Lass Dir nix erzählen von "ach 4-5 Stunden reichen aus" oder "deine akribische Auflistung der Schlafzeiten wirkt komisch".
Menschen, die unter dieser Störung - und JA es ist eine Schlafstörung - nicht leiden, können es i.d.R. nicht nachvollziehen. Wenn man sowas hat, dann leidet man wirklich sehr darunter und entwickelt eine panische Angst davor nicht schlafen zu können - somit beobachtet man sein eigenes Schlafverhalten sehr genau. Menschen sind von ihren Schlafbedürfnissen her sehr verschieden, Manche kommen mit 5-6 Stunden aus andere hingegen brauchen 8-9 Stunden. Dann kommts auch noch auf die Schlafqualität an, wenn man lange schläft, die erholsamen Schlafphasen dabei aber nur ungenügend erreicht, dann ist man früh trotzdem platt - auch das ist eine Schlafstörung. Langfristig senkt das die Lebensqualität auf ein Minimum - das kann bis zur Arbeitsunfähigkeit gehen und sogar lebensgefährlich werden, wenn es akkut wird. Es kann soweit gehen, dass man gar nicht mehr schlafen kann und das wird ab 48 Stunden ca schon gefährlich ... selbst mal googeln "Schlafmangel Symptome" liebe Unwissenden - das ist weder lustig noch eine Lapalie!
Ich selbst leide schon seit 20 Jahren daran. Geholfen hat mir eine komplette Umstellung meines Lebens auf einen optimalen Schlaf. Sowohl in der Schlafvorbereitung als auch die penible Einhaltung von Schlafzeiten in Verbindung mit Meditationstechniken (vorm Schlafen ^^) haben mich damit ganz gut leben lassen.
Hin und wieder kriegt man aber trotzdem einen "Schub" - stressinduziert. Wenn man in der Spirale - "Stress bedingt Schlaflosigkeit bedingt mehr Stress bedingt noch mehr Schlafprobleme bedingen akkute Gesundheitsprobleme" erstmal drinsteckt, sollte man schleunigst zum Arzt gehen, da man allein da nicht mehr rauskommt. Langfristig werden Herz und Kreislauf geschädigt, der Stoffwechsel spielt verrückt, Wahnvorstellungen, Halluzinationen, Panikattacken, psychotisches Verhalten, Schwindel, Gleichgewichts- und Sehstörungen bis zur Bewusstlosigkeit, Herzrhythmusstörungen und sogar Herzinfarkt. Das Ganze ist alles andere als ein "unbequemer" Zustand! Psychologen helfen dabei ganz gut, denen kann man das alles erzählen, anstatt (wie hier) nicht ernst genommen zu werden. Vor allem helfen sie bei der Ursachenfindung und -bewältigung von Stressfaktoren. Neue Lebensimpulse, wie Umzug, neuer Job/ andere Aufgaben im Job, neue Hobbies usw helfen mir immer sehr gut, wenns wieder soweit ist.
Bei leichten Störungen helfen Baldrian/ Hopfen und Schlaftee. Reicht das nicht mehr aus, dann hilft Cannabis - Sorte Indica - ist aber leider in Deutschland nicht erlaubt. Stattdessen kriegen wir legal Traquilizer, die ein hochgradiges Suchtpotential besitzen ... noch höher als bei Heroin! Und die helfen noch nichtmal in jedem Fall. Zwar schläft man lange, wie in Bewußtlosigkeit, jedoch erreicht man dabei oft nicht die erholsamen Phasen des Schlafes sondern dümpelt die gesamte Zeit über in der Halbschlafphase rum. Angeblich sollen Aminosäurekomplexe Wunder wirken (Arginin, Glutamin, Caruitin) das werde ich mal testen, kann auch sein, dass diese Infos nur wieder ein Fake von Firmen sind, die mit diesem Leiden Geld machen wollen.
Lass Dich mal auf Lebensmittelunverträglichkeiten testen - das könnte auch den widerlichen Geschmack im Mund erklären. Hab gelesen, dass Glutenunverträglichkeit auch mit Schlafstörungen einhergehen kann - einfach abchecken lassen, das zahlt alles die Kasse. Lass Dich auch mal in einem Schlaflabor untersuchen, dabei können ganz interessante Dinge zu Tage gefördert werden.
Und ohne Witz - Cannabis hilft mir am Besten. Kann ich bei stressbedingten Schlafproblemen nur empfehlen. Unser System treibt uns leider in die Illegalität - dabei haben die Entscheider überhaupt keine fundierten Informationen über Cannabis und dessen Wirkung, sondern treffen ihre Entscheidungen auf Basis von etablierten Meinungen und schon lange widerlegten Voruteilen. Das ist einfach nur traurig.