Hallo Peugeot_206,
in meinem Bekanntenkreis habe ich bei jemand miterlebt, wie "er" mit der Zeit zu einer "sie" wurde und habe mich mit ihm/ihr viel darüber unterhalten die ganzen Jahre.
Du schreibst: "mein Problem formulieren" - das ist gut, denn es macht einen Unterschied, ob man das Problem "hat" oder "es formuliert". Je nachdem, wie du es nämlich formulierst, entstehen verschiedene Lösungsmöglichkeiten.
Zur Zeit trennst du zwischen "ich" und "mein Körper". Das könnte unter Umständen so bleiben, auch wenn du deinen Körper mit moderner Medizin umbauen lässt, so dass er "männlicher" wirkt. Das kann eine Lösung sein, muss es aber nicht.
Eine Option wäre, dass du die ganze Unterscheidung zwischen weiblich und männlich einfach ignorierst (viel verlangt, ich weiß) und einfach anfängst, DICH SO WIE DU BIST zu respektieren, zu verstehen und so gut es geht zu lieben. Mit dem Körper den du nun mal hast, woher auch immer. Es gibt ja Menschen die glauben, man habe sich seinen Körper und sein Leben selbst ausgesucht - wer weiß?
Dann könntest du die Attribute und Eigenschaften, die du mit "männlich" verbindest (Haare?) nach und nach mehr ausleben und mal beobachten, ob du zufriedener bzw. glücklicher wirst. Es ist nirgends festgelegt, wie genau sich Männer oder Frauen verhalten müssen, wir übernehmen das zum allergrößten Teil von unserer Kultur und ihren Vorgaben. Fühle dich doch mal frei, so zu leben, wie es ZU DIR passt. Auch deine Freundin hat ja schließlich das Recht, DICH kennenzulernen und nicht nur ein Wunschbild von dir.
Bei Gesprächen mit Ärzten oder Therapeuten würde ich dir gerne raten darauf zu achten, dass du nicht in eine einzige Richtung ("Geschlechtsumwandlung") gedrängt wirst - da ist immer auch "Geschäft" mit im Spiel, oft unbewusst und gar nicht mal böse gemeint. Diese ganzen OPs, Hormone etc. bringen einfach auch Umsatz. Jemand, der mit seinem Körper klarkommt, wie er ist und trotzdem seine inneren Kräfte auslebt (auch wenn sie nicht 100% zum offensichtlichen Geschlecht passen), nun mal nicht.
Ich denke, jeder Mensch ist zu einem gewissen Prozentsatz "männlich" und "weiblich" - die Reinformen wären vermutlich unerträglich
Alles Gute!
Werner