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Ewiger Teufelskreis der Depression

L

Luna222

Gast
Bitte, bitte antwortet mir... ich setze relativ große Hoffnungen in diese Mail.
Danke ...
Ich bin innerlich ein kleines Kind, dem es nicht erlaubt ist, erwachsen zu werden Man könnte denken, ich meinte mit der Überschrift, dass meine Eltern mir nichts erlauben. Aber darum geht es nicht, ich bin schon volljährig! Nein, das Seltsame an meiner Situation ist, ich habe die Verhaltensweisen und den Erfahrungslevel eines kleinen Kindes!

Aber wie hätte ich auch "erwachsen" werden können? Ich hatte nie wirklich die Chance dazu. In meinem ganzen Leben gab es zwei Jahre, in denen ich ein wenig mit Gleichaltrigen zu tun hatte, ansonsten war ich immer isoliert von allem. Der erste Kuss, das erste Mal, der erste Disco-Besuch, alltägliche Gespräche mit Freundinnen, Parties, also all das, was Jugendliche durchleben, kenne ich nicht.
Als ich elf Jahre alt war, hatte ich das "Glück", meine ehemals beste Freundin (...) kennen zu lernen, mit der ich gute zwei Jahre befreundet war und auch wirklich alles gemacht habe. Wir waren zusammen campen, schwimmen, im Kino, haben sogar meinen Geburtstag gefeiert, was ich bis dato nicht kannte, uns einfach zum Reden getroffen, über Manga, Anime, ein klein wenig Musik oder irgendeinen Quatsch, beim jeweils anderen übernachtet, einfach alles. Es war die (bisher?) schönste Zeit meines Lebens.
Mit vierzehn Jahren wurde es jedoch wieder, wie es zwei Jahre zuvor gewesen war, nur dass ich es diesmal deutlicher gespürt habe: die Isolation und Einsamkeit. Ich kam von der Schule nach Hause, hab die Jalousien in meinem Zimmer runter gemacht, mir die Decke über den Kopf gezogen und geweint. Meine "Freundin" wollte nichts mehr mit mir zu tun haben, weil ich mich geweigert habe, Musik zu hören, die ich nicht mag; Damals ging es um Tokio Hotel (sowie Marilyn Manson und Britney Spears). Schon damals konnte ich dieses pubertäre Fan-Getue der Mainstream-Musik nicht ab. Stattdessen habe ich lieber z.B. Musicals gehört. Ich fing an, mich zu hassen. Und mein Hass, der anfangs nur gegen mich selbst gerichtet war, ist heute gegen nahezu alle Menschen gerichtet; Ausnahmen sind die, denen ich nicht egal bin. Heute macht meine "beste Freundin" sich zum Beispiel über mich lustig, weil ich all das nicht kenne, weil ich noch nie in einer Disco war - wie ein kleines Kind. Das Grausame ist ja, dass sie weiß, dass ich gerne in die Discos gehen würde, in die sie immer geht, und findet das scheinbar lustig. Alle sagen mir immer, dass es mir so geht, ist meine eigene Schuld. Sie haben auch nur Freunde, weil sie etwas dafür getan haben. Wenn ich in eine Disco gehen will, warum tue ich das nicht einfach? Ich kann es nicht, so 'einfach' ist das! Schon oft hab ich mich angezogen und fertig gemacht, weil ich geplant hatte, wo hinzugehen. Aber spätestens, wenn ich am Bus stehe, kommen die Zweifel wieder, und ich gehe zurück. Das Problem liegt darin, dass ich es nicht alleine kann. Aber ich habe niemanden, der mit mir kommen würde... und wenn ich jemanden hätte, würde ich diesen Text hier wohl nicht schreiben. Ich habe eine panische Angst vor Zurückweisung. Ich weiß ja nicht mal, wie ich eine Disco betrete bzw. da reinkomme... ich hab absolut keine Ahnung. Bei meinem psychischen Zustand reicht schon ein einzelner abweisender Blick, um mich zurück in ein Tief zu stürzen. Nein, richtig, es geht hier nicht um "Normalos". Vielleicht habe ich deshalb auch umso mehr Angst... weil ich Angst habe, von dem, was mir noch Halt gibt, enttäuscht zu werden.

Ich ritze mich nicht, ratsche mir aber des Öfteren, wenn ich das brauche, die Arme mit den Fingernägeln auf oder schlage mich. Ich weiß nicht, aber eventuell ist das Ritzen auch nur noch eine Frage der Zeit. Im Grunde will ich mir das nicht antun, und erst recht nicht, dass man meint, mir ginge es um die Aufmerksamkeit - auch wenn ich im Grunde auf die Meinung anderer keinen Wert lege. Ich will keine Schwäche zeigen. Andererseits habe ich manchmal einen so großen Hass auf mich selbst und meine Umwelt, dass ich mit geballten Fäusten gegen die Wände schlage, nur um dem Ritzen auszuweichen. Dabei ist diese Art der Wutentladung nicht das einzige Mittel. Ich merke, dass ich das Ritzen im Grunde bräuchte, aber ich versuche immer wieder mit aller Kraft, dagegen anzugehen. Langsam kann ich aber nicht mehr.

Die Psychologen, bei denen ich war, meinen ja allesamt, ich hätte keine Probleme. Ich will ja studieren und dann meinen Traumberuf erlernen, dann bin ich glücklich, wenn ich mit einem Stapel Bücher am Schreibtisch sitzen kann. Erstens entspricht das nicht der Wahrheit; Diese Menschen kennen mich ja nicht einmal richtig. Seltsam, dass sie dann meinen, so etwas sagen zu dürfen. Zweitens bleibt die Frage, ob ich - wenn das so weitergeht - zur Zeit meines Studiums überhaupt noch lebe! Ich hab eine komplette Liste mit den Dingen erstellt, mit denen ich in meinem Leben nicht zurechtkomme, und das waren 57 Sachen, weil ich alles ganz detailliert geschildert habe, jede Kleinigkeit, die mir eingefallen ist. Die hab ich dann meinem Psychologen zukommen lassen. Wen hat's gekümmert? Niemanden, nein, im Gegenteil! Er hat darüber gelacht! Das Einzige, wovon die Rede war, war eine stationäre Behandlung. Doch das werde ich nicht machen, weil ich mich nicht zu irgendwelchen Untersuchungen oder anderen Dingen zwingen lasse, die ich nicht machen will.
Heute habe ich - abgesehen von meiner Familie - eigentlich gar keinen Kontakt mehr zu anderen Menschen, auch nicht zu welchen in meinem Alter - abgesehen von ein paar Internetkontakten. Ich weiß, wenn ich das Internet nicht hätte, hätte ich mir schon längst etwas angetan, aber das konnte mich - bisher - davor 'bewahren'. Das Schlimme an der Vereinsamung ist ja, selbst, wenn ich mich mal überwinden könnte und versuche, ganz stark zu bleiben, wenn ich einen Ort besuche, an dem sich viele ähnlich denkende Menschen aufhalten... Ich werde Probleme haben, mit diesen Menschen überhaupt zurecht zu kommen, weil meine sozialen Fähigkeiten natürlich auch enorm zurückgegangen sind... wenn sie denn jemals da waren.

Eigentlich will ich mein Leben, ich will es nicht wegwerfen! Ich will es leben, will wissen dürfen, was Liebe heißt; Freundschaft, Spaß, ich will mein Leben spüren! Das, was ich mein Leben lang schon durchmache, ist die wahre Hölle. Es ist, als würde man einem Hund seinen gefüllten Fressnapf entgegenstrecken, und jedes Mal, wenn der Hund etwas davon fressen will, diesen wieder zurückziehen und den Hund auslachen würde. Warum ich diesen Vergleich gewählt habe? Weil man Nahrung zum Leben braucht. Ohne Essen krepiert man langsam dahin, wie es dieser Hund dann täte. Und das tue auch ich, selbst wenn es hier um psychische und nicht-materielle Dinge geht, vielleicht auch gerade deshalb.

Wenn andere 'Kinder' mit so 14-15 Jahren angefangen haben, sich für 'Jungs' zu interessieren und ihre erste Beziehung zu haben, wurde mir immer von anderen eingeredet, ich sei zu hässlich, um jemals einen "abzukriegen". Viele Jungs aus meiner Klasse haben mich damals ausgelacht und Scherze mit mir getrieben, mir seltsame Spitznamen gegeben, meine Tasche mit Kreide und Eddings angemalt und mich fertig gemacht, ohne Rücksicht auf Verluste. Sogar Schläge wurden mir mehrmals angedroht, aber nicht realisiert. Immer habe ich in den Pausen alleine in der Ecke gestanden, beim Sportunterricht war ich auch seit jeher außen vor, so dass ich die letzten Jahre gar nicht mehr daran teilgenommen habe. Der Hass wuchs von Tag zu Tag, heute empfinde ich - wie gesagt - nahezu allen Menschen gegenüber Hass und Abscheu. Ich sehne mich nach so vielen Dingen... Jedes kleine Kind darf, was ich nicht darf! Warum werde ich seit dem Kindergarten schon gehasst und gemobbt? Liegt es wirklich nur daran, dass ich hässlich bin? Oder bin ich autistisch? Habe ich kein Recht zum Leben? Das sind die Fragen, die ich mir immer und immer wieder stelle.
Schon länger habe ich mich gefragt, warum ich - vor allem in letzter Zeit - so gereizt bin. Jetzt habe ich gelesen, dass das mit Depressionen zusammenhägen und auf suizidales Fühlen hinweisen kann - dem muss ich Recht geben. Das Schlimmste ist, jedes Mal, wenn ich etwas gereizt oder genervt Klingendes sage, werde ich dazu noch angemacht. Wenn ich jemandem sage, wie es mir geht, interessiert es ihn nicht. Meine Mutter zum Beispiel redet ständig nur von ihrer Vergangenheit, und dass es mir - im Gegensatz zu ihr früher - ja ach so gut geht. Es tut mir leid, dass sie all das durchmachen musste, sie hatte es wirklich auch nicht einfach, aber meine Probleme sind meines Ermessens sogar noch schlimmer als ihre. Das ist etwas, was sie nicht versteht. Sie ist mit 15 Jahren von zuhause ausgezogen, ich sitze mit 18 Jahren noch hier und muss mir den extremen Alkoholkonsum meiner Eltern anschauen. Persönlich hasse ich dieses Zeug, weshalb ich mich selbst weigere, auch nur ein Mon Cherí zu essen, weil da ein paar Tropfen von drin sind. Alleine der Gedanke an dieses Zeug lässt mich fast schon kotzen. Das hängt wohl auch mit meiner Vergangenheit zusammen, in der - wie gesagt - sehr viel Alkohol konsumiert wurde. Zwei Male war meine Mutter in der Psychiatrie, einmal wegen einem Suizid-Versuch, der auf Alkohol zurückzuführen war, und ich war gerade mal Vierzehn. Wobei der seelische Terror aufgrund des Alkohols wohl schlimmer war, als jegliche körperliche Misshandlung hätte sein können.

Hinzu kommt, dass ich mit mehr oder weniger relativer Armut großgeworden bin. Es geht hier nicht darum, dass ich mit wenig Geld ein Problem habe - nein, mittlerweile geh ich selbst etwas arbeiten, um mir Schulsachen und ein wenig neue Klamotten sowie andere kleine Wünsche erfüllen zu können, aber das Problem ist, dass ich jahrelang auch dafür gemobbt worden bin, dass wir uns nicht alles erlauben konnten. Die Rente meiner Eltern liegt nicht viel über Hartz IV, weil sie einige Jahre selbständig waren und nur wenig in die Rentenkasse eingezahlt haben. Viel können wir uns - ganz nebenbei - also auch nicht erlauben. Wobei ich momentan wirklich andere Probleme habe als das Finanzielle, ich wollte das nur mal erwähnt haben.
Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Viele Jahre lang bin ich stark geblieben, manch einer hätte bestimmt schon "das Handtuch geschmissen". Aber weshalb ich das getan habe, ist eben, dass ich weiß, was ich brauche: Ich brauche bestimmt keine Therapie in einer Klinik, denn das Einzige, was ich benötige, ist die Zuwendung von anderen Menschen. Wenn ich wenigstens einen Menschen hätte, dem ich mich anvertrauen könnte, wäre das Ganze eventuell ja gar nicht so schlimm. Ich habe nicht eine Person, der ich mich anvertrauen kann und die mich ernst nimmt. Sie tun mir nicht leid, sind mir nahezu egal; Es sei denn, ich kenne sie sehr gut. Ich glaub, wenn ich ein Kind sehen würde, was auf der Straße am Verbluten wäre, es täte mir nicht leid. Es wär mir egal. Ich bitte so aus mehreren Gründen um Hilfe, obwohl ich nicht weiß, wie mir hier noch geholfen werden kann... wenn selbst Psychologen mich nicht für voll nehmen. Das liegt garantiert an meinem süßen Aussehen, auch wenn es mich schockiert, dass Ärzte sich von sowas irritieren lassen. Oder lag es daran, dass ich mich nicht ritze? Wenn ich das tun würde, würden sie mich ernst nehmen? ... Wenn ich den Text hier so lese, kriege ich erneut Hass auf mich selbst. Es ist schwer in Worte zu fassen, aber ich fühle mich scheiße, weil ich mich beschwere und genau weiß, dass es im Endeffekt nichts bringt und eventuell nicht einmal gelesen wird. Außerdem schäme ich mich für meine Probleme total, weshalb ich keinem Menschen mit der Erwartung, er könne mir helfen, unter die Augen treten kann.

Das größtes Problem ist jedoch trotz allem, dass ich eine fast panische Angst vor Jugendlichen habe. Vor zwei Jahren wurde meine Kleidung immer dunkler, bis sie letztendlich komplett schwarz waren. Dazu trug ich auch den "entsprechenden" Schmuck, aber nur den, der mir gefiel. Ja, ich fing an, mich für die Gothic-Szene zu interessieren. Obwohl meine gesamte Klasse wusste, dass ich mich schon immer dafür interessiert habe, vor allem für das Mittelalter und das "Dunkle", aber persönlich nichts mit diesen "Szenen" an sich zu tun hatte, wurde ich von mehreren Klassenkameraden (...), die selbst in ihr verkehrten, noch ausgelacht und fertig gemacht. Es wurde über mich gelästert, weil sie dachten, ich würde mich auf einmal auf diesem "Ich-bin-ja-so-böse"-Trip befinden. Und das, obwohl diese "Klassenkameraden" selbst nur wegen dem Saufen und anderen oberflächlichen Dingen mit der Szene zu tun hatten! Ihnen ging es dabei nicht um das Lebensgefühl, sie haben einfach versucht, sich dort anzupassen, so gut es ging. Dieses Verhalten legen meinetwegen rebellierende 13-Jährige an den Tag, aber doch niemand mit knapp 17 Jahren.

Anstatt dass es besser wird, wird es nur schlimmer, und werde ich noch weiter gemobbt, obwohl ich eigentlich Zuwendung bräuchte. Nun habe ich aufgrund psychischer Probleme mit meinem schulischen Fachabi die Schule verlassen, weil ich für nächstes Jahr Aussicht auf eine sehr gute Lehrstelle habe.

Zur Info, weil ich das bei den Psychologen gefragt wurde: Die Gothic-Szene macht einen nicht kaputt, weil sie nicht ausschließlich depressiv ist! Im Gegenteil, mir gibt sie sogar Halt - das Denken, Fühlen, die Musik und auch die Kleidung, die mir mehr Selbstbewusstsein gibt, helfen mir. Entschuldigt, falls sich das mit der Kleidung oberflächlich anhört, aber in der heutigen Welt muss man manchmal oberflächlich sein oder zumindest wirken, genau wie man sich ab und an selbst betrügen muss, um zurecht zu kommen. Ich wage zu behaupten, dass die Gothic-Szene, auch wenn ich keine Kontakte in ihr hab, mit ein Faktor dafür ist, dass ich überhaupt noch lebe. Endlich traue ich mich, zu mir zu stehen, zu meinen Hobbies, Interessen und "dunklen Vorlieben" (ist nicht falsch zu verstehen). Sie ist mittlerweile ein sehr wichtiger Teil meines Lebens, ich fühle mich dort zuhause. Deshalb werde ich sie mir auch nicht mehr nehmen lassen, von niemandem (Sprechen wir besser von "Gothic" an sich, von der Szene habe ich keine Ahnung).

Mein eigentliches Problem liegt aber letzten Endes darin begründet, dass ich Angst vor den Jugendlichen habe, wie schon gesagt. Darauf basieren viele meiner weiteren Probleme... Ich bin zwar im Grunde total introvertiert, aber wenn ich Menschen näher kennen lerne, ist es genau das Gegenteil, und ich bin extrem extrovertiert. Ich habe Angst, dafür wieder gehasst zu werden. Ich will einfach, dass die Leute mich so akzeptieren, wie ich bin, mit meinen Fehlern und meiner Vergangenheit. Aber das ist natürlich nicht immer einfach, sowas von dieser Gesellschaft zu verlangen...

Ich vereinsame hier, verletze mich, wenn auch nicht mit Ritzen, verliere meine letzten, mir noch gebliebenen Sozialfähigkeiten, habe heftige Depressionen und Aggressionen, die gegen mich und diese Gesellschaft gerichtet sind, und stehe jeden Tag kürzer vor dem Suizid. Ich habe schon die letzten Jahre verpasst und weggeworfen, in denen andere Jugendliche in das Leben eintreten.

Ich merke selbst, dass ich in dieser Mail "im Selbstmitleid zerfließe", aber das ist, was ich momentan fühle. Es tut mir leid, wenn manche Dinge unklar oder schwer nachvollziehbar wirken, aber das ist mein Leben...
Was soll ich tun? Bitte, bitte antwortet mir... oder sagt mir einfach, was ihr nun denkt, nachdem ihr das gelesen habt, dafür wäre ich euch schon sehr dankbar. Und bitte sagt nicht, ich solle mir psychologische Hilfe suchen, denn das habe ich bereits drei Mal getan - gebracht hat es mir nichts, selbst die Gesprächstherapie nicht. Es wäre einfach schön, wenn sich diesen Text mal jemand durchlesen würde... vielleicht schaffe ich es auch durch guten Zuspruch, hier rauszukommen.


Vielen, vielen Dank im Voraus




 

Werner

Sehr aktives Mitglied
[vielleicht schaffe ich es auch durch guten Zuspruch, hier rauszukommen.
Hallo Luna222,
ich habe es leider nicht geschafft, alles zu lesen, sorry. Aber im Groben kann ich mir ein Bild machen. Meine Frage an dich: WOHIN willst du denn "rauskommen", sprich: Was ist dein Ziel, bei dem wir dich unterstützen sollen hier?
Gruß, Werner
 
Q

*quasi*

Gast
Liebe Luna, in vielen deiner Worte fand ich mich wieder. Im Moment bin ich etwas unter Zeitdruck und dein langer thread erfordert Zeit, um ihn wirklich zu erfassen.
Das kommt noch. Jetzt erst einmal nur ein feedback: Es ist gelesen und wahrgenommen und du bekommst Antwort - habe ein bisschen Geduld.
Liebe Grüße quasimodo
 
C

celeste

Gast
liebe luna ,du bist 19 jahre jung + schon so verzweifelt . du bist nicht allein ,es gibt viele menschen die einsam sind + ängste haben .laß die ängste nicht zu ,sondern mach das was DU tun möchtest ,ohne rücksicht auf andere .+ frage dich ,was kann schon passieren ,wenn ich alleine in eine disco gehe ? + dann wäge ab ,wie wichtig ist es mir !
auch ich habe in der jugend nichts kennen gelernt kein kino disco freunde ,keine sozialen kontakte + habe mit 21 jahren erst angefangen mein leben zu gestalten .
bitte habe ein wenig geduld + höre auf dein herz ,nicht auf andere + es kommt von ganz alleine .die freunde . ich mag ebenfalls musicals + techno + die gothic`s+ bin Ü50 . .über musik sollte man /frau sich nicht streiten .es hat im leben jeder seinen eigenen geschmack + außen vor zu sein hat seine vorteile ,die du noch lernen wirst .kein gruppenzwang + doch mittendrin .habe geduld .du hast deine familie + möchtest studieren .also denke doch erst mal an dein studium ,da lernst du gleichgesinnte menschen kennen .
sende dir ....mut -kraft + gelassenheit
die ....celeste
 
G

Gast

Gast
Bitte, bitte antwortet mir... ich setze relativ große Hoffnungen in diese Mail.
Danke ...
Ich bin innerlich ein kleines Kind, dem es nicht erlaubt ist, erwachsen zu werden Man könnte denken, ich meinte mit der Überschrift, dass meine Eltern mir nichts erlauben. Aber darum geht es nicht, ich bin schon volljährig! Nein, das Seltsame an meiner Situation ist, ich habe die Verhaltensweisen und den Erfahrungslevel eines kleinen Kindes!

Aber wie hätte ich auch "erwachsen" werden können? Ich hatte nie wirklich die Chance dazu. In meinem ganzen Leben gab es zwei Jahre, in denen ich ein wenig mit Gleichaltrigen zu tun hatte, ansonsten war ich immer isoliert von allem. Der erste Kuss, das erste Mal, der erste Disco-Besuch, alltägliche Gespräche mit Freundinnen, Parties, also all das, was Jugendliche durchleben, kenne ich nicht.
Als ich elf Jahre alt war, hatte ich das "Glück", meine ehemals beste Freundin (...) kennen zu lernen, mit der ich gute zwei Jahre befreundet war und auch wirklich alles gemacht habe. Wir waren zusammen campen, schwimmen, im Kino, haben sogar meinen Geburtstag gefeiert, was ich bis dato nicht kannte, uns einfach zum Reden getroffen, über Manga, Anime, ein klein wenig Musik oder irgendeinen Quatsch, beim jeweils anderen übernachtet, einfach alles. Es war die (bisher?) schönste Zeit meines Lebens.
Mit vierzehn Jahren wurde es jedoch wieder, wie es zwei Jahre zuvor gewesen war, nur dass ich es diesmal deutlicher gespürt habe: die Isolation und Einsamkeit. Ich kam von der Schule nach Hause, hab die Jalousien in meinem Zimmer runter gemacht, mir die Decke über den Kopf gezogen und geweint. Meine "Freundin" wollte nichts mehr mit mir zu tun haben, weil ich mich geweigert habe, Musik zu hören, die ich nicht mag; Damals ging es um Tokio Hotel (sowie Marilyn Manson und Britney Spears). Schon damals konnte ich dieses pubertäre Fan-Getue der Mainstream-Musik nicht ab. Stattdessen habe ich lieber z.B. Musicals gehört. Ich fing an, mich zu hassen. Und mein Hass, der anfangs nur gegen mich selbst gerichtet war, ist heute gegen nahezu alle Menschen gerichtet; Ausnahmen sind die, denen ich nicht egal bin. Heute macht meine "beste Freundin" sich zum Beispiel über mich lustig, weil ich all das nicht kenne, weil ich noch nie in einer Disco war - wie ein kleines Kind. Das Grausame ist ja, dass sie weiß, dass ich gerne in die Discos gehen würde, in die sie immer geht, und findet das scheinbar lustig. Alle sagen mir immer, dass es mir so geht, ist meine eigene Schuld. Sie haben auch nur Freunde, weil sie etwas dafür getan haben. Wenn ich in eine Disco gehen will, warum tue ich das nicht einfach? Ich kann es nicht, so 'einfach' ist das! Schon oft hab ich mich angezogen und fertig gemacht, weil ich geplant hatte, wo hinzugehen. Aber spätestens, wenn ich am Bus stehe, kommen die Zweifel wieder, und ich gehe zurück. Das Problem liegt darin, dass ich es nicht alleine kann. Aber ich habe niemanden, der mit mir kommen würde... und wenn ich jemanden hätte, würde ich diesen Text hier wohl nicht schreiben. Ich habe eine panische Angst vor Zurückweisung. Ich weiß ja nicht mal, wie ich eine Disco betrete bzw. da reinkomme... ich hab absolut keine Ahnung. Bei meinem psychischen Zustand reicht schon ein einzelner abweisender Blick, um mich zurück in ein Tief zu stürzen. Nein, richtig, es geht hier nicht um "Normalos". Vielleicht habe ich deshalb auch umso mehr Angst... weil ich Angst habe, von dem, was mir noch Halt gibt, enttäuscht zu werden.

Ich ritze mich nicht, ratsche mir aber des Öfteren, wenn ich das brauche, die Arme mit den Fingernägeln auf oder schlage mich. Ich weiß nicht, aber eventuell ist das Ritzen auch nur noch eine Frage der Zeit. Im Grunde will ich mir das nicht antun, und erst recht nicht, dass man meint, mir ginge es um die Aufmerksamkeit - auch wenn ich im Grunde auf die Meinung anderer keinen Wert lege. Ich will keine Schwäche zeigen. Andererseits habe ich manchmal einen so großen Hass auf mich selbst und meine Umwelt, dass ich mit geballten Fäusten gegen die Wände schlage, nur um dem Ritzen auszuweichen. Dabei ist diese Art der Wutentladung nicht das einzige Mittel. Ich merke, dass ich das Ritzen im Grunde bräuchte, aber ich versuche immer wieder mit aller Kraft, dagegen anzugehen. Langsam kann ich aber nicht mehr.

Die Psychologen, bei denen ich war, meinen ja allesamt, ich hätte keine Probleme. Ich will ja studieren und dann meinen Traumberuf erlernen, dann bin ich glücklich, wenn ich mit einem Stapel Bücher am Schreibtisch sitzen kann. Erstens entspricht das nicht der Wahrheit; Diese Menschen kennen mich ja nicht einmal richtig. Seltsam, dass sie dann meinen, so etwas sagen zu dürfen. Zweitens bleibt die Frage, ob ich - wenn das so weitergeht - zur Zeit meines Studiums überhaupt noch lebe! Ich hab eine komplette Liste mit den Dingen erstellt, mit denen ich in meinem Leben nicht zurechtkomme, und das waren 57 Sachen, weil ich alles ganz detailliert geschildert habe, jede Kleinigkeit, die mir eingefallen ist. Die hab ich dann meinem Psychologen zukommen lassen. Wen hat's gekümmert? Niemanden, nein, im Gegenteil! Er hat darüber gelacht! Das Einzige, wovon die Rede war, war eine stationäre Behandlung. Doch das werde ich nicht machen, weil ich mich nicht zu irgendwelchen Untersuchungen oder anderen Dingen zwingen lasse, die ich nicht machen will.
Heute habe ich - abgesehen von meiner Familie - eigentlich gar keinen Kontakt mehr zu anderen Menschen, auch nicht zu welchen in meinem Alter - abgesehen von ein paar Internetkontakten. Ich weiß, wenn ich das Internet nicht hätte, hätte ich mir schon längst etwas angetan, aber das konnte mich - bisher - davor 'bewahren'. Das Schlimme an der Vereinsamung ist ja, selbst, wenn ich mich mal überwinden könnte und versuche, ganz stark zu bleiben, wenn ich einen Ort besuche, an dem sich viele ähnlich denkende Menschen aufhalten... Ich werde Probleme haben, mit diesen Menschen überhaupt zurecht zu kommen, weil meine sozialen Fähigkeiten natürlich auch enorm zurückgegangen sind... wenn sie denn jemals da waren.

Eigentlich will ich mein Leben, ich will es nicht wegwerfen! Ich will es leben, will wissen dürfen, was Liebe heißt; Freundschaft, Spaß, ich will mein Leben spüren! Das, was ich mein Leben lang schon durchmache, ist die wahre Hölle. Es ist, als würde man einem Hund seinen gefüllten Fressnapf entgegenstrecken, und jedes Mal, wenn der Hund etwas davon fressen will, diesen wieder zurückziehen und den Hund auslachen würde. Warum ich diesen Vergleich gewählt habe? Weil man Nahrung zum Leben braucht. Ohne Essen krepiert man langsam dahin, wie es dieser Hund dann täte. Und das tue auch ich, selbst wenn es hier um psychische und nicht-materielle Dinge geht, vielleicht auch gerade deshalb.

Wenn andere 'Kinder' mit so 14-15 Jahren angefangen haben, sich für 'Jungs' zu interessieren und ihre erste Beziehung zu haben, wurde mir immer von anderen eingeredet, ich sei zu hässlich, um jemals einen "abzukriegen". Viele Jungs aus meiner Klasse haben mich damals ausgelacht und Scherze mit mir getrieben, mir seltsame Spitznamen gegeben, meine Tasche mit Kreide und Eddings angemalt und mich fertig gemacht, ohne Rücksicht auf Verluste. Sogar Schläge wurden mir mehrmals angedroht, aber nicht realisiert. Immer habe ich in den Pausen alleine in der Ecke gestanden, beim Sportunterricht war ich auch seit jeher außen vor, so dass ich die letzten Jahre gar nicht mehr daran teilgenommen habe. Der Hass wuchs von Tag zu Tag, heute empfinde ich - wie gesagt - nahezu allen Menschen gegenüber Hass und Abscheu. Ich sehne mich nach so vielen Dingen... Jedes kleine Kind darf, was ich nicht darf! Warum werde ich seit dem Kindergarten schon gehasst und gemobbt? Liegt es wirklich nur daran, dass ich hässlich bin? Oder bin ich autistisch? Habe ich kein Recht zum Leben? Das sind die Fragen, die ich mir immer und immer wieder stelle.
Schon länger habe ich mich gefragt, warum ich - vor allem in letzter Zeit - so gereizt bin. Jetzt habe ich gelesen, dass das mit Depressionen zusammenhägen und auf suizidales Fühlen hinweisen kann - dem muss ich Recht geben. Das Schlimmste ist, jedes Mal, wenn ich etwas gereizt oder genervt Klingendes sage, werde ich dazu noch angemacht. Wenn ich jemandem sage, wie es mir geht, interessiert es ihn nicht. Meine Mutter zum Beispiel redet ständig nur von ihrer Vergangenheit, und dass es mir - im Gegensatz zu ihr früher - ja ach so gut geht. Es tut mir leid, dass sie all das durchmachen musste, sie hatte es wirklich auch nicht einfach, aber meine Probleme sind meines Ermessens sogar noch schlimmer als ihre. Das ist etwas, was sie nicht versteht. Sie ist mit 15 Jahren von zuhause ausgezogen, ich sitze mit 18 Jahren noch hier und muss mir den extremen Alkoholkonsum meiner Eltern anschauen. Persönlich hasse ich dieses Zeug, weshalb ich mich selbst weigere, auch nur ein Mon Cherí zu essen, weil da ein paar Tropfen von drin sind. Alleine der Gedanke an dieses Zeug lässt mich fast schon kotzen. Das hängt wohl auch mit meiner Vergangenheit zusammen, in der - wie gesagt - sehr viel Alkohol konsumiert wurde. Zwei Male war meine Mutter in der Psychiatrie, einmal wegen einem Suizid-Versuch, der auf Alkohol zurückzuführen war, und ich war gerade mal Vierzehn. Wobei der seelische Terror aufgrund des Alkohols wohl schlimmer war, als jegliche körperliche Misshandlung hätte sein können.

Hinzu kommt, dass ich mit mehr oder weniger relativer Armut großgeworden bin. Es geht hier nicht darum, dass ich mit wenig Geld ein Problem habe - nein, mittlerweile geh ich selbst etwas arbeiten, um mir Schulsachen und ein wenig neue Klamotten sowie andere kleine Wünsche erfüllen zu können, aber das Problem ist, dass ich jahrelang auch dafür gemobbt worden bin, dass wir uns nicht alles erlauben konnten. Die Rente meiner Eltern liegt nicht viel über Hartz IV, weil sie einige Jahre selbständig waren und nur wenig in die Rentenkasse eingezahlt haben. Viel können wir uns - ganz nebenbei - also auch nicht erlauben. Wobei ich momentan wirklich andere Probleme habe als das Finanzielle, ich wollte das nur mal erwähnt haben.
Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Viele Jahre lang bin ich stark geblieben, manch einer hätte bestimmt schon "das Handtuch geschmissen". Aber weshalb ich das getan habe, ist eben, dass ich weiß, was ich brauche: Ich brauche bestimmt keine Therapie in einer Klinik, denn das Einzige, was ich benötige, ist die Zuwendung von anderen Menschen. Wenn ich wenigstens einen Menschen hätte, dem ich mich anvertrauen könnte, wäre das Ganze eventuell ja gar nicht so schlimm. Ich habe nicht eine Person, der ich mich anvertrauen kann und die mich ernst nimmt. Sie tun mir nicht leid, sind mir nahezu egal; Es sei denn, ich kenne sie sehr gut. Ich glaub, wenn ich ein Kind sehen würde, was auf der Straße am Verbluten wäre, es täte mir nicht leid. Es wär mir egal. Ich bitte so aus mehreren Gründen um Hilfe, obwohl ich nicht weiß, wie mir hier noch geholfen werden kann... wenn selbst Psychologen mich nicht für voll nehmen. Das liegt garantiert an meinem süßen Aussehen, auch wenn es mich schockiert, dass Ärzte sich von sowas irritieren lassen. Oder lag es daran, dass ich mich nicht ritze? Wenn ich das tun würde, würden sie mich ernst nehmen? ... Wenn ich den Text hier so lese, kriege ich erneut Hass auf mich selbst. Es ist schwer in Worte zu fassen, aber ich fühle mich scheiße, weil ich mich beschwere und genau weiß, dass es im Endeffekt nichts bringt und eventuell nicht einmal gelesen wird. Außerdem schäme ich mich für meine Probleme total, weshalb ich keinem Menschen mit der Erwartung, er könne mir helfen, unter die Augen treten kann.

Das größtes Problem ist jedoch trotz allem, dass ich eine fast panische Angst vor Jugendlichen habe. Vor zwei Jahren wurde meine Kleidung immer dunkler, bis sie letztendlich komplett schwarz waren. Dazu trug ich auch den "entsprechenden" Schmuck, aber nur den, der mir gefiel. Ja, ich fing an, mich für die Gothic-Szene zu interessieren. Obwohl meine gesamte Klasse wusste, dass ich mich schon immer dafür interessiert habe, vor allem für das Mittelalter und das "Dunkle", aber persönlich nichts mit diesen "Szenen" an sich zu tun hatte, wurde ich von mehreren Klassenkameraden (...), die selbst in ihr verkehrten, noch ausgelacht und fertig gemacht. Es wurde über mich gelästert, weil sie dachten, ich würde mich auf einmal auf diesem "Ich-bin-ja-so-böse"-Trip befinden. Und das, obwohl diese "Klassenkameraden" selbst nur wegen dem Saufen und anderen oberflächlichen Dingen mit der Szene zu tun hatten! Ihnen ging es dabei nicht um das Lebensgefühl, sie haben einfach versucht, sich dort anzupassen, so gut es ging. Dieses Verhalten legen meinetwegen rebellierende 13-Jährige an den Tag, aber doch niemand mit knapp 17 Jahren.

Anstatt dass es besser wird, wird es nur schlimmer, und werde ich noch weiter gemobbt, obwohl ich eigentlich Zuwendung bräuchte. Nun habe ich aufgrund psychischer Probleme mit meinem schulischen Fachabi die Schule verlassen, weil ich für nächstes Jahr Aussicht auf eine sehr gute Lehrstelle habe.

Zur Info, weil ich das bei den Psychologen gefragt wurde: Die Gothic-Szene macht einen nicht kaputt, weil sie nicht ausschließlich depressiv ist! Im Gegenteil, mir gibt sie sogar Halt - das Denken, Fühlen, die Musik und auch die Kleidung, die mir mehr Selbstbewusstsein gibt, helfen mir. Entschuldigt, falls sich das mit der Kleidung oberflächlich anhört, aber in der heutigen Welt muss man manchmal oberflächlich sein oder zumindest wirken, genau wie man sich ab und an selbst betrügen muss, um zurecht zu kommen. Ich wage zu behaupten, dass die Gothic-Szene, auch wenn ich keine Kontakte in ihr hab, mit ein Faktor dafür ist, dass ich überhaupt noch lebe. Endlich traue ich mich, zu mir zu stehen, zu meinen Hobbies, Interessen und "dunklen Vorlieben" (ist nicht falsch zu verstehen). Sie ist mittlerweile ein sehr wichtiger Teil meines Lebens, ich fühle mich dort zuhause. Deshalb werde ich sie mir auch nicht mehr nehmen lassen, von niemandem (Sprechen wir besser von "Gothic" an sich, von der Szene habe ich keine Ahnung).

Mein eigentliches Problem liegt aber letzten Endes darin begründet, dass ich Angst vor den Jugendlichen habe, wie schon gesagt. Darauf basieren viele meiner weiteren Probleme... Ich bin zwar im Grunde total introvertiert, aber wenn ich Menschen näher kennen lerne, ist es genau das Gegenteil, und ich bin extrem extrovertiert. Ich habe Angst, dafür wieder gehasst zu werden. Ich will einfach, dass die Leute mich so akzeptieren, wie ich bin, mit meinen Fehlern und meiner Vergangenheit. Aber das ist natürlich nicht immer einfach, sowas von dieser Gesellschaft zu verlangen...

Ich vereinsame hier, verletze mich, wenn auch nicht mit Ritzen, verliere meine letzten, mir noch gebliebenen Sozialfähigkeiten, habe heftige Depressionen und Aggressionen, die gegen mich und diese Gesellschaft gerichtet sind, und stehe jeden Tag kürzer vor dem Suizid. Ich habe schon die letzten Jahre verpasst und weggeworfen, in denen andere Jugendliche in das Leben eintreten.

Ich merke selbst, dass ich in dieser Mail "im Selbstmitleid zerfließe", aber das ist, was ich momentan fühle. Es tut mir leid, wenn manche Dinge unklar oder schwer nachvollziehbar wirken, aber das ist mein Leben...
Was soll ich tun? Bitte, bitte antwortet mir... oder sagt mir einfach, was ihr nun denkt, nachdem ihr das gelesen habt, dafür wäre ich euch schon sehr dankbar. Und bitte sagt nicht, ich solle mir psychologische Hilfe suchen, denn das habe ich bereits drei Mal getan - gebracht hat es mir nichts, selbst die Gesprächstherapie nicht. Es wäre einfach schön, wenn sich diesen Text mal jemand durchlesen würde... vielleicht schaffe ich es auch durch guten Zuspruch, hier rauszukommen.


Vielen, vielen Dank im Voraus




Hi Luna,
habe deinen langen text gelesen und kann absolut nachvollziehen wie dir wohl zumute sein muss. ich weiss auch, dass andere menschen diese probleme nicht nachvollziehen koennen , weil sie sie nicht kennen und du wahrscheinlich von aussem betrachtet "gesund" wirkst. ich finde es sehr schade dass nicht einmal ein psychologe auch nur versucht dir zu helfen.
ich habe fast die gleichen probleme wie du, ich habe schwierigkeiten mich in ein soziales umfeld einzufuegen, freunde zu finden, bindungen zu anderen menschen aufzubaun und habe deswegen auch schon mein ganzes leben lang furchtbare depressionen und fuehle mich allein. vielleicht solltest du mal versuchen, einfach ganz woanders neu anzufangen, geh zum studieren in eine andere stadt oder ein anderes land , ohne all deine altlasten,...mir hat so etwas immer gut getan, allerdings bin ich dann immer wieder weggerannt, weil ich auch woanders mein leben nicht in den griff bekommen habe. ich kann dir leider sonst auch keinen anderen rat geben, weil ich selbst immer noch nicht ueber dieses problem hinweg bin und weiss wie ich es loesen soll. ich wollte dir nur schreiben, damit du weisst , dass es menschen gibt , die dich verstehn und nicht auslachen.
ich bin jetzt 23 (w)und moechte meine probleme endlich in den griff bekommen, denn auch ich wuensche mir nichts mehr als "normal" zu sein , auszugehn, spass zu haben, freunde haben , eine beziehung haben und nicht mehr traurig zu sein . ich moechte in diesem forum nicht meine komplettes leben beschreiben, da ich nicht moechte, dass mich hier jemand erkennen koennte.wenn du moechtest koennen wir uns gerne auf einer privaten email adresse austauschen. vielleicht koennen wir uns gegenseitig helfen! viele liebe gruesse und alles gute!!!!
 
E

elle

Gast
Hallo Luna222

Ich habe mir deinen Brief durchgelesen, und er erinnert mich, so blöd es auch klingen mag, in vielen Punkten, an mich.:)

Auch ich denke viel darüber nach, dass ich viel in meinem Leben nicht gemacht habe, was andere Freundinnen und Klassenkameraden schon vor Jahren taten: Das thema jungs und Liebe. Ich selber bin bei dem Thema sehr zurückhaltend, das liegt daran, dass auch ich (wie du) gemobbt wurde. Und das fast ausschließlich von Jungs. Doch im Gegensatz zu dir, wurde ich von manchen auch geschlagen, und das obwohl die alle viel größer und stärker waren als ich. Zudem kommt auch noch, dass ich keinen Freund haben darf, bis ich 18 Jahre alt bin. Leider sind meine Eltern bei diesem Thema sehr streng, und ich versuch mich daran zu halten, was mir bisher ja auch nicht schwer gefallen ist. Mein Herz ist gegenüber Jungs sehr verschlossen. Auch ich hatte das Gefühl viel verpasst zu haben, da ich ja noch nicht mal meinen ersten Kuss hatte. Und ich bin 16. Doch einige meiner freundinen ebenfalls nciht, also stört mich das wenig.
Du denkst, du bist die einzige, die volljährig ist, und noch keinerlei erfahrungen mit jungs hatte, aber glaub mir, da gibt es sehr viele, die in der selben situation sind wie du. Vielleicht weißt du es nur nicht, weil du, wie du schon sagtest, keine freunde hast.
Zum Thema Aussehen: Nur Arrogante und Dumme Jungen, achten ausschließlich auf das Aussehen bei Mädchen. solche Jungs die meinen, sie wären die obercoolsten und schönsten, die jedes Mädchen haben könnten. Aber auf die kannst du sch...en. Denn glaub mir: Selbst frauen, die nur noch drei zähne haben, und von denen zwei schwarz und löchrig sind, haben einen Lebensgefährten. Das sag ich nicht nur so, das ist die Wahrheit. Schau mal talkshows, wenn du mir nicht glauben magst.:D
Und ich bin mir sicher, zu dieser sorte gehörst du nicht. Ich glaube nicht mal, dass du so hässlich bist, wie du meinst. Selbst das schönste Mädchen der welt, kann sich alles versauen, wenn iher Austrahlung und ihr Charackter nicht stimmen. Glaub mir.

Zudem kommt noch die tatsache, dass du etwas über depressionen nachgelesen hast. Ich kann nachvollziehen dass du nicht mehr leben möchtest, weil deine geschichte sehr traurig klingt, aber ich denke, wenn du schon ein fachabi hast, dann hast du noch sehr viel Lebenswertes. Wir wäre es, wenn du dir eine Zukunft bunt ausmalst: mit einem guten Job, schön eingerichteter Wohnung, netten Arbeitskollegen, mit denen du dich anfreunden wirst usw? Vielleicht hast du Angst vor Ablehnung, aber das darf dir nicht dein spiel vermasseln. Wer etwas probiert, hat halb gewonnen, wer etwas gar nicth erst versucht, hat längst verloren. Wirklich. Vielleicht könntest du in der Schule mal auf ein Mädchen zulaufen, und mir ihr reden, oder dich beim sport anstrengen, damit du etwas aufmerksamkeit und lob bekommst. Oder du bietest jemandem deine Hilfe an. So kannst du dich sozial intigrieren.
Was mich an dir auch an mich erinnert ist, dass du eine Ablehnung gegen alkohol empfindest, weil deine eltern alkoholiker sind. So ähnlich geht es mir auch. wenn ein elternteil von mir, alkohol getrunken hat, ist mit ihm nicht mehr zu spassen, und der ganze tag ist dahin. Er brüllt den ganzen tag nur noch rum, und zwar auch so, dass das fenster offen ist, damit es die nachbarn auch ja schön mitbekommen. Ich möchte auf gar keinen fall so werden, deshalb habe ich mir vorgenommen, alkohol vollkommen zu vermeiden. Selbst bei einer noch so großen feier.
Auch ich war noch nie auf einer party. das hat mich anfangs sehr gestört, aber ich denke das liegt bei mir nur daran, weil keine meiner freundinen party macht, weshalb ich logischerweise auch auf keine party eingeladen werde. Und so gesehen, find ich es auch besser so, weil jede aus meiner klasse, die regelmäßig partys besucht, hat schlechte noten. Darüber kann ich nur lachen.

tut mir leid, dass ich so viel geschrieben hab, aber selbst ich hatte kein einfaches leben. dafür erhoffe ich mir eine schöne zukunft.
Ich hoffe, ich konnte dir mit meinen beispielen etwas helfen.
 
G

Gast

Gast
Liebe Luna....dein Eintrag ist zwar schon ein bisschen älter, aber trotzdem würde ich gerne etwas dazu sagen und vielleicht liest du es ja auch noch - HOFFENTLICH!

Wenn ich mir deinen Text durchlese rinnt mir die Gänsehaut und mir stehen die Tränen in meinen Augen!
Denn ich befinde mich im Moment (bzw. auch schon länger) in einer depressiven Phase...Ich wünsche mir auch einfach nur Zuneigung von anderen Menschen...
Nur bevor du das bekommen kannst bzw. wir das bekommen können, musst du dich selbst lieben bzw. ein gutes Selbstwertgefühl haben...denn das hast du genauso wenig wie ich... Weil ich schaff es auch nicht alleine wohin zu gehen (z.B. Disco) und das hängt mit unserer Selbstliebe zusammen, denn wenn wir uns lieben würden, dann wäre es uns egal, was die anderen denken...!
Mein Psychologe schafft es mit mir auch nicht und versucht auch immer das Gute herauszuholen und zu sagen du hast eine gute Schule bald einen Abschluss einen lieben Hund, usw. also eig ist ja mein Leben nicht so böse wie ich es mir denke (meint meine Psychologe).
Jetzt werde ich zu einem Psychiater gehen und mir Anti- Deprissiver verschreiben lassen... Versuch es auch...ich habe viele positive Rückmeldungen, was Medikamente betrifft...
Ich wünsche dir alles Liebe und Gute!
 
L

Luna222

Gast
Hallo!
Danke für die Antworten^^
Ich werd bald mal was darauf schreiben...
Momentan bin ich nur etwas im Stress.

Zur letzten Frage: Nein, zum Glück bin ich nicht in sowas großgeworden. Wie gesagt, zum Glück, denn sonst hätte ich gegen diese Art von Glauben heute wahrscheinlich noch mehr^^
 

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