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Eure Erfahrung

D

DNK

Gast
Hey,

ich habe seit Jahren, seit eines jahrelang andauernden, traumatischen Erlebnisses in der Schule, wo ich von Lehrern sowie Mitschülern über Jahre hinweg misshandelt wurde, keine wirklichen Freunde mehr, nichtmal richtige soziale Kontakte.
Ich habe deswegen als Kind bereits verlernt, mit Menschen umzugehen, mit Emotionen adäquat umzugehen und hatte nie die Gelegenheit, etwas daran zu ändern.
Wie auch, wenn man niemanden hat, der einen unterstützt?
Also wende ich mich an euch, die vielleicht ähnliche Erlebnisse hatten und diesen entronnen sind:
Wie habt ihr das geschafft? Was hat sich bei euch geändert?
Therapie kommt erstmal nicht in Frage, ich stehe natürlich noch für mindestens Monate bis ein Jahr auf sämtlichen Wartelisten.
Ich danke euch bereits im Voraus.

Grüße
 

MissHeisenberg

Mitglied
Wie alt bist du? Gehst du noch zur Schule? Falls ja; Bitte sofort wechseln!
Kannst du mit deinen Eltern darüber reden? Ich weiß, dass die Wartezeiten für Therapieplätze endlos lang sind, deswegen kann ich dir nur empfehlen, dich an die Caritas zu wenden. Die kümmern sich auch um junge Erwachsene und bieten auch Therapien an! Ich musste damals auf einen Platz bei der Caritas nur knapp einen Monat warten. Ich mache die Therapie dort jetzt schon seit über 2 Jahren und sie ist sehr, sehr gut. Ich bin dort allerdings wegen Probleme mit den Eltern und Depressionen in Therapie.
Was genau heißt misshandelt? Wurdest du geschlagen? Warst du deswegen damals beim Arzt und hast ihn sich das mal anschauen lassen?
 
D

DNK

Gast
Das Ganze ist bereits mehrere Jahre vorbei. Wechseln war nicht möglich. Mir wurde aufgrund mehrerer schulrechtlicher Regelungen der Wechsel der Schule verboten. Keine andere Schule durfte mich aufnehmen. Ihr könnt euch vorstellen, wie hilflos man sich da fühlen musste.
Das Ganze fing an, als der Rektor über meine Krankheit erfuhr, die wir aus bestimmten Gründen verschwiegen haben und meine Mutter dann per Telefon von ihm als, wortwörtlich, "verlogenes Miststück" tituliert wurde.
Danach fingen dann erst die Mitschüler an, mich ständig zu beleidigen, mich zu mobben, zu verprügeln. Zum Teil sogar in Anwesenheit der Lehrer, die noch anfeuerten.
Man hat versucht, mich zu einem Wrack zu machen, um mich als Strafe für das Verschweigen auf eine Sonderschule abzuschieben.
Später kam sogar raus, dass ein Lehrer einen Schüler dazu angestiftet hat, mich fertigzumachen. Dieser hat dann natürlich Privilegien erhalten.

Hilfloser wurde ich, als ich mich mal hilflos an zwei Polizisten gewandt habe, die wegen etwas Anderem an der Schule waren. Natürlich haben die mich ignoriert.

Irgendwann habe ich dann einen psychichen Zusammenbruch erlitten und das Einzige, was man getan hat war, mich für den Rest des Tages nach Hause zu schicken. Am nächsten Tag ging das Ganze dann von neu los.
Das Schulamt war natürlich keine Hilfe und hat das Ganze sogar legitimiert.
Das Ganze stoppte erst, als das Ganze kurz davor war, vor Gericht zu gehen.

Das Ganze ist schwierig zu beschreiben.
Es ist einfach zu viel passiert, um das Ganze adäquat zu beschreiben.
Es ging vornehmlich um eine seelische Misshandlung, mit körperlichen Elementen.

Jede Handlung der Lehrer hatte es zum Ziel, mich zu einem seelischen Krüppel zu formen.
Mit Erfolg.
 

MissHeisenberg

Mitglied
Das tut mir wirklich sehr leid für dich, das hört sich schrecklich an. Sowas sollte niemand erleben müssen.

Aber ich würde trotzdem immer noch gerne wissen, wie alt du bist und was du von meinem Vorschlag mit der Caritas hältst. Wenn du nach "Caritas Therapie & Deinem Wohnort" suchst, findest du ziemlich schnell Adressen, an die du dich wenden kannst. Das Beste ist, dass das die Krankenkasse komplett übernimmt (zumindest die Techniker).

Was machst du jetzt? Ausbildung? Schon im Berufsleben drinnen? Wie geht es dir dort? Wie ist das Verhältnis mit den Mitarbeitern und Chefs? Kommst du dort zurecht?
 

tulpe

Sehr aktives Mitglied
Es ist schon echt traurig, dass psychische Probleme nicht so Ernst genommen werden und man monatelang auf Hilfe warten muss - egal, ob man bis dahin schon halb tot ist :(

Mein einziger Ratschlag wäre vielleicht eine Selbsthilfegruppe. Ist zwar keine wirklich professionelle Hilfe, aber vielleicht ein Auffangen von Gleichgesinnten?
 
D

DNK

Gast
Bin aktuell 21 und versuche, das Abitur auf zweitem Wege nachzuholen.

Das mit der Caritas ist eine gute Idee, danke.
http://caritas.erzbistum-koeln.de/bonn-cv/sozialpsychiatrie/beratung/

Wäre das das Richtige?
 

MissHeisenberg

Mitglied
Bin aktuell 21 und versuche, das Abitur auf zweitem Wege nachzuholen.

Das mit der Caritas ist eine gute Idee, danke.
Offene Beratung | Caritasverband für die Stadt Bonn e.V.

Wäre das das Richtige?
Und wie läuft dein Abitur so? Kommst du gut zurecht?

Ja, genau, das ist es. Also ich kann dir das echt nur empfehlen. Ich bin auch schon 21 und mache das wie schon gesagt seit 2 Jahren und es ist einfach perfekt. Meine Betreuerin ist super freundlich und lieb und hilft mir sehr. Ich kann mit ihr über alles reden und habe sehr viel erreicht, seitdem ich dort bin.
 
E

Edy

Gast
Caritas ist ja in Schulen präsent, weiß der Geier, was die da intervenieren, aber man kann sich schon mal die Frage stellen, ob das der richtige Auffangpunkt sein kann, denn wenn ich da schon anwesend bin, wirke ich präventiv ein oder guck halt, dass die Lehrer halbwegs anständig bleiben, sollte man zumindest meinen.

Das hat mal wieder was von Teufel und Belzebub. Der eine arbeitet dem anderen zu. Das würde in deinem Fall bedeuten: der eine macht dich fertig, damit der andere "dich auffangen kann".

Ich würde mir da eine andere Adresse suchen - alles außer Wohlfahrtsverbände generell, christliche im Besonderen.

Auch wenns im ersten Augenblick nicht als versuchte Hilfestellung aussehen mag.
 

MessieGirl

Mitglied
Ich weiß was Du meinst... Wenn man über einen längeren Zeitraum vermittelt bekommt, dass man irgendwie verkehrt, minderwertig, weniger wert als die anderen sei, wird man sehr gehemmt im Umgang mit Menschen. Es ist auch lange danach unendlich schwer unbefangen und offen zu sein, locker genug um neue Kontakte zu knüpfen oder gar Beziehungen entstehen lassen zu können. Man hat dann wohl auch immer ein gewisses Misstrauen in sich und fehlinterpretiert dann vielleicht deshalb auch vieles was andere tun. Oder man überinterpretiert einfach alles und bezieht es immer gleich auf sich selbst und die eigene Minderwertigkeit.

Was Du tun kannst, ist eigentlich nur Dir diese Zusammenhänge immer weiter bewusst zu machen und gezielt daran zu arbeiten. Aber es ist natürlich ein langer Weg und Lernprozess. Du brauchst Geduld. Eine Therapie brauchst du auf jeden Fall. Lass Dich von den langen Wartelisten nicht abschrecken, so blöd es ist. Aber lieber ein späterer Therapiebeginn, als gar keiner! Solltest Du jedoch merken, dass Dein Leidensdruck schon viel zu groß ist und Du eigentlich gar nicht mehr kannst, dann kannst Du notfalls auch schon relativ kurzfristig in einer Klinik Hilfe bekommen. Tageskliniken sind zum Beispiel ein guter Tipp.
 

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