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Falsche Motivation?

P

Püppi83

Gast
Hallo, ich habe mal eine allgemeine Frage bezüglich eines Berufswunsches an euch. Würdet ihr euch für einen Beruf im Sozialwesen bewerben, wenn ihr viel Leid im Leben erfahren habt? Ich überlege mich später für ein Dual-Studium im Sozialwesenbereich zu bewerben. Vielleicht bei der Stadt oder beim Landkreis als Sozialarbeiter oder ähnliches.
Ich denke, dass ich aufgrund meiner eigenen Erfahrungen gut in dieses Berufsfeld passe und anderen helfen kann, vor allem weil ich mich aus der eigenen persönlichen Erfahrung heraus besser in die Menschen und ihre Probleme hinein versetzen kann. Aber wäre dies nicht vielleicht die falsche Motivation für diesen Job, zu mal es ja auch nicht einfach ist, sich abzugrenzen, wenn das eigene Leben einen einholt.
 

kiablue

Aktives Mitglied
Aus eigener Erfahrung mit einer Sozialarbeiterin, die selbst viel Gewalt und Schlimmes erfahren hat, möchte ich sagen, dass man selbst viel erlebt hat, ist dann kein Vorteil mehr, wenn man das nicht selbst aufgearbeitet hat und reflektieren kann. Dann kommt vielleicht die eigene Störung bei der Arbeit einfach durch und macht ganz viel kaputt. Und ein anderes Problem, wenn man nichts aufgearbeitet hat, besteht auch die Gefahr, dass man sich in den Strudel der Hilfesuchenden ziehen lässt und sich nicht mehr abgrenzen kann.

Ich weiß nicht, wie es bei Dir steht. Es sind nur meine Gedanken dazu.

LG kiablue
 
G

GrayBear

Gast
Hallo Püppi,

viele Ärzte wählen ihren Beruf, weil sie selbst mit "Krankheit" etwas am laufen haben, aber wie schon @kiablue geschrieben hat, wenn Du eigentlich für Dich ein geschützes Umfeld suchst, dann kann das schwer nach hinten los gehen. Andererseits ist Teil Deiner Ausbildung die Supervision, um den eigenen "Krempel" vom anderen "Krempel" trennen zu lernen. Das kann kaum jemand wirklich ohne eine entsprechende Anleitung. Dein eigenes Leid sollte nicht Dein Ansporn sein. Da wäre ich vorsichtig.

Alles Gute
 
G

Gast

Gast
Ich habe eine berufliche Laufbahn angestrebt, die ähnlich deiner Motivation folgte. Leider muss ich sagen, das geht oft nach hinten los. Du brauchst viel Kraft und ein strukturiertes aufbauendes Eigenleben.
Erst wenn du selbst aus dem Sumpf ganz heraus bist und eine gesunde gute basis im Leben erreicht hast,kannst du wirklich anderen helfen oder deine Kraft für andere geben.

Vieles zieht einen nochmal runter. Theoretisch ist es eine gute Motivation,da man selbst vieles erlebt hat. Doch die Praxis lässt dann oft zum Frust übergehen,weil eben auhc vieles an Hilfestellungen , die man sich selbst so vorstellt garnicht machbar ist. An vielen Stellen im Sozialwesen fehlt Geld und Ideen sind kaum umsetzbar. Es werden starre Regeln befolgt und man steht oft da und denkt, neh ne.
Mir erging es so. Da muss man schon sehr hart gesotten sein, ein dickes Fell und viel Geduld mtbringen.
Komt auch darauf an, in welchem Bereich genau. Sozialarbeit ist ja ein weites Feld. gerade bei der Stadt werden starre Strukturen
dich wahrscheinlich oft zum Verzweifeln bringen.
 
P

Püppi83

Gast
Vielen Dank für eure Beiträge und Ratschläge. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich nicht gedacht, dass man in diesem Berufsfeld derartige Probleme bekommen könnte, wenn man selbst viel schlimmes erfahren hat. Aber gut, dass ich um Rat gefragt habe. Ich lasse mir auch noch etwas Zeit mit meiner Entscheidung, muss eh noch etwas für meine Gesundheit machen.
 

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