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erwartungen an das leben

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
=n€xus##;3077109 meinte:
ja. komisch das du das gerade jetzt schreibst. gerade bin ich aufgestanden und hab kaffee getrunken und dabei eine geraucht. dabei hab ich mich dann auch gefragt bzw. mir gesagt...woher soll das eigentlich kommen...dieses leben? von meinen eltern wurde mir alles schlecht geredet, sei es die freunde, die zensuren. Wege in ein selbstbestimmtes leben wurden mir nie vorgelebt oder aufgezeigt. zumindest nicht zu hause. ich habe momentan so einen innerlichen hass auf meine eltern aufgebaut, so das ich sie größtenteils meide.
''mit der angst den platz getauscht'' - wie bist du mit den situationen umgegangen, gerade anfangs, wo ja zwangsläufig die eingelebten denkmuster/(verhaltensmuster) noch greifen?
ich will es ja nicht so kompliziert sehen - denkmuster und verhaltensmuster - die angst, wegen was auch immer, sicherlich vor dem versagen, oder sich lächerlich zu machen, ist dann ja der auslöser für die blockaden.
aber auch für fehlendes vertrauen(zu sich und den anderen) oder natürlichkeit wenn man es wieder mal probiert.
ich sag mir ja auch, locker bleiben, das sind auch menschen. doch man sollte schon wissen was man tut und sagt. und gerade dieses bewusste, ja, und dabei natürliche auftreten bzw. handeln...da ist ne sperre.


ich seh nur noch hürden...die vergangenheit verbaut mir eine positive sicht...auch die gegenwart...
kotzt mich ja auch an...immer dieses - aber -
Lieber N€xxus,

soweit für mich ersichtlich, verbaut Dir Deine Vergangenheit nur insofern Deine Gegenwart, als in Deinem Kopf Barrieren vorhanden sind, Dich nicht so zu verhalten, wie Du es möchtest und wie Du es für richtig hältst.

Warum ist das so?

Das Gehirn speichert Lösungen bereits im Kleinkindalter ab. Es werden nur die erfolgreichen Lösungen abgespeichert. In einer Familie, in der das Kleinkind Liebe, Geborgenheit und Zuspruch erfährt, ist der Aufbau von Selbstvertrauen – das Gefühl der Sicherheit – die natürliche Folge. Selbst wenn dem kleinen Kind einiges mißlingt, erfährt es Zuspruch. Das Gehirn lernt, dass das Kind nicht deswegen abgelehnt wird, weil ihm noch einiges mißlingt.

Und dies alles fehlt Dir. Also hat Dein Gehirn anstatt von Lösungsverhalten, welches Dir heute helfen würde, abwehrende und blockierende Handlungsanweisungen gespeichert. Wenn man so will, hast Du schlechte Handlungsanweisungen gespeichert. Deine Aufgabe besteht jetzt darin, diese falschen Handlungsanweisungen durch neue und gute Handlungsanweisungen zu überschreiben. Das erfordert Denken und Training.

Denken = damit meine ich sich selbst Informationen zu besorgen „wie verhalte ich mich in der Situation X am besten?“ Es ergeben sich Worte und Sätze und Bewegungen, die Du auswendig lernen musst. Was das Kleinkind „automatisch“ mit Hilfe der Unterstützung der Familie lernt, mußt Du eben durch einen Willensakt, durch viele Willensakte lernen.

Training = bedeutet, dass Du das, was Du im Absatz „Denken“ vorbereitet hast, durch ständiges Wiederholen und Tun üben mußt, bis es Dir buchstäblich ins Blut übergegangen ist. Das Gelernte muß quasi so oft wiederholt und geübt werden, bis es automatisch von Dir (Deinem Gehirn) angewendet wird.

Dazu empfehle ich Dir dringend, die Standard-Situtionen Deines Lebens aufzuschreiben, z.B. ein Besuch im Sozialcafé und Du wirst angesprochen und etwas gefragt. Normalerweise würdest Du ratlos die Fragen anhören – aber durch innere Blockaden nicht beantworten.
Durch die Vorbereitung hast Du Dir bereits im voraus bestimmte Sätze eingeprägt. Diese könnten z.B. sein:
Besucher: „Wer bist Du, was machst Du hier?“
Deine vorbereitete Antwort 1): „Danke für die Nachfrage. Ich muß über Deine Frage etwas nachdenken. Bitte gib mir etwas Zeit.“
Deine vorbereitete Antwort 2): „Das überlege ich auch gerade. Hast Du eine Idee was man hier am besten tun könnte?“

Du verstehst hoffentlich: Du musst fleißig sein und Dir möglichst viele Situationen ausdenken, in denen Du geraten bist und wieder geraten kannst. Und dann überlegst Du Dir, wie Du Dich dann verhalten willst. Du schreibst Deine (Gegen-) Fragen und Antworten auf und lernst diese auswendig.

Bei der Anwendung des Gelernten werden Dir anfangs Fehler unterlaufen können. Dafür sagst Du Dir innerlich (auch auswendig zu lernen): „Ist nicht so schlimm. Kein Problem.“
Und sobald Dir es gelingt, das Gelernte anzuwenden, sagst Du Dir innerlich: „Super. Mal wieder etwas richtig gemacht.“

So verschaffst Du Dir selbst Zuspruch wenn Du mal etwas falsch machst weil Du blockiert bist – und so verschaffst Du Dir Selbstbelohnung zur Motivation, wenn Dir etwas gelingt.

So ist es fast nur eine Frage der Zeit, dass sich Deine Situation verbessert.


Du benötigst: Fleiss für die Vorbereitung. Das ist wie bei einem Sportler, der sich auf viele Wettkämpfe vorbereitet. Ohne Fleiss und ohne Selbstdisziplin zum Auswendiglernen läuft nichts.

Und weil Dir zumindest am Anfang noch viele Fehler unterlaufen, brauchst Du auch Geduld mit Dir.

Bedenke: Übung macht den Meister! Vergiss das Loben nicht!!!

Ich hoffe, diese Zeilen helfen Dir nicht nur zum Verstehen, sondern auch zum praktischen Bewältigen Deiner noch schwierigen Situationen.

LG, Nordrheiner
 
Zuletzt bearbeitet:

Mozu

Aktives Mitglied
Hey!

Ich denke auch so ähnlich wie meine Vorposter. Der Knackpunkt ist, glaub ich, dir selber Erfolgserlebnisse zu verschaffen. Kleine Schritte.
Wenn es Situationen gibt, in denen du dich wohler fühlst mit dir, in denen du besser sprechen kannst, nicht so von den Zweifeln gehemmt wirst, dann heisst das doch auch, dass du das vielleicht trainieren kannst. Vielleicht hast du eine "Krankheit", die ich auch kenne: Du verlangst Perfektion von dir und fühlst dich gleichzeitig unfähig, selbst das Minimum zu leisten. Vielleicht auch nicht! Aber so ähnlich kommt es mir vor. Ich versuche das bei mir selber (ich habe in anderen Bereichen etwas verwandte Probleme) so zu lösen: ich setze mich kleinen Übungssituationen aus und versuche sie irgendwie zu meistern und versuche, währenddessen mir nicht einzureden, ich sei zu schlecht und total komisch und alle anderen könnten das besser von mir, und was könnten nur die anderen von mir denken. Wenn es mir mal gelingt, versuche ich auf dem Erlebnis aufzubauen, und es zu wiederholen. Ja, es ist ein Sprung ins kalte Wasser - aber wenn man versucht, es mit ein wenig System zu machen, dann ist die Überwindung nicht ganz so gross, finde ich.

In deinem Fall könnte das vielleicht auch so funktionieren. Du fühlst dich am unwohlsten in Gruppen.. finde ich total verständlich. Deshalb such vielleicht erstmal Einzelgespräche mit Leuten, die du einigermassen gut kennst? Natürlich mit denen, bei denen du dich sicherer fühlst, auch wenn da auch "alles schief gehen" kann. Ich denke eh nicht, dass du trainieren solltest, super gut zu reden und nicht ruhig oder komisch zu sein.. ich denke eher, du solltest trainieren, das einfach zu akzeptieren und dich nicht deswegen fertig zu machen. Ich habe den Verdacht, dass das dein Umfeld nicht so sehr stört, wie du denkst.

"Einfach du selbst sein" ist verdammt schwer, wenn man sich selber doof findet oder gar nicht richtig weiss, WIE man eigentlich ist, wenn man sich selbst ist. Ich glaub, es ist am besten, sich nicht so sehr darauf zu versteifen. Versuch, dich in Situationen zu begeben, in denen du dich wohl fühlst! Wenn das nicht geht - überleg dir, wie die Situationen sein müssten. Dann kannst du darauf hintrainieren.

auf der anderen seite denke ich mitlerweile das ich über nichts anderes reden kann als über meine probleme. weil ich hab ja auch keine ablenkung, keine bleibenden erfolgserlebnisse.
Ja! Sehr interessanter Punkt. Vielleicht ist es auch eher hilfreich, erstmal gar nicht mehr zu versuchen, mit Leuten zu reden? Dich zurückzuziehen? Dann hättest du vielleicht Musse, um dich um Dinge zu kümmern, die du magst, die dich faszinieren, irgendwas. Wenn du etwas "aussen" hast, das du toll findest, bist du vielleicht nicht mehr so auf innen fixiert. Hm, ich weiss nicht so richtig. Was ist eigentlich dein Wunsch?

Noch eine andere Idee: vielleicht muss das Problem auch erstmal besprochen werden? Ich finde es naheliegend, dass du keine Kapazitäten für "normale" Themen frei hast, während du die ganze Zeit total unglücklich bist. Logisch! Du musst das doch irgendwo abladen können.
 
G

Gast

Gast
Streicht das : vielleicht, aber, oder, werde; in bestimmten Situationen aus eurem Wortschatz.
Ich: kann, will, jetzt, ich schaffe das, habe Kraft; sind positiv besetzt, nennt sich: selbst Motivation.
Ist wie in der Werbung, höre ich immer wieder die gleiche Melodie, die frißt sich ein in die Gedanken.
So auch diese Worte, das verselbständigt sich.
Viele Dinge meines Tun und Denkens laufen unbewußt ab , ist durch das lernen so dazu gekommen.
Wie das kleine Ein mal Eins, versuche das mal zu vergessen, geht nicht.
Da muß ich Strategien entwickeln, das was mir nicht gut tut, aber immer wiederkehrt, umzuwandeln.
Ist wie mit einer Wunde, die heilt zwar, aber es bleibt bei größeren eine Narbe.
Die mich immer wieder erinnert was da wahr.
So gibt es auch Narben in der Seele.
Das geht mit einer Verhaltenstherapie.#
Da lernst du zu erkennen, da ist ja noch ganz viel was ich kann, was funktioniert, was ich noch machen will, was mit gut tut.
Ist wie bei einer Waage, legst du mehr auf die Seite die die darstellt was noch geht, senkt sich die andere Seite.
Oder bei der Trauer, das läuft in Phasen ab, bleib ich da irgendwo hängen, weil ich nicht loslassen kann, wird das so verfestigt, da komm ich nicht von weg.
Das wird dann mein ( ein mal eins ) meines Denkens und Handelns.
 

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