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essensproblematik, deren lösung weitere probleme aufwirft

iandor

Mitglied
adäquate nahrungsaufnahme stellt für mich ein problem dar. ohne unnötig weit aufzuholen kann ich erklären, dass die gründe hierfür in einer mischung aus angst/anxiety und negativen assoziationen aufgrund von traumatischen erfahrungen in der kindheit liegen. die problematik äußert sich dadurch, dass ich jedes mal aufhöre zu essen, wenn mich etwas belastet oder stresst. wenn ich einmal aufgehört habe, zu essen, kostet es mich große überwindung, wieder damit anzufangen. das geht leider oft so weit, dass ich drei tage lang gar nichts esse und immer mehr in panik verfalle, weil ich dann merke, dass ich dringend etwas essen muss, es aber nicht kann.
das wirklich frustrierende daran: ich habe inzwischen ein sehr genaues gefühl dafür, was mir in solchen momenten hilft. diese dinge sind aber nicht ohne fremde hilfe umsetzbar und es kommt mir egoistisch vor, sozusagen die verantwortung auf andere zu übertragen.
kurz gesagt hilft es mir, wenn mir jemand essen bringt und mich aktiv dazu auffordert, zu essen. es hilft auch, wenn mir jemand kommentarlos einfach essen reicht. mein gehirn registriert dann, dass ich essen darf und dass es sogar erwünscht ist, wenn ich esse. horror ist für mich hingegen, wenn mich jemand fragt, ob ich etwas essen will, und ich dann nein sage, weil mein gehirn mir das so diktiert, und die person akzeptiert das. weil sie nicht wissen kann, dass ich zwar etwas essen will, es mir aber in dem moment selbst nicht erlauben kann.
ich wohne in einer großen wg und wir essen jeden tag zusammen. oft sitze ich nur so dabei und esse nichts. ich finde es gut und wichtig, andere menschen nicht zu bedrängen, aber in dem fall würde es mir helfen, wenn sie aufhören würden, es einfach hinzunehmen, dass ich nichts esse. für mich macht es einen meilenweiten unterschied, ob mich jemand nur fragt, ob ich auch etwas möchte, oder ob jemand mir einfach ungefragt einen vollen teller reicht. letzteres würde es für mich millionenfach leichter machen.
kurz gesagt, ich weiß sehr genau, was mir helfen würde. aber es würde bedeuten, andere um hilfe zu bitten und ihnen die verantwortung zu übertragen. das würde ich nicht gerecht finden. deshalb bin ich zwiegespalten und weiß nicht, wie ich mit der situation umgehen soll.
 

Styx.85

Aktives Mitglied
Du hast eine absolut ausgewachsene Essstörung.

Was sich genau dahinter verbirgt, solltest du mit einem Profi ergründen.

Ich rate dir daher, dich unbedingt mit deinem Hausarzt auszutauschen und dir eine Überweisung für einen Psychologen geben zu lassen.
Solche Störungen werden in der Regel schlimmer statt besser. Und es wird immer schwieriger, dagegen anzukämpfen.
Also verliere keine Zeit.
 

Daoga

Urgestein
Aber trinken tust Du, oder? Was ist dann mit Suppe oder Astronautennahrung, die püriert ist und somit in diesem Sinne kein Essen, sondern eher trinken? Kriegst Du sowas runter oder nicht? Damit kann man sich nämlich auch ernähren, bis die psychische Blockade erfolgreich beseitigt wurde.
Vielleicht ist das Problem nicht das Essen an sich, sondern der Teller auf dem es liegt. Wenn das Essen in anderer Form käme - püriert in einer Quetschtube, nicht als Essen "sichtbar" - hättest Du dann immer noch Probleme damit oder nicht?
 

Daoga

Urgestein
adäquate nahrungsaufnahme stellt für mich ein problem dar. ohne unnötig weit aufzuholen kann ich erklären, dass die gründe hierfür in einer mischung aus angst/anxiety und negativen assoziationen aufgrund von traumatischen erfahrungen in der kindheit liegen. die problematik äußert sich dadurch, dass ich jedes mal aufhöre zu essen, wenn mich etwas belastet oder stresst.
Hier ist des Pudels Kern, vielleicht würde es schon helfen, mal diese traumatischen Erfahrungen hier auszubreiten. Was ist damals konkret passiert? Und warum hat sich das auf Dein Eßverhalten ausgewirkt?
 

Yado_cat

Aktives Mitglied
Das ist eine heftige Essstörung.

Das das keinem auffällt... 🙄
Hast du eine Vertrauensperson in der WG, mit der du besser kannst als mit anderen? Ihr kannst du z.B. dein Problem schildern.
Und bei den Mahlzeiten macht dir dieser Mitbewohner einfach ungefragt den Teller voll und du musst/kannst/darfst essen.
 

iandor

Mitglied
Du hast eine absolut ausgewachsene Essstörung.

Was sich genau dahinter verbirgt, solltest du mit einem Profi ergründen.

Ich rate dir daher, dich unbedingt mit deinem Hausarzt auszutauschen und dir eine Überweisung für einen Psychologen geben zu lassen.
Solche Störungen werden in der Regel schlimmer statt besser. Und es wird immer schwieriger, dagegen anzukämpfen.
Also verliere keine Zeit.
ich glaube, dass das eher eine art angststörung ist. ob die genaue einordnung relevant ist, kann ich nicht beurteilen.

Aber trinken tust Du, oder? Was ist dann mit Suppe oder Astronautennahrung, die püriert ist und somit in diesem Sinne kein Essen, sondern eher trinken? Kriegst Du sowas runter oder nicht? Damit kann man sich nämlich auch ernähren, bis die psychische Blockade erfolgreich beseitigt wurde.
Vielleicht ist das Problem nicht das Essen an sich, sondern der Teller auf dem es liegt. Wenn das Essen in anderer Form käme - püriert in einer Quetschtube, nicht als Essen "sichtbar" - hättest Du dann immer noch Probleme damit oder nicht?
tee geht, den trinke ich auch gerne mal mit zucker. heiße schokolade geht auch ab und zu. im großen und ganzen sind snacks leichter zu bewältigen als vollständige mahlzeiten, aber das idt auf dauer keine lösung.

Hier ist des Pudels Kern, vielleicht würde es schon helfen, mal diese traumatischen Erfahrungen hier auszubreiten. Was ist damals konkret passiert? Und warum hat sich das auf Dein Eßverhalten ausgewirkt?
bei uns zuhause wurde nahrungsentzug schon mal gerne als bestrafung genutzt. das ging über das normale "ohne abendessen ins bett" hinaus. ich musste mich dann mit an den tisch setzen, vor mir ein leerer teller, ein leeres glas, besteck. ich musste mitansehen, wie gegessen wurde und teilweise mit dem essen an sich interagieren ("reich deiner mutter doch mal das gemüse"), ohne selbst etwas essen zu dürfen. reste wurden weggeworfen, was dann gerne zusätzlich kommentiert wurde. "eine verschwendung, das gute essen wegzuwerfen. aber wenn alle satt sind...".

Das ist eine heftige Essstörung.

Das das keinem auffällt... 🙄
Hast du eine Vertrauensperson in der WG, mit der du besser kannst als mit anderen? Ihr kannst du z.B. dein Problem schildern.
Und bei den Mahlzeiten macht dir dieser Mitbewohner einfach ungefragt den Teller voll und du musst/kannst/darfst essen.
doch, ich bin mir ziemlich sicher, dass die das merken. anfangs haben sie auch häufiger versucht, mich zum essen zu überreden. inzwischen wird es so hingenommen, dass ich manchmal nicht esse. letztens ging irgendwann gar nichts mehr und ich habe mich überwunden, um hilfe zu bitten. ich habe nur gesagt, dass ich etwas essen muss und mich nicht dazu überwinden kann. alle waren sehr hilfsbereit und mein mitbewohner ist direkt losgegangen und hat für uns alle essen geholt. so habe ich dann gemerkt, dass es einfacher ist, wenn mir jemand einfach essen gibt und ich die ganzen zwischenschritte (aussuchen, kochen etc.) überspringen kann. es hat in dem moment auch niemand kommentiert oder nachgefragt. daraus schließe ich, dass ihnen klar ist, dass ich da ein problem habe.
kurz gesagt denke ich, dass sie mir helfen würden, wenn ich darum bitten würde. das problem ist, mir kommt es nicht richtig vor. ich muss selbst die verantwortung übernehmen und kann nicht von anderen erwarten, dafür zu sorgen, dass ich regelmäßig etwas esse.
 
G

Gelöscht 119712

Gast
Du hast eine absolut ausgewachsene Essstörung.
Ich stimme Styx voll zu, es ist wichtig zu erkunden was dahinter steckt und die Eßstörung zu therapieren. Einen Mitbewohner zur Eß-Krücke umzufunktionieren kann höchstens kurzfristig die Symptome mildern, bringt dich aber nicht weiter. Und vermutlich ist es auch unfair dem Mitbewohner gegenüber …
 

weidebirke

Urgestein
Sieh es als Bitte um Unterstützung bei Deinem Problem, nicht um Abgabe der Verantwortung, was tatsächlich falsch wäre.

Wenn Du um Unterstützung bittest, übernimmst Du ja gerade Verantwortung für Dich. Ob Du dann wirklich ausreichend isst, liegt immer noch bei Dir. Das solltest Du bei Deiner Bitte auch klar formulieren, auch, um die Mitbewohner nicht über Gebühr zu belasten.
 
G

Gelöscht 119712

Gast
ich glaube, dass das eher eine art angststörung ist. ob die genaue einordnung relevant ist, kann ich nicht beurteilen.
Eher unwahrscheinlich, aber um das zuklären brauchst du den Profi …

bei uns zuhause wurde nahrungsentzug schon mal gerne als bestrafung genutzt.
Das weist eher auf die klassische Eßstörung hin: über die Kontrolle über deinen Hunger erlangst du Kontrolle über dein Leben (kein Hunger, keine Möglichkeit dich auf diese Weise zu bestrafen/kontrollieren)
 

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