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Eure wichtigsten Bezugspersonen?

Faorun

Mitglied
Hallo ihr Lieben,

ich habe ja hier in der Community schon Beiträge verfasst in welchen ich über meine ganze Situation und mein ganzes bisheriges Leben berichte.

Ich eröffne hier diesen Thread weil ich gerne von euch erfahren würde ob ihr bei anderen Menschen als euren leiblichen Eltern aufgewachsen seid?
Vielleicht innerhalb der Familie also bei Tante und Onkel oder Oma und Opa usw.?

Oder seid ihr sogar sozusagen von vielen aus der Familie gemeinsam aufgezogen worden also von euren Eltern, euren Großeltern und/oder Tante und Onkel?

Wenn ja, wie empfindet ihr dies? Sind diese Familienmitglieder dann für euch Mama und Papa oder seht ihr es dann so dass ihr mehrere Elternteile habt und liebt alle gleich bedingungslos? Oder noch anders?

Es wäre für mich sehr hilfreich da eure Erfahrungen zu hören denn ich halte mich oft für falsch weil ich meinen Onkel, den Bruder meiner Mutter, wie einen Vater lieb habe, wir haben zwar auch oft schonmal Streit aber dies ist schnell wieder vergessen, gut er kann auch mal länger beleidigt sein aber was solls =/
Und meine Tante, Schwester meiner Mutter, war schon als meine Mama noch lebte wie eine zweite Mutter für mich, jetzt ist sie sozusagen die einzigste "Mama die ich noch habe.
Ich habe sie schon immer genau so lieb gehabt wie meine Mama, dies wird auch immer so bleiben.

Meine drei Geschwister, alle jünger als ich, liebe ich bedingungslos als wären sie meine Kinder, ich würde ihnen alles verzeihen, bin immer für sie da selbst wenn wir uns vorher noch gestritten haben, würde sie mit meinem Leben beschützen usw.

Habt ihr eure Geschwister auch so lieb?

Allerdings glaube ich nicht dass an dem Spruch Blut ist dicker als Wasser irgendwas dran ist. ZB. die Familie von meinem Erzeuger hat sich auch nie für uns interessiert, wir waren eher immer eine Last auch für ihn selber.
Gut jetzt könnte man zwar sagen dies mit meine Tante, meinem Onkel und meinen Geschwistern spricht ja doch wieder dafür weil wir ja auch das gleiche Blut sind, sozusagen.

Aber zB. hat mein angeheirateter Onkel, der Mann meiner Tante, die Tochter seiner ersten Frau damals adoptiert als er mit ihr zusammen war und hat mit ihr auch einen leiblichen Sohn. Er liebt beide Kinder gleich, fühlt auch keine Unterschiede aber dies kenne ich auch von anderen Bekannten welche "leibliche" und "adoptierte" Kinder haben, sie lieben alle ihre Kinder gleich bedingungslos und fühlen auch keinen Unterschied.

So, jetzt würde ich gerne eure Erfahrungen dazu hören damit ich vielleicht schaffe mich nicht mehr falsch zu fühlen.


Alles Liebe wünscht euch

eure Nina
 
Hallo Faroun,

ich halte ebenfalls nichts von dem Spruch "Blut" sei "dicker als Wasser.
Ich bin nicht bei meinen leiblichen Eltern aufgewachsen. Gott sei Dank.

Meine wichtigen Bezugspersonen haben rein gar nichts mit familiären Bindungen zu tun, sondern sind einige, wenige menschen, die ich im Leben traf, die ich sehr gut kennen gelernt habe und bei denen ich Geborgenheit und Annahme finde, so, wie ich bin, mit allen Ecken und Kanten, allen Macken und auch Schokoladenseiten. Diesen Menschen gebe ich Geborgenheit und Annahme zurück.
 
Blut ist dicker als Wasser...hahaha...meine leibliche Mutter hab ich nie gesehen, meine Stiefmutter war ein Drache aus den Tiefen der Hölle, mein Erzeuger ein jämmerlicher Säufer. Aufgewachsen bin ich mal hier, mal dort, hin und her geschubst bis zum geht nicht mehr. Größtenteils war ich bei meiner Oma, aber auch zu ihr hab ich nicht den Bezug, um sie vielleicht als "Mutterersatz" zu bezeichnen.

Wenn ich überhaupt Bezugspersonen habe, dann diejenigen die ich "Freunde" nenne, aber sicher niemanden mit dem ich verwandt bin. Mit wem ich mich wieweit verbunden fühle, hat für mich persönlich nichts mit einem "Verwandschaftsgrad" zu tun.
 
Sei doch froh, dass du so viele Menschen hast, die du lieben kannst. Ich finde es nicht falsch, wenn dir auch andere Menschen genauso wichtig sind wie dein Vater.

Bei mir ist es zwar so, dass ich bei meinen Eltern aufgewachsen bin, aber es nicht so... liebevoll, wie man das vielleicht von anderen Familien kennt. Meine Mutter kann ich aus bestimmten Gründen wenig leiden und mein Vater ist typisch männlich eher locker und relativ kühl zu mir. Das allein hat schon gereicht, um sich nicht so richtig "familiär" zu fühlen. Ich finde das schade, denn ich kann mich deswegen nicht wirklich öffnen und habe große Schwierigkeiten über meine Probleme mit ihm zu sprechen. Irgendwann haben wir uns auch etwas auseinander gelebt, weil er kaum noch den Kontakt zu mir gesucht hat (und ich bin erst 20...).

Meine restliche Familie besteht aus meinen beiden Großeltern, meiner Tante und meiner Cousine. Es gibt zwar noch mehr enge Verwandte, aber mit denen habe ich keinen Kontakt. Ich mag die vier gerne, aber auch hier ist unsere Beziehung zueinander fast ein wenig höflich-distanziert und freundschaftlich.
 
Ich bin zwar bei meinen leiblichen Eltern aufgewachsen, aber das Kredo "Blut ist dicker als Wasser" gilt trotzdem nicht für uns.
Das lag und liegt wohl besonders mit meiner sehr dominanten Mutter zusammen und meinem Vater, der sich eher raus hält aus allem , um nicht zwischen den Stühlen, also seinen Kindern und seiner Frau zu stehen.
Meine Mutter ist auch in einem schwierigen Umfeld groß geworden, ohne Vater, weil der vor ihrer Geburt starb und zusammen mit fünf Geschwistern.
Mein Vater hatte zwar an sich eine glückliche Kindheit, mit allem drum und dran, aber als er gerade erwachsen war, verließ die Mutter ihn und seinen Vater und haute regelrecht nach Niedersachsen ab.
Sie war an Geld interessiert, weswegen sie bzw. meine Halbtante noch mal kurz per Brief Kontakt aufnahm, weil meine Großerzeugerin väterlicherseits wohl in ein Pflegeheim musste und Kohle her musste.
Das war bei uns aber nicht zu holen, weil mein Vater schon immer knapp über / unter Existenzminimum verdient hat und zu dem Zeitpunkt des Briefes noch für meine Mutter und seinen fünf Kindern zu Unterhalt verpflichtet war.
Da brach dann auch der Kontakt wieder sofort ab.
Auf jeden Fall hat sich sein Vater (mein anderer Grossvater) dann zu Tode gesoffen nach dem meine Großerzeugerin ihn verlassen hat.
Deswegen habe ich auch ihn nie kennengelernt.
Den einzigen Grosselternteil, den ich kennengelernt habt, war die Mutter meiner Mutter, aber das Verhältniss war auch mehr als kühl.
Nun mal zurück zu meinen Eltern: Mein Vater war arbeiten auf Vollzeit arbeiten, bekam trotzdem eine Bezahlung unter Existenzminimum, so dass wir aufstockend Sozialhilfe beantragen mussten.
Meine Mutter war mit ihren eigenen Problemen beschäftigt (sie ist ebenfalls psychisch krank, wie alle in meiner Familie) und kümmerte sich um den Haushalt.
Oft mussten wir Kinder dann schon als Kinder erwachsen sein und Verantwortung übernehmen, ich häufig für meine beiden jüngeren Brüder und mich selbst, meine beiden älteren Brüder machten ihre Sache und hatten ebenfalls Probleme.

Hinzu kam dann noch Missbrauch und Gewalt an meiner eigenen Person innerhalb und ausserhalb der Familie.
Alles in allem wuchs man also in einem kalten Umfeld mit Problemen über Problemen und Gewalt auf.
Das blieb weder bei mir noch bei meinen Geschwistern folgenlos.
Wir sind alle psychisch krank, ich leide unter Borderline und Bulimie.
Besser sieht es bei meinen Geschwistern nicht aus, einer hat sich ganz abgewandt (was ich sogar nachvollziehen kann) und einer, der Älteste , hat Suizid begangen.
Seitdem ist das Verhältnis untereinander noch gestörter.

Bei mir sind also meine Verwandten keine Bezugspersonen.
Wen habe ich nun als Bezugsperson?
Nun, seit Anfang diesen Jahres bin ich in einer Selbsthilfegruppe, da habe ich Bezugspersonen gefunden, und das Verhältnis ist da teilweise enger als zu meinen Verwandten, traurig aber wahr.
 
Ich finde, Verwandtschaft wird überbewertet.
Freunde und mein Partner sind meine wichtigsten Bezugspersonen.

Ok, das stimmt nicht. So hätte ich es gerne. (Leider) zählt meine Familie (Eltern und Schwester) auch zu meinen wichtigsten Bezugspersonen. Was ich aber manchmal bedauere, weil bei Verwandten oft die nötige Distanz fehlt. Sie mischen sich gerne in mein Leben ein, nehmen sich Sachen heraus, die sich Freunde nie herausnehmen würden und glauben sie haben mehr Rechte im Bezug auf meine Person als andere (Freunde). Wenn ich mich mit ihnen streite geht mir das immer sehr sehr nahe. Viel mehr als bei Freunden. Darunter leide ich.

Freunde hat man sich selbst ausgesucht. Verwandte eben nicht.
 

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