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Erster Notruf meines Lebens...

Möpp Mööp

Mitglied
Hallo liebe Forumsbewohner....
ich weiß nicht, ob das hier das richtige Unterforum ist, ich hoffe es jedenfalls.

Hmmm...wie fange ich an? Mir geht es immer besser, wenn ich über Dinge rede, die mich beschäftigen, also lege ich einfach mal los. Ich möchte dazu sagen, dass ich nichts, was irgendwie auf mich schließen könnte, hier angeben möchte, daher ist das Ganze hier vielleicht etwas schwierig zu verstehen, aber ich werde mich bemühen!

Ich musste vor kurzem zum ersten Mal in meinem Leben spontan den Notruf wählen und war mit der Situation komplett überfordert. Ich habe nicht nachgedacht, sondern einfach zum Hörer gegriffen. Es war eine wirklich bedrohliche Situation, die sofortiges Handeln erforderte. Es dauerte etwas, bis ich durchkam, und meine Stimme war ein einziges Zittern. Als sich jemand meldete, habe ich natürlich sofort losgelegt mit wo, wer, wieviele, usw, um keine Zeit zu verlieren:

Ich: Hallo, also...(Name, Angaben, Angaben)
Zentrale: Moooooooment mal, langsam. Nochmal, wo sind sie?
Ich: Name soundso, Straße soundso. Hier passiert gerade...-
Zentrale: (unterbricht mich) Wo? Woooo?
Ich: (panisch, irritiert): Das hab ich doch schon 2x gesagt.
Zentrale: Ich brauche den ORT, HERRGOTT NOCHMAL! (mega genervt, am schreien)
Ich: (den Tränen nahe) Nenne die Stadt.
Zentrale: Das und das ist passiert?
Ich: Ja.
Zentrale: Sind noch weitere Personen involviert?
Ich: (Sage ihm, ob ja oder nein).
Zentrale: Wie ist der Name?
Ich: Den kenne ich nicht, aber ich kann Ihnen genau sagen, wie sie hin kommen. (Gebe ihm eine sehr kurze, exakte Beschreibung, wie er die Person findet).
Zentrale: (wiederholt alles haargenau in herablassendem Ton) Was auch immer das bedeutet (konnte das Augenrollen durch den Hörer sehen). Sind Sie da, um uns rein zu lassen?
Ich: Ja.
Zentrale: Wir schicken sofort jemanden.
Ich: O.K. Entschuldigen Sie bitte, ich bin furchtbar nervös (kläglicher Versuch meinerseits, meinen Blackout zu erklären)
Zentrale: Jaja, wir schicken jemanden. (Klick)

Ich will betonen, dass mir durchaus bewusst ist, dass bei einem NOT-Ruf jede Sekunde zählt und man mir nicht das Händchen hält, trotzdem kam mir dieser Herr unnötig feindselig vor. Ich habe einfach angenommen, dass ein Notruf immer an die Zentrale weitergeleitet wird, die am nächsten am Anrufer dran ist, daher habe ich in meiner Aufregung gar nicht verstanden, was er mit seinem wiederholten Fragen nach dem "wo" von mir wollte. Habe das ja schließlich noch nie gemacht. Dass er schnell wissen wollte, wo er die Beamten hinschicken muss, ist mir klar, aber ich kann absolut nicht nachvollziehen, was daran falsch gewesen sein soll, ihm eine möglichst genaue Beschreibung der baulichen Verhältnisse zu geben, wenn ich den Namen nun mal nicht kenne? Es handelte sich um etwas simples wie: 4. Stockwerk, die Wohnung am Ende des Ganges, z.B. Die Beamten, die hier arbeiten, kennen sich aus und sie haben die betreffende Stelle auch sofort gefunden, ohne nochmal nachfragen zu müssen.

Das Ganze ging Gott sei Dank für die Person gut aus und niemand kam zu Schaden . Ich bin stolz auf mich, dass ich etwas getan, und nicht weggesehen habe, obwohl ich dafür angeschrien und lächerlich gemacht worden bin.

Beschweren will ich mich nicht, so kleingeistig und nachtragend bin ich nicht. Wir sind alle nur Menschen und ich kann für vieles Verständnis aufbringen, aber sollten diese Leute, die in der Zentrale arbeiten nicht eigentlich so geschult sein, dass sie Menschen, die sich offensichtlich in einer emotionalen Ausnahmesituation befinden, nicht auch noch fertig machen sollten? Ich weiß es ging in erster Linie darum, schnell Hilfe für die betroffene Person zu erhalten, trotzdem habe ich in mir drin das Gefühl, dass das Gespräch so nicht hätte ablaufen dürfen bzw. müssen. Was meint ihr? Kann mich vielleicht jemand ein bisschen aufbauen? Manchmal komme ich mir wie der letzte Depp vor, dann finde ich aber wieder, dass er sich ziemlich unkorrekt verhalten hat...Ich knabbere nun schon seit Tagen an diesem Erlebnis und hänge in dieser Gedankenschleife fest...

Liebe Grüße
Möpp
(sorry für den Roman)
 

PsychoSeele

Urgestein
Solch eine Situation bedeutet immer Stress für den jenigen der den Notruf absetzt, du machst das ja nicht regelmäßig, bzw es war das erste mal.
Jeder reagiert anders auf Stress.
Der in der Leitstelle hatte wahrscheinlich einen schlechten Tag, nimm es nicht persönlich. Vielleicht hatte er vorab auch sogenannte Spaßanrufer, das kann man nicht wissen.

Als Tipp kann ich dir nur geben vorab tief durchatmen falls das nochmal passiert.
Fange mit deinem Namen an, sag was passiert ist, z.b. Unfall auf Str. sowieso + Ort und warte auf die Fragen. So wirst du durch das Gespräch geleitet.

Wie gesagt nimm dir das nicht zu Herzen, du hast alles richtig gemacht und den Notruf gewählt.

Liebe Grüße
PsychoSeele
 
Zuletzt bearbeitet:

Möpp Mööp

Mitglied
Als Tipp kann ich dir nur geben vorab tief durchatmen falls das nochmal passiert.
Fange mit deinem Namen an, sag was passiert ist, z.b. Unfall auf Str. sowieso + Ort und warte auf die Fragen. So wirst du durch das Gespräch geleitet.
Danke, PsychoSeele, das werde ich das nächste Mal tun (auch wenn ich hoffe, dass das nicht nötig wird). Vielen Dank für deine hilfreichen Worte!

LG Möpp
 
G

Gelöscht 69940

Gast
Ich kann es dir nachfühlen. Ich hatte einmal einen Notruf, ging an die Polizei und in meiner Überforderung habe ich auch sofort losgepoldert. Letztlich hat der mich auch komplett gebremst und es hat gefühlt ewig gedauert. Und er war auch total genervt.

Letztlich habe ich mich später mit einer Polizistin unterhalten und die hat mir erzählt, dass es gerade in diesem Bereich und Ort total viele Spaßanrufer gibt und die Zentrale deswegen so genervt war.
 

Frau Rossi

Aktives Mitglied
Ich würde immer erst Strasse und Ort nennen.

Wenn einer z.B. überfallen wird dann sollte man sich die "Höflichkeiten" sparen.

Erst den Ort des Geschehens dann kann die Kavallerie sich schon einmal auf den Weg machen.
Dann den Namen.
 

Möpp Mööp

Mitglied
Ich kann es dir nachfühlen. Ich hatte einmal einen Notruf, ging an die Polizei und in meiner Überforderung habe ich auch sofort losgepoldert. Letztlich hat der mich auch komplett gebremst und es hat gefühlt ewig gedauert. Und er war auch total genervt.

Letztlich habe ich mich später mit einer Polizistin unterhalten und die hat mir erzählt, dass es gerade in diesem Bereich und Ort total viele Spaßanrufer gibt und die Zentrale deswegen so genervt war.
Danke dir für deine Antwort, Neugier. Schön zu wissen, dass ich nicht alleine bin mit meiner recht unschönen Erfahrung mit dem Notruf, auch wenn es mir für deine schlechte Erfahrung natürlich sehr Leid tut. Letztendlich sind wir eben alle nur Menschen, stimmt's? 😇

LG Möpp
 

Frau Rossi

Aktives Mitglied
Liebe/r Möpp Möpp.
Das war mir klar.

Den Ort zuerst nennen ist bei einer Überfallsituation wichtig.
Auch Menschen die eigentlich geübt sind müssen sich in Notfallsituationen konzentrieren.
Es ist nun mal Stress für sich oder andere einen Notruf zu tätigen da etwas Ernstes passierte oder passiert.

Bei meinem letzten Notruf haben alle nur geglotzt.
Die Polizei kam und irgendwann ging sogar ein Jugendlicher zu den Polizisten und zeigte ein Handyfoto oder Video.

Ich hoffe das es der Frau wieder gut geht.

Du hast alles richtig gemacht.
 
L

Leitstellendisponent

Gast
Es gibt in allen BOS-Notrufzentralen ein festgelegtes Abfrageschema. Ein Notruf ist für einen >>Normalbürger<< immer eine Ausnahmesituation, daher ist der diensthabende Beamte immer derjenige der die Gesprächsführung übernimmt. Manchmal ist es tatsächlich so dass man als solcher >mit dem Hammer auf den Tisch hauen muss<< um überhaupt das richtige Einsatzmittel an den Einsatzort schicken zu können. So ein Tipp von mir als Profi: ...wählen, Namen sagen und die gestellten Fragen (bitte genau hinhören) ggf. noch Rückfragen beantworten und die eigene Aufregung ein wenig kontrollieren. Dann geht es am schnellsten und die Einsatzmittel sind dann auch am schnellsten am Einsatzort.

Gruß
Bernd
 
D

Deranger

Gast
Würde mir auch keinen Kopf darum machen...
Man könnte ja auch gleich "(In welchem / Welcher) Ort?" statt "Wo?" fragen, weil man damit rechnen muss, dass der Gegenüber nervös ist und möglicherweise von einer stadt-/ortspezifischen Zentrale ausgeht.
 

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