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Es macht keinen Sinn mehr alles zu ertragen.....

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Hallo Walentina,

nimm Dir Zeit, das alles in Ruhe zu lesen und sacken zu lassen.

Wenn man sich eingerichtet hat in sein Leben und es auf eine bestimmte Weise lebt und auf einmal bricht dann eine Säule oder alle Säulen weg, ist das erstmal hart und man fällt in ein Loch.
Besonders, wenn man immer versucht hat, alles alleine zu machen und stark zu sein und keinen hinter die Fassade gucken zu lassen.

Dann gewöhnen sich natürlich die Leute auch daran, dass sie keine Hilfe leisten müssen und haben es dann auch nie richtig gelernt, wie das wohl bei Deinen Töchtern ist.

Geben und nehmen sollte die Basis jeder Beziehung sein. Es ist nie gut, wenn ein Ungleichgewicht, egal in welcher Richtung, vorherrscht. Dann gibt einer zuviel, der andere wenig bis gar nicht und beide Seiten fühlen sich dabei nicht wirklich gut.

Manchen fällt es schwer, Hilfe anzunehmen und sie meinen, dass sie ihre Familie beschützen müssen vor negativen Erfahrungen oder Leiden und verbergen deshalb dann oft ihr eigenes Leiden. Aber ich denke, dass es besser ist, wenn man offener damit umgeht, dann kann man tiefere und empathischere Beziehungen aufbauen, wenn beide Seiten sagen können, dass sie Hilfe möchten. Dann können beide Seiten das auch trainieren.

Ich würde das mit der Therapie mal überdenken, es gibt da vielleicht Möglichkeiten, dass Du das zusätzlich zu Deinen gesundheitlichen Problemen bewilligt bekommst, da würde ich mal nachfragen.

Wenn das Leben sich ändert, dann müssen wir uns oft auch ändern, neue Sichtweisen zulassen und neue Wege gehen, wenn die alten Wege ausgetreten sind und in eine Sackgasse führen.
Ich denke, dass Du Dich da jetzt auch etwas öffnest, immerhin hast Du hier geschrieben.
 
M

Mondenlicht

Gast
Liebe Walentina!
So schlecht es Dir auch gehen möge, und so viel Du auch für Deine Kinder getan hast, man kann nicht von Kindern gleiches zurückverlangen.
Ich bin selber in einem Haushalt aufgewachsen wo es viel Leid gab, durch die anderen verursacht, weil es ihnen nicht gut ging, und habe vieles mitgetragen...zu vieles!
meine Bedürfnisse und Anliegen, Talente usw. haben sehr darunter gelitten!
Bitte mache deinen Kindern keine Schuldgefühle!
Und erkenne sie habe eine Recht darauf, ja, auf ein bisschen Glück! auf ein bisschen Leichtigkeit! und nicht auch noch zu sehr mit in Dein Leid hineingezogen zu werden!
sich dafür verantwortlich zu fühlen!
Sie sind es nicht!
Ich denke sie werden dir schon was zurückgeben, daß sehe!
und sei dankbar dafür!
Es war Deine Entscheidung Mutter zu werden, und in erster Linie ist man da in der Veranwortung Liebe zu geben, die Kinder zu unterstützen, sie in die richtigen Bahnen zu lenken, so gut wie man eben kann,
und sie auch zu unterstützen erwachsen zu werden.
Es ist doch auch ein gutes Gefühl mitzuerleben, den Kindern geht es gut, sie kommen klar, sie gehen ihren Weg und machen das gut, treffen Entscheidungen usw.
Das Leben selbst ist ja oft unberechenbar....
Ich weiß nicht worauf du Anspruch hast, an Hilfe im Haushalt, etc. aber vielleicht solltest Du das auschöpfen so gut Du kannst.
Auch außenstehende Menschen können einen unterstützen, versuche da mehr für Dich in Anspruch zu nehmen!
Unterstützung im Haushalt, beim Einkaufen, und sowas...
psychologische Unterstützung!
Ich höre, und lese daß es dir nicht gut geht!
Sehr schlecht sogar, wie Du es schilderst!
und wünsche Dir viel Kraft und das Du Hilfe finden mögest und Unterstützung!
Das schreibe ich auch aus der Sicht des Kindes, das ich einmal war, aber auch aus der Mutterperspektive, die ich auch bin.
LG von Mondenlicht
 

Schattenwölfin

Aktives Mitglied
Deine Kinder sind nicht dazu da, deinen Leben einen Sinn zu geben. Verbaue ihnen ihr Leben nicht mit diesem Druck. Sonst werden deine Kinder unglücklich werden und dauerhaft unter Schuldgefühlen leiden. Heute sollen sie deinem Leben einen Sinn geben, weil du keinen anderen Sinn findest, und später, im Alter, machst du ihnen dann sicher Vorwürfe, weil sie dich dann nicht bei sich zu Hause wohnen lassen und aufnehmen, um dich zu betreuen. Deine Kinder waren vermutlich schon immer der einzige Sinn deines Lebens und damit war diese Situation ja praktisch vorprogrammiert.

Wenn dein Leben an sich kein ausreichender Grund und Sinn für dein Leben ist, und du auch keine Kraft hast, nach einem Sinn zu suchen bzw ihn nicht sehen und erkennen kannst, dann solltest du dir professionelle Hilfe besorgen!
 

Walentina

Mitglied
Wie ich schon sagte, ich bin in diesem Loch einzig und allein, weil meine gesundheitliche Situation mich extrem ausgeschöpft hat und da kann mir auch ein Psychologe keinen Mut machen, denn es ist leider so, wie es ist. Ich habe die letzten fünf Jahre einfach alles dafür getan, gekämpft und geglaubt, dass sich meine Gesundheit nochmal verbessern lässt, aber es hat leider nichts geholfen und meine Ärzte sind auch ratlos. Es ist eben zu viel operativ kaputt gegangen.

Es kränkt mich und verletzt mich extrem, dass meine Kinder nicht irgendwie spüren, dass ich nun dringend Ihre Unterstützung auch mal brauche. Ich weiß, dass Kinder normal für ihre Eltern nicht da sein sollen.....das mussten meine auch noch nie tun... im Gegenteil, ich war lange trotz Krankheit immer eine Löwin an ihrer Seite, so wie es sich für eine Mutter gehört, aber nun bräuchte ich sie......und ich sag das nicht, damit es mir bisschen besser geht, sondern weil ich kurz vor dem Abgrund stehe.....nur deswegen kann ich so etwas überhaupt formulieren.

Ich bin kein Mensch der jammert und der gut zeigen kann, ob es gut geht. Eher eine gute Schauspielerin, wie gesagt. Jahrelang hab ich sie überhaupt nicht, in meine gesundheitlichen Probleme involviert. Jetzt, als sie wirklich älter würden, habe ich aber ab und an versucht, ehrlich zu sein.

Ich glaube, es ist ganz schwierig, wenn jemand nicht chronisch krank ist, sich da hineinzuversetzen in die Lage. Chronisch krank ist extrem anstrengend. Es verändert einen. Alles kostet extrem viel Energie. Die Menschen um einen herum wollen oft einfach nur angelogen werden und nur hören „mir gehts besser“. Man fühlt sich als Außenseiter, wenn man nicht arbeitet und auch im Kreise der Freunde. Wenn ich abends weg gehe, dann bin ich oft froh, wenn der Abend vorbei ist und ich mit meinen Schmerzen mich wieder hinlegen kann. Das macht einem dann zum Außenseiter, weil man am Tisch sitzt mit den Freunden, die überhaupt nicht ahnen, wie es einem geht und man sieht die Freunde lachen und dass es ihnen gut geht, aber man selber leidet einfach nur noch ..... und keiner nimmt Teil.....man drückt sich nicht aus und man ist somit wie „alleine unter Freunden“. Also einsam, obwohl man es eigentlich nicht ist.

Ähn,ich geht es mir mit meinen Kindern. Sie haben keine Ahnung. Sie wissen kaum was. Sie fragen auch nicht nach.

Der meist wenige schlaf, den man als chronisch Kranker hat, kommt hinzu... alles ist laut, grell und „zu viel“. Man kann sich nicht konzentrieren, ist sensibler, emotionaler, nicht belastbar......etc

Es ist nicht einfach.
 

Geißblatt67

Sehr aktives Mitglied
Liebe Walentina,

ich kann mich nur wiederholen - ich verstehe deine Situation gut. Ich bin selbst chronisch krank. Du kannst mir gerne eine PN schreiben.

Ich weiß nicht genau, was du hören willst - dass deine Kinder undankbare Schratzen und du die arme, geschundene Mutter bist?

Du empfindest es so, das verstehe ich auch. Trotzdem kann ich dir nicht zustimmen.

Du darfst deine Kinder um Hilfe bitten, z. B. bei einem noch mal nötigen Umzug. Oder wenn du beim Wocheneinkauf Hilfe brauchst - bitte um Hilfe.
Was du nicht solltest - deine Kinder zu nötigen, bei dir zu bleiben, damit es dir besser geht. Sie haben ein Recht auf ihr eigenes Leben.

Deine Gesundheit bekommst du vielleicht nicht zurück. Ich auch nicht, und das kostet mich nachts oft Schlaf. Trotzdem lebst du, so wie ich, und es gibt immer Möglichkeiten, dass das Leben trotzdem lebenswert ist.
 
G

Gelöscht 55145

Gast
Das ist natürlich sehr schwierig. Es ist auch eine gewisse verfahrene Situation sich von Menschen abhängig zu machen, weil diese auch recht "unzuverlässig" sind bzw. auch ihren eigenen Willen haben und ihr eigenes Ding mal machen wollen.

Mein Tipp wäre nur so gut es geht dich auf deine Gesundheit zu konzentrieren und herauszufinden, was dir gut tut und was nicht, was auch nicht einfach ist. Auch kannst du das Ganze auch als Lebens-Herausforderung sehen und versuchen Wege zu finden besser damit irgendwie umzugehen. Ob du das schaffst, weiß ich natürlich nicht. So wie du es beschrieben hast, wird es nicht unbedingt einfach. Und es ist natürlich auch eine Frage, inwieweit man überhaupt noch Lebensfreude hat. Denn ohne einen Lebenssinn für sich aber auch die Freude am Leben, wird es schwierig.
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Vielleicht wolltest Du es Dir mal von der Seele reden, Walentina. Wenn Du jahrelang nichts gesagt hast und nur ein bisschen Hilfe erbeten hast, tut es gut, dass man alles rauszulassen.

Daher ist ja oft Therapie oder psychologische Hilfe ganz hilfreich, weil man da mal alles aussprechen kann und Anregungen bekommt, auf die man selbst nicht kommt.
 
G

Gelöscht 55145

Gast
Vielleicht wolltest Du es Dir mal von der Seele reden, Walentina. Wenn Du jahrelang nichts gesagt hast und nur ein bisschen Hilfe erbeten hast, tut es gut, dass man alles rauszulassen.

Daher ist ja oft Therapie oder psychologische Hilfe ganz hilfreich, weil man da mal alles aussprechen kann und Anregungen bekommt, auf die man selbst nicht kommt.
Ja kann hilfreich sein oder auch nicht. Ich habe auch mal sowas in Anspruch genommen. Brachte aber eher weniger bis gar nichts. Wenn es v.a. körperliche Beschwerden sind und diese primär sind für die Probleme des Menschen, dann hilft eine psychologische Betreuung auch nicht unbedingt was. Im Endeffekt kommt es sehr auf den Einzelfall an. Kann auch sein, dass es begleitend durchaus eine gute Unterstützung sein kann.
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Es kränkt mich und verletzt mich extrem, dass meine Kinder nicht irgendwie spüren, dass ich nun dringend Ihre Unterstützung auch mal brauche.
Kinder sind nicht dazu da, deine Befindlichkeiten zu "erspüren".
Wenn du konkret bei etwas Hilfe brauchst, frage sie freundlich.
(Immer nur temporär, sie sind nicht deine Pflegerinnen.)
Wenn sie keine Zeit haben, bezahle jemanden dafür, dass er dir hilft.
 

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