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Es muß doch mal gut sein!

E

elmo

Gast
Hallo,
ich will nicht mehr, dass meine Vergangenheit mein Leben bestimmt, weiß aber nicht, wie ich das schaffen soll und hoffe hier Hilfe zu finden! :confused:
Es fing schon in der Kindheit an. Mein Bruder und ich wurden schon von klein auf täglich grundlos und wegen Kleinigkeiten angeschrieen und geprügelt. Als wir dann in die Schule kamen und die Blessuren auch von anderen hätten gesehen werden können fing es an, dass sie es auf die Bestrafungsschiene machten. Monatelanges Hausarrest, dass hieß nach der Schule nach Hause, lernen, essen allein im Zimmer, baden (entweder in kochend heißem oder kaltem Wasser), Bett. Anrufe von Klassenkamaraden durften ohnehin nicht entgegen genommen werden. Und wenn beide Elternteile nicht da waren wurden wir je nach deren Laune im Zimmer oder in der Wohnung eingeschlossen (wir hatten natürlich nie einen Wohnungsschlüssel) und das Telefon wurde in den Keller gapackt.
Mein Bruder bekam die abgetragenen Klamotten unseres Vaters, die ich dann danach bekam. Es gab kein Geld für Schulausflüge oder Schreibblöcke, von allem anderen mal nicht zu reden, es gab nicht mal Binden oder Tampons als es dann mal mit der Periode soweit war.
Auch die Großeltern durften wir nur selten Besuchen.
Und wenn es mal in einer Schularbeit nicht so lief gab es natürlich Hausarrest. Wenn von den Schlägen am Nächsten Tag noch was zu sehen war gab es eine Entschuldigung, wir seien krank.
Mit 16 bin ich dann ausgezogen. Ich habe es einfach nicht mehr geschafft das noch länger zu ertragen.
Ich war dann mit jemandem zusammen und zuerst war alles ok. Doch als er dann arbeitslos wurde, war er der Meinung ich sei Schuld und ließ mich das auch (wie sollte es anders sein, körperlich) spüren. Also trennte ich mich.
Der Mann der danach in mein Leben trat hat alles verändert. Er spielte den "Partner" und entpuppte sich nach sehr kurzer Zeit als Zuhälter. Was das bedeutet ist wohl jedem klar. Jedenfalls wurde ich eingesperrt um nicht abhauen zu können. Klar verlor ich meine Ausbildungsstelle, weil ich ja nicht raus kam.
Auch er prügelte ständig auf mich ein und vergewaltigte mich, wobei er mich jedesmal so lange würgte, dass es schon fast zu spät war.
Nach zwei Selbstmordversuchen half mir sein "bester Kumpel" da raus zu kommen. Er war in mich verliebt und konnte es nicht mehr ertragen.
Sein Bruder hatte ein Security-Firma, also hatte ich einen "Kunden" der mich "besuchte". Fünf kamen noch nach. Die packten die nötigsten Sachen und ich rief dieses Schwein an und sagte nur ich sei weg, er könne mich mal. Dann ab ins wartende Auto und weg gings.
Er rief alle Freunde an, ob die wüßten wo ich bin. Keiner sagte etwas, aber ich hatte trotzdem Todesangst.
Wochenlang hielt ich mich versteckt bis ich mich dazu durchrang Anzeige zu erstatten. Die Herren von der Kripo waren unmöglich.
Jedenfalls war das Schwein flüchtig. Nach einem Jahr hatten sie dann endlich. Ich war inzwischen in eine andere Stadt gezogen.
Die Verhandlung war grausam. Und das Beste war, trotz ellemlangen Vorstrafenregister und 8 Zeugen auf meiner Seite bekam er nur Bewährung!!! Die auferlegte Schmerzensgeldzahlung habe ich bis heute nicht bekommen, was mir auch egal war, ich wollte ihn hinter Gittern sehen!
Noch heute leide ich darunter.
Mein jetziger Partner und ich haben zwar Sex und dahin gehend ist auch alles ok, aber bei sexuell angehauchten Fotos oder dergleichen krieg ich zuviel. Ich weiß nicht warum, das war vor der Geschichte nicht so.
Aber erstmal weiter.
Ich hatte dann auch wieder einen neuen Partner und als er mich nach 3 Jahren rausschmiss weil ich, wegen Insolvenz der Firma, arbeitslos wurde und er angst hatte keine Miete mehr von mir zu bekommen. Das geschah um sechs Uhr morgens, nachdem er mir mein Piercing aus der Brust gerissen hatte, innerhalb von zwei Minuten.
Die nächste Beziehung, nach einiger Auszeit, war auch ganz toll. Blaue Augen, blutende Lippen, weil eine Bekannte von ihm über mich wetterte, mich aber gar nicht kannte und ich sagte, was die Alte sagt sei mir egal. Das diese "Beziehung" binnen 3 Monten beendeet war ist nicht weiter erstaunlich.
Danach dachte ich dann mehr Glück zu haben. Das erste Jahr war auch gut. Er fing dann aber immer mehr zu trinken an und kiffen war an der Tagesordnung noch vor dem Frühstück angesetzt. Er wurde durch die Sauferei die immer häufiger und mehr wurde auch immer aggressiver. Schmiss mit Sachen nach mir, schlug mich, weil er schon so breit war, dass er gar nichts mehr kapierte. Es war widerlich und schmerzhaft. Ich wollte ihn nur ins Bett bringen und bekam einen Tritt auf die Brust. Solche Sachen.
Ich bin inzwischen seit fast zwei Jahren in einer Beziehung und will nicht, dass mein Partner noch länger unter meiner Vergangenheit leiden muss.
Ich bin Fremden gegenüber sehr mißtrauisch und mein Selbstwertgefühl ist halt im Keller, weil mich (meinen Partner ausgenommen) nie jemand um meinetwillen wollte. Ich traue mir nichts zu, habe ständig Albträume und kann mich im Spiegel nicht ertragen. Das ist Phasenweise mal schlimmer, dann geht es eine Weile wieder. Aber so schlimm wie momentan war es nur direkt nach solchen Erlebnissen. Ich heule jeden Tag und bin zur Zeit Überempfindlich und Sensibel.
Ich will doch nur ein normales Leben ohne Angst vor Erinnerungen und mein Umfeld vor den Kopf zu stoßen.
Eine Therapie habe ich versucht, aber das kann ich nicht. :eek: Nach 3 Sitzungen habe ich es dann sein lassen. Bin ich nicht der Typ für.
Was kann ich selbst tun? :confused:
 
C

Clärix

Gast
Hallo Elmo!

Ich würde sagen nach so einer Vergangenheit, mit sovielen niederträchtigen Erfahrungen KANNST du gar nichts selber machen. Die Aussagem du seist nicht der Typ für eine Therapie und das nach 3 Sitzungen halte ich für etwas, ich will es mal vorsichtig ausdrücken "übereilt". Wenn du dir diesmal (und ich hoffe es für dich) sicher bist, den richtigen PArtner an deiner Seite zu haben und ihn nicht unter deiner Vergangenheit leiden sehen willst, dann bleib an der Therapie dran, zieh es durch, arbeite deine Vergangenheit auf und versuche deine Zukunft zu retten und so schön wie möglich zu verbringen.
Jeder behauptet von sich bestimmt er sei nicht der Typ für eine Therapie, weil er Angst hat sich zu öffnen und über seine Vergangenheit zu sprechen, dass aber ist der falsche Weg !

Viel Glück! Clärix
 
E

elmo

Gast
Dann eben so weiter

Also eine Therapie kommt, wie schon gesagt, nicht in Frage.
Wie soll ich mich so einem verständnisvoll nickendem Gegenüber den ich null kenne meine Geschichte erzählen? Und das Woche um Woche wieder. Das ist undenkbar und die drei Male haben gereicht, dass ich völlig fertig war und mir Beruhigsmittel verschreiben ließ, was ich vorher nicht brauchte.
Ich kann mich nicht mal Freunden die seit Jahren kenne kaum öffne, wie also so einem Kopfnicker?
Also werde ich weiterleben wie bisher und vielleicht finde ich irgendwann einen Weg für mich damit zu leben oder eine Schublade die groß genug ist.
 

Tyra

Sehr aktives Mitglied
Ohne Therapie sehe ich kaum Aussicht. WEnn du dir es wert bist wirst du den Weg über die Therapie nicht scheuen. Ist natürlich Arbeit. Bist du bereit dazu diese zu leisten?
Ziemlich feige bereits nach 3 Sitzungen einfach ab zu brechen und zu sagen: iss nix für mich. Welche Art der Therapie hast du denn gemacht? Es gibt ja zig verschiedene Arten und es könnte auch darunter was für dich dabei sein, oder? Wovor fürchtest du dich? Vor unbequemen Wahrheiten, vor Kritik? Vor deinem inneren Schweinehund der rumkläfft? Wuff!

Ich komme aus ähnlichen Familienverhältnissen und habe mich früh meiner Verantwortung gestellt mein Selbstwertgefühl wieder auf zu bauen. Ich rate dir auch dazu das zu tun. Ist an sich gar nicht mal so schwer. Man muss nur leistungsbereit sein und am Ball bleiben und darf einige Fehlerchen nicht machen..z.B anhaften und alles auf andere schieben, Verantwortung sich selbst ggü verweigern etc.zu feige sein über ALLES zu reden etc. etc.Man muss sich mögen und bereit sein alles für sich zu tun um sich wohl in seiner Haut zu fühlen....

Du scheinst derzeit noch der eher selbstmitleide Typ zu sein, der gerne alles auf ne unglückliche Kindheitserfahrung schiebt und sich deshalb sich selbst ggü verantwortungslos verhält? Du klingst depressiv...eine ernstzunehmende Erkrankung, die fachärztlich behandelt werden sollte. Du solltest also zum Psychiater und Psychologen und das abklären.

Werd erwachsen und stell dich den Dingen, auch der Vergangenheit und auch einer Therapie...Das wäre mein Rat für dich.

Tyra

Seelenhygiene, also über ALLES reden ist total wichtig, sonst wirst du auf Dauer krank = depressiv...also dran denken und mach mal ne Säuberungsaktion in deiner Seele!
 
Zuletzt bearbeitet:

belantine

Aktives Mitglied
Von alleine werden sich deine Probleme nicht auflösen, du hattest eine besch*** Kindheit und danach war es auch nicht besser, aber das ist kein Grund, sich einzugraben, das zu verdrängen, denn dann wird es sich innerlich zerfressen.

Vielleicht hast du nicht den Therapeuten erwischt, der dir helfen kann... egal, da, wo es einen gibt, da gibt es mehr.

Wenn du nicht willst, dass dein Partner unter deiner Vergangenheit leidet, dann musst du mit ihm darüber reden. Damit er deine Empfindlichkeit und deine Angst versteht. Wenn du absolut nicht die Hilfe eines Therapeuten willst, dann kann er dir auch ein wenig helfen. Jedoch nicht so gut wie ein ausgebildeter Psychiater/Psychotherapeut, aber ein wenig.

Außerdem muss dir klar sein, dass es auch für deinen Partner eine enorme Belastung ist, dich in diesem Zustand zu sehen. Er wird sicher versuchen, dir zu helfen, aber das wird auch für ihn anstrengend sein, also musst Du ihn dabei unterstützen, dir zu helfen.
 
L

Lilyan

Gast
Leider kann man seine Vergangenheit nicht einfach wo ablegen wie ein zu klein gewordenes Kleidungstück . Man das ist schon heftig das ich hier lese wieviele Menschen unter ihrem Elternhaus gelitten haben und diese Sache begleitet einem ein Leben lang . Auch ich sage mir immer wieder Mensch laß die Vergangenheit ruhen man kann nichts mehr daran ändern . Aber es ist halt so das einem vorallem im Kindesalter diese Vorkommnisse prägen und wir durch dieses Erlernte und Erlebte an den Start ins Leben gehen . Ich habe für mich gemerkt das mir dieTherapie und meine neu erlernten Verhaltensmuster helfen ein wenig aus dem fürchterlichen Schatten meiner Vergangenheit heraus zu treten . Vielleicht findest Du auch den Weg heraus aus der Vergangenheit wenns wirklich eine Therapie sein muß die ist allemal besser als unverarbeitet diese Last durchs Leben zu tragen .
 
E

elmo

Gast
Also ich bin weder kindisch noch feige und wer das behauptet kennt mich nicht, liebe Tyra. Ich habe mir meine Eltern nicht ausgesucht. Ich habe ihnen mehrfach die Chance gegeben zu zeigen, dass sie draus gelernt haben und vor allem ein Gespräch wo mal alles auf den Tisch kommen sollte, weil ich es auch verstehen wollte. Zumindest es versuchen, aber mit dem Vorschlag war auch der Kontakt dahin. Und ohne so ein Gespräch hätte alles andere keinen Sinn.
Wenn jemand mit einer Therapie weiterkommt ist das sicher toll. Mir tat es zu weh und hat mich fertig gemacht und der Therapeut war unmöglich. Aber wenn es feige sein soll, dann denk das, ist mir auch egal. Jedenfalls war auch das eine Erfahrung die ich nicht wieder machen will.
 
C

Clärix

Gast
Dann hast du schlicht und einfach den falschen Therapeuten erwischt. Eine Therapie soll ja kein lustiges Erinnern sein und dass es schmerzt, sollte wohl keine Überraschung sein.
Dass sich deine Eltern nicht bereit erklären, sich mit dir zu Unterhalten un dir bei deinen Problemen zu helfen, ist traurig aber nicht UNbedingt notwendig für eine Therapie.

Du solltest nicht nach nur einer begonnenen Therapie schon aufgeben und sagen, dass du diese Erfahrung nicht wieder machen willst. Wenn du deine Vergangenheit erfolgreich verarbeiten willst, wird dir auf lange Sicht nichts anderes übrig bleiben.

Gruß Clärix
 
E

elmo

Gast
Das Problem war nicht das erinnern, sondern Fragen die wortwörtlich zu weit unter die Gürtellinie gingen. :mad:
Und ich will mich auch nicht jahrelang wöchentlich mit der Vergangenheit beschäftigen müssen nur weil der nächste Termin ansteht. Es gibt eben auch Tage wo das von der Grundstimmung oder anderen Problemen nicht auch noch dazu kommen muß.
Und nach dem Desaster einen für mich passenden Therapeuten zu finden würde nahezu ein Ding der Unmöglichkeit werden. Ich bin eben sehr mißtrauisch und nach dem Versuch auch Therapeuten gegenüber.
 

belantine

Aktives Mitglied
Vielleicht solltest du es mal mit so ner Art kur probieren, eine Arbeitskollegin hat das mal gemacht und fand es gut.

Da hast du dann keinen zusätzlichen Stress von der Arbeit oder dem Haushalt, kannst dich voll und ganz auf dich konzentrieren. Es wird eine sehr intensive und anstrengende Zeit, aber es wird dir sicher helfen.

Allerdings brauchst du einen Arzt oder Psychotherapeuten, der dich bei dem Antrag unterstützt.
 

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