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Familienmitglied vergreift sich an (meinem) Alkohol?

Moriarty18

Neues Mitglied
Hallo zusammen,

unsere Familiensituation ist insgesamt ziemlich schwierig. Sehr viel Streit zwischen meinen Eltern, insbesondere meine Mutter hat psychische Probleme. Ich könnte jetzt 'nen halben Roman darüber schreiben, aber hier soll es um ein ganz bestimmtes Thema gehen: Und zwar ist es so, dass sich meine Mutter, als Folge von dem ganzen Mist hier, öfter mal am Alkohol vergreift.

An Tagen, an denen es ihr psychisch sehr schlecht geht, trinkt sie öfters heimlich und in Kombination mit den Medikamenten (Beruhigungsmittel, Antidepressiva), die sie nimmt, merkt man es dann teilweise wirklich extrem: Sie spricht nur noch undeutlich, hat Gleichgewichtsprobleme, steigert sich in abstruse Dinge rein, kann nicht mehr richtig klar denken, es kommt einen vor als würde man gegen eine Wand reden usw. An den allermeisten Tagen merkt man jedoch nicht wirklich etwas, sie geht ganz normal arbeiten, man riecht über Tag eigentlich nie etwas und sie "funktioniert" soweit im Alltag. Ab und zu trinken wir als Familie auch alle mal zusammen ein Glas Wein und da hat sie sich auch immer unter Kontrolle. Insofern würde ich sie noch nicht unbedingt als "abhängig" bezeichnen.

Jedoch ist uns nun immer wieder aufgefallen, dass sie sich an den Flaschen, die wir hier rumstehen haben, vergreift. Es sind nie riesige Mengen auf einmal, und meist merkt man es ihr nicht wirklich an. Aber es geht hier weniger um die Menge bzw. den Alkohol an sich - das kann man ihr ja schlecht verbieten, und ab und zu am Abend sind geringe Mengen Alkohol ja auch vollkommen okay. Es geht vielmehr darum, dass sie es heimlich tut, weil sie psychische Probleme hat, mit denen sie nicht klar kommt. Und ich denke gerade der letzte Punkt kann ziemlich schnell zu einer Sucht führen.
Das Problem ist, wir haben sie schon unzählige Male darauf angesprochen, aber sie streitet alles ab, selbst wenn man wirklich handfeste Beweise hat, und sie fast direkt dabei erwischt. Wir haben ihr oft genug gesagt, dass sie etwas ändern muss, aber gleichzeitig auch klargemacht, dass wir uns Sorgen machen und ihr helfen wollen. Es bringt alles nix.

Was ich dabei absolut nicht verstehen kann, mich gleichzeitig aber auch um ehrlich zu sein ziemlich wütend macht, ist die Tatsache, dass sie dabei immer wieder an die Flaschen geht, die mir bzw. meiner Schwester gehören und bei uns im Zimmer stehen: Meine Schwester war vor kurzem im Urlaub auf Kuba und hat von dort eine Flasche kubanischen Rum mitgebracht. Die Flasche haben wir zwar einmal zum probieren aufgemacht, aber eigentlich war das als Andenken gedacht und das weiß meine Mutter ganz genau - aber das ist ihr egal, sie geht da dran, und füllt anschließend mit Captain Morgan auf um es zu vertuschen. Warum sie 'nen Captain kauft um anschließend an unsere Flaschen zu gehen, und die dann zur Vertuschung aufzufüllen, will auch nicht so ganz in meinen Kopf reingehen..
Bei mir ist es ähnlich: Von meinem Vater hab ich einmal einen alles andere als billigen schottischen Single Malt Whisky geschenkt bekommen. So eine Flasche ist, wie ich finde, wirklich etwas besonderes, was man nur ganz selten und aus reinem Genuss trinkt. Ich würde den nie auf irgendeine Party mitnehmen, da der für so etwas einfach viel zu teuer und zu schade ist. Dementsprechend weiß ich auch ganz genau, wann und wieviel davon schon getrunken wurde, und würde sofort bemerken, wenn jemand heimlich drangeht - und das weiß auch meine Mutter. Und wenn dann plötzlich fast ein Viertel weniger drin ist als vorher, macht mich das irgendwo (meiner Meinung nach zurecht) wütend. Zum einen weil das nun mal meiner ist, zum anderen weil sie uns alle anscheinend für so unfassbar blöd hält, dass sie denkt, wir würden so etwas nicht merken.

Gerade den letzten Punkt kann ich nicht verstehen: Sie muss einfach wissen, dass das auffällt. Meine Mutter ist vieles, aber ganz bestimmt nicht blöd. Die einzig logische Erklärung, die mir darauf einfallen würde ist, dass sie tatsächlich will, dass wir es merken. Aber das ist es ja gerade: Wenn man sie dann drauf anspricht, wird alles abgestritten, wir wollen ihr ja nur böses, und sie weiß nicht wie wir überhaupt darauf kommen. Selbst wenn man ihr die mit Strichen markierte Flasche vor die Nase hält. Und trotzdem geht sie immer wieder heimlich an unsere Flaschen. Dabei könnte sie genauso gut in den nächsten Supermarkt laufen, sich dort selbst etwas kaufen, das Zeug in ihrem Zimmer verstecken und niemand würde etwas bemerken.

Für mich ergibt das alles einfach keinen Sinn, und ich weiß nicht so Recht, was ich tun soll (außer meine Flaschen vor ihr verstecken). Sie darauf ansprechen bringt rein gar nix außer Streit. Aber nix tun und zusehen, kann ja auch nicht die Lösung sein...Einerseits bin ich irgendwo wütend auf sie, weil sie uns das alles zumutet ohne etwas zu ändern, und das soll sie wissen. Andererseits mach ich mir aber letztendlich vor allen Dingen auch Sorgen und will sie unterstützen und ihr helfen. Vielleicht hatte ja jemand eine ähnliche Situation und hat ein paar Ratschläge für mich..

Danke schon einmal im Voraus :)
 

SFX

Aktives Mitglied
Hallo Moriarty18,

auch in Hinblick darauf dass es natürlich extrem schädlich ist, diese Medikamente mit Alkohol zu kombinieren, denke ich dass deine Mutter sehr wohl ein Alkoholproblem hat. Sie will ihren Alkoholkonsum verheimlichen (was ein klassisches Anzeichen ist), doch der Suchtdruck ist so hoch, dass sie sofort und auf der Stelle saufen will, sobald sie eure Schnapspullen sieht. Das tut sie dann auch. Vielleicht ist ihr erst nach Befriedigung ihrer Sucht eingefallen, dass sie ja noch den Kaufhaus-Rum daheim hat und sie hat anschließend versucht, das Ganze zu verheimlichen. Im Falle des teuren Whiskys ist ihr das natürlich nicht gelungen. Womit hätte sie den bitte auffüllen sollen?

Gerade weil du schreibst, dass sie aufgrund ihrer Medikamente (und eventueller Kombination mit Alkohol??) nicht mehr geradeaus laufen, nicht mehr richtig sprechen kann und wirre Dinge tut, denke ich dass sie keine logischen Schlüsse mehr ziehen kann und dringender Handlungsbedarf besteht.

Der erste Schritt wäre tatsächlich, alle Schnaps-/Bier-/Weinpullen aus ihrer Reichweite zu entfernen und sie erst einmal auszunüchtern. Je nach Schwere der Sucht ist jedoch ärztliche Aufsicht unbedingt notwendig und ihr solltet ihren behandelnden Arzt darüber informieren und seinen Rat einholen! Stellt auch ruhig mal ihre Wohnräume auf den Kopf, um eventuell vorhandene Alkverstecke zu finden.

Ansonsten hilft deiner Mutter wohl auf lange Sicht nur eine psychologische Behandlung.

Dir wünsche ich alles Gute und auch deinen Eltern,
SFX
 

Schokoschnute

Aktives Mitglied


BITTE KEINEN ENTZUG erzwingen, das könnte Lebensgefährlich sein, zumal in Doppel Diagnose Tabletten und Alkohol.

Wobei das eigentlich "nur" (schwerwiegende und zerstörerische) Begleiterscheinungen anderer unverarbeiteten tiefsitzenden Dauer Probleme sein wird,oft auch Traumas o.ä ,die eine langjährige Psychologische Behandlung Bedarf,..auch in Kliniken.
DAS geht aber nur wenn Sie irgendwann so weit Stabilisiert wurde,das Sie einem Entzug Freiwillig zustimmt.
Der ist sehr sehr Schwer,gerade wenn es zwei Diagnosen enthält.
Viele schaffen es nicht mehr,weil der Gesundheitliche Schaden,auch in den Gehirn Regionen und Organen schon zu Groß ist.
Von daher gilt der Fokus erstmal nur auf Stabilisieren.

Die ambulante Sucht Beratung/Betreuung,kommt immer wieder zu ihr nach Hause und Sie führen gemeinsam Gespräche/Pläne OHNE Zwang.
Jegliche Flaschen von euch müssen außer Verzerr gezogen werden.
Sie wird sich selber Alkohol besorgen müssen,OHNE Hilfe,damit Sie ihre Sucht und Grenzen selber erkennt.
Sollte es ihr Gesundheitlich so Schlecht gehen,..sofort den Notarzt und den ambulanten Dienst Rufen.

Eure Mutter wird schwer Krank sein.Bitte auch keine Aufregungen oder Vorwürfe.

Der Hausarzt ist Richtig. + WICHTIG und NOTWENDIG ist eine "ambulante Sucht Beratung in eurer Region",am Besten über den Landrat oder dem Landesverein.
Führt dort Vorgespräche,damit ihr Besser wisst wie ihr euch richtig Verhaltet.
Der Mama Vorschlagen das ein Sozialpädagoge kommt um sich mit ihr zusammen über ihre Probleme zu Unterhalten.Die sind Fachlich damit sehr Vertraut und sehr Gut im Umgang,..wenn Sie die Kennen lernt,wird Sie Erleichtert sein.
Sie wird zu NIX gezwungen.Nehmt ihr diese Angst.
 
Zuletzt bearbeitet:

BeyondHellAboveHeaven

Aktives Mitglied
Ab und zu trinken wir als Familie auch alle mal zusammen ein Glas Wein und da hat sie sich auch immer unter Kontrolle. Insofern würde ich sie noch nicht unbedingt als "abhängig" bezeichnen.
Wenn du damit meinst, dass sie sich weiterhin normal benehmen kann, trotz der Wirkung mit den Tabletten, dann würde ich je nach Dosierung usw. sagen, dass sie darin recht "geübt" ist. Ich kann das aber natürlich auch nicht einschätzen.

Was ihr machen könnt? Euren Alk von ihr fernhalten. Ihr habt bestimmt die Möglichkeit den irgendwie wegzusperren und ansonsten kauft euch einen absperrbaren Schrank o.Ä.
Wegen deiner Mutter: Entweder ist sie manchmal so wirr im Kopf, dass sie erst später feststellt, dass gerade ein Viertel von dem teuren Whisky (oder was auch immer) fehlt, dass sie es im Nachhinein versucht "ungeschehen" zu machen oder sie will damit tatsächlich Aufmerksamkeit bekommen. Eine andere Erklärung kann ich dafür nicht liefern.

Bringt sie dazu, das alles nicht mehr abzustreiten, denn solange es nicht zugegeben wurde existiert das Problem nicht offiziell und damit quasi gar nicht. Macht ihr eindeutig klar, dass ihr sie zwar liebt, aber ihr das definitiv nicht mehr mitmachen werdet. Sie muss wissen, dass ihr für sie da sein und sie unterstützen werdet, denn die erste Reaktion ist häufig, dass man die Helfenden von sich stoßt und der Betroffene sich allein fühlt - trotz dem Hilfeangebot. Genaueres erfahrt ihr auch wenn ihr bei der Suchtberatung nachfragt.
Ich würde sie jedenfalls - auf Grundlagen wie du sie hier beschreibst - schon lange als alkoholabhängig bezeichnen.
 

silent_warior

Aktives Mitglied
Klar ist sie abhängig und nicht nur Alkoholabhängig.

Es ist wirklich schlecht wenn ein Alkoholiker durch ein Haus mit Schnapsflaschen, Wein und Bier an jeder Ecke laufen muss.
Als mein Onkel ein Alkoholproblem hatte gab es kein Alkohol mehr im Haus, so dass er nicht mehr in Versuchung geraten konnte und auch auf den Geburtstagsfeiern wurde auch kein Alkohol mehr ausgeschenkt.

Die Geburtstagsfeiern waren deshalb kein bisschen schlechter, eher sogar besser.

Sie braucht nicht zuletzt ja auch eine Behandlung, denn sie wird wohl noch andere Probleme haben (psychische) die gelöst werden sollten damit es ihr wieder gut geht.
 

Amory

Aktives Mitglied
Gerade den letzten Punkt kann ich nicht verstehen: Sie muss einfach wissen, dass das auffällt. Meine Mutter ist vieles, aber ganz bestimmt nicht blöd. Die einzig logische Erklärung, die mir darauf einfallen würde ist, dass sie tatsächlich will, dass wir es merken. Aber das ist es ja gerade: Wenn man sie dann drauf anspricht, wird alles abgestritten, wir wollen ihr ja nur böses, und sie weiß nicht wie wir überhaupt darauf kommen. Selbst wenn man ihr die mit Strichen markierte Flasche vor die Nase hält. Und trotzdem geht sie immer wieder heimlich an unsere Flaschen. Dabei könnte sie genauso gut in den nächsten Supermarkt laufen, sich dort selbst etwas kaufen, das Zeug in ihrem Zimmer verstecken und niemand würde etwas bemerken.

Für mich ergibt das alles einfach keinen Sinn, und ich weiß nicht so Recht, was ich tun soll (außer meine Flaschen vor ihr verstecken). Sie darauf ansprechen bringt rein gar nix außer Streit. Aber nix tun und zusehen, kann ja auch nicht die Lösung sein...Einerseits bin ich irgendwo wütend auf sie, weil sie uns das alles zumutet ohne etwas zu ändern, und das soll sie wissen. Andererseits mach ich mir aber letztendlich vor allen Dingen auch Sorgen und will sie unterstützen und ihr helfen. Vielleicht hatte ja jemand eine ähnliche Situation und hat ein paar Ratschläge für mich..
Deine Mutter ist ganz klar alkoholabhängig.
Viele Leute stellen sich vor, dass ein Alkoholiker die ganze Zeit besoffen rumliegt. Aber das Krankheitsbild ist sehr unterschiedlich. Z.B. ein sogenannter "Spiegeltrinker" wirkt meistens ganz normal. Er trinkt den ganzen Tag, aber nur soviel, dass er sich wohl fühlt und vielleicht kippt es dann Abends, nach der Arbeit, wenns keiner mehr merkt...

Die Kombination mit Tabletten macht das ganze natürlich noch schlimmer.

Auch hast ja schon selber gemerkt, dass Gespräche nur darin enden, dass sie alles abstreitet und ihr nachher dicke Luft habt. Eigentlich bleibt Dir und Deiner Familie nur, wenn es Deiner Mutter mal wieder so richtig schlecht geht, sie in eine Klinik einweisen zu lassen. Aber auch da muss sie nicht bleiben, wenn sie nicht will.

Und auch sonst wurden hier schon ein paar gute Tipps gegeben.

Ansonsten wirst Du nicht viel machen können, ausser Deinen teuren Whisky in Sicherheit bringen. Als nächste Angehörige, die dazu noch unter dem gleichen Dach wohnt, bist Du "Co-abhängig" und hast nicht den nötigen emotionalen Abstand. Du gestehst Dir ja selber nichts so richtig zu, dass Deine Mutter abhängig ist. Und vermutlich schützt Du sie nach Aussen und würdest Dritten gegenüber abstreiten, dass sie Alkoholikern ist?

Wichtig ist, dass Du Dich selber schützt und Dir keine Vorwürfe machst, dass Du nicht gross helfen kannst.
 

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