Essverhalten belastet mich

Ich bin 16 und habe ein großes Problem: es geht darum dass ich abgenommen habe und mein Essverhalten völlig außer Kontrolle geraten ist. Ich denke nicht, dass ich magersüchtig bin, aber normal und gesund ist mein Verhalten nicht mehr:
Meine Gedanken drehen sich nur noch um Essen und Gewicht. Ich denke den ganzen Tag darüber nach und bin abends immer ganz müde und niedergeschlagen von dem ganzen Nachdenken.
Mein Verhalten ist extrem chaotisch. Ich esse dauernd irgendwelche Snacks und denke bei jedem Bissen über die kalorien nach. Ich würde so gerne wieder mal essen können ohne nachzudenken. Gibt es Möglichkeiten dass irgendwie zu normalisieren?


Ich war auch schon ewig nicht mehr glücklich wegen dem ganzen. Auch beim Sport denke ich nur an die Kalorien.
Lg

Suche dir Hilfe in Form einer Therapie. Das könnte der Anfang einer Essstörung sein.

Lass die snacks weg.
Lass Süßigkeiten weg.
Iss so viel Vollkornprodukte, Gemüse und Obst, bis du satt bist. Magerjoghurts. Buttermilch. Alles gut.
Nimm die letzten zwei Zahlen deiner Größe. Dann hast du dein Orientierungsgewicht.
Wenn man etwas abgenommen hat und dauernd positiv gespiegelt wird, verzerrt das die Wahrnehmung.

Du sagst du glaubst nicht dass du magersüchtig bist? Du weißt aber selber dass da was so gar nicht stimmt. Es bringt nichts dir zu sagen was du essen sollst und dass du das Kalorienzählen lassen sollst. Du brauchst ganz dringend Hilfe von einem Fachmann. Bitte lass dir helfen, damit du irgendwann glücklich sein kannst.

Ich habe neulich eine Kurzdokumentation gesehen, in der eine auch überdurchschnittlich viel ans Essen dachte (sie hat das mittlerweile über eine Therapie überwunden). Die nutzten dafür den Fachbegriff orthorexie.
Dieses Wort wollte ich mit einwerfen, auch wenn man mit selbstdiagnosen vorsichtig sein sollte. Ich habe nicht danach recherchiert. Es hieß, dass das noch nicht als Krankheit anerkannt ist, aber wie schon von anderen erwähnt, solltest du versuchen, das in den Griff zu bekommen.
Ich gehöre mit einem BMI von 17,2 auch zu den untergewichtigen, bin nur zwei Jahre älter als du, war aber im Gegensatz zu dir nie Mal unter den kräftigeren.
Deshalb verstehe ich deine Angst wieder (zu) viel zuzunehmen. Aber genau deswegen könnte es dir leichter fallen.
Ich habe nie richtig versucht auf ein normales Gewicht zu kommen (also im Prinzip mit jeder Mahlzeit, aber nie mit einem Plan oder so), was ich in den nächsten Wochen ändern werde. Von einer Ärztin bekam ich Mal Fresubin empfohlen. Ist in Actimel-ähnlichen Fläschchen im Reformhaus zu finden und nicht gerade lecker. Um sagen zu können ob es was taugt, habe ich das Zeug zu wenige Tage infolge getrunken.

Ich kann dir nur raten, rechtzeitig fachmännische Hilfe zu suchen bevor sich das Problem verselbstständigt. Ich kenne eine ganze Latte an Leuten, die als Erwachsene immer noch an den Folgen diverser Essstörungen leiden und ständig kämpfen, teilweise verlagert sich das Problem nur, aber ohne Hilfe hat es niemand richtig wegbekommen und gerade bei den Jüngeren muss man sehr aufpassen, ich kenne auch jemanden, der daran gestorben ist.
Egal, wo dein Gewicht derzeit ist, wenn es in diese Richtung geht, dass du nur noch darüber nachdenken kannst, begib dich bitte in Behandlung. Noch kann dein Körper viel kompensieren, aber irgendwann nicht mehr und dann geht es mit Herzrhythmusstörungen und anderem los.
Es gibt ja durchaus Leute, die von Natur aus einen niedrigen BMI haben, aber den haben sie nicht, weil sie ständig Kalorien zählen, sondern obwohl sie ausgewogen und genügend essen. Das ist bei dir nicht der Fall.