Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Every name counts - ein wichtiges Stück Geschichte mitgestalten.

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

mucs

Aktives Mitglied
Hallo,

ich möchte euch heute mal auf ein Projekt hinweisen, über welches ich kürzlich erst gestolpert bin. Und zwar nennt sich dieses Projekt

Jeder Name zählt (#jedernamezaehlt), zu finden unter https://www.zooniverse.org/projects/cseidenstuecker/every-name-counts/classify.

Dort kann jedermann/jede Frau mithelfen, Namen und Daten von ermordeten Gefangenen des Naziregimes zu ergänzen/zu erweitern. Damit soll ein Archiv erschaffen/erweitert werden, in dem die Namen und Daten der Millionen Opfer der NS-Zeit digital erfasst und so leichter zu finden sind.

ÜBER JEDER NAME ZÄHLT
Crowdsourcing bedeutet, dass sich viele Menschen zusammentun, um eine riesige Aufgabe gemeinsam zu bewältigen.
Vor uns liegt so eine Aufgabe, bei der wir Ihre Hilfe brauchen!
In den Arolsen Archives bewahren wir viele Millionen Dokumente zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus auf. Würde man nur die Konzentrationslager- und Inhaftierungsdokumente übereinanderstapeln, ergäbe sich ein 3256 Meter hoher Turm – knapp 300 Meter höher als die Zugspitze! Diese Dokumente enthalten Hinweise auf das Schicksal von Millionen Menschen. Von vielen ist es die letzte Spur…
Unser Ziel ist es, dass alle Namen in unserem Online-Archivgefunden werden können. Menschen überall auf der Welt sollen unkompliziert Informationen zum Schicksal ihrer Angehörigen erhalten. Dieses Wissen hat für Forscher, aber besonders für Familien eine enorme Bedeutung.
75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Befreiung der Konzentrationslager wollen wir so viele Namen wie möglich vom Papier ins Internet bringen!
Ich persönlich finde diese Art des Crowdsourcing einfach genial, und jeder, der mal 5 Minuten Zeit übrig hat, kann dort, ohne mühselige Registrierung oder sonstiges, dabei helfen, die Namen der Millionen ermordeten Menschen unvergessen zu machen.

Ich möchte bitte keine Diskussion über Erinnerungskultur oder Schamblabla lesen, ich werde alles dies rigoros melden! Hier geht es darum, dass jeder, der dies möchte, seinen Teil beitragen kann, all die Menschen unvergessen zu machen.
 

mucs

Aktives Mitglied
Ergänzung: Ich habe jetzt schon einige Datenblätter eingegeben. Und ich bin nach wie vor entsetzt, betroffen und angeekelt, wie...

Ich habe die Daten von einem 13jährigen Jungen eingegeben, Schäftemacherlehrling. 13 Jahre. Auschwitz.

Und ich frage mich wirklich, wie man so etwas vergessen kann, vergessen soll.
 

Surrender

Sehr aktives Mitglied
Was eine wundervolle Sache und danke für den Hinweis.

Ich habe gerade angefangen und muss sagen... das ist mir zu heftig. Da bin ich scheinbar seelisch nicht stark genug. Diese Bürokratie, als ob was ganz normales wäre, die Aufmachung... mir wird da richtig schlecht bei :(

Respekt, dass du das so durchziehst und danke dafür, du tust der Gesellschaft damit einen großen Dienst!
 

Daoga

Urgestein
Unterhaltsames "Spiel", damit kann man den Tag auf nützliche Weise verbringen. Macht fast so süchtig wie ein Computerspiel - wenn man auf derartiges steht. Zu schade daß ich wenig Zeit über habe ... der Beruf will auch gemacht werden. Leider geht die "back"-Taste anscheinend nicht, wenn man was ergänzen will. Es dauert eine Weile sich einzulesen, was die Kürzel bedeuten und welche Rubrik man ausfüllen muß. Für Geschichts-Freaks auf jeden Fall hochinteressant, da tauchen Ortsnamen auf, die es so heute manchmal gar nicht mehr gibt.
Und natürlich fragt man sich, wie jedes einzelne Schicksal weiter ging. Was man in vielen Fällen leider nie genauer erfahren wird. Aufdruck "Auschwitz" ... grusel ...
P.S. da die ganze Seite auf englisch ist, wird man wohl Ergänzungen oder Hinweise am besten auf Englisch schreiben müssen. Linguee.de und andere Übersetzungshilfen helfen!
 

Daoga

Urgestein
Nicht alle Karten sind von der "harten" Sorte. Hab ein paar durchgemacht, da scheinen auch Zwangsarbeiter mit enthalten zu sein, zum Beispiel katholische Italiener, die wahrscheinlich aus fadenscheinigen Gründen verschleppt wurden (Begründung: Schutzhaft Italiener).
 

Daoga

Urgestein
Dazu müßte man mehr über die Leute wissen, die auf den Karten stehen. Die über die genug bekannt ist, hat man vermutlich schon herausgefischt. Würde ich jedenfalls so machen.

Was der Vermerk DRAW heißt, mußte ich auch erst googeln: (Angehöriger zum) Deutschen Reich laut einer "Deutschen Volksliste", gültig anscheinend für Polen: https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Volksliste
 

Daoga

Urgestein
Das Hilfs-Archiv mit den Kürzeln sollte man gesondert aufrufen, von dort kann man anscheinend nicht mehr zur gerade bearbeiteten Karte zurückkehren. Oder jedenfalls finde ich nix.
 

mucs

Aktives Mitglied
DRaW bedeutet "Deutsches Reich auf Widerruf", @Daoga. Du kannst die Seite übrigens auch auf deutsch einstellen, oben rechts, musst Du mal schauen.

@Surrender, ja, es ist hart. Ich mache das noch nicht so lange, aber es ist hart, ich habe schon einige Jugendliche eingetragen... Man kann nur schlucken.

@Teslon, lies Dir die Beschreibung des Projektes durch. Ich habe schon einige Deutsche Namen eingegeben, aber auch Franzosen, Holländer, Österreicher.

Es ist unfassbar, wie der Massenmord der Nazis industrialisiertwurde.
 

Daoga

Urgestein
Wurden die aufgelisteten Menschen wirklich alle ermordet? Das scheinen nur Einlieferungskarteien zu sein. Was später passierte erzählen sie nicht, nur manchmal ist ein Sterbedatum angegeben. Ich habe auch ein paar Hinweise auf Entlassungen gefunden. Und etliche der Personen scheinen als Zwangsarbeiter verschleppt worden zu sein, "Schutzhaft" war damals der Euphemismus für jede Art von Verhaftung. Bei Sch /Pol ist z.B. nicht sicher, ob ein politischer Gefangener gemeint ist oder nur ein polnischer Zwangsarbeiter.
Wahrscheinlich geht es bei dem Projekt schlicht darum, die in Archiven aufgefundenen Karten bekannten Schicksalen von Vermißten, Ermordeten oder sonstwie in den Bergen von Daten dieser Zeit erfaßten Personen zuzuordnen. So daß man ggf. bekannte Lebensläufe um diese Angaben erweitern kann.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Anzeige (6)

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben