum Problem:
Jetzt mache ich mein Abitur an einer öffentlichen Schule endlich nach und es läuft gut, obwohl ich keine Leistung bringe/bringen muss. Nur zwischenmenschlich passt da was nicht, sodass ich mich zurückziehe, obwohl ich es nicht will, denn ich bin in die Klasse mehr als integriert (Wortführer und Motivator der Klasse) und bin einer der Magneten der Klasse ( ich springe zwischen den einzelnen Grüppchen hin und her, gehöre nirgendwo wirklich dazu, aber die Resonanz der Anderen ist immer positiv, trotz meiner "seltsamen Ansichten" und dass ich nichts über meine Vergangenheit vor der Ausbildung erzähle) und fühle mich das erste mal in einer Gruppe recht wohl und aufgehoben.
Jetzt stehen wieder Ferien vor der Tür und seit ich aus dem Loch rauskam habe ich immer kurz vor den Ferien/vorm Urlaub eine Mischung aus Aggression und Angst bzgl. der Ferien und der Zeit danach. Während der Ferien kann ich keinen klaren Kopf behalten, weil ich größtenteils nur schlafe oder doof rumsitze und nichts tue. Zum Einen fühle ich mich recht nutzlos und ziemlich sinnbefreit und zum Anderen genieße ich es alleine zu sein.
Wenn ich jetzt, wo das Gefühl noch nicht Überhand nimmt, nachdenke, sagte mir mein Therapeut mal, dass das "Nicht-Wollen" eines Rückzugs Teil dessen ist, was ich als Kind abgespalten habe. Dieses "Nicht-Wollen" ist so stark, dass ich selbst den Menschen verbal tief verletze, der mir sehr am Herzen liegen, was wiederum meinen Rückzugswillen stärkt.
Jetzt wo ich hier schreibe, läuft in meinem Kopf ein Kampf ab, bei dem ich zusehen kann und keine Seite kann ohne mein Eingreifen den Sieg erlangen.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum ich dass hier schreibe, denn jeder ist für sich selbst verantwortlich, aber ich habe eine Höllenangst! Angst davor in den Ferien zu versinken und dann die Schule abzubrechen (6 Wochen vor der Prüfung, die ich mit links schaffe. Wie dumm kann man sein?), den Kontakt zu den Leuten zu verlieren und nicht mehr aus der Wohnung raus zu kommen und dann wieder in diesem verdammten ( Entschuldigung!) Loch zu landen.
Nun ja...was ich eigentlich fragen will, ist mir abhanden gekommen.
Kann mir jemand von euch sagen, warum ich so einen Graus vor Ferien/Urlaub habe? Und nein, ich bin kein Workaholic, ich bin bekennender Faulenzer und Leistungsverweigerer. Und weshalb ich so eine "dumme" Riesenangst habe?
Hoffe euch nicht zu sehr zu belästigen, aber mir ist gerade nach Weinen zumute...
einen ehrerbietenden Gruß
agitare
ich wende mich an euch, da ich ehrlich gesagt nicht weiß, an wen ich mich sonst wenden könnte. Mein ehemaliger Therapeut fällt leider raus, da wir uns nach meiner knapp 6-jährigen (gut verlaufenen)Therapie in einem privaten Gespräch aufgrund meiner Entwicklung ziemlich zerstritten haben und "Freunde" die mein Problem nachvollziehen könnten, gibt es nicht
Einem Gespräch mit einem Psychologen möchte ich lieber aus dem Weg gehen, da ich sehr distanziert und vorgeprägt bin, was das Thema Persönlichkeitsstörungen bzw. angebliche Störungen angeht.
Vielleicht kurz zur Vorgeschichte:
Ich komme aus einer Familie, in der sowohl ich als auch meine Geschwister eine im Volksmund gern so genannte "schwere Kindheit" hatten und die Lebensläufe entsprechend der allgemeinen Vorstellung auch verlaufen sind ( von sechs Kindern ist nur Eines nicht im Gefängnis gelandet bzw. sitzt noch/wieder seine Zeit ab). Von meinen biologischen nächsten Anverwandten bin ich der Einzige, der noch nicht im die schwedischen Gardinen von der Innenseite betrachten durfte.
Die Vorfälle, die im folgenden erwähnt sind, hatten immer was mit etwas Menschenverachtenden oder Tod zu tun, falls das relevant ist.
Aufgrund eines Vorfalls im Kindergarten, wurde bei mir damals von zwei unabhängigen Ärzten eine "soziale Störung" gefunden. Aufgrund diverser weiterer Vorfälle habe ich mich dann ständig von allem entfernt und mich in meine Bücher verkrochen. Dazu sei gesagt, dass ich angeblich "hochbegabt" bin und ich dadurch zum "schwarzen Schaf" meiner Familie wurde. Ein paar Jahre und Vorfälle später bin ich von zu Hause weg und habe knapp 2 Jahre halb als Straßenkind, halb bei Bekannten gelebt. Während dieser Zeit gab es wieder Vorfälle, aufgrund derer ich mich wieder von der Welt abschottetet und mit Aggression reagiert, die bis dahin ging, dass ich dem Direktor meiner Schule eins auf die Nase gab. DIes führte dazu, dass ich aus meiner Familie genommen wurde (JA) und in ein Internat verbracht wurde. Im Laufe dieser Zeit kam es zu weiteren Vorfällen, aufgrund derer ich in eine psychiatrische Anstalt musste. Bei diesem Aufenthalt wurde außer einem ausgeprägten egozentrischen und misanthrophischen Denken, dass ich "bis aufs Blut" verteidigte, nichts beanstandet.
Nun denn, danach "durfte" ich mit dem Makel "Persönlichkeitsentwicklungsstörung" 6 Jahre Therapie genießen, während derer mein Therapeut in Zusammenarbeit mit Psychologen eine Störung im Sinne einer Krankheit ausschloß und mich entsprechend "behandelte". Die Therapie verlief wie gesagt gut, sogar so gut, dass mein Therapeut mich im Nachgespräch fragte, woher ich die Disziplin und Stärke hätte, dass alles durchgestanden zu haben und trotzdem noch im Vergleich zweifelsfrei zu leben.
Nachdem das Internat 2 Jahre vor dem Abitur geschlossen wurde und meine Pflegemutter mit mir nicht mehr klar kam, bin ich in meine eigene Wohnung gezogen und in ein Loch gekrochen, aus dem ich Gott sei Dank nach 3 Jahren mit viel Mühen und Hilfe seitens eines (von mir) hinzugezogenen Sozialarbeiters rauskam.
Ich machte eine Ausbildung in einer "geschützten Umgebung" (kam mir eher wie Wegschließen vor), da mein Wunsch, die Oberstufe zu wiederholen, nicht machbar war. Die Ausbildung schloss ich dann zur Überraschung aller (abgesehen von mir) mit Auszeichnung seitens IHK ab.
Zum Problem:
Jetzt mache ich mein Abitur an einer öffentlichen Schule endlich nach und es läuft gut, obwohl ich keine Leistung bringe/bringen muss. Nur zwischenmenschlich passt da was nicht, sodass ich mich zurückziehe, obwohl ich es nicht will, denn ich bin in die Klasse mehr als integriert (Wortführer und Motivator der Klasse) und bin einer der Magneten der Klasse ( ich springe zwischen den einzelnen Grüppchen hin und her, gehöre nirgendwo wirklich dazu, aber die Resonanz der Anderen ist immer positiv, trotz meiner "seltsamen Ansichten" und dass ich nichts über meine Vergangenheit vor der Ausbildung erzähle) und fühle mich das erste mal in einer Gruppe recht wohl und aufgehoben.
Jetzt stehen wieder Ferien vor der Tür und seit ich aus dem Loch rauskam habe ich immer kurz vor den Ferien/vorm Urlaub eine Mischung aus Aggression und Angst bzgl. der Ferien und der Zeit danach. Während der Ferien kann ich keinen klaren Kopf behalten, weil ich größtenteils nur schlafe oder doof rumsitze und nichts tue. Zum Einen fühle ich mich recht nutzlos und ziemlich sinnbefreit und zum Anderen genieße ich es alleine zu sein.
Wenn ich jetzt, wo das Gefühl noch nicht Überhand nimmt, nachdenke, sagte mir mein Therapeut mal, dass das "Nicht-Wollen" eines Rückzugs Teil dessen ist, was ich als Kind abgespalten habe. Dieses "Nicht-Wollen" ist so stark, dass ich selbst den Menschen verbal tief verletze, der mir sehr am Herzen liegen, was wiederum meinen Rückzugswillen stärkt.
Jetzt wo ich hier schreibe, läuft in meinem Kopf ein Kampf ab, bei dem ich zusehen kann und keine Seite kann ohne mein Eingreifen den Sieg erlangen.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum ich dass hier schreibe, denn jeder ist für sich selbst verantwortlich, aber ich habe eine Höllenangst! Angst davor in den Ferien zu versinken und dann die Schule abzubrechen (6 Wochen vor der Prüfung, die ich mit links schaffe. Wie dumm kann man sein?), den Kontakt zu den Leuten zu verlieren und nicht mehr aus der Wohnung raus zu kommen und dann wieder in diesem verdammten ( Entschuldigung!) Loch zu landen.
Nun ja...was ich eigentlich fragen will, ist mir abhanden gekommen.
Kann mir jemand von euch sagen, warum ich so einen Graus vor Ferien/Urlaub habe? Und nein, ich bin kein Workaholic, ich bin bekennender Faulenzer und Leistungsverweigerer. Und weshalb ich so eine "dumme" Riesenangst habe?
Hoffe euch nicht zu sehr zu belästigen, aber mir ist gerade nach Weinen zumute...
einen ehrerbietenden Gruß
agitare