Shadow Of Myself
Neues Mitglied
Hallo,
ich habe mir hier und auf anderen Seiten einiges über Schüchternheit/schüchterne Leute und Sozialphobie durchgelesen.
Erstmal hat es mich gewundert, dass es doch relativ viele Leute gibt, denen es ähnlich geht.
So richtig schlau bin ich daraus trotzdem noch nicht geworden – ob es sich bei mir persönlich nur um extreme Schüchternheit handelt oder eher eine Art Sozialphobie. Oder ob eine Therapie evtl. sinnvoll wäre.
Nun, mit den Symptomen einer krankhaften Schüchternheit mal angefangen: Ich muss bei Kontakt zu Menschen nicht irgendwie laut schlucken, bekomme keine feuchten Hände und denke auch nicht, dass ich besonders rot werde (ich seh’ mich ja nicht selbst, kann mir das auch nicht vorstellen wie ich da aussehen soll). Herzklopfen bekomme ich schon, außerdem verhaspele ich mich immer beim Sprechen, was mitunter am nervigsten und peinlichsten ist.
Es sagen auch immer alle, dass ich so leise spreche, aber wenn ich lauter spreche, habe ich immer das Gefühl, dass es zu viele Leute hören das ist mir dann irgendwie peinlich (z. B. jemanden den ich kenne in einem Restaurant was zuzurufen geht schon mal gar nicht)
Und nachdem ich mit einer fremden Person (bzw. alle außer meiner Familie) gesprochen habe, bin ich meist ziemlich aufgeladen (Adrenalin?!) und oft wütend über mich selbst, was ich wieder für einen Mist gesagt habe. Mit Leuten außerhalb der Familie weiß ich auch so gut wie immer nicht, was ich sagen könnte. Außerdem denke ich mir immer, dass es doch sowieso niemanden interessiert, was ich zu sagen habe und dass das total langweilig ist. Und wenn sich meine Arbeitskollegen unterhalten und ich sogar etwas zu Unterhaltung beitragen könnte, wird wieder nichts daraus, weil ich mich nicht traue. Und egal, wie sehr ich etwas sagen will, ich bring meinen Mund einfach nicht auf. In der Schule lag es oft daran, dass ich mir gedacht habe, dass mich sowieso niemand hört, weil ich zu leise spreche. In der letzten Klasse hab mich ab und zu mit meiner Banknachbarin über Fächer unterhalten können - wobei das jetzt auch nicht unbedingt so wirkliche große Gespräche waren. Das ging nach einem ganzen Schuljahr ganz mäßig, obwohl ich mit ihr ein halbes Jahr die Pause immer verbracht hatte. Nach dem Abschluss ist der Kontakt abgebrochen, war ja eigentlich auch keine wirkliche Freundschaft. Hab ja kaum was gesagt. Und sie irgendwas Privates erzählt hat, wusste ich nicht, was ich antworten sollte. Das war bei Gesprächen über Schulfächer leichter.
Meine letzten „richtigen“ Freunde hatte ich in der sechsten Klasse. Soweit ich mich erinnere, hab ich damals noch mehr gesprochen, da ich da auch noch angerufen wurde, um etwas für den Nachmittag auszumachen. Aus irgendeinem mir unbekannten Grund haben sie sich dann aber nicht mehr für mich interessiert. Und dann wurde es glaub ich wieder schlimmer, da dann die Klassen neu eingeteilt wurden und ich keinen Anschluss mehr gefunden habe, weil ich mich nicht getraut habe, auf die anderen zuzugehen.
Hier muss ich aber auch anmerken, dass ich auch schon vor der Schule sehr schüchtern war – im Kindergarten hab ich Berichten zufolge nach extrem wenig gesagt.
7. /8. Klasse dann hab ich gemerkt, dass ich im Internet, bzw. war ich damals viel in Chatrooms viel freier reden konnte, wenn auch doch nicht so viel wie andere. Meine Schüchternheit ist also kaum aufgefallen. Nur später, als wir angefangen haben, miteinander zu telefonieren, aber das ist jetzt denk’ ich nicht so wichtig… auf jeden Fall wissen die heute noch nicht, dass ich im realen Leben keine Freunde habe, auch wenn’s mich nicht wundern würde, wenn sie sich so was vielleicht denken. Aber das ist wieder was anderes.
Auf jeden Fall ging’s mir in dieser Zeit besser, jemanden zu haben, mit dem man albern, lästern und sich einfach mal auskotzen konnte. Dennoch – diese Internetfreunde wohnten alle weit weg. Und man wird immer einsamer. Auch wenn man die Familie um sich rum hat – die wissen zwar, dass ich schüchtern bin, aber anscheinend nicht, wie sehr wirklich. Da bekomm’ ich immer nur gesagt, dass ich halt einfach mal was sagen soll. Mich überwinden. Schön, das will ich ja auch – schon seit… äh, ungefähr vier bis fünf Jahren.
Dabei fühle ich mich besonders in letzter Zeit immer einsamer – andere in meinem Alter gehen jedes Wochenende aus, während ich Zuhause sitze und ja… wünschte, dass ich auch jemanden hätte, mit dem ich um die Häuser ziehen kann. Demzufolge hatte ich auch noch nie einen Freund, obwohl ich zwar nicht hässlich, aber auch nicht übermäßig hübsch bin. Normal einfach. Denke ich.
Und wow, jetzt hab ich hier einen kleinen Roman hingeschrieben und würde mich über eine Antwort freuen, ob eine Therapie sinnvoll wäre oder was ich sonst gegen meine Schüchternheit tun kann – denn wenn’s so weitergeht, verpasse ich noch mein ganzes Leben, und das will ich nicht.
Wie oben schon mal erwähnt, schreibt bitte nicht, dass ich mich einfach überwinden soll. Das schreibt man so leicht dahin – ist es aber bei weitem nicht. Wäre es das, hätte ich es bereits vor Jahren getan. Es ist ja nicht so, als würde ich nicht wollen, ich schaff’ es einfach nicht.
Jetzt wünsche ich noch eine gute Nacht.
ich habe mir hier und auf anderen Seiten einiges über Schüchternheit/schüchterne Leute und Sozialphobie durchgelesen.
Erstmal hat es mich gewundert, dass es doch relativ viele Leute gibt, denen es ähnlich geht.
So richtig schlau bin ich daraus trotzdem noch nicht geworden – ob es sich bei mir persönlich nur um extreme Schüchternheit handelt oder eher eine Art Sozialphobie. Oder ob eine Therapie evtl. sinnvoll wäre.
Nun, mit den Symptomen einer krankhaften Schüchternheit mal angefangen: Ich muss bei Kontakt zu Menschen nicht irgendwie laut schlucken, bekomme keine feuchten Hände und denke auch nicht, dass ich besonders rot werde (ich seh’ mich ja nicht selbst, kann mir das auch nicht vorstellen wie ich da aussehen soll). Herzklopfen bekomme ich schon, außerdem verhaspele ich mich immer beim Sprechen, was mitunter am nervigsten und peinlichsten ist.
Es sagen auch immer alle, dass ich so leise spreche, aber wenn ich lauter spreche, habe ich immer das Gefühl, dass es zu viele Leute hören das ist mir dann irgendwie peinlich (z. B. jemanden den ich kenne in einem Restaurant was zuzurufen geht schon mal gar nicht)
Und nachdem ich mit einer fremden Person (bzw. alle außer meiner Familie) gesprochen habe, bin ich meist ziemlich aufgeladen (Adrenalin?!) und oft wütend über mich selbst, was ich wieder für einen Mist gesagt habe. Mit Leuten außerhalb der Familie weiß ich auch so gut wie immer nicht, was ich sagen könnte. Außerdem denke ich mir immer, dass es doch sowieso niemanden interessiert, was ich zu sagen habe und dass das total langweilig ist. Und wenn sich meine Arbeitskollegen unterhalten und ich sogar etwas zu Unterhaltung beitragen könnte, wird wieder nichts daraus, weil ich mich nicht traue. Und egal, wie sehr ich etwas sagen will, ich bring meinen Mund einfach nicht auf. In der Schule lag es oft daran, dass ich mir gedacht habe, dass mich sowieso niemand hört, weil ich zu leise spreche. In der letzten Klasse hab mich ab und zu mit meiner Banknachbarin über Fächer unterhalten können - wobei das jetzt auch nicht unbedingt so wirkliche große Gespräche waren. Das ging nach einem ganzen Schuljahr ganz mäßig, obwohl ich mit ihr ein halbes Jahr die Pause immer verbracht hatte. Nach dem Abschluss ist der Kontakt abgebrochen, war ja eigentlich auch keine wirkliche Freundschaft. Hab ja kaum was gesagt. Und sie irgendwas Privates erzählt hat, wusste ich nicht, was ich antworten sollte. Das war bei Gesprächen über Schulfächer leichter.
Meine letzten „richtigen“ Freunde hatte ich in der sechsten Klasse. Soweit ich mich erinnere, hab ich damals noch mehr gesprochen, da ich da auch noch angerufen wurde, um etwas für den Nachmittag auszumachen. Aus irgendeinem mir unbekannten Grund haben sie sich dann aber nicht mehr für mich interessiert. Und dann wurde es glaub ich wieder schlimmer, da dann die Klassen neu eingeteilt wurden und ich keinen Anschluss mehr gefunden habe, weil ich mich nicht getraut habe, auf die anderen zuzugehen.
Hier muss ich aber auch anmerken, dass ich auch schon vor der Schule sehr schüchtern war – im Kindergarten hab ich Berichten zufolge nach extrem wenig gesagt.
7. /8. Klasse dann hab ich gemerkt, dass ich im Internet, bzw. war ich damals viel in Chatrooms viel freier reden konnte, wenn auch doch nicht so viel wie andere. Meine Schüchternheit ist also kaum aufgefallen. Nur später, als wir angefangen haben, miteinander zu telefonieren, aber das ist jetzt denk’ ich nicht so wichtig… auf jeden Fall wissen die heute noch nicht, dass ich im realen Leben keine Freunde habe, auch wenn’s mich nicht wundern würde, wenn sie sich so was vielleicht denken. Aber das ist wieder was anderes.
Auf jeden Fall ging’s mir in dieser Zeit besser, jemanden zu haben, mit dem man albern, lästern und sich einfach mal auskotzen konnte. Dennoch – diese Internetfreunde wohnten alle weit weg. Und man wird immer einsamer. Auch wenn man die Familie um sich rum hat – die wissen zwar, dass ich schüchtern bin, aber anscheinend nicht, wie sehr wirklich. Da bekomm’ ich immer nur gesagt, dass ich halt einfach mal was sagen soll. Mich überwinden. Schön, das will ich ja auch – schon seit… äh, ungefähr vier bis fünf Jahren.
Dabei fühle ich mich besonders in letzter Zeit immer einsamer – andere in meinem Alter gehen jedes Wochenende aus, während ich Zuhause sitze und ja… wünschte, dass ich auch jemanden hätte, mit dem ich um die Häuser ziehen kann. Demzufolge hatte ich auch noch nie einen Freund, obwohl ich zwar nicht hässlich, aber auch nicht übermäßig hübsch bin. Normal einfach. Denke ich.
Und wow, jetzt hab ich hier einen kleinen Roman hingeschrieben und würde mich über eine Antwort freuen, ob eine Therapie sinnvoll wäre oder was ich sonst gegen meine Schüchternheit tun kann – denn wenn’s so weitergeht, verpasse ich noch mein ganzes Leben, und das will ich nicht.
Wie oben schon mal erwähnt, schreibt bitte nicht, dass ich mich einfach überwinden soll. Das schreibt man so leicht dahin – ist es aber bei weitem nicht. Wäre es das, hätte ich es bereits vor Jahren getan. Es ist ja nicht so, als würde ich nicht wollen, ich schaff’ es einfach nicht.
Jetzt wünsche ich noch eine gute Nacht.