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Erkennung von schizoider PS nach Trennung

Chrsa

Neues Mitglied
Hallo Forum,
ich m26, weiß gar nicht wo ich anfangen soll.
Als kleiner Junge fiel mir schon auf, dass ich unter vielen Menschen schnell überfordert war.
Die Schule war für mich stets eine Belastung, vorallem wenn man spontan dran genommen wurde, verschwomm mein ganzes Sichtfeld. Referate waren der blanke Horror, oder aber ich habe an dem Tag einfach geschwänzt. Freies Sprechen vor Gruppen lag mir nie so richtig. Habe es immer auf eine extreme Schüchternheit geschoben. Dennoch hatte ich aber immer einen gesunden Freundeskreis. Wenn ich heute rede, dann möglichst sehr bedacht und wenig emotional.

Das alles war mir aber egal, als ich mit 19 meine erste richtige Freundin kennen lernte. Sie war 26, aber wir beide waren so Hals über Kopf verliebt, dass wir alles um uns herum vergaßen und uns nahezu wortlos verstanden haben.

Sie zog relativ schnell zu mir in die Wohnung und ich schätze jetzt im Nachhinein, da began mein totaler und unbewusster Untergang.
Im Laufe der Zeit berichtete sie mir, dass sie gelegentlich depressiv sei, sowie unter Ängsten und Zwängen leidet und außerdem hochsensibel ist.
Kurz darauf kündigte sie ihren Job aufgrund ihrer extremen Zwänge und fing wieder eine Therapie an.
Trotz all dem war sie ein herzensguter Mensch und hatte stets dieses Funkeln in ihren Augen.(jetzt kommen mir die Tränen..)
Wir bezogen vor vier Jahren eine größere Wohnung, hatte mir ein Hobbyraum für die Zucht von Zierfischen eingerichtet, verbrachte viel Zeit damit und auch am Handy zur Kommunikation mit gleichgesinnten. Dadurch kam es immer wieder zu Streit, aber ich konnte irgendwie nicht anders. Die gespräche mit ihr wurden immer weniger, aber ich liebte sie, nahm sie auf der Couch oder im Bett ständig in den Arm.
Doch auch ich spürte in mir einen immer stärker werdenden Leidensdruck. Schlafprobleme, innere Unruhe, stärker werdende Ängste(z.B der Gang in die Stadt, aber nie ihr gegenüber zugegeben sondern lieber mit keine Lust beantwortet) und Gereiztheit gegenüber ihr. Habe mich beim Arzt durch checken lassen, aber alles war in Ordnung. Er sagte vielleicht ist es etwas psychisches, aber das nahm ich nicht für voll. Habe es auf die Unzufriedenheit geschoben, dass es mit ihr nicht weiter ging.
Im Nachhinein wurde mir klar, dass ich nie so richtig auf ihre Probleme eingehen konnte. Einmal stand sie weinend vor mir und fragte mich wieso ich so kaltherzig sei. Fing ebenfalls an zu weinen, entschuldigte mich und nahm sie in den Arm. Aber Empathie mit passenden Worten ausdrücken, dazu war ich irgendwie nicht in der Lage.
Dennoch kamen immer wieder kleine Ausbrüche mit anschließender Versöhnung Zustande. Zurückblickend total krankhaft, aber nun einleuchtend, wenn man sich die Symptome einer SPS anschaut.

Im letzten Urlaub August 2018, merkte ich wie sie sich bereits von mir distanzierte und wir zickten uns permanent nur an. Kurz darauf sagte sie, es käme ihr vor wie in einer WG und hat mich gefragt ob ich überhaupt noch etwas empfinde.
Ich reagierte aggressiv und sagte ja mach doch einfach Schluss.
Als mir im Laufe der Wochen bewusst wurde, dass sie es ernst meinte, habe ich immer wieder versucht das Gespräch zu suchen, war verzweifelt, nahm sie in den Arm und bittete darum mir eine letzte Chance zu geben. Sie schaffte aber hart zu bleiben und meinte sie empfinde nichts mehr.

Da sie plötzlich permanent auf Watsapp war, wurde klar dass da etwas faul ist. Einmal nahm ich ihr das Handy aus der Hand und sah dann, dass sie sich hinter meinem Rücken etwas neues aufbaute.
Nun, nach 7 jahren kam es also, wie es kommen musste, Freundin weg, Wohnung gekündigt und einmal zurück in den Mutterleib geboxt. Wohne also jetzt wieder bei meinen Eltern.

Es ist jetzt zwei Monate her und der Zustand wird immer schlimmer, durch die ganze Selbstreflektion und den Selbstzweifeln wurde mir klar, dass ich mich in den letzten Jahren dermaßen zurückentwickelt habe und die schizoide PS sich nur verschlimmern konnte.
Ich wurde kaltherzig gegenüber meiner Mutter, meiner Ex Freundin, Freundschaften nur oberflächlich geführt und lebte innerhalb der Woche ziemlich zurück gezogen.

Es ist soweit dass ich Panikattacken habe, meinen Arbeitskollegen gehe ich aus dem Weg, normale Gespräche fallen mir schwerer als sonst, im Auto bin ich mein eigener Beifahrer. Morgens stehe ich auf und frage mich wofür. Das bisschen Selbstwertgefühl machte ich von ihr abhängig und der Leidensdruck wird von tag zu tag schlimmer. Meine Schädeldecke bricht bald heraus.

Sie übernahm vieles Organisatorische, so dass ich mich kaum noch um etwas kümmern musste. Dachte ist ja ok, sie ist sowieso daheim, war jedoch für meine eigene Entwicklung ein todesurteil, denn dadurch verkapselte ich mich noch mehr in meinen eigenen Gedanken.
Ich habe unbewusst meine Individualität aufgegeben. Als wäre sie mein Lebenselixier gewesen oder es ist eine Art sucht geworden geliebt zu werden. Dass so etwas selbst mit einer kranken Person auf Dauer nicht funktioniert sollte klar sein.

Scheinbar wusste ich noch nie mit Frauen umzugehen, habe nie etwas dafür getan. Meist waren es die großen blauen Augen, ein recht gutes Aussehen, meine ruhige und anfänglich höfliche und sachliche Art, womit ich die Frauen lockte. Empathiewert gleich null, ganz einfach weil ich mich in andere nicht richtig hinein versetzen kann, darüber dachte ich zuvor aber nie nach und es ist im Laufe der Jahre nur viel schlimmer geworden.
Wenn ich jetzt eine Frau kennen lernen wollen würde, wüsste ich gar nicht richtig mit ihr umzugehen. Die ersten Frustrationswochen auf Lovoo haben mir das bestätigt :)

Nun war ich zwei mal in der Psychiatrischen Klinik, da ich Angst vor mir selbst habe. Die Betten waren jedoch voll und solange ich keine genauen Pläne schildern kann, wie ich mich umbringen würde, gibt es keine Chance.
Erst am Donnerstag kann ich mich melden, um zu erfahren wann welcher Therapeut vielleicht einen Termin frei hat. Kann aber auch bis nächstes Jahr dauern.


Es geht mir gar nicht mehr um die Trennung und wie sie es gemacht hat. Habe sie kürzlich nochmal in den Arm genommen und mich für all die Jahre entschuldigt.
Ich wünschte, ich hätte mir selbst damals eingestanden, dass mit MIR etwas nicht stimmt, um frühzeitig und nicht an einem Tiefpunkt daran zu arbeiten.
Nun ist es zu spät und ich würde mich als beziehungsunfähig einstufen.

Gibt es hier jemanden, der "Erfolgreich" mithilfe eines Therpeuten gegen seine SPS Störung angegangen ist? Die Erkenntnis macht mir total zu schaffen und ich will ungerne als Einzelgänger durchs Leben schreiten. Bei Gesprächen nicht mehr abwegen zu müssen ob mich das interessiert oder nicht, sondern einfach ein Statement dazu beitragen. Sich in Gruppen nicht mehr als ängstliches Individium betrachten sondern einfach anwesend sein.

Jetzt wo Hobby, Freundin und Wohnung weg ist, mir meine PS bewusst wurde, steht auf meiner Stirn einfach nur Error. Keine Ahnung was ich mit mir Anfangen soll und keine Lust mehr zu nichts.

Hat jemand ähnliches erlebt oder hat Tips, was helfen könnte? Würde mich gerne zu einem halbwegs normalen Menschen mit Drang zur Realität entwickeln, ohne zu träumen sobald es unbehaglich wird.

Liebe grüße
 

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