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Ex Stiefsohn als Pflegekind?

G

Gast

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Hallo,

vielleicht kann mir jemand von Euch einen Rat geben, das wäre super.

Seit 8 Monaten bin ich geschieden worden, mein Mann hatte seinen Sohn aus erster Ehe und mich verlassen um in einer anderen Stadt ein neues Leben zu beginnen. Damals war der Junge im Alter von 11 Jahren zu uns gekommen, er hatte zuvor bei seinen Großeltern im Ausland gelebt. Hier war alles neu für ihn, mit seinem Vater hatte er nie gelebt und ich war eine neue Person.
Heute ist der Junge 17. Vor 2 Jahren war sein Vater Vater gegangen und wollte ihn nicht mitnehmen, weil er sehr schwer zu erziehen war und mein Exmann von ihm "enttäuscht" war.
Geschockt war ich, als er mir sagte, ich solle das Kind behalten oder beim Jugendamt abgeben, wie ich wolle. Zuerst hatte ich große Angst und es gab riesigen Stress, weil der Junge sich nichts sagen ließ "Du blöde Kuh hast ja gar nicht das Recht mich zu erziehen!!" Er boxte mich so, dass eine Rippe angebrochen war. Ich musste ihn am nächsten Tag eine Woche lang in die Jugendschutzstelle geben, weil ich unbedingt zu einer beruflichen Fortbildung musste. Danach redeten wir miteinander und die Sozialarbeiter rieten, dass wir uns arrangieren sollten, denn das Heim sei nicht so gut wie ein Zuhause.
Unterhalt bekam und bekomme ich nicht, der Vater lebt von Hartz 4. Für den Jungen hatte ich keinerlei "Papiere", die mir irgendeine Handlung erlaubten und weder das Jugendamt an meinem Ort ("Wir sind nicht zuständig, da das Kind zum Vater gehört"), noch das Jugendamt am Wohnort des Vaters ("Das Kind MUSS zum Vater, ob er will oder nicht! Er ist ja nicht grundsätzlich unfähig das Kind zu erziehen!") halfen mir. Nach langem Hin und Her bekam ich dann ein kurzes Schreiben, ich dürfe in medizinischen und schulischen Angelegenheiten entscheiden und viel Glück für die Zukunft.
Der Junge ist nicht mein einziges Kind, meine beiden studieren und haben in erster Linie Anspruch auf meinen Unterhalt.

Nun, 2 Jahre später, hat das Gericht dem Vater fast alle Teile des Sorgerechts entzogen, damit ich Geld für den Jungen beantragen kann. Das Jugendamt sagt nun, sie müssten überprüfen, ob ich Pflegestelle werden kann und Pflegegeld bekommen kann. Das dauere aber und im Winter wird der Junge volljährig. Dann muss er selbst Schülerbafög beantragen.
Er sagt Mama zu mir, aber hat wenig Respekt vor mir. Er trinkt heimlich starke alkoholische Getränke und raucht, obwohl ich öfters mit ihm darüber geredet habe. Er raucht sogar in der Wohnung, obwohl er weiß, wie sehr ich das hasse und es verboten habe.
Mir ist klar, dass er noch so jung ist, dass er wenig an meine Gefühle denkt. Aber der finanzielle Druck ist enorm für mich und ich arbeite freiberuflich 65 Stunden pro Woche um das alles schaffen zu können. Die Schule des Jungen macht heftig Druck, ich MÜSSE eine Klassenfahrt bezahlen, das sei meine Pflicht, wenn das Kind diese Schule besucht. Brille, Zahnspange u.s.w. braucht er auch....
Der Vater schafft seinen Neuanfang wohl nicht so gut. Er hat keine Arbeit und macht Schwarzgeld. Er schickt seit 8 Monaten dem Jungen regelmäßig ein großzügiges Taschengeld, 100 bis 200 Euro pro Monat. Daher hat der Junge mehr Geld als meine leiblichen Kinder. Er gibt alles sofort aus und sagt mir auch nicht immer, dass er wieder Geld bekommen hat. Als ich den Vater darauf ansprach, sagte er, es gehe mich nichts an, was er seinem Sohn schenke und für Unterhalt habe er kein Geld.
Jetzt ist der Sohn in den Ferien beim Vater. Die beiden sehen sich seit der Trennung zum zweiten Mal. Die Großeltern und die Tante des Jungen kamen aus dem Ausland zu Besuch und alle machen zusammen eine große Europarundreise. Der Junge erzählte mir per Whatsapp stolz, dass sein Papa etliche tausend Euro daheim rumliegen habe.

Nun meine Frage:
Was würdet Ihr an meiner Stelle tun? Sollte ich den Jungen, sobald er 18 ist, in eine Jugendwohngruppe schicken? Seine Lebenseinstellung und die seines Vaters sind mir so fern und zuwider. Es ist alles so ungerecht meinen anderen beiden Kindern gegenüber! Das Verhalten des Vaters ist kriminell und ich bin entsetzt und traurig darüber, was aus meinem Exmann geworden ist. Kann ich den Jungen wirklich bei mir wohnen lassen, bis er in 2 Jahren die Schule beendet hat und an die Uni geht? Schaffe ich das? Oder wird sein Verhalten mit 18 schlimmer? Wenn ich es dann nicht schaffe, finde ich so schnell keine Wohnung für ihn. Meine Angst, dass er mich eines Tages genau so schlecht behandeln könnte, wie es sein Vater tat, ist so groß, dass ich nicht mehr gut schlafen kann.

Viele Grüße,
Hanna
 
P

per

Gast
Ich muss dir sagen: Du bist zu gutmütig. Du sollst das Kind von deinem Ex behalten, dass dir die Rippen bricht? Er respektiert dich nicht. Ganz klar: Schnell weg mit dem. Er wird dir und deinen Kindern nur schaden.

Ich bin kein Psychologe und das ist jetzt nicht böse gemeint, aber wenn du so von deinem Mann und seinem Kind erzählst, habe ich die ganze Zeit folgendes im Kopf: https://de.wikipedia.org/wiki/Helfersyndrom.

Mich würde auch interessieren, wie du überhaupt zu so einem anscheinend asozialen Mann gekommen bist, der dir SEIN Kind andrehen will. Du wirkst nicht gerade dumm. Darf ich fragen, wo die herkommen? Ich tippe mal Balkan, naher Osten oder Afrika. Ja, ich weiß. Vorurteile sind falsch und ich bin ein böser Mensch.

...und ich prophezeihe mal: Er wird die Schule nicht beenden, sondern abbrechen. Reine Vermutung.

Grüße,
Per
 
Zuletzt bearbeitet:

pecky-sue

Aktives Mitglied
Lass ihn in eine Wohngruppe vom Jugendamt ziehen, dort lernt er noch ein paar Regel.
Er ist ja 18j, und muß sich klar werden, ob er auf der Straße leben will oder in der Wohngruppe und sich an Regeln halten will.
Da gibt es Betreuer, die sich in der Regel gut engagieren.

Du sollstest dich nicht mehr belasten.

Hast sowieso keinen großen Einfluß aus den jungen Mann.
Er kann dich ja ab und zu besuchen.

Pecky
 
G

Gast

Gast
Tu es nicht.

Wenn er guten Willens wäre, ok. Aber Lügen, Deine Hausregeln (Alk/Rauchen) ignorieren und sogar Gewalt...nix. Mag sein dass er auf Deine offensichtlich sehr leicht erreichbare Tränendrüse drücken wird wenn er Konsequenzen zu spüren bekommt, aber glaub mir da geht es nicht um seinen neu entdeckten Familiensinn sondern darum dass er sich selbst leid tut weil die bequemste Lösung entzogen wird. Du must auch damit rechnen dass er bei Problemen bei Dir auf der Matte steht. Wenn er Geld braucht, Alk braucht, alles ungerecht findet usw. Bei all dem wird es nur um eines gehen: dass er zurück in diesen Zustand kommt, wo er alles darf und nichts muss. Da must Du echt stark bleiben.

Er hat ganz offensichtlich einige sehr grundlegende Dinge nicht gelernt. Wenn das nun nachgeholt werden soll wird das natürlich schmerzhaft für ihn, er wird enttäuscht und wütend sein. Aber überleg Dir halt mal was aus ihm wird wenn man ihm diesen Lernprozess vorenthält. Er scheint mir jetzt schon auf der Kippe zu stehen dass ihm nur noch Gewalt, Manipulation und Kriminalität bleiben. Da hilft nur noch eine Dosis "tough love" und das können Profis besser.

Es ehrt Dich dass Du Dich ihm verbunden fühlst, aber letztlich ist er wohl auch ein Produkt Deines Exmannes und seiner Lebensweise und Einstellung. Lass ihn gehen, lass diese Menschen hinter Dir. Ganz. Denk an Dich und Deine Kinder. Ihr habt das Recht auf ein Leben ohne kranke Typen. GANZ ohne.
 
G

Gelöscht 51040

Gast
Jetzt ist der Sohn in den Ferien beim Vater. Die beiden sehen sich seit der Trennung zum zweiten Mal. Die Großeltern und die Tante des Jungen kamen aus dem Ausland zu Besuch und alle machen zusammen eine große Europarundreise. Der Junge erzählte mir per Whatsapp stolz, dass sein Papa etliche tausend Euro daheim rumliegen habe.
Liebe Hanna,

pecky-sue hat leider recht. In einer Wohngruppe hat er zum gegenwärtigen Zeitpunkt wahrscheinlich mehr Möglichkeiten die Weichen in die richtige Richtung zu stellen, da er dich nicht respektiert. Wenn ihm emotional doch etwas an dir liegen sollte, kann er ja den Kontakt zu dir aufrecht erhalten.

Ich habe schon Pflege- und Heimkinder erlebt, die auf einem guten Weg waren, zur Ruhe kamen und anfingen aufzublühen und nach einem längeren Kontakt mit den Eltern oder einem Elternteil war alles dahin und man hatte keine Möglichkeit mehr diese jungen Menschen noch zu erreichen.

Leider wird im Kreise dieser "lieben und fürsorglichen Menschen" nicht auf das Wohl des Kindes geachtet und für alles was bei dem Jungen nicht so gut werden sie dich verantwortlich machen.

Höre auf deine Befürchtungen und kümmere dich so schnell wie möglich darum, wo er in Zukunft leben wird. Vielleicht bleibt er ja auch bei seinen Großeltern oder seinem Vater ...

Wünsche dir viel Kraft um die Grenzen zu ziehen, die leider von dem Jungen gebraucht werden

Chrissi
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Gast

Gast
Vielen herzlichen Dank für Eure engagierten Antworten!!

Ihr seid Euch ja alle einig darüber, dass es nicht ratsam wäre, nach seiner Volljährigkeit weiterhin mit dem Jungen in einem Haushalt zu leben. Deswegen gehe ich morgen in meiner Pause los um Schülerbafög zu beantragen und eine Jugendwohngruppe zu suchen. Es wird laut Jugendamt ein paar Monate dauern, bis eine Jugend-WG gefunden ist.
Heute telefonierte ich nochmal mit dem örtlichen Jugendamt und fühlte mich sehr unverstanden. Die zuständige Sozialarbeiterin zeigte deutlich ihr Desinteresse und das Jugendamt am Wohnort des Vaters reagierte auf meine Mail 10 Tage lang nicht und war telefonisch nicht erreichbar.
 
G

Gelöscht 51040

Gast
Wäre schön, wenn du uns weiter informieren würdest.

Die meisten Jugendämter sind hoffnungslos überlastet und der Junge ist ja, aus ihrer Sicht, in einer guten Familie untergebracht, da ist für sie der "Handlungsdruck" nicht so hoch. Deswegen musst du da dran bleiben.

Aus meiner Sicht machst du das nicht nur für dich und deine Familie, sondern auch für den Jungen. Es ist seine letzte Chance seinem Leben eine andere Richtung zu geben. Ob er sie nutzt liegt in seiner Verantwortung, auch schon in seinem Alter ..

Liebe Grüße



Chrissi
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Gast

Gast
Du bist immer noch völlig auf dem Holzweg. Was bist Du? Coabhängig? Hast Helfersyndrom?

NICHTS von alledem ist Deine Aufgabe. Anträge, Jugendamt, WG finden, trallala. Du steckst schon wieder mitten drin. Mit einem gestörten Bengel der Dich sogar angegriffen hat. Der hat bei Dir nichts zu suchen und Du nichts in seinen Angelegenheiten. Und da gibt es auch nichts zu erklären ausser "Du hast mich angegriffen, so will ich nicht leben, geh aus meinem Leben", jedes Wort mehr ist schon wieder ein Zeichen dafür dass man keine Klarheit hat.

Der nächste Mann wird bestimmt auch wieder so ein Fall, denn Du hast wieder nicht begriffen wo die Grenzen sind. Sorry für die Worte, sie sind nicht hart gemeint sondern klar.
 
G

Gast

Gast
Nein, adoptiert habe ich ihn nicht. Er lebt seit 6 Jahren bei mir. Sein Vater ging, er blieb, weil der Vater ihn nicht mitnehmen wollte. Zu Anfang war es sehr hart, dann wurde es besser und nun wird er wieder schwierig. Seine Großeltern können ihn nicht zu sich nehmen, weil sie im Ausland wohnen und der Junge die deutsche Staatsangehörigkeit hat.
Vielleicht bin ich total bescheuert und zu dumm für diese Welt, das streite ich ja gar nicht ab. Aber ich hatte gehofft ihn auf den richtigen Weg bringen zu können. Er geht zum Gymnasium und kommt da recht gut klar, obwohl er mit 11 Jahren ohne Sprachkenntnisse nach Deutschland kam.
Jetzt ist er ja noch 17 und somit muss er in eine betreute Jugendwohngruppe.

@Gast:
Was den Mann betrifft (der eigentlich nicht zu meinem Thema gehören sollte), so möchte ich mir bitte nicht einfach von jemandem, der mich nicht kennt, unterstellen lassen, dass bald der nächste dieser Art kommt u.s.w.
Wer andere so aburteilt, muss ja extrem von sich überzeugt sein.
 

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