R
R-Stadt
Gast
Hallo,
ich finde solche Foren toll, weil man seine Gefühle und Erlebnisse mit allen Leuten schriftlich teilen kann und es tut auch mal gut, das Gelebte niederschreiben zu können. Denn in meinem Fall brauche ich keine Tipps oder Ratschläge, denn ich habe schon eine Lösung (nämlich dass ich garantiert kündigen werde), sondern ich möchte mal meine Wut rauslassen und vielleicht interessiert euch meine Schock-Geschichte und vielleicht habt ihr sowas schon einmal selbst erlebt? Vielleicht mögt ihr mein Thread kommentieren?
Auf jeden Fall habe ich vor kurzer Zeit mein Studium abgeschlossen und war mega erfreut und wollte motiviert durchstarten in die Arbeitswelt, von der ich zum damaligen Zeitpunkt keine Ahnung hatte. Meine Branche hat den Vorteil, dass es einen Mangel gibt und die Berufschancen sehr gut sind. Ich hatte mich für 6 Stellen beworben und nach 20 Tagen schon ein Bewerbungsgespräch + Zusage. Dies erschien mir damals schon auffällig schnell. Von drei weiteren Stellen bekam ich auch Einladungen zu Bewerbungsgesprächen, aber die Personaler der ersten Stelle haben mich den anderen weggeschnappt und mir attraktive Gehaltsangebote gemacht. Sie haben mir gesagt, dass ich unter 9 Bewerbern am meisten überzeugt hätte und sie mich ausgewählt haben. Außerdem haben sie mich befragt, wo ich mich noch beworben habe und mich drum gebeten, dass ich doch bitte zu denen komme. Ich war noch naiv und dachte: „Wow, in dieser Branche ist man ja echt verwöhnt, wie sie es in der Uni immer wieder vorausgesagt haben." Mit diesen Gedanken habe ich ohne nachzudenken diesen Job angenommen und das war mein schlimmster Fehler...
Denn am ersten Arbeitstag wurde ich durch alle Büros und Kollegen durchgeführt von meinem „Vorgesetzten" und ein eher böser Kollege hat den Spruch gedrückt: „Oh, wir haben ja einen Praktikant. Wie lange bleibt er?" . Ich hatte nicht verstanden, was er meint und später musste mein „Vorgesetzter" mir das erklären: „Er meinte das, weil Ihr Vorgänger hier Probleme hatte und nur recht kurze Zeit geblieben ist." .
Am zweiten Tag habe ich erfahren, dass mein „Vorgesetzter" gar nicht mein echter Vorgesetzter ist (weil er in einer anderen Abteilung ist, die nichts mit mir zu tun hat) und ich in meiner Abteilung ganz alleine bin und alles selbst organisieren und machen muss - als Berufsanfänger.
Dann habe ich erfahren, dass nicht nur mein Vorgänger Probleme hatte, sondern gleich ACHT (!!!) Leute immer gekommen sind und gleich wieder gekündigt haben. Die erklärt, warum meine Projekte immer bereits angefangen und völlig durcheinander und unübersichtlich waren. Der Letzte war bereits vor über einem halben Jahr weg, also die Projekte waren die ganze Zeit im Stau und werden immer mehr und mehr.
Am vierten Tag habe ich erfahren, dass in meiner Abteilung eigentlich fünf Stellen besetzt sein müssten, aber ich halt alleine diese ganzen halbfertigen Projekte fortsetzen muss.
In der Teeküche begegne ich immer wieder anderen Kollegen (in unserer Etage sind bis zu 35 Mitarbeiter) und alle stellen mir die Frage, wie es mir denn im neuen Job gefalle und grinsen immer wieder und erzählen mir, was mit meinen Vorgängern passiert sei. Einer meiner Vorgänger habe wohl sogar psychische Probleme bei diesem Job bekommen.
In der dritten Woche hat sich einer verplappert und gesagt, dass sich damals in meiner Bewerbungsphase (wie ich oben geschrieben habe) nicht 9 Leute beworben haben, sondern ich der einzige Bewerber war und ich also reingelegt wurde, als mir gesagt wurde, ich hätte mich unter 9 Bewerbern als beste Wahl durchgesetzt.
Es wird nicht besser: Mein Computer funktioniert kaum, keinen interessiert es, die IT-Abteilung sei unterbesetzt, mein Quasi-Vorgesetzter aus der anderen Abteilung hat gar keine Ahnung von meiner Abteilung und hat keine Lust auf mich. Ich sitze nur rum und versuche irgendwie diese Projekte voranzubringen. Auch höre ich von Gästen im Flur, dass sie zu meinen Kollegen aus den anderen Abteilungen sagen: „Endlich habt ihr mal einen Mitarbeiter gefunden."
Soooo... hinzu kommen noch viele viele weitere Dinge, wie unter anderem, dass die mein Auto abschleppen wollten, aber das wäre eine Extra-Story und zu lang.
Kurz gesagt: Ich bin aufgrund meiner Unwissenheit und Naivität in so einer Falle gefangen und werde nach nur insgesamt 3 Monaten kündigen. Das Geld ist es mir nicht wert. Ich habe das Gefühl, dass ich dadurch in Depressionen zurückfalle, weil ich bereits Erfahrungen mit Depressionen in der Vergangenheit hatte. Ich habe keinen neuen Job, aber erste Neubewerbungen woanders sind schon raus und diesen Fehler werde ich nicht nochmal machen und ich will nur noch weg. Gesundheit geht vor. Da bin ich lieber eine Zeit arbeitssuchend statt dass ich mir diesen Irrenhaus antue. Falls es wichtig ist: Ja, es ist öffentlicher Dienst.
ich finde solche Foren toll, weil man seine Gefühle und Erlebnisse mit allen Leuten schriftlich teilen kann und es tut auch mal gut, das Gelebte niederschreiben zu können. Denn in meinem Fall brauche ich keine Tipps oder Ratschläge, denn ich habe schon eine Lösung (nämlich dass ich garantiert kündigen werde), sondern ich möchte mal meine Wut rauslassen und vielleicht interessiert euch meine Schock-Geschichte und vielleicht habt ihr sowas schon einmal selbst erlebt? Vielleicht mögt ihr mein Thread kommentieren?
Auf jeden Fall habe ich vor kurzer Zeit mein Studium abgeschlossen und war mega erfreut und wollte motiviert durchstarten in die Arbeitswelt, von der ich zum damaligen Zeitpunkt keine Ahnung hatte. Meine Branche hat den Vorteil, dass es einen Mangel gibt und die Berufschancen sehr gut sind. Ich hatte mich für 6 Stellen beworben und nach 20 Tagen schon ein Bewerbungsgespräch + Zusage. Dies erschien mir damals schon auffällig schnell. Von drei weiteren Stellen bekam ich auch Einladungen zu Bewerbungsgesprächen, aber die Personaler der ersten Stelle haben mich den anderen weggeschnappt und mir attraktive Gehaltsangebote gemacht. Sie haben mir gesagt, dass ich unter 9 Bewerbern am meisten überzeugt hätte und sie mich ausgewählt haben. Außerdem haben sie mich befragt, wo ich mich noch beworben habe und mich drum gebeten, dass ich doch bitte zu denen komme. Ich war noch naiv und dachte: „Wow, in dieser Branche ist man ja echt verwöhnt, wie sie es in der Uni immer wieder vorausgesagt haben." Mit diesen Gedanken habe ich ohne nachzudenken diesen Job angenommen und das war mein schlimmster Fehler...
Denn am ersten Arbeitstag wurde ich durch alle Büros und Kollegen durchgeführt von meinem „Vorgesetzten" und ein eher böser Kollege hat den Spruch gedrückt: „Oh, wir haben ja einen Praktikant. Wie lange bleibt er?" . Ich hatte nicht verstanden, was er meint und später musste mein „Vorgesetzter" mir das erklären: „Er meinte das, weil Ihr Vorgänger hier Probleme hatte und nur recht kurze Zeit geblieben ist." .
Am zweiten Tag habe ich erfahren, dass mein „Vorgesetzter" gar nicht mein echter Vorgesetzter ist (weil er in einer anderen Abteilung ist, die nichts mit mir zu tun hat) und ich in meiner Abteilung ganz alleine bin und alles selbst organisieren und machen muss - als Berufsanfänger.
Dann habe ich erfahren, dass nicht nur mein Vorgänger Probleme hatte, sondern gleich ACHT (!!!) Leute immer gekommen sind und gleich wieder gekündigt haben. Die erklärt, warum meine Projekte immer bereits angefangen und völlig durcheinander und unübersichtlich waren. Der Letzte war bereits vor über einem halben Jahr weg, also die Projekte waren die ganze Zeit im Stau und werden immer mehr und mehr.
Am vierten Tag habe ich erfahren, dass in meiner Abteilung eigentlich fünf Stellen besetzt sein müssten, aber ich halt alleine diese ganzen halbfertigen Projekte fortsetzen muss.
In der Teeküche begegne ich immer wieder anderen Kollegen (in unserer Etage sind bis zu 35 Mitarbeiter) und alle stellen mir die Frage, wie es mir denn im neuen Job gefalle und grinsen immer wieder und erzählen mir, was mit meinen Vorgängern passiert sei. Einer meiner Vorgänger habe wohl sogar psychische Probleme bei diesem Job bekommen.
In der dritten Woche hat sich einer verplappert und gesagt, dass sich damals in meiner Bewerbungsphase (wie ich oben geschrieben habe) nicht 9 Leute beworben haben, sondern ich der einzige Bewerber war und ich also reingelegt wurde, als mir gesagt wurde, ich hätte mich unter 9 Bewerbern als beste Wahl durchgesetzt.
Es wird nicht besser: Mein Computer funktioniert kaum, keinen interessiert es, die IT-Abteilung sei unterbesetzt, mein Quasi-Vorgesetzter aus der anderen Abteilung hat gar keine Ahnung von meiner Abteilung und hat keine Lust auf mich. Ich sitze nur rum und versuche irgendwie diese Projekte voranzubringen. Auch höre ich von Gästen im Flur, dass sie zu meinen Kollegen aus den anderen Abteilungen sagen: „Endlich habt ihr mal einen Mitarbeiter gefunden."
Soooo... hinzu kommen noch viele viele weitere Dinge, wie unter anderem, dass die mein Auto abschleppen wollten, aber das wäre eine Extra-Story und zu lang.
Kurz gesagt: Ich bin aufgrund meiner Unwissenheit und Naivität in so einer Falle gefangen und werde nach nur insgesamt 3 Monaten kündigen. Das Geld ist es mir nicht wert. Ich habe das Gefühl, dass ich dadurch in Depressionen zurückfalle, weil ich bereits Erfahrungen mit Depressionen in der Vergangenheit hatte. Ich habe keinen neuen Job, aber erste Neubewerbungen woanders sind schon raus und diesen Fehler werde ich nicht nochmal machen und ich will nur noch weg. Gesundheit geht vor. Da bin ich lieber eine Zeit arbeitssuchend statt dass ich mir diesen Irrenhaus antue. Falls es wichtig ist: Ja, es ist öffentlicher Dienst.