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Es zerreißt mich innerlich

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@ te , wie Du da rauskommst ?? Indem Du Dich nicht daran mißt es ertragen zu können, sondern Deinen Blickwinkel weitest und Dir mal ernsthaft überlegst, ob es das wert ist ertragen werden zu müssen.

Versprechen zu geben unter bestimmten Vorraussetzungen ist das eine, Versprechen zu halten das andere.

Ich mag Menschen die zu ihrem Wort stehen, vorbehaltlos , wenn sie etwas versprechen, sollen sie es auch halten.

Aber so eine Partnerschaft ist ja im grunde nichts anderes, als das Versprechen für den anderen da zu sein.Mit dem anderen zusammen an einem Strick zu ziehen.
Vier Augen sehen mehr, vier Hände schaffen mehr, zwei Menschen können sich ergänzen, der Sinn liegt doch darin dem Allein gegen den Rest der Welt den Vorteil zu haben, eben nicht allein zu sein.

Wenn man sich aber nun gegenseitig ausbremst, warum und wieso ist eigentlich egal, dann wäre man alleine schneller, ich sehe das so, wenn der Partner mir die Augen zuhält, funzt das Prinzip nicht mit den vier Augen und wenn ich dem Partner auch noch die Augen zuhalte , tappen zwei im Dunkeln, da liegt es dann nahe, das wir ständig gegen Wände rennen, wenn wir uns nicht auskennen.

Die Anschaffung der Katze ist so eine Wand gewesen, schön das du sie zurückgebracht hast, schade für die Katze , das du nicht alleine warst, Pech für die Katze , daß es Menschen gibt, die so handeln wie Dein Freund , aber wenn ich das so betrachte , die Katze darf nicht ehr aufs Sofa
die Freundin darf nicht mehr Freunde haben
die Katze darf nicht mehr fressen wo sie will,
die Freundin darf sich nicht mehr Freunde suchen wo sie will, sondern muß ausweichen auf OnlineFreundschaften,

erkennst Du die Parallelen ?

Die Katze hatte einen Gönner , nämlich Dich , Dir tat das leid Du konntest das nicht mehr mit ansehen, Du hast die Katze zurückgebracht, Tiergerechtigkeit, aber Du hast das Leiden auch 5 Tage zugelassen ....

denkst Du die Katze mißt ihr Wohlbefinden auch daran, das ihr versprochen wurde man werde sich um sie kümmern ?

Deknst Du da kommt irgendwann der Prinz und sagt ich hoe Dich da raus , Du tust mir leid ...
und wenn er das täte würdest Du zurücklaufen, weil Du ja nichts mehr hättest, was Du ertagen könntest und woran Du Dich messen könntest, ja Du bist stark, das hast Du Dir bewiesen, Du entscheidest die Katze geht zurück.
So siehsts doch aus ....

Du entscheidest auch Du bleibst und läßt Dir das gefallen, Du merkst sozusagen durch das was Dir weh tut das Du lebst , viele Leute nehmen aus diesen Gründen Drogen, sie wissen das es ihnen nicht gut tut, aber sie fühlen sonst nicht das sie leben, als Kinder haben die alle

im Matsch gespielt und haben gelacht, oder sind Trampolin gesprungen oder geschaukelt und haben gelacht, weil es Lebensfreude war...
so wie junge Fohlen auf der Weide tollen, wenn sie das erste mal raus dürfen ......sie springen und rennen und sind voller Lebensfreude....

ja und die Erwachsenen die schaukeln nicht mehr ( zumindest ganz viele ) die ertragen es nicht zu schaukeln und messen sich dann daran, wie gut sie im Ertragen sind.

Ich meine ich kann ja keinem den Sinn des Lebens ausreden, wenn der halt ertragen sein soll, gut.

Ich lebe lieber für die Lebensfreude und hab mich von der Täuschung verabschiedet, Schmerz zeigt mir das ich fühle.

Vielleicht kann ich ja den einen oder anderen anstecken, wenn ich ihn mit Matsch beschmeiße, vielleicht kann ich auch den einen oder anderen verbal davon überzeugen, das Leben bietet mehr als Leid ....vielleicht auch nicht, meine kindliche Hoffnung sagt mir aber , einen Versuch ist es wert.

Gut das die Katze kein Elefant war, Elefanten merken sich sowas ...gut das Du kein Elefantengemüt hst - oder doch ?

Es brummt und wurmt Dich - oder ?

Wie kommst Du da raus , gib die indoktrinierten Muster auf , sie sind falsch.
 
Hallo GrayBear,

hm... Ich würde nicht sagen, dass mir nichts etwas bedeutet. Es gibt Dinge, um die ich zu kämpfen versuche. Ich habe aber leider keinen besonders starken Willen. Ich komme schnell ins Wanken, wenn eine Variable nicht mehr eindeutig ins Bild passt.

Es freut mich, dass dir mein Beitrag geholfen hat, auch wenn ich vermute, dass dich mein Negativbeispiel in deinem Sein bestärkt.

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Hallo Zebaothling,

Ich bin nicht stolz, es ertragen zu können. Gefühlt "muss" ich es. Die Frage ist, wie die Alternative aussehen würde... Das werde ich aber wohl nicht erfahren, wenn ich sie nicht wähle.

Ich bin mir nicht sicher, ob wir uns beide gegenseitig ausbremsen. Es ist ja nicht nur schwarz und weiß. Das eine geht gut, das andere nicht.

Ich glaube, ein Tier wie eine Katze, hat einen ganz anderen Horizont als ihn ein Mensch hat. Ich denke, sie erfährt dieses Versprechen nicht, kann somit auch nicht enttäuscht werden oder traurig darüber sein, dass das Versprechen gebrochen wurde. Das Tier nimmt die ganze Situation ganz anders wahr, als es ein Mensch würde.

Dieses "der Prinz kommt und holt mich"-System hat so gut wie bei jedem Ende einer meiner Beziehungen eine Rolle gespielt. Nein, ich habe mich nie noch einmal umgesehen. Es war da immer schon "der nächste" in den Startlöchern. Er musste nur noch geringfügig überzeugt werden. Genau das, will ich nicht wieder. Man geht gefühlsgeladen und stürzt sich genau so gefühlsgeladen ins nächste "Abenteuer". Ich habe mir nie richtig Zeit gelassen, um erstmal die Vergangenheit zu verdauen. Den Anstand, erstmal die Wunden lecken zu können, fordere ich, sollte es ein weiteres Mal geben, aber diesmal von mir selbst.

Ich weiß nicht recht, ob ich mich durch das ertragen lebendig fühle. Es ist eher erschöpfend. Es raubt mir sämtliche Energie. Ich habe so gesehen gar keine Kraft mich zur Wehr zu setzen.

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Meine Gefühle haben sich inzwischen wieder etwas beruhigt. Ich merke wie langsam die Gleichgültigkeit wieder ihren schützenden Film über mich legt.

Meine Gedanken kreisen momentan allerdings noch in alle Richtungen. Ich gehe die Möglichkeiten durch, die ich habe. Die Konsequenzen, die sich daraus ergeben.

Gestern habe ich mich noch sehr über meinen Freund geärgert. Er hat sich wirklich Mühe gegeben, die Worte des Therapeuten gut umzusetzen. Es ging zuletzt um seine Erwartungshaltung, ich könne seine Gedanken lesen und dieses ungefilterte genervt Sein, das er mir entgegenschleudert, weil ich es nicht kann. Er hat wirklich viel mehr ausgesprochen, war auch nicht genervt.
Doch da sehe ich ihn gestern mit einem alten Freund telefonieren. Das hat mich so wütend gemacht. Wie er da einfach so sitzt. Nicht mal mit der Wimper zuckt, dass ich das sehe/höre. Sich nicht schlecht dabei fühlt, das einfach in Ordnung findet. Ganz selbstverständlich. Und ihn macht das auch noch glücklich.
Ich habe nichts gesagt, natürlich nicht. Es stört mich nicht, dass er mit einem alten Freund telefoniert. Es stört mich, dass er sich das Recht herausnimmt Freude an etwas zu haben, dass er mir verbieten will.
Ich habe eher subtil durchfließen lassen, dass ich verärgert bin. Eine Diskussion hätte hier gar nichts genützt. Er hätte wahrscheinlich vorgeschlagen, dass er den alten Freund einfach wieder fallen lassen könnte. Dann wäre das Recht wieder hergestellt. Für ihn jedenfalls versteht sich.

Heute ist die Situation die gleiche. Wieder hat er telefoniert als ich nach Hause kam, war fröhlich. Ich merke aber nur wie es mich völlig kalt lässt. Ist mir doch egal. Darüber nachzudenken, verdreht mir das Hirn.

Gestern habe ich noch viel intensiver über das Gehen ansich nachgedacht und die Ruhe nach allem. Wie es dann wäre in meiner eigenen Wohnung, nur meinen Regeln unterworfen.
Heute denke ich viel mehr über die unmittelbaren Folgen nach. Wir teilen eine Wohnung, ein Bett, eine Waschmaschine, Versicherungen... Dinge, die man nicht einfach in zwei teilen kann. Einer nimmt, einer gibt.
Es ist eben nicht wie früher. Ich kann nicht einfach einen Rucksack packen und wieder nach Hause gehen. Ich bin hier zu Hause und nicht bereit alles einfach so aufzugeben. Ich lasse mich nicht einfach ins Hotel, zu Bekannten oder meinen Eltern vertreiben. Ich bezahle die Miete, die Nebenkosten. Ich habe die Waschmaschine gekauft und die Hälfte zum Bett beigesteuert. Verdammt, das ist meins! Da gehe ich doch nicht einfach weg und lasse das alles zurück!
Ich habe darüber nachgedacht wie ich all diese Sachen hier aus der Wohnung bekommen sollte. Wer hilft mir denn oder wer kann mir überhaupt helfen, von wem würde ich überhaupt wollen, dass er mir hilft? Ich bin allein, da ist Niemand. Ich kann keine Waschmaschine alleine 3 Stockwerke nach unten tragen... Ich habe aber auch kein Geld dafür jemanden zu bezahlen.

Und möchte ich überhaupt mehrere Wochen in der selben Bude sitzen wie mein dann Verflossener? Das wird sich kaum vermeiden lassen. Ich müsste eine Wohnung finden. Ich müsste den aktuellen Mietvertrag kündigen. Eventuell eine Frist einhalten oder sogar Monate doppelt bezahlen. Ich bin nicht reich. Das was ich gespart hatte, muss ich nun für ein neues Auto aufwenden... wie soll ich das alles bezahlen?

Ich müsste neue Versicherungen abschließen, müsste mich um all die Nebenkostenstellen kümmern.

Das alles überfordert mich allein gedanklich. Ich sehe rein nüchtern darüber nachgedacht momentan nicht die Möglichkeit zu gehen. Vielleicht bin ich auch blind. Ich meine, 6 Jahre sind eine lange Zeit. Und es sind seit Jahren die gleiche Ausreden. Es "passt" ja irgendwie nie "gut": "Gerade läuft es so gut, ich habe gerade kein Geld, ich weiß nicht, wem ich mich anvertrauen soll usw..."

Es ist als ob ich einfach auf diesen einen großen Knall warte, aber wenn der dann kommt, dann trotzdem nicht den Mut habe es durchzuziehen. Diesen Knall gab es diverse Male. Situationen in denen mir sein Verhalten einfach so dermaßen gegen den Strich ging, dass ich das nicht einfach ertragen konnte. Und dennoch verzeihe ich immer wieder. Habe immer wieder zu viel Angst. Auch Mitleid.


Andererseits denke ich auch daran, dass es ja nicht so ist, dass alles immer nur schlecht gewesen ist. Ich kann auf meinen Freund zählen, wenn es mir wirklich schlecht geht. Er hat mir schon häufig in schwierigen Situationen beigestanden.
Gleich wenn ich daran denke, kommt mir aber auch der Gedanke daran, wie oft er mich auch schon sitzen lassen hat. Eine ganz aktuelle Situation wäre meine Autogeschichte. Mein Auto hat mehrere schwerwiegende Mängel. Es könnte vom einen auf den anderen Tag einfach nicht mehr laufen. Jeder "normale" Partner würde meiner Meinung nach Hilfe anbieten. Mein Partner sagt, dass ich dann eben zusehen muss, wie ich zur Arbeit komme, obwohl da doch sein Auto steht, dass ich fahren könnte... andersherum habe ich ihm mein Auto geliehen, als seines in die Werkstatt musste und bin täglich 2 1/2 Stunden in der Kälte zur Arbeit gepilgert.

Es sind viele auch kleine Ungerechtigkeiten, die einzelnd nicht ins Gewicht fallen, aber zusammengenommen schwer wiegen.
Wir haben das Putzen der Wohnung unter uns aufgeteilt. Er ist z.B. für die Küche und ich für das Badezimmer verantwortlich. Saut er jedoch das Badezimmer ein, muss ich es aufräumen, saue ich die Küche ein, muss ich es wegmachen. Er ist für das Waschen der Wäsche verantwortlich, ich lege sie nachher zusammen und räume sie in den Schrank. Bittet er mich ausnahmsweise die Waschmaschine zu machen, wird erwartet, dass ich das tue, ansonsten ist er genervt. Bitte ich ihn darum mir beim Zusammenlegen der Wäsche zu helfen, ist "das doch mein Job".
Als er arbeitlos war haben wir uns die Hausarbeit ebenfalls zu gleichen Teilen vorgenommen, obwohl er doch mehr Zeit dafür gehabt hätte. Als ich zur Berufsschule musste und einmal die Woche eher nach Hause kam, hielt er mir vor, dass ich absolut gar nichts im Haus getan hatte, obwohl ich doch so viel Zeit dafür gehabt habe.
Das ganze lässt sich nahezu auf alles übertragen...

Er straft mich wie ein Kind, wen ich einen Fehler mache. Vergesse ich z.B. ein Fenster zu schließen und er sieht es, macht er es nicht zu und weist mich darauf hin. Nein, er lässt es offen, kommt zu mir und schickt mich hin um es zu schließen.


All das sind Dinge, die mich an dieser Beziehung zweifeln lassen. Dass es gut für mich ist. Dinge, die mir gerade durch den Kopf gehen. Morgen werde ich wahrscheinlich schon wieder einen Haufen Entschuldigungen dafür finden und mich beim nächsten Gefühlschaos wieder darüber ärgern. Ich verstehe mich selbst nicht.

-------

Und immer wieder quäle ich mich mit den Gedanken an diesen fremden Mann. Ich glaube nicht wirklich daran, dass da jemals etwas mehr daraus wird, eine Regelmäßigkeit oder so. Vielleicht war das was bisher war, ja auch das was überhaupt sein wird.
Ich träume es einfach vor mich hin. Ich träume worüber wir uns unterhalten könnten. Lege mir gedanklich schon mal Sätze zurecht. Denke an all die Dinge, die ich ihm gerne erzählen würde oder über die ich mit ihm sprechen wollte. In meinem Kopf ist er der ideale Mensch. Ganz klar: Das ist er mit Sicherheit nicht. Aber die Fantasie ist schön.

Es ist so eine Art klammern an ein Glück, das nicht existiert. Jedoch für den Moment ist es gutes Futter für die Seele.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dein Problem, meiner Meinung nach ist, dass Du zu bequem bist.

Du kämpfst nicht, Du wartest ab, bis der nächste Dich rettet und pampert, jedenfalls emotional, und dann geht das ganze Spiel wieder von vorne los.

Nichts zu unternehmen ist übrigens auch eine Entscheidung.

Du entscheidest Dich für den bequemen Weg , bei dem Du anderen die Herrschaft über Dich und Dein Leben überlässt, aber denen Du dann auch gleichzeitig die Verantwortung dafür aufbürdest und auch die ganze Schuld, wenn es nicht gut läuft.

Das ist auch eine Art zu leben, aber sicher keine , die auf Dauer zufrieden stellt.
 
Da hast du sicher recht.
Es zu erkennen ist die eine Sache, sich zu verändern die andere. Es kostet mich jetzt schon Jahre. Vielleicht werde ich es nie können.

Bereits jetzt plagt mich die Angst für einen entscheidenden Schritt zu alt zu sein. Es wird mit fortschreitender Zeit aber wohl nicht besser werden...
 
Da hast du sicher recht.
Es zu erkennen ist die eine Sache, sich zu verändern die andere. Es kostet mich jetzt schon Jahre. Vielleicht werde ich es nie können.

Bereits jetzt plagt mich die Angst für einen entscheidenden Schritt zu alt zu sein. Es wird mit fortschreitender Zeit aber wohl nicht besser werden...
Nicht wenn Du nichts änderst.

Bist Du in Therapie?
 
Nun ja, wie gesagt. Veränderung ist eben nicht leicht...

Bis auf jene Paartherapie, nein. Wobei die Therapie gefühlt schon mehr auf mich abzielt, einfach aus dem Grunde, dass ich mich deutlich mehr darauf einlassen kann.

Man muss sie auch wollen und aktiv werden. Passivität verändert nichts.

Vielleicht wäre es gut Dich in eine Einzeltherapie zu begeben, damit sich das mal ändert, diese Passivität.
 
Man muss sie auch wollen und aktiv werden. Passivität verändert nichts.

Vielleicht wäre es gut Dich in eine Einzeltherapie zu begeben, damit sich das mal ändert, diese Passivität.

Der Wille ist da, aber eben eine deutlich geringe Vehemenz, diesen dann real auch zu verteidigen.

Da ergibt sich ja wiederum ein Problem. Eben genau jenes, weshalb ich diese Therapie besuchen wollen würde: Wie rechtfertige ich diese Therapie vor meinem Freund?

Käme der Schritt zu dieser Therapie nicht einem Beziehungsbruch gleich?
 
@ nyan nyan

Jede Madaille hat eine Kehrseite, mich hast Du noch nicht davon überzeugt, daß Du Dich nicht innerlich doch am Ertragen mißt, vielleicht auch ohne es bewußt zu merken, weil es ein Muster ist, dem Du unbewußt folgst.

Letztendlich entscheidest Du aber ja selbst , die Bequemlichkeit und damit eingeschlossen als Kehrseite , die Ungerechtigkeit zu ertragen, daß Fenster selbst schließen zu müssen Du sagst es selbst, das Prinzip ist auf alles ( vieles) übertragbar.

Damit verbunden das rationale sich nicht selbst verstehen können, warum machst Du das mit und dann dafür Entschuldigungen finden, warum es doch gar nicht so schlecht ist, das mitzumachen.

Ich sags mal so , noch bist Du jung und das Ertragen fällt leichter Du hast aber schon erkannt , je mehr Kleinigkeiten da zusammenkommen, desto schwerer wiegt es.

Im Laufe der Zeit , wenn es so weitergeht, werden die Dinge nicht weniger schwer wiegen, sondern weil sich immer mehr ansammelt und Dein Freund Deine Sicht da nicht teilen will / kann , wird diese innerliche Zerissenheit zunehmen.
Das für Dich momentan probate Mittel, das zu umgehen, ist die geistige Flucht in eine vorgestellte Realität , das ist Dir auch klar. Du schaffst Dir sozusagen gefühlsmässig einen Ausgleich fernab von Deinem Freund.
Immer dann, wenn die Zerissenheit die Du verspürst so weit geht, das Dir die Hutschnur hochgehen könnte , denkst Du Dich weg.
Am Anfrang einer Beziehung , so denke ich , in den seltesten Fällen, ist es so, daß es zu 50 / 50 passt, ist das auch ein gutes Mittel , um sich zusammenzuraufen, aber nach 6 Jahren, sollte eine Einsicht von der anderen Seite soweit vorhanden sein, daß Dein Geben ( Nachgeben ) gewürdigt wird, denn sonst entwickelt sich so eine Art geistiges Eigenleben, um die Beziehung ertragen zu können in der aber das Zusammenwachsen stagniert und meiner Meinung nach entfernt Dich das innerlich letztendlich von der Beziehung mehr, als Dir lieb ist.

Für mich ist , so wie Du das schilderst ganz klar ein messen mit zweierlei Maß vorhanden, das was Dein Freund darf und auch ohne Schuldbewußtsein Dir gegenüber tut, verbietet er Dir aber.

Wie soll das auf Dauer gut gehen, wenn Du da nicht einschreitest ? Mit Wegdenken an idealisierte Zustände, mit der inneren Annahme zur Unmöglichkeit zur realen Änderung, tust Du Dir für mich keinen gefallen, sondern manövrierst Dich selbst ins geistige Anbseits.

Ich ags mal so , wenn Du deinen Freund irgendwann nicht mehr für voll nimmst, der ist halt so ,was soll ich machen , hab alles probiert, aber jeder hat seine Macken, besser die als andere, die kann ich akzeptieren, dann kann es ja sein, daß Du einen Weg findest, damit leben zu können.

Es kann aber auch sein, daß Dich der innerliche Druck ungerecht behandelt zu werden, steigert udn zwar so weit, das Dir die Hutschnur sozusagen eher hochgeht und Du Dich deshalb innerlich weiter entfernen mußt ( also gedanklich ) um es ertragen zu können.

Wenn es Dich innerlich erfüllt, zu sagen, es geht mir gegen den Strich, aber ich halte das aus, weil ich mich als stark empfinde , wenn ich das tu, dann kann auch das eine Möglichkeit sein, die Du leben kannst, so wie viele andere das auch tun.

Ich persönlich, stelle aber für mich fest, ich bin besser dran, wenn ich nicht ungerecht behandelt werde und mich nicht wegdenken muß , sehe eine Beziehung die derartige Formen annimmt, nicht als erfüllend an, weil ich weiß, daß ich das , was ich mir wünsche, ja nicht erreiche, nie erreichen werde mit einem Partner, der nicht dasselbe Gerechtigkeitsempfinden hat. Das führt innerlich bei mir dazu, daß ich mich zwar augenscheinlich in einer Beziehung befinde, sozusagen Tisch und Bett teile, aber innerlich alleine und einsam bin.
Ich für mich habe entschieden, authentisch zu sein, weil mir das gut tut, wenn ich das bin.

Habe aber die Hoffnung nicht aufgegeben, irgendwann eine Partnerin zu finden, mit der sich das auch leben läßt.

Bin auch davon überzeugt, daß das irgendwann so sein wird und sehe die Menschen, mit denen ich Nähe , Tisch und Bett teile als das an, was sie letztendlich sind ( also für mich ) nämlich Lebensabschnittsgefährtinnen.

Da stelle ich dann auch nicht wirklich den Anspruch, die Erwartung auf die Augenhöhe, kommuniziere das aber auch.

Das bedeutet für mich, wir haben eine gute Zeit miteinander, aber eben eine, die endlich ist.

Alleine empfinde ich mich dann auch nicht, wei ja ein Mensch da ist, der mir dann nahe ist, aber die Erwartungshaltung meinerseits ist eine andere.

Ich bin bereit zur grenzenlosen Verschmelzung auf Augenhöhe und mir ist auch klar, jeder hat seine Macken, Ecken und Kanten, die akzeptiere ich und respektiere sie auch, darüber hinaus geht aber auch die Bereitschaft zur Anpassung, zumindest von mir aus, oft wird diese aber nicht erwiedert und wenn man das zu kommunizieren versucht, stößt man auf Granit, weil es eben vom Gegenüber an dieser Bereitschaft fehlt.

Das läßt sich aber von mir leichter fressen, wenn ich die Erwartungshaltung nicht habe, denn hätte ich sie, würde mich das ungerechte Behandeltwerden oder die Nichtbereitschaft zur Anpassung oder die Verschlossenheit bei der Kommunikation enttäuschen.

Ich bin aber ich , Du bist Du, da denke ich mußt Du für Dich einen Weg finden, der gehbar ist, ohne das er Dich innerlich zerreißt.

Vielleicht ist es für Dich ein Weg, Deine Erwartungshaltung runterzuschrauben, ohne die Hoffnung aufgeben zu müssen, dass etzt aber eben die Liebe zur Authentizität vorraus, die Sache so zu sehen wie sie ist und sich nichts vorzumachen nichts ist so enttäuschend, als etwas für die Zukunft real zu hoffen, was realistisch nicht sein kann, finde ich.

Ich meine ganz simpel gesagt, Du weißt ja im grunde auf was Du Dich einläßt. Du bist ja nicht dumm, aber wenn Du als Mensch erkennst es engt Dich mehr ein, als das es Dich das Leben genießen läßt und Dich erfreut, dann mußt Du eben auch die Kehrseite akzeptieren. Sozusagen die Konsequenz aus dem, auf was Du Dich eingelassen hast, wenn Du authentisch sein möchtest und Dir nichts vormachen willst, keine Lebenslüge zur Maxime erklärst und nicht aus Abhängigkeit ( finanziell oder sonstwie ) dazu bereit bist etwas zu ertragen, was Dir im grunde nicht gut tut.

Ich kann da nur für mich sprechen, ich habe keinen "Quäl Dich Selbst" Vetrag unterschrieben, weil ich eben die Hoffnung besitze, irgendwann diese Augenhöhe zu erfahren, aber wie gesagt, ich kann nur für mich sprechen.

Ich sehe aber sehr viele Menschen in meinem Umfeld , die das ganz anders leben, die trotzdem soweit reflektiert sind, das sie das wissen, aber für sich entscheiden haben, besser diesen Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach, besser finanziell abgesichert, aber dafür die Offerte auch Freiheiten zu haben, bedingungslose Treue und mit einem Mann/ einer Frau zu einem Fleisch werden, Fehlanzeige. Für die ist das ein lebbares Modell, geht da mal die Hutschnur hoch sozusagen, wird sich ein Ventil gesucht, ganz klassisch, verstehe mich nicht falsch, ich verurteile das nicht, aber kenne mich selbst so gut, daß ich weiß, für mich kein lebbares Modell.

Wenn ich mit den Menschen spreche und die bereit sind mit mir offen zu sprechen, dann sagen viele am Anfang war die Hoffnung noch da ...dann nach ein paar Jahren wurde sich sozusagen weggedacht und dann als nächstes Ventil war es nur noch wirklich interessant, das Wegdenken auch auszuleben.

Es gibt auch viele, die sich von vorne herein gar nicht nach der Nähe durch Treue sehen und direkt eine offene Beziehung führen, sich auch sozusagen lieben, zumindest was deren Definition von Liebe ist und trotzdem hier und da mal das eine oder andere Abenteuer haben wollen.

Aber ich fand das Kind schon immer toll, wenn da stand und sie lebten treu, glücklich und zufrieden zusammen, bis ans Ende ihrer Tage.

Andererseits bin ich aber auch kein Kind von Traurigkeit, also wenn ich Single bin oder abschnittsweise in einer offenen Beziehung lebe, so geht das, aber die Hoffnung auf diese real idealisierte Erfüllung von Augenhöhe und Treue und selbstloser Liebe, mit Herz und Verstand dem Zusammenwachsen mit einem Menschen in Gerechtigkeit und Ehrlichkeit und Wahrheit, dem habe ich wie gesagt noch nicht abschworen, weil es mir gut tut, darauf zu hoffen.

Aber was ich festgestellt habe ist eben, daß es mir nicht gut tut, wenn ich mir was vormache, anderen aber jedoch schon, die können damit alt werden und so wie sie sagen, auch glücklich.
 
Hallo GrayBear,

hm... Ich würde nicht sagen, dass mir nichts etwas bedeutet. Es gibt Dinge, um die ich zu kämpfen versuche. Ich habe aber leider keinen besonders starken Willen. Ich komme schnell ins Wanken, wenn eine Variable nicht mehr eindeutig ins Bild passt.

Es freut mich, dass dir mein Beitrag geholfen hat, auch wenn ich vermute, dass dich mein Negativbeispiel in deinem Sein bestärkt.

Hallo NyanNyan,

Du hast mir wieder bewusster gemacht, wie sehr uns die eigenen Geschichten über uns selbst manchmal behindern und klein halten. Ich finde nicht, dass Du ein "Negativbeispiel" bist. Auch diese Sichtweise wertet Dich selbst ab. Wenn Du immer wieder so über Dich denkst und Dein Selbstwertgefühl auf diese Weise demontierst, dann raubt Dir das Energie, um so sein zu können, wie Du sein möchtest und darfst.

Ich glaube Dir, dass es Dinge gibt, die Dir etwas bedeuten. Ich habe das etwas "unglücklich" formuliert. Als ich dies schrieb, hatte ich im Hinterkopf den Gedanken, was es braucht, um die eigene Lethargie zu überwinden. Manche Menschen sind ständig "unterwegs", müssen ständig etwas tun und bewegen. Andere Menschen müssen und wollen das nicht. Was ist daran schlechter? Warum muss an allem ein Bewertungszettelchen "gut" oder "schlecht" kleben? Gut für wen? Schlecht für wen? Sich selbst zu akzeptieren wie man ist, habe ich für mich als Ruhepol und Ausgangspunkt für Veränderungen "entdeckt". Wenn ich nicht mehr "muss", sondern aus eigener Überzeugung "will", dann beinhaltet dies viel mehr Kraft und Durchhaltevermögen.

Wenn Du an Deinen Umständen und an Deiner Situation etwas ändern möchtest, dann mach das. Wenn nicht, dann nicht. Und wenn Du gerade dafür nicht die Kraft hast, dann schau Dir an, woran das liegen könnte und geh damit um, arbeite damit, beschäftige Dich damit. Aber lass Dich nicht hetzen und nicht nötigen, nicht von der eigenen, mahnenden Stimme und auch nicht von anderen. Man kann immer etwas besser, schneller und größer machen und sich immer mehr bemühen, mehr kämpfen. Der entscheidende Punkt und die entscheidende Frage ist für mich die Intention geworden, aus der heraus ich etwas tue oder auch nicht. Ich bin irgendwann erschrocken, wie oft die treibende Kraft nicht MEINE war, sondern irgend etwas anderes, irgend jemand anderes.

Authentisch zu sein bedeutet, mit dem in Kontakt zu sein, was einen selbst ausmacht, wer und was man ist und sein möchte. Die meiste Zeit in meinem Leben wusste ich nicht, was das bedeutet, hatte kein Gespür und keine Ahnung davon, wer ich sein könnte. Ich war nur damit beschäftigt, Anforderungen zu erfüllen, um nicht "ganz aus dem Raster zu fallen".

Du hast ganz recht: Veränderung um der Veränderung willen ist einfach nur scheiße. Du kannst in eine andere Stadt umziehen, kannst Dich trennen, kannst den Job wechseln, kannst Deinen Style ändern, aber wozu? Wenn Du diese "äußere Erscheinung" nicht mit Dir zu füllen vermagst, wenn Du Dich darin nicht sehen kannst, wenn sich darin von Dir selbst nichts oder einfach zu wenig finden lässt, dann ist es nur anstrengend und für die Katz.

Ja, es ist (für viele andere) gut, wenn Du Dich flexibel an die Gegebenheiten anpassen kannst, wenn Du genügsam bist. Auch das verschafft einem eine gewisse Zufriedenheit. Warum nicht? Es muss für Dich passen, erträglich sein. Was macht blinder Aktionismus für einen Sinn? Wenn ich das Ziel nicht kenne, den Weg nicht weiß, dann kann es eine mögliche Strategie sein, einfach loszulaufen. Immer wieder hat mich das zu neuen Erkenntnissen gebracht, aber auch immer wieder bin ich damit gegen eine Wand gelaufen.

Bei all Deinen guten Gründen nichts zu ändern, bleibt eben noch immer Deine Überschrift dieses Threads: "Es zerreißt mich innerlich". So etwas schreibt nur jemand, die die Entfernung zwischen dem was ist und dem was für Dich sein sollte nicht mehr zu überbrücken vermag, wenn die Diskrepanz (=Missverhältnis zwischen zwei Personen oder Dingen) zu groß geworden ist. Niemand kann alle "Spannungsfelder" in seinem Leben beheben. Aber zu manchen Dingen, Personen und Situationen genügt es schon, ein klares "Nein" zu sagen und dem Taten folgen zu lassen. Wenn Du dies nicht tust, dann entwickeln sich die Dinge weiter und es zerreist Dich vielleicht innerlich oder auch nicht.

Finde zu dem, was Dich ausmacht. Finde heraus, wer Du bist, was wirklich Dir entspricht. Ich finde das verdammt schwer. Es ist ein mühseliges Geschäft, dies unter all den Dingen und Anforderungen des Lebens wieder zu entdecken, den ganzen Müll wegzuschaufeln und dann noch dazu zu stehen, was wirklich MEINS ist. Denn es hat ganz sicher Konsequenzen, stößt andere vor den Kopf oder sogar weg von mir. Aber es ist die einzige Möglichkeit, mit sich ins Reine zu kommen und wirklich nährende und wahrhaftige Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen: in dem Du zeigst und lebst, wer Du wirklich bist und was Dich ausmacht. Du wirst immer Kompromisse schließen müssen, ganz klar, aber diese Ruhe, bei Dir selbst zu sein, die gibt Dir Kraft im Inneren und im Außen.

Und wenn Deine Pläne noch 100 mal "zerbröseln", Du noch 1000 mal etwas nicht auf die Reihe bekommst, dann macht Dich das noch immer nicht zu einem schlechten Menschen. Dieses "I did it my way" ist deshalb so schön und furchtbar zugleich, weil es nicht nur ein Siegerlächeln beinhaltet, sondern auch alles Scheitern und alles Versagen. Wenn der eigene Phönix sich nach dem Verbrennen eben nicht glanzvoll und farbenfroh aus der Asche erheben mag, sondern dieses Mistvieh gleich wieder verbrennt, dann ist das nicht zum lachen.

Auf mich machst Du den Eindruck eines zutiefst über das eigene Sein traurigen Menschen. Vielleicht passt der Satz, der Albert Einstein zugeschrieben wird: "Jeder ist ein Genie! Aber wenn Du einen Fisch danach beurteilst, ob er auf einen Baum klettern kann, wird er sein ganzes Leben glauben, dass er dumm ist." Mühe Dich nicht länger ab, anderen Menschen zu zeigen, dass Du Dich bemühst. Finde heraus, was Dein "Element" ist. Klettere nicht mehr so oft auf die Bäume anderer Menschen. Das wünsche ich Dir von Herzen.
 
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